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MAV 01-02.2018

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05Anlagen, Verfahren

05Anlagen, Verfahren Pressenständer in Stahl-Schweißkonstruktion Präzision braucht eine stabile Basis Großdimensionierte hydraulische Doppelständer-Stanz- und Tiefziehpressen bestehen aus mindestens 1500 Teilen. Die Pressen können je nach Presskraft zwischen 20 – 250 t wiegen. Auf ihnen wird in Einzelwerkzeugen oder in Folgeverbund gestanzt, umgeformt und tiefgezogen. Dabei kommen Presskräfte bis zu 30 000 kN zum Einsatz. Große Kraft und große Dimensionen. Und doch kommt es auf jedes einzelne Teil an – so auch auf die Pressenständer. ■■■■■■ Die Konstruktion solch großdimensionierter Pressen beruht auf der Finite-Elemente-Berechnung. Sie ist die Grundlage für eine verwindungssteife Stahl-Schweiß-Konstruktion und optimiert gleichzeitig den Materialeinsatz. So große Pressen gibt es nicht von der Stange – sie sind immer eine Maßanfertigung. Deshalb werden sie speziell für die jeweiligen Anforderungen als Einständer, Rahmen- oder Säulenbauweise konzipiert und geliefert. Für die vielfälti- gen Bestandteile vom Zylinder über den Tisch bis zum Stößel kommt eine variable Anzahl von Zulieferern ins Spiel. „Früher haben wir diese Bauteile entweder auf verschiedene Lieferanten verteilt oder wir haben diese an unseren eigenen Standorten hergestellt. Das ist jedoch mit logistischen Herausforderungen und zeitlichen Verzögerungen verbunden“, erläutert Dirk Plocher, Einkaufsleiter der S. Dunkes Maschinenfabrik. Das süddeutsche Unternehmen produziert seit fast 60 Jahren Pressen für den Maschinenbau, die Automobilindustrie und weitere Branchen, die Umformtechnik einsetzen. Das Produktprogramm reicht von der kleinen Nietmaschine mit 5 kN bis zur automatisierten Großpresse mit 30 000 kN Presskraft. Groß oder klein: die Standfestigkeit und Präzision einer Presse steht und fällt mit dem Pressenständer; sie ist das Zentrum der Presse wie auch der produzierten Qualität. „Wir bauen Präzisionsanlagen, deshalb müssen alle Einzelteile präzise bearbeitet sein“, erklärt Plocher. Zu diesen Einzelteilen gehören zum Beispiel die 250 bis 300 Brennzuschnitte des Pressengestells. Diese hat Dunkes jetzt an einen einzigen Zulieferer vergeben: an Strassacker Metal Technologies GmbH & Co. KG. Dieser Spezialist für innovative Schweiß- und Konstruktionstechnik kommt bereits während der Konstruktionsphase ins Boot. Gemeinsam analysieren die Projektpartner die Anforderungen an Presskraft, Tischgröße, Ständerauslegung, Zylinder und Stößel und suchen nach Möglichkeiten zur Materialeinsparung. Bei Maschinengewichten von über 100 Tonnen sind die eingesetzten Metallelemente ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Strassacker übernimmt nicht nur die reinen Schweißarbeiten, sondern auch die komplette mechanische Bearbeitung, das Sandstrahlen, Glühen und Lackieren der Einzelteile. Anschließend wird der Pressenständer aus einer Hand montagefertig an Dunkes geliefert. Die Standfestigkeit und Präzision einer Presse steht und fällt mit dem Pressenständer. Bild: Dunkes 94 Januar/Februar 2018

In jeder Hinsicht extrem Ein so gewaltiges Projekt verlangt von allen Beteiligten Engagement und Flexibilität. Bei Strassacker haben über die ganze Zeit vier Mitarbeiter dreischichtig gearbeitet. Sie haben fristgerecht auch die vielen nachträglichen Änderungen gemeistert, die bei einem solchen Prozess üblich sind. Das geht nur mit einer modernen Betriebsausstattung. Dazu zählen bei Strassacker der hauseigene Glühofen sowie eine eigene Lackiererei. Dazu kommt eine unbestechliche interne Qualitätskontrolle. Die Schweißnähte werden mit Ultraschall und optisch geprüft, alle mechanischen Bearbeitungen akribisch überprüft. Dunkes gewährt auf seine Produkte eine mehrjährige Gewährleistung auf Pressengestell und Grundbaugruppen und nimmt deshalb seine Lieferanten in die Pflicht. Nach der Abnahme durch den Kunden steht die nächste extreme Herausforderung an: der Transport und die Aufstellung vor Ort. Die gefertigten Pressen besitzen Dimensionen, die Schwertransporte regelmäßig an die Grenzen des noch Machbaren bringen. Dahinter stehen mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Umform-, Richt- und Verbindungstechnologie – mit über 16 000 ausgelieferten Anlagen. Dazu kommt das langjährige Knowhow eines weltweit führenden Anbieters für individuelle Umform- und Verbindungslösungen. ■ Strassacker Metal Technologies GmbH & Co. KG www.strassacker-metal-tec.de S. Dunkes GmbH Maschinenfabrik www.dunkes.de Durchlaufanlage für wasserbasierte Medien Teilereinigung mit hohem Durchsatz ■■■■■■ Eine neue Anlage zur Teilereinigung im Durchlaufverfahren hat Pero auf der vergangenen Parts2clean vorgestellt. Mit wasserbasierten Medien erreicht die T50 im Spritzverfahren einen hohen Durchsatz. Die Bauform unterstützt sichere Trocknungsergebnisse und bietet dem An - wender Vorteile bei der Hand - habung. Zur Automatisierung des Bauteile-Einlaufs und die logistische Integration von Lösemittel-Anlagen in ein Fertigungsumfeld haben die Königsbrunner eine neue Beschickungseinheit entwickelt. Sie ist für gängige Warenträger ähnlich dem Format 530 x 320 x 200 mm konzipiert und besonders kompakt gebaut. Die abgesetzte Trocknungszone der Pero T50 vermeidet Medienverschleppung nach der Spülzone. Bild: Pero Ein echter Hingucker auf dem Messestand war ein additiv gefertigtes 3D-Modell des Pero Kompetenz-Zentrums. Im realen Kompetenz-Zentrum in Königsbrunn bei Augsburg werden am 18. und 19. April 2018 Anwendertage für die Teilereinigung abgehalten (Anmeldungen unter pero.technologie@pero.ag). ■ Pero AG www.pero.ag Januar/Februar 2018 95

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