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mav 01.2023

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Vier lange Jahre hieß

Vier lange Jahre hieß es warten – im November 2022 feierte Japans Werkzeugmaschinen-Leitmesse Jimtof dann ihr Live-Comeback auf dem Veranstaltungsgelände Tokyo Big Sight. Bild: Jimtof Jimtof: Werkzeugmaschinenhersteller zeigen Lösungsansätze für energieeffizientere Fertigungsprozesse Japaner nehmen Nachhaltigkeit ins Visier Die Passion, Produkte auf höchstmöglichem Niveau zu fertigen, prägt die japanische Werkzeugmaschinenindustrie von jeher. Hinter allem steht der Versuch, das Monozukuri – die selbst erworbene Handwerkskunst – zukunftsweisend weiterzuentwickeln. So rückten auf der Leitmesse Jimtof (Japan International Machine Tool Fair), die im November 2022 in Tokio stattfand, die Perspektiven der Produktionstechnik an der Schwelle zum CO 2 -neutralen Zeit - alter in den Fokus. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß ■■■■■■ Lange hatten die Japaner auf die Neuauflage ihrer traditionellen Technologieshow warten müssen. Wegen der Coronapandemie hatte die Jimtof 2020 nur als virtuelles Event stattfinden können. Vom 8. bis 13. November 2022 war es dann soweit: Zum 60-jährigen Jubiläum konnte die Jimtof wieder live und in gewohntem Rahmen auf dem futuristischen Messegelände Tokyo Big Sight stattfinden. Natürlich drehte sich wieder viel um Automatisierung und Digitalisierung, und natürlich waren wieder zahlreiche neue Maschinen und Zerspanungslösungen zu sehen, die für mehr Produktivität und Präzision im Bearbeitungsprozess sorgen sollen. Aber über alldem stand ein Thema, das sich quer über die Messe zog: die Frage, wie sich eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Produktion in der Zukunft realisieren lässt. Nicht umsonst fokussierte bereits der Eröffnungsvortrag zur Messe diesen Punkt. Unter dem Titel „Monozukuri – The Frontier of Carbon Neutral Era“ diskutierte Masamichi Okada, CEO des Fahrzeugbatterie- Entwicklers Primearth EV Energy, die Rolle der Fertigungsindustrie an der Schwelle zum klimaneutralen Zeitalter. Er zeigte die Fortschritte auf, die in der Batterietechnologie wie auch in der Fertigung von Brennstoffzellen gemacht worden sind. Okada plädierte dabei für Technologieoffenheit und stellte dar, wie die traditionelle Produktionstechnik in Zusammenarbeit mit innovativen Playern auf ein zukunftsfähiges Level gehoben werden kann. Auf der Messe waren denn auch zahlreiche Lösungen für die Produktion von Komponenten für die E-Mobilität zu sehen. So präsentierte Mazak mit der FSW-460V eine 16 Februar 2023

JapanTREND Technologieschaufenster Standalone-Version seiner Rührreibschweißzelle (Friction Stir Welding), die bisher schon in Hybridmaschinen verfügbar war. Anders als bei herkömmlichen Schweißprozessen wird hier das aufgeschmolzene Material durch Reibung verrührt, so dass saubere Nahtflächen entstehen. Das Verfahren biete sich für die Fertigung von Batterie-, E-Motor- oder Wechselrichtergehäusen an – entsprechend hoch sei die Nachfrage aus der Fahrzeugindustrie. Mit der FSW-460V präsentierte Mazak eine Standalone-Version seiner Rührreibschweiß- Zelle (Friction Stir Welding), die zuvor bereits in Hybridmaschinen zum Einsatz kam. Bild: Kieß/Konradin Präzisionsbearbeitung für Brennstoffzellen Am Stand von Makino war eine Platte für Brennstoffzellen zu sehen, die auf dem Präzisions-Bearbeitungszentrum iQ500 gefertigt wurde. Diese Bauteile stellen die Reak - tionsräume bereit, in denen Wasserstoff und Sauerstoff reagieren und dabei elektrische Energie erzeugen. Getrennt durch Membranen, werden sie in großen Stacks aufeinandergestapelt und erfordern eine hohe Präzision bei der Bearbeitung. Ein weiterer prominenter Aspekt war der Energieverbrauch von Maschinen und Prozessen. Das „Green“-Label war an vielen Ständen zu finden. Etwa als „Go Green“ bei Mazak. Der Werkzeugmaschinen-Riese hat sich Klimaneutralität als strategisches Unternehmensziel auf die Fahnen geschrieben und will bis 2030 den CO 2 -Ausstoß über den Produktlebenszyklus halbieren. Beim Versuch, Produktivität und Umweltschutz in Einklang zu bringen, kommt der Maschinensteuerung eine zentrale Rolle zu. Ein Beispiel liefert die Funktion „Energy Saver“ auf Mazaks Mazatrol-CNC: Sie zeigt den Energieverbrauch der Maschine in Echtzeit und bietet Energiespar-Settings an. Auch der Stromverbrauch im Ruhezustand wird gesenkt. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Kühlmittelzufuhr, die sich automatisch an das simulierte Spänevolumen anpasst. Selbstreinigende Filter sorgen für eine lange Medien-Standzeit. Auch die Kühlung der Maschinenkomponenten ist relevant: KI-basierte Algorithmen erfassen Temperaturschwankungen im Prozess und kompensieren sie entsprechend. Am Beispiel eines Horizontal-Bearbeitungszentrums HCN-5000 NEO konnte der Energieverbrauch durch derartige Maßnahmen um 46 % gegenüber dem konventionellen Vorgängersystem gesenkt werden. Ähnliche Wege beschreitet Okuma. Das Label „Green Smart Machine“ prangte auf nahezu jeder ausgestellten Maschine. Auch hier spielt die Steuerung eine Schlüsselrolle – in Form der brandneuen CNC-Generation OSP-P500. Diese bringt das Konzept der „two digital twins“ mit. Das ermöglicht die Simulation der Werkzeugmaschine nicht nur auf der CNC, sondern simultan auch auf einem Desktop-PC im Büro. Auch diese Steuerung bietet ein Monitoring des Energieverbrauchs, aufgeschlüsselt nach Komponen- WIR SORGEN FÜR INNOVATION RS-TECHNOLOGIE FÜR 2 - 45 MM FMB RS-Familie - die erste Wahl für den Langdrehprozess turbo RS 2-20 | turbo RS 3-38 | turbo RS 4-45 » ölgeflutete Materialstangenführung bis zur Spindel dank mitfahrendem Führungsmodul » starke Performance im Drehprozess durch höchste Führungsqualität » hohe Laufruhe für beste Fertigungsqualität FMB Maschinenbaugesellschaft mbH & Co. KG | fmb-machinery.de Februar 2023 17

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