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mav 06.2019

TRENDStart-ups: Die

TRENDStart-ups: Die neuen Gründer der Technologiekonzern Körber konnten bereits als strategische Investoren gewonnen werden. Im Bereich der Robotik konnte sich auch das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) mit einem Spin-off platzieren. Mit der webbasierten, herstellerunabhängigen Software drag&bot sollen sich Industrieroboter unkompliziert einrichten, programmieren und bedienen lassen. Mittels drag&drop werden Funktionsblöcke auf einer grafischen Benutzeroberfläche in einer Reihe angeordnet, sodass eine Programmsequenz definiert wird. Dabei sind einfache Aufgaben wie „Roboter in Position x bewegen“ oder „Greifer öffnen“ bereits als Funktionen programmiert. Dieser Ansatz senkt den Programmieraufwand erheblich. Abhängig vom Funktionsblock können verschiedene Parameter eingestellt werden. Diese können entweder manuell eingegeben oder intuitiv mit grafischen Assistenten, den sogenannten Wizards ausgewählt werden. Drag&bot kann für Roboter und Komponenten verschiedener Hersteller genutzt werden, wie z. B. Universal Robot, Kuka, Fanuc oder ABB. Deutschland liegt bei den Gründungen hinten Die wachsende Bedeutung der Start-ups in Deutschland lässt sich auch an der deutlich gestiegenen Mitarbeiterzahl ablesen. Im Durchschnitt arbeiten mittlerweile 12 Personen in den jungen Unternehmen. Beim c-Connect ermöglicht die digitale Übertragung der Werkzeugmessdaten vom Einstellgerät zur Maschine inklusive der Registrierung der Bestandsbewegungen. Bild: c-Com Anteil der Gründerinnen gibt es allerdings Nachholbedarf: Auch nach einem stetigen Wachstum über die letzten vier Jahre liegt der Wert hier bei nur rund 15 %. Insgesamt liegt die Gründungsquote in Deutschland, laut Global Entrepreneurship Monitor 2018/19 (GEM), bei 4,97 % und hat sich somit im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Das heißt, einer von zwanzig Bürgern im Alter von 18 bis 64 Jahren hat seit 2015 ein Unternehmen gegründet oder ist gerade dabei. Im Vergleich zu anderen Ländern mit hohem Einkommen belegt Deutschland damit einen der hinteren Plätze Im Vordergrund der drag&bot-Software steht die grafische Benutzeroberfläche, die eine schnelle Erstellung von Program- men aus vorgefertigten Funktionsblöcken ermöglicht. Bild: Fraunhofer IPA – Österreich und die Niederlande beispielsweise erreichen eine Gründungsquote von über 10 %. Dabei sind die Bedingungen in Deutschland gar nicht so schlecht. Das Marktumfeld für neue Produkte ist attraktiv, das Angebot an Förderprogrammen ist breit aufgestellt und der Patent- und Markenschutz ist in Deutschlang effektiv. Als hindernde Faktoren gelten jedoch insbesondere die fehlende schulische Vorbereitung auf das Unternehmertum, gesellschaftliche Werte und Normen sowie der Fachkräftemangel. Ebenso werden die Finanzierungsbedingungen in der Bundesrepublik seit Jahren eher durchschnittlich bewertet, obwohl sich hier positive Strukturveränderungen andeuten. Erfreulich ist, dass die Zahl der Investoren insgesamt zugenommen hat und öffentliche Finanzierungsprogramme weiter ausgebaut wurden. Insgesamt erreicht Deutschland im GEM-Ranking der 31 Länder mit hohem Einkommen, im Vergleich der gründungs - bezogenen Rahmenbedingungen, den 15. Platz. Ein ähnliches Niveau erreichen Schweden, Irland und Spanien. Deutlich besser platziert sind beispielsweise die Niederlande und die USA. „Nur mit einer wettbewerbsfähigen Kapitalausstattung können innovative Start-ups schnell wachsen und internationale Märkte erobern“, erklärt Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups e.V., im Vorwort des Deutschen Startup Monitors 2018. ■ 24 Juni 2019

Zahlen und Fakten zu Start-ups und Gründern 9,1 % ■■■■■■ der Gründungen in Deutschland weisen eine mittlere bis hohe Technologieintensität auf. Die USA kommt im Vergleich auf einen Wert von 5,2 %, Irland auf 13,2 %. Quelle: GEM Deutschland 18/19 12,3 PERSONEN ARBEITEN IM DURCHSCHNITT BEI EINEM DEUTSCHEN START-UP. Quelle: DSM 2018 56 ■■■■■■ Stunden arbeiten Gründer durchschnittlich pro Woche und verfügen dennoch über eine hohe Arbeits- und Lebenszufriedenheit. Quelle: DSM 2018 38 % ■■■■■■ der Bürger in Deutschland würden aus Angst vor dem Scheitern eine Gründung unterlassen. Quelle: GEM Deutschland 18/19 15,1 % BETRÄGT DER ANTEIL AN WEIBLICHEN GRÜNDERINNEN IN DEUTSCHLAND. Quelle: DSM 2018 INFO: VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2019 Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY Tel.: +49 69 756081-0 · Fax: +49 69 756081-74 emo@vdw.de · www.emo-hannover.de Juni 2019 25

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