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mav 06.2022

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02Werkzeuge Präzision

02Werkzeuge Präzision im Mikrometerbereich für die Serienfertigung Produktivität beim Bohren und Gewinden steigern Bohren und Gewinden – aus dem einen folgt zwar nicht immer zwingend das andere, aber oft eben doch. Gemeinsam machen beide Anwendungen einen großen Teil der zerspanenden Bearbeitungen aus. Der Walter Xtreme Evo DC160 Advance Vollhartmetall-Bohrer ist mit einer von Walter selbst entwickelten Multilayer- Beschichtung aus TiSiAlCrN/AlTiN ausgestattet. Bild: Walter terien für die Qualität von Bohrungen sind ihre Maßhaltigkeit und Präzision – und das über viele Bohrungen hinweg. Eine hohe Genauigkeit ist vor allem dann wichtig, wenn die Bohrungen noch mit Gewinden versehen werden. Je präziser die Bohrung eingebracht wurde, desto prozesssicherer und qualitativ hochwertiger lässt sich auch das Gewinde fertigen. Bohrer für die Serien- und Massenfertigung ■■■■■■ Typischerweise müssen beim Bohren und Gewinden Anforderungen erfüllt werden, die nicht ganz einfach miteinander zu vereinbaren sind: Gerade in den Branchen Maschinenbau, Automotive, Luftund Raumfahrttechnik und Energie gehören eine hohe Präzision und Maßhaltigkeit im Mikrometerbereich zu den Standardanforderungen. Bohrungen und Gewinde sind aber gleichzeitig oft eine Art „Massenprodukt“, auf dem ein entsprechender Preisdruck lastet. Zerspanende Unternehmen müssen deswegen hohe Prozesssicherheit und Effizienz miteinander verbinden. Eine zentrale Rolle spielen dabei die eingesetzten Werkzeuge. Universell einsetzbare Werkzeuge wirken sich direkt auf die Maschinenkosten aus, denn sie bedeuten weniger Werkzeugwechsel. Das gilt aber nur, wenn die Prozesssicherheit stimmt. Hier möchte der Werkzeughersteller Walter besonders punkten: Der Zerspanungsspezialist aus Tübingen bietet für das Bohren und Gewinden ein aufeinander abgestimmtes Portfolio mit auf die Gewindeabmessung angepassten Kernlochbohrern. Mit zahlreichen digitalen Tools wie dem Walter GPS unterstützt Walter die Anwender außerdem bei der Auswahl, Bestellung und Werkzeuglogistik sowie bei der Planung und Programmierung der Zerspanungsstrategie. Für eine Vielzahl an Anwendungen Besonderes Augenmerk richtet man bei Walter auf die Anforderungen in der Serien- und Massenfertigung. Die Vollhartmetall-Bohrer Xtreme Evo DC160 Advance sowie die Gewindebohrer Paradur Eco Plus und Prototex Eco Plus sind dafür ein gutes Beispiel: Sie lassen sich universell in vielen ISO- Werkstoffgruppen einsetzen, decken beim Gewinden und Bohren eine Vielzahl von Anwendungen ab und sind auf unterschiedlichen Maschinentypen und Bearbeitungszentren einsetzbar. Auch bei so ausgereiften Technologien wie dem Bohren in Metall lassen sich an vielen Stellen noch Dinge optimieren, sodass sich im Zusammenspiel eine deutliche Verbesserung der Leistung ergibt. Zentrale Kri- Eigens für die Serien- und Massenfertigung haben die Walter Bohrexperten den VHM- Bohrer Xtreme Evo DC160 Advance entwickelt. Damit lässt sich sicher und zuverlässig in den typischen ISO-Werkstoffen wie unlegierten bis hochlegierten Stählen, rostfreien Stählen, Gusseisen und Nicht-Eisen-Legierungen arbeiten. Die spezielle Bohrergeometrie sorgt für Präzision und Rundheit: Die steile Ausspitzung verringert die Vorschubkraft und erhöht die Positioniergenauigkeit. Die vierte Führungsfase ist tiefer angesetzt, sodass sie schneller ins zu bearbeitende Material eingreift. Das verbessert die Führung erheblich, sodass die Xtreme Evo Bohrer auch gut für schräge Ein- und Austritte geeignet sind. Die geräumige Stirngeometrie schafft viel Platz für den Span im Zentrum und verbessert die Spanabfuhr gerade auch in weichen Werkstoffen wie Baustahl. Eine optimale Spanabfuhr ist für die Prozesssicherheit und die Qualität der Bohrung ein wichtiger Faktor: Die besondere Geometrie des Bohrers minimiert das Risiko erheblich, da sich Späne im Bohrloch verklemmen. Die präzise Führung des Bohrers und 44 November 2022

die niedrige Vorschubkraft sollen nicht nur die Einhaltung der Maß- und Qualitätsvorgaben in schwierigen Eingriffssituationen garantieren. Auch der Verschleiß am Bohrer bleibt so unter Kontrolle, was besonders bei Serienbohrungen zu einer gleichbleibenden Qualität bis zum letzten Loch beiträgt. So zeigte der Walter Xtreme Evo bei der Bearbeitung eines Ventilkolbens (Bohrung Ø 7,3 mm, Anbohren auf 120°, Grundloch) mit 6000 Bohrungen pro Bohrer einen deutlich stabileren Standweg als Wettbewerbsprodukte bei gleichen Schnittdaten. Der von Walter entwickelte Schneidstoff WJ30ET aus Feinkornhartmetall mit Multilayer-Beschichtung aus TiSiAlCrN/AlTiN erhöht die Verschleißfestigkeit der Bohrer deutlich und macht sie außerdem besonders zäh, was maßgeblich zur Prozesssicherheit und Performance beiträgt. Der Bohrer Xtreme Evo DC160 Advance von Walter sorgt mit einem steilen Ausspitzwinkel für einen sicheren Spanablauf. Bild: Walter Spanabfuhr in der Grundlochbearbeitung Das wichtigste Kriterium für eine prozesssichere Anwendung beim Gewindebohren ist die Spanabfuhr in der Grundlochbearbeitung. Bei der Durchgangsbearbeitung steht der normale Verschleiß an erster Stelle, die Späne treten nach vorne aus und sind deshalb kein störender Faktor. Weil beim Gewindebohren die spezifischen Qualitäten des Werkstoffes – vor allem dessen Zugfestigkeit und Härte – stärker auf das Werkzeug und damit auch auf die Qualität des produzierten Gewindes einwirken, lassen sich Gewindebohrer nicht ganz einfach „universalisieren“. Nicht jeder Gewindebohrer am Markt, der universelle Einsetzbarkeit verspricht, erweist sich in der konkreten Anwendung als prozesssicher. Ein abgebrochener Gewindebohrer, den man auch noch zeitaufwendig aus dem Bohrloch entfernen muss, oder ein Bauteil, das man nur noch verschrotten kann – genau gegen solche Überraschungen will man gerade bei der Serienfertigung gefeit sein. Für die Walter Gewindebohrer Paradur Eco Plus und Prototex Eco Plus ist die hohe Prozesssicherheit in zahlreichen realen Anwendungen bei Kunden nachgewiesen: So konnte ein Hersteller von Radträgern aus Sphäroguss (Zugfestigkeit 1000 N/mm²) beim Fertigen der M16-Gewinde die Standmenge durch den Wechsel zu Paradur Eco Plus-Gewindebohrern bei identischen Schnittdaten um 42 % gegenüber dem vorher verwendeten Gewindebohrer steigern. Ausschlaggebend für die hohe Prozesssicherheit des Gewindebohrers sind die besondere Mikrogeometrie und die reduzierte Kerbwirkung im Gewindeprofil sowie die universelle Beschichtung. Sie sorgen für eine optimale Spanbildung und halten das Werkzeug stabil. Ähnliche Produktivitätssprünge lassen sich mit dem Prototex Eco Plus erreichen: Beim Einbringen von M16-Gewinden in korrosionsbeständigen Formenaufbaustahl konnte die Schnittgeschwindigkeit durch den Wechsel zum Walter-Gewindebohrer von 149 auf 199 min -1 gesteigert werden. Durchgangsgewindebohrer Prototex Eco Plus. Bild: Walter Gleichzeitig kam es zu einer Erhöhung der Standmenge: Ein Prototex schafft stabil 406 Gewinde von gleichbleibender Qualität. Die THL-Beschichtung des Gewindebohrers sowie die auf besondere Verschleißfestigkeit optimierte Geometrie des Schälanschnitts minimieren Aufbauschneiden und sorgen für hohe Standzeiten. ■ Walter AG www.walter-tools.com Gewindebohrer sorgen für Prozesssicherheit Der Walter Xtreme Evo DC160 Advance zeichnet sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit, Standzeit und Prozess sicherheit aus. Bild: Walter November 2022 45

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