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mav 10.2017

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TRENDVernetzte Fertigung

TRENDVernetzte Fertigung Bereits die Eröffnungsshow der EMO 2017 machte deutlich, welche Themen heuer im Blickpunkt stehen würden. Bild: Deutsche Messe EMO im Zeichen der Digitalisierung – VDW startet Brancheninitiative für Schnittstellenstandard Zerspaner arbeiten am „Stecker“ für Industrie 4.0 Digitalisierung und Vernetzung haben der EMO in Hannover ihren Stempel aufgedrückt. Überall waren Konnektivitäts- und Cloud-Lösungen zu sehen. Dabei wurde deutlich, dass es vor allem Zusammenarbeit braucht, um die Chancen von Industrie 4.0 ausschöpfen zu können. So startete der VDW eine Brancheninitiative zur Entwicklung einer gemeinsamen Schnittstelle. Auch branchenübergreifend gruppieren sich Hersteller, um die Entwicklung digitaler Geschäftsplattformen voranzutreiben. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß ■■■■■■ Die Digitalisierung verändert die Fertigungswelt – wie sehr, das wurde auf der Weltleitmesse der Metallbearbeitung greifbar. Bereits die Eröffnung der EMO 2017 in Hannover geriet zur Digital-Show, und auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kam bei seinem Grußwort schnell zum Punkt: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Chancen der Digitalisierung nicht anderswo, sondern auch hier genutzt werden“, schrieb er den Industrievertretern ins Stammbuch. Es komme auf Veränderungsbereitschaft an wie noch nie, mahnte Steinmeier – und nannte die Zerspanungs- 18 Oktober 2017

industrie als positives Beispiel: „Die Werkzeugmaschinenbranche ist ein Sinnbild für stetige Veränderung.“ Dass die deutschen Mittelständler innovativ und wandlungsfähig sind, haben sie immer wieder gezeigt. Dass sie auch fähig sind zu branchenweiter und auch branchenübergreifender Kooperation, müssen sie jetzt beweisen. „Industrie 4.0 erfordert Zusammenarbeit, Integration und ein gewisses Maß an Offenheit“, bemerkte SAP-SE-Vorstand Bernd Leukert, der als Vertreter des einzigen deutschen IT-Giganten auf der Messeeröffnung sprach. Er rät den Maschinenbauern zur Kooperation mit Technologiepartnern, die viele Jahre Integrationserfahrung aufwiesen. Doch so einfach, wie sich etwa ein USB-Gerät an den PC anstöpseln und über ein Standardprotokoll einbinden lässt, funktioniert es bei Maschinen und Anlagen noch nicht. Der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) hat deshalb auf der EMO eine Brancheninitiative der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie für die vernetzte Produktion gestartet. „Ziel ist es, einen Standard für die Anbindung unterschiedlichster Maschinensteuerungen an eine gemeinsame Schnittstelle – einen Connector – zu entwickeln und softwaretechnisch zu implementieren“, erläuterte Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW. Mit dem „Industrie-4.0-Stecker“auf Basis von OPC UA (OPC Unified Architecture) sollen Daten aus unterschiedlichen Maschinen mit unterschiedlichen Steuerungen vieler Generationen ausgelesen und in einem standardisierten Datenformat in die Fertigungsleitsysteme oder in die Cloud befördert werden können, um sie auszuwerten und für Optimierungsaufgaben zu nutzen. Der geplante Standard soll zum einen der jüngsten Entwicklung proprietärerer Ökosysteme gerade im Steuerungsbereich entgegenwirken. Zum anderen soll er die Mitgliederfirmen von der zeitraubenden und teuren Beschäftigung mit Infrastrukturthemen entlasten, die nicht zu ihrem Kerngeschäft gehören. „Nach unserer Überzeugung ist es gut und richtig, etwaige Bedenken gegen Kooperationen über Bord zu werfen, das Prinzip des Teilens von Wissen zu übernehmen, davon zu profitieren und an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten“, resümiert Prokop. Mit den Ergebnissen würden auch die Mittelständler sehr schnell handlungsfähig. Digitalisierung braucht starke Partner Auch branchenübergreifend nehmen Kooperationsprojekte Gestalt an. Mit dem Joint Venture Adamos wollen der Werkzeugmaschinen-Riese DMG Mori, der Maschinenbauer Dürr und der Messtechnikhersteller Zeiss zusammen mit dem Darmstädter IT-Spezialisten Software AG eine IIoT-Plattform etablieren, die speziell auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus und seiner Kunden zugeschnitten ist. „Bei der Digitalisierung muss der Maschinen- und Anlagenbau selbst Standards setzen und die Entwicklung vorantreiben“, erklärt Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori AG. „Das geht nur mit starken Partnern.“ Ein weiteres „Ökosystem“ aus verschiedenen Herstellern war auf der industrie 4.0 area (siehe Kasten S. 20) zu sehen: Auf Basis der Industrie 4.0 Plug & Play- Technologie des italienischen Herstellers Alleantia waren IoT-Gateways von Advantech, Software von Leo- Wir fertigen Stirnräder mit Innen- und Außenverzahnung, Zyklo-Palloid-Spiralkegelräder sowie Hirth-Stirnverzahnungen als eine der wenigen in einem Haus. Individuell nach Kundenwunsch! Einmalig. Wir produzieren alle gängigen Verzahnungsarten – in Premiumqualität. Vielseitig. Hagmann Oktober Zahnradfabrik 2017 GmbH Tel.: +49 (0) 71 64 / 94 30-0 Fax: -31 19 www.hagmann.de info@hagmann.de

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