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Motocross Enduro Ausgabe 02/2017

Neues Jahr, neues Glück... Das neue Jahr hat noch gar nicht so richtig begonnen und schon liegt das erste sportliche Highlight bereits hinter uns. Die Rede ist von der emotionsge-ladenen SuperEnduro-Veranstaltung in Riesa. Die Brüder Daniel und Tobias Auerswald (Auerswald Eventmanufaktur) hatten erneut die komplette Elite in die sächsische Stadt gelockt und einen sensatio-nellen Parcours in die SACHSENarena gezimmert. Untermalt vom diesjährigen Motto „Wald und Holz“ präsentierte sich die völlig ausverkaufte Arena in bestem Licht

SUPERENDURO-WM:

SUPERENDURO-WM: KRAKAU/PL Jonny Walker hatte etwas Pech, konnte seinen Speed nicht so recht auf die Strecke bringen und wurde undankbarer Vierter • Foto: Future7Media sollte im Nachhinein zu einer 10-Sekunden-Strafe führen! Somit erbte Blazusiak den ersten Laufsieg an diesem Abend und hatte damit beste Karten für die weiteren zwei Wertungsläufe. Und das Glück sollte weiterhin auf seiner Seite bleiben. Der unbeliebte zweite Durchgang mit umgekehrter Startreihenfolge (die schnellsten Fahrer starten nun aus der zweiten Startreihe, während die langsameren in der ersten Reihe stehen) ist nicht jedermanns Sache. Für die Zuschauer jedoch äußerst spektakulär anzusehen, denn so müssen sich die Stars ihren Weg durch das komplette Fahrerfeld bahnen. Dramatisch und höchst spannend startete dieser Lauf. Blazusiak konnte sich noch während der ersten Runde an die 2. Position setzen. Beim Versuch, den führenden Rannar Uusna in der „Baumstamm- Matrix“ zu überholen, kollidierten beide und gingen zu Boden! Ein Aufschrei ging durch die Arena, doch Blazusiak berappelte sich derart schnell, dass dieser Fauxpas nicht wirklich ins Gewicht fiel. Nutznießer dieser Situation war Alfredo Gomez. Der Spanier übernahm kurzerhand den Platz an der Sonne, auch wenn Blazusiak wenige Meter später bereits an sein Heck klopfte. Das entscheidende Überholmanöver konnte der Pole in der dritten Runde vollziehen, als Gomez inmitten der „Matrix“ steckenblieb und so keinerlei Gegenwehr leisten konnte. Damit war der Weg frei für Blazusiaks zweiten Laufsieg an diesem Abend. Weniger Glück hatten Colton Haaker und Jonny Walker. Beide blieben direkt nach dem Start im Verkehr stecken und hatten ihre Mühe, sich einigermaßen schnell durch das Fahrerfeld zu arbeiten. Während Alfredo Gomez sicher auf Position 2 durchs Ziel fuhr, erreichte Haaker in diesem Lauf Rang 3 vor Walker auf Platz 4. Im alles entscheidenden dritten Durchgang musste Blazusiak ein letztes Mal in seiner Karriere die Nerven behalten und sicher ins Ziel kommen. Die Startnummer 111 schoss förmlich aus dem Startgatter und bog unter frenetischem Applaus in Führung liegend in die erste Kurve ein. Damit entkam Blazusiak ein weiteres Mal geschickt dem Startgetümmel und hatte von Beginn an freie Bahn in Richtung Zielflagge. Einzig Colton Haaker konnte diesmal den Speed mitgehen und war stellenweise sogar etwas schneller als Multichampion Blazusiak. So kam es, wie es kommen musste, Haaker überholte seinen Konkurrenten mit einem großen Sprung über das Wasserbecken und gewann den letzten Lauf des Abends. Blazusiak gab sich mit dem 2. Platz zufrieden und fuhr nach zwei Laufsiegen mit Köpfchen dem sicheren Gesamtsieg entgegen! Als die Zielflagge erreicht war, war es Gewissheit – Blazusiak hatte den letzten WM-Lauf seiner Karriere gewonnen und verabschiedete sich eindrucksvoll von seinen Fans! In der Gesamtwertung ging der KTM-Star logischerweise mit diesem herausragenden Erfolg in Führung. Doch bereits vor diesem WM-Lauf stand fest, dass Blazusiak nur noch dieses eine Rennen bestreiten wird und daher in der Wertung prinzipiell keine Rolle spielt. Demnach ist Colton Haaker mit seinem 2. Platz der Mann, den es in Riesa zu schlagen gilt. Am dichtesten dran ist Alfredo Gomez, der sich mit Gesamtrang 3 in Krakau sehr gut verkaufen konnte. Eher enttäuschend war der Auftritt von Mario Roman nach seinem Wechsel zu Sherco. Der Spanier landete abgeschlagen auf Rang 7. Besser, aber ebenfalls noch nicht zu 100 Prozent rund, lief es bei Manuel Lettenbichler. Der Bayer konnte sich mit Gesamtrang 6 jedoch hinter Urgestein Mike Brown platzieren und hat bei den verbleibenden WM-Stationen noch genügend Zeit, Punkte zu sammeln. Nicht weniger spektakulär gestaltete sich der Abend in der Juniorenklasse. Bei den jungen Wilden, wie diese Klasse auch gern bezeichnet wird, ging es teils drunter und drüber. Mit vielen neuen Namen gespickt, war es schwer, einen Favoriten auszumachen. Am Ende sollte der Chilene Benjamin Herrera ganz oben auf dem Stockerl stehen. Herrera ging für das deutsche Lowo-TM-Racing- Team an den Start und hatte in der Summe mit einem 2-1-2-Resultat die besten Ergebnisse an diesem Abend eingefahren. Südafrikas Blake Gutzeit, der hierzulande bestens bekannt ist, da er bereits zahlreiche Auftritte für das Yamaha-Racing-Team von Nicky Neubert hatte, konnte sich über den 2. Gesamtrang freuen. Gutzeit verfügt über viel Talent und ist bei den Zuschauern wegen seiner verrückten Art überaus beliebt. Gesamtrang 3 ging ebenfalls nach Südafrika. Kyle Flanagan hielt die Flagge von Sherco hoch und schnappte der Konkurrenz den letzten verbleibenden Podiumsplatz weg. Gethin Humphreys und Tim Apolle komplettierten die Top-5-Platzierungen in Polen. Neben der Prestige- und Junioren-Klasse war auch die sogenannte Europe-Klasse am Start, in der Hobby-Piloten um Ruhm und Ehre kämpften. Hier konnte sich der auf solche Events spezialisierte Mike Hartmann gegen den Slowaken Thomas Hostinsky und Marcel Teucher durchsetzen. Damit standen gleich zwei deutsche Piloten auf dem Treppchen und konnten sich vor ausverkauftem Haus bestmöglich präsentieren. • Text: Marco Burkert 62 MCE Februar '17

Titelverteidiger: Colton Haaker gilt auch in diesem Jahr als haushoher Favorit auf den WM-Titel, auch wenn er sich Multichampion Blazusiak geschlagen gab • Foto: Future7Media 2017 SuperEnduro-WM - 1. Lauf - Krakau/PL - 10.12.2016 Ergebnisse: Prestige - SuperPole: 1. Jonny Walker, GB, KTM; 2. Colton Haaker, USA, Husqvarna; 3. Taddy Blazusiak, PL, KTM; 4. Alfredo Gomez, E, KTM; 5. Pascal Rauchenecker, A, Husqvarna; 6. Mario Roman, E, Sherco; 7. Mike Brown, USA, Husqvarna. Finale 1: 1. Blazusiak; 2. Haaker; 3. Walker; 4. Gomez; 5. Manuel Lettenbichler, D, KTM; 6. Brown; 7. Roman; 8. Rauchenecker; 9. Rannar Uusna, EST, KTM; 10. Aurelien Addesso, F, Beta; 11. Juan Pau Segura, E, GasGas; 12. Diogo Vieira, P, Beta; 13. John Nyström, S, KTM. Finale 2: 1. Blazusiak; 2. Gomez; 3. Haaker; 4. Walker; 5. Brown; 6. Rauchenecker; 7. Vieira; 8. Lettenbichler; 9. Roman; 10. Segura; 11. Uusna; 12. Eloi Salsench, E, Beta; 13. Addesso. Finale 3: 1. Haaker; 2. Blazusiak; 3. Gomez; 4. Walker; 5. Brown; 6. Lettenbichler; 7. Roman; 8. Segura; 9. Uusna; 10. Addesso; 11. Salsench; 12. Vieira; 13. Rauchenecker. Junior - Finale 1: 1. Kyle Flanagan, ZA, Sherco; 2. Benjamin Herrera, RCH, TM; 3. Lee Sealey, GB, Yamaha; 4. Gethin Humphreys, GB, Husqvarna; 5. William Hoare, GB, KTM; 6. Blake Gutzeit, ZA, Yamaha; 7. David Cyprian, CZ, KTM; 8. Tim Apolle, D, Husqvarna; 9. Emil Juszczak, PL, Sherco; 10. Teodor Kabakchiev, BG, KTM; 11. Diego Herrera, RCH, TM; 12. Kevin Gallas, D, Husqvarna; 13. Max Vial, F, Husqvarna; 14. Oskar Kaczmarczyk, PL, KTM. Finale 2: 1. B.Herrera; 2. Gutzeit; 3. Vial; 4. Apolle; 5. Cyprian; 6. Kabakchiev; 7. Humphreys; 8. Flanagan; 9. Juszczak; 10. Kaczmarczyk; 11. Hoare; 12. Diego Herrera, RCH, TM; 13. Sealey; 14. Gallas. Finale 3: 1. Gutzeit; 2. B.Herrera; 3. Flanagan; 4. Gallas; 5. Hoare; 6. Kabakchiev; 7. Vial; 8. D.Herrera; 9. Apolle; 10. Humphreys; 11. Cyprian; 12. Juszczak; 13. Sealey; 14. Kaczmarczyk. 63 MCE Februar '17

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