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Motocross Enduro Ausgabe 12/2020

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Schon wieder Saisonende Diese besondere, verkürzte Saison neigt sich dem Ende zu, die Weltmeister in Sachen Motocross stehen bereits fest. Tim Gajser holte sich zum vierten Mal den Titel in der MXGP-Klasse. Tom Vialle bewies, dass Jorge Prados Fußstapfen nicht zu groß für ihn sind und wurde prompt Champion in der MX2-Kategorie. Mehr dazu ab Seite 14. Marko Barthel hat für euch die „handlicher gewordene“ KTM 450 EXC-F auf Herz und Nieren geprüft und berichtet ab Seite 16 über die gewonnenen Eindrücke. Erfahrt ab Seite 26 mehr über das neue, aufregende Kapitel, das GasGas Motorcycles mit seinen Offroadmodellen 2021 aufschlägt. Vom Crosser über die Enduro bis zum Trialbike ist hier für jeden Geschmack etwas dabei...

ENDURO-DM DEM Tucheim

ENDURO-DM DEM Tucheim MACDONALDS 4. STREICH Der Neuseeländer marschiert unaufhaltsam Richtung Titel „Internationaler Deutscher Enduro Meister 2020“. Auch beim vierten von insgesamt sechs Läufen war kein Kraut gegen den Sherco-Fahrer gewachsen. Hamish Macdonald • Foto: Sven Kolenda Gleich von Beginn an setzte dieser im Tucheimer Sand die Maßstäbe. Entsprechend zufrieden zeigte er sich im Ziel: „Ich bin absolut happy“, strahlte der Tagessieger bis über beide Ohren, „es war eine tolle Veranstaltung. Die Tests waren super. Vor allem der erste war wirklich verdammt gut. Dort musste ich mich in den Waldabschnitten jedoch erst etwas herantasten. Es war eine echte Herausforderung, das richtige Limit zwischen den Bäumen zu finden.“ Das gelang Hamish Macdonald allerdings auf den Punkt. Sieben, der insgesamt acht Prüfungsbestzeiten gingen auf das Konto des Sherco-Werksfahrers, der am Ende einen komfortablen Vorsprung von 38 Sekunden auf den Zweitplatzierten Dennis Schröter hatte. „Das ist nach meinem Geschmack etwas zu viel“, nimmt der Husqvarnafahrer kein Blatt vor den Mund. „Ich wollte heute alles geben, von Beginn an vorn dabei sein. Doch dann bin ich gleich im ersten Test gestürzt, da wollte ich einfach zu viel. Wirklich, wie ein Zwanzigjähri- ger“, winkt Dennis Schröter ab, der sein Lachen aber dann doch recht schnell wiederfand. „Platz 2, das passt schon. Mit diesem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden.“ Wie schon in Burg komplettierte Davide von Zitzewitz das Podium als Dritter. Er hatte zwar keinen Sturz in den Tests zu beklagen, aber dennoch zu viele kleine Fehler gemacht. „Vor allem beim Test in der Sandgrube, der mir eigentlich liegen sollte, habe ich mich heute etwas schwer getan. Keine Ahnung warum“, zuckt der KTM-Fahrer mit den Schultern. Auch dahinter glich das Ranking, dem der Vorwoche aus Burg. Luca Fischeder überzeugte einmal mehr als starker Vierter. Edward Hübner wurde solider Fünfter vor Robert Riedel, der abermals die Klasse E1 gewann. Ein neues Gesicht gab es hingegen auf dem Treppchen der Juniorenklasse zu sehen. Hier siegte erstmals Oskar Wolff auf seiner Husqvarna, der sich mit dem bisherigen Serien-Sieger Noah Wenz ein packendes Duell bis zur letzten Prüfung lieferte. Mittelrheinische Geländefahrt Kempenich JAN SCHÄFER GESAMTSCHNELLSTER Kempenich erhielt in diesem Jahr von allen Seiten viel Lob. Und das zu Recht! Jan Schäfer Die 68. Mittelrheinische ADAC-Geländefahrt Kempenich erhielt in diesem Jahr von allen Seiten viel Lob. Und das zu Recht! Der ADAC Mittelrhein und der MSC Kempenich e.V. im ADAC hatten trotz äußerst schwieriger Rahmenbedingungen eine super Veranstaltung auf die Beine gestellt. Höchstnoten gab es vor allem für die beiden Sonderprüfungen, die den Aktiven mit ihrer Vielzahl an Anforderungen durchweg ein breites Grinsen ins Gesicht zauberten. Gesamtschnellster wurde Jan Schäfer, der seine aktive Karriere vor zwei Jahren beendet hat und nur noch sporadisch an ausgewählten Veranstaltungen teilnimmt. Dass er aber nichts von seinem Können eingebüßt hat, bewies er nur zu eindrucksvoll. „Am Ende musste ich dann doch noch einmal richtig kämpfen, um vorn zu bleiben“, gesteht der KTM-Fahrer, der die Attacken des immer stärker aufkommenden Yanik Spachmüller aber noch abwehren konnte. Am Ende trennten die beiden Top Fahrer, bei genau einer Stunde Prüfungszeit, gerade einmal zehn Sekunden. „Es war eine tolle Veranstaltung, die sehr viel Spaß gemacht hat. Die Prüfungen waren auch top“, streut ein sichtlich zufriedener Jan Schäfer den Organisatoren Blumen. Maximilian Wills war im B-Championat – und logischerweise auch in seiner Klasse E1B – erneut nicht zu stoppen. Zwar lag er nach der ersten Runde etwas zurück, wovon er sich aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. „Zu Beginn waren in den Tests noch keine Rillen oder Anlieger, was es etwas schwierig machte. Doch ab der zweiten Runde konnte ich voll attackieren. Ich habe Druck gemacht und konnte mich rasch an die Spitze setzen“, strahlt der Husqvarnafahrer über das ganze Gesicht und ergänzt, „es hat wirklich riesigen Spaß gemacht, endlich einmal wieder ein Rennen auf Hartboden zu fahren. Vor allem der Boden in der ersten Prüfung war grandios, richtig schön klebrig, einfach ideal zu fahren!“ Gesamtrang 2 belegte Mark Risse, der ebenfalls unterstrich, dass er trotz mehrjähriger Abstinenz nichts verlernt hat. „Na ja“, relativiert der TM-Fahrer in seiner typischen Art, „wenn ich die Zeiten von Yanik Spachmüller in der Lavasandgruben-Prüfung anschaue, bin ich doch schon ein Stück weiter weg.“ Zudem durfte er sich über den Klassensieg in der E3B freuen. Das Podest im B-Championat komplettierte Marvin Dietermann, ein gänzlich neues Gesicht im Endurosport, der zudem die Klasse E2B gewann. „Ja, das war mein erstes Rennen. Normalerweise fahre ich Motocross. Es hat viel Spaß gemacht. Nicht ausgeschlossen, dass ich wieder komme.“ Der Sieg in der Jugend-Kategorie ging an Nils Teegen, der zudem starker Vierter im B-Championat wurde. „Es war ein guter Tag. Zunächst bin ich auf Nummer sicher gegangen, da mir bei derartigen Bodenverhältnissen noch etwas die Erfahrung fehlt“, berichtet der KTM-Fahrer, der in diesem Jahr seine erste komplette Saison im DSMB-Enduro-Cup bestreitet und eher auf sandigem Terrain zu Hause ist. „Ab der zweiten Runde hatte ich dann das Vertrauen und konnte angreifen“, freut sich der Youngster, der folglich mit seinem Resultat überaus zufrieden war. Weitere Tagessiege gingen an Dirk Peter (Senioren), Mario Grimm (Super-Senioren) und Rolf Nickolai (Klassik). Bei den Damen gewann Auftakt-Siegerin Tanja Schlosser, die sich von ihrer zwischenzeitlichen Verletzung gut erholt zeigte. In der prädikatsfreien Junioren-Klasse hatte am Ende Mike Kunzelmann die Nase vorn. • Texte u. Foto: Peter Teichmann/enduro-dm.de Alle Ergebnisse und Stände unter www.enduro-dm.de 50 MOTOCROSS ENDURO

Hamish Macdonald DEM Rüdersdorf NOVEMBERPOKAL GEHT NACH NEUSEELAND Hamish Macdonald heißt der Sieger des 42. Novemberpokals des MC Woltersdorf. Nachdem der 21-jährige Neuseeländer bereits am Samstag gewonnen hatte, siegte er auch beim finalen Fahrtag der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) 2020 und durfte anschließend die gewaltige gleichnamige Trophäe in Empfang nehmen. Im Gegensatz zum Vortag belegten diesmal Macdonalds gleichaltriger Teamkollege Luca Fischeder den 2. und Edward Hübner den 3. Platz. Robert Riedel feierte in der kleinsten Hubraum-Kategorie E1 einen weiteren Tagessieg und durfte sich gleichzeitig über seinen ersten DM-Titel freuen. Nachdem Hamish Macdonald am ersten Fahrtag des DEM-Finales auf den ersten beiden Sonderprüfungen wohl noch etwas schlummerte, war der E2-Pilot am zweiten Tag von Beginn an hellwach und markierte nach der ersten Bestzeit auch alle weiteren. Die auch durch das regnerische Wetter extrem anspruchsvolle Geländefahrt wurde gegenüber dem Samstag um eine Sonderprüfung gekürzt, sodass sich Macdonald letztendlich ein „Sixpack“ gönnte. „Das war wieder ein echt schönes Enduro. Sehr schwierig, genauso wie ich es mag. Es war eine perfekte Veranstaltung mit guten Ideen für die Strecke. Ich war 2018 bei der Weltmeisterschaft hier in Woltersdorf und kannte das Gelände im Groben. Von daher wusste ich, dass es hart werden würde. Der Regen hat aber alles noch verschärft“, sagte er anschließend. Nachdem er Samstagfrüh die ersten beiden Test-Bestzeiten gesetzt hatte und nach den Sternen zu greifen schien, nach einem groben Fehler letztendlich aber nur Dritter wurde, durfte sich Luca Fischeder am Sonntag als bester Deutscher über den 2. Rang in der Gesamtwertung und auch in der Klasse E2 freuen. „Heute hat es geklappt. Zweiter im Championat hinter Hamish, das hätte kaum besser laufen können. Die Strecke war sehr ausgefahren und ließ stellenweise keine verschiedenen Linien zu. Aber ich habe trotzdem versucht zu setzen und bin jetzt überglücklich“, meinte der letztjährige Juniorenmeister und daher E-Klassen-Neuling nach seiner Superfahrt. Über den 3. Platz auf dem Podest der Overall- Wertung freute sich Edward „Eddi“ Hübner, was er so zum Ausdruck brachte: „Das war heute halt wieder Enduro. Es ist schade, dass wir in diesem Jahr nur zwei solche Tage hatten, denn die Strecken der ersten drei Veranstaltungen waren bei weitem nicht so anspruchsvoll. Bei mir lief es heute ganz gut. Ich bin nur dreimal gestürzt, was angesichts der schweren Bedingungen ganz okay war. Ich denke, an diesem Wochenende haben alle Fahrer Fehler gemacht, sodass am Ende die ganz oben stehen, die mit den wenigsten Fehlern durchgekommen sind. Es ist schon Wahnsinn, dass die ersten drei in der Klasse E2 auch die ersten drei in der Championatswertung sind.“ Gern hätte Dennis Schröter diesen 3. Platz belegt und hatte ihn auch schon vor Augen. Allerdings stürzte er auf der letzten Sonderprüfung des Tages gleich zweimal, wodurch er insgesamt 28 Sekunden auf Eddi Hübner und somit den Bronzerang verlor. Das war umso mehr schade, weil es das letzte Rennen des 38-Jährigen war. Mit einer kleinen Träne im Knopfloch gab er nach seinem letzten Ritt zu Protokoll: „Ich wollte noch einmal eine geile Runde fahren, dabei hat es mich zweimal runtergehauen. Ich hatte vor der letzten Prüfung noch drei Sekunden Vorsprung auf Eddi, aber das ist bei diesen Bedingungen gar nichts. Verwalten war also nicht möglich, ich musste ebenfalls pushen. Aber egal, den E3-Titel habe ich trotzdem und bin zudem hinter Hamish Zwei- ter im Championat. Auch von daher war es noch einmal eine schöne Saison. Schön war auch, dass sie überhaupt stattgefunden hat.“ Mit seinem vierten von sechs möglichen Siegen in der Klasse E1 fuhr Robert Riedel letztlich souverän zum Meistertitel in der kleinen Klasse. „Ruhig zu Ende gefahren, und das hat geklappt“, lautete der erste knappe Kommentar des 26-jährigen Rüdersdorfers nach der Zieldurchfahrt. Nachdem er sich das Meister- Shirt übergestreift hatte, ging er mit folgenden Worten ins Detail: „Ich bin heute auf Sicherheit gefahren. Gestern hatte ich zu viele Fehler gemacht, aber heute habe ich mir keinen Druck gemacht und versucht, rund und sauber zu fahren. Der Meistertitel war vorm Saisonbeginn das Ziel, nun ist es ein tolles Gefühl.“ Grund zur Freude hatten aus Sicht des MC Woltersdorf auch Christoph Lessing und Stefanie Sonnenberg. Der 40-jährige Berliner gewann, wie am Vortag, seine Klasse E3B und steigerte sich in der Gesamtwertung aller B-Lizenzfahrer sogar um einen Platz auf Rang 2. Die zwei Jahre jüngere Panketalerin bestritt in diesem Jahr ihre ersten Enduros, feierte am Samstag ihren vierten Saisonsieg im DMSB- Enduro-Damen-Cup und fuhr am Sonntag mit einem 2. Platz zum Titel. • Texte u. Fotos: Thorsten Horn Alle Ergebnisse und Stände unter www.enduro-dm.de MOTOCROSS ENDURO 51

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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