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NK 06_2019

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26 TRAINING VERSTEHEN

26 TRAINING VERSTEHEN HEISST NICHT, EINVERSTANDEN SEIN © Nico Pudimat © Nico Pudimat Boris Grundl zählt als Führungsexperte und mitreißender Kongressredner zu Europas Trainerelite. Der Vollblutunternehmer und vielfache Buchautor, hat 2017 das Buch „Verstehen heißt nicht, einverstanden sein“ geschrieben, das nun in einer Neuauflage erscheint. Ursprünglich sollte dieses Buch von Boris Grundl ein Kapitel länger sein. Im Folgenden lesen Sie als Lesernutzenthema – exklusiv und erstmals – Ausschnitte aus dem im finalen Buch gestrichenen letzten Kapitel. 06.2019 © Grundl privat Der Weg zum Kern unserer Persönlichkeit ist eine Reise zu uns selbst: Wir entwickeln uns, kommen uns näher, werden uns bewusster, sehen uns immer klarer. Sie ist ein wenig wie eine Wanderung im Gebirge: Kaum haben wir einen inneren Berg – eine innere Limitierung – erkannt, anerkannt und überwunden, steht der nächste vor uns. Je nach inneren Einschränkungen gilt es, eine Bergkette zu überwinden. Eine Lebensaufgabe für jeden von. Jeder hat andere Themen. Mit jedem „Achttausender“ nehmen Erfüllung und Erfolg im Leben zu. Ich möchte hier zum Abschluss dieses Buchs von meinen zehn inneren Achttausendern erzählen. Der erste Achttausender zeigte sich am 3. Dezember 1990 nach einem Sprung von einer Klippe in Mexiko. Mein Aufprall auf dem Wasser war wie ein Schlag, der mir Leib und Seele brach … Ich fand mich irgendwo im Wasser wieder. Wusste nicht, wo oben und wo unten ist. Dann sah ich Licht. Ich schickte mich an, mit kraftvollen Zügen zur Wasseroberfläche zu schwimmen – doch nichts geschah. Ich gab den Befehl an meine Beine, doch statt mich nach oben zu bewegen, sank ich immer weiter in Richtung Seegrund. Und mir war klar: So ist es also, wenn du stirbst. Mein Geist BUCHTIPP: Verstehen heißt nicht, einverstanden sein Verlag: Econ Verlag 320 Seiten · 18,00 Euro ISBN: 9783430202442 www.wer-versteht-gewinnt.de waren auch sie komplett gelähmt. Das war alles zu viel für mich. Ich musste lernen, Dinge in meinem Kopf zu parken. Warten – bis die Zeit reif ist. Nicht versuchen, Dinge mit meinem bisherigen Denken zu erfassen, wenn sie meinen Horizont übersteigen. Dazu muss ich um meinen Horizont wissen. Abwarten, sacken lassen. Irgendwann ist die Zeit reif und Klarheit steigt auf. Darum geht es: zu wissen, dass wir geistig immer limitiert sind, jeder auf einem anderen Niveau. Deswegen nicht überschnell zu reagieren, wenn Themen von außen nach Beachtung schreien. Parken heißt aushalten – nicht wegdrücken oder unterdrücken. Das gilt bei so einem großen Thema genauso wie jeden Tag bei kleinen Themen. Es schafft innerlich Raum und wird getragen von einem Vertrauen, dass es irgendwann einmal für etwas gut sein wird. Eine große Angst war es, finanziell von anderen abhängig zu sein. Die Prognosen der Umwelt waren eindeutig: Es sei keine Schande, in meiner Situation von Hartz IV zu leben, und es sei wichtig, künftig in allem etwas bescheidener zu sein. Versorgt und untergebracht zu werden, anstatt selbstbestimmt und frei zu leben. Ich war am Boden zerstört. So wollte ich nicht leben. Ich hatte mir immer ein Leben in Fülle gewünscht. Fülle, die Freiheit, Unabhängigkeit, Möglichkeiten, aber auch Selbstverantwortung bedeutet. Dawar so klar wie der Blick zum Horizont. Und ich wusste: Deine letzte Minute hat geschlagen. Dann plötzlich: Hände, die nach mir griffen, mich an die Wasseroberfläche zogen und an den Rand des Sees in den heißen Sand legten. Immer mehr Hektik kam auf. Als mich meine Retter unkontrolliert aufheben wollten, schrie ich: „Nein! Bringt eine Tür!“ Als hätte ich geahnt, dass ein wackeliger Transport mein Todesurteil gewesen wäre. Dieses Nein, dieses Sekundenwort, ist der Grund dafür, dass ich heute so leben kann, wie ich lebe. Schließlich brachten sie eine Tür, um mich stabil zu transportieren. Dann, noch in Mexiko, die erste Not-OP und die Frage, wie ich das finanzieren sollte. Meine Mutter plante bereits, das Haus zu verkaufen. Dank einer Auslandskrankenversicherung war das zum Glück nicht notwendig, aber hier spürte ich schnell, was mich erwarten würde; Niederschläge und Ängste. Der Krankenrücktransport nach Deutschland wurde zur Hölle. Nach dem ersten Schock fing ich wieder an, normal zu denken. Ohne meine Fähigkeit zu meditieren wäre ich wohl psychisch zusammengeklappt. Dass die Lähmung erst einmal zunahm, rauschte an mir vorbei. Am Anfang konnte ich noch meine Finger normal bewegen, nach dem Rücktransport

TRAINING 27 bei ist Geld nur ein Baustein der Fülle, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich strebte nach einer finanziell unabhängigen Existenz, die ich mir selber verdiente. Ich wollte dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Also stellte ich mich auf die Hinterbeine – bildlich gesprochen. Ich hatte Kontakt aufgenommen zu einem Hersteller von Rollstühlen. Auf der Suche nach dem besten Rollstuhl für mich war ich dort gelandet. Es ging darum, von meinen Bedürfnissen auszugehen, die aber auch exemplarisch für andere waren, die mein Schicksal teilten. „Meinen“ Rollstuhl, der mir so gut passte wie die Schuhe an meinen Füßen, den gab es noch nicht. Also musste ich dafür sorgen, einen zu bekommen. Ich traf auf offene Ohren und wieder auf jemanden, der mir so helfen wollte, wie ich es brauchte, statt mir zu sagen, was gut für mich ist. Daraus wurde ein Jobangebot und künftig verkaufte ich Rollstühle als Handelsvertreter. Dass ich Erfolg damit hatte, blieb dem Markt nicht verborgen. Nach ein paar Jahren stellte mich der Chef eines Unternehmens, das Rollstühle produzierte, als Produktmanager ein. In kurzer Zeit stieg ich bis zum Außendienstleiter auf. Ich machte Karriere, vorbei an den anderen. Als ich noch brav meine Rolle des Quotenbehinderten ausfüllte, hielt man mir Spitzenergebnisse © Nico Pudimat gerne die Türe auf und brachte mir etwas zum Mittagessen mit. Als Karrirufsleben angekommen und ver- erzielen. Ich war im Beerebehinderter, der den anderen diente genug Geld, um gut leben zu zeigte, wie etwas geht, blieben die können. Allerdings drückte mich die Türen zu, und niemand brachte mir mangelnde weitere Entwicklungsmöglichkeit in vielen Dingen. Sobald mehr etwas mit. Wollten sie mir helfen oder sich durch ihre Hilfe selbst ich eine Ebene erlernt hatte und gut fühlen? Auch diese Erkenntnis beherrschte, wollte ich weiterlernen war interessant und tat trotzdem irgendwie weh. So lange ich den Vor- nicht als Angestellter, denn dort war und weiterziehen. Doch das ging stellungen der Masse entsprach, war vielleicht alle paar Jahre eine Veränderung möglich. Das machte mir alles gut. Ich musste lernen: Geh unbeirrt deinen Weg weiter. Wichtig ist nicht, was die Masse denkt, zu schaffen. in der Enge des Angestellten-Daseins sondern orientiere dich an der Spitze. Wer durchschnittlich denkt, wird durchlief viele Abteilungen und lern- Meine Entwicklung war klar: Ich auch immer nur durchschnittliche te: Produkte entwickeln, Nullserien Ergebnisse produzieren. Nur wer produzieren, Marketingpakete darum schnüren und die Produkte wie die Spitzenklasse denkt, wird im Markt platzieren. So gerne ich reien mit sich bringen. Ich war nicht bis hierhin angestellt war und der Typ, der sich mehr als nötig bestimmen ließ. Dazu war ich schon zu lernen durfte, so klar war, wohin der Weg gehen sollte: Ich wollte, ja, ich muss- Leben in allen Facetten selbst in der weit. Ich wollte nun noch mehr mein te sogar „mein Ding machen“. Der Druck, den ich und ist mein größter Treiber. Dafür Hand haben. Unabhängigkeit war von unten auf meine Vorgesetzten ausübte, war zu tete Sicherheit aufs Spiel zu setzen. war ich bereit, meine ganze erarbei- groß. Das würden sie sich Zuerst hatte ich mich entwickelt, nicht gefallen lassen. Das dann andere. Das sollte zu meiner würde unnötig viel Reibe- Berufung werden. VITA Boris Grundl Boris Grundl durchlief eine Blitzkarriere als Führungskraft und gehört als Führungsexperte und mitreißender Kongress-Redner zu Europas Trainer-Elite. Er ist Management-Trainer, Unternehmer, Autor sowie Inhaber des Grundl Leadership Institut. Boris Grundl perfektionierte die Kunst, sich selbst und andere auf höchstem Niveau zu führen. Er ist ein gefragter Referent und Gastdozent an mehreren Universitäten. Er erforscht das Thema Verantwortung und gibt Schülern in Großvorträgen wegweisende Impulse für ein eigenverantwortliches Leben. www.verantwortungsindex.de Alle Seminartermine und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie hier: www.grundl-institut.de/termine Der GkM-Personalservice für Network-Marketing- und Direktvertriebsunternehmen ist ein Geschäftsbereich der Seitz-Mediengruppe, die u.a. auch seit 15 Jahren die Network- Karriere herausgibt. Für ein kapitalkräftiges, familiengeführtes Schweizer Network-Marketing-Unternehmen suchen wir Top-Vertriebspartner/innen (m/w/d) Sie sind eine gesundheits- und ernährungsbewusste Persönlichkeit und aufgrund Ihrer bisherigen Direktvertriebs-Erfahrung in der Lage, einen anspruchsvollen Kundenkreis aufzubauen und ein aktives Vertriebsteam zu generieren. Dabei denken und handeln Sie unternehmerisch und werteorientiert. Sie suchen keinen Job, sondern eine wirkliche Existenz mit hervorragenden Zukunftsperspektiven und sehr guten nachhaltigen Einkommens- und Karrieremöglichkeiten. Bitte senden Sie uns Ihre Kontaktdaten und einen kurzen Abriss über Ihre bisherigen Tätigkeiten. Ihre Zuschrift wird absolut vertraulich behandelt. Sie geht erst dann zu unserem Mandanten, wenn wir mit Ihnen gesprochen haben und Ihre Zustimmung dazu vorliegt. Sie können Ihre Bewerbung gerne per E-Mail schicken: existenz@gkm-personal.de Seitz-Mediengruppe GkM-Personalberatung Boslerstraße 29 D-71088 Holzgerlingen www.seitz-mediengruppe.de PERSONALBERATUNG

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