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NK 10_2021

16 BRANCHE

16 BRANCHE 10.2021

TITELSTORY 17 „EINE MINUTE LACHEN BRINGT 20 MINUTEN LEBENSZEIT“ Dr. Roman F. Szeliga Dr. Roman F. Szeliga ist Arzt, Manager, Moderator, Seminarleiter, internationaler Speaker, Agenturchef und Autor. Die Klammer, die all das zusammenhält ist der Humor: als soziale Kompetenz, die Menschen motiviert, mitreißt und begeistert. Und was macht Österreichs Humor-Experte Nr. 1 in Zeiten der Pandemie? Richtig! Er zündet den Humor- und Optimismus-Turbo. Nicht nur, dass er seinem Publikum viele effiziente Tipps und Tricks für mehr Leichtigkeit, Lebensfreude und Optimismus mitgibt, er ruft auch den ersten Kongress für mehr Lebensfreude ins Leben: Die HumorExpo … aber lesen Sie selbst über ein Gespräch des Network-Karriere Herausgebers Bernd Seitz mit Dr. Roman F. Szeliga. Network-Karriere: „Herr Dr. Szeliga, wie kam es überhaupt dazu, dass Sie sich dem Humor verschreiben?“ Dr. Szeliga: Ich beschäftige mich seit über 25 Jahren mit dem Thema Humor. Ich bin stolz darauf, mit voller Überzeugung sagen zu können: Eine humorvolle Lebenseinstellung bestimmt mein Handeln, Denken und Tun und es macht unheimlich viel Spaß, jeden Tag neue Menschen mit guter Laune zu konfrontieren. Ich fände mein Leben auf der Welt nämlich sonst viel langweiliger, trister und bedeutungsloser. Meine Erfahrungen mit dieser enormen, verbindenden Kraft sind vielfältig: Um nur ein paar Einsatzgebiete zu nennen: Humor in der internen und externen Kommunikation, Humor in der Präsentation oder im Vortrag, Humor als empathisches Heilmittel, Humor als sympathischer Türöffner in der Wirtschaft und Humor in der Therapie von kranken oder traumatisierten Menschen. Ja, sogar Humor in einer Pandemie. Humor ist DAS kommunikative Schmiermittel zwischen Großen und Kleinen, Alten und Jungen, Armen und Reichen, – unabhängig ihrer Haut farbe, Kultur und religiöser Ausrichtung. Humor ist für mich eben eine legale Droge, von der ich nicht lassen kann ‒ vielleicht deswegen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, wie gut uns in unserem Leben diese positive Stimmung, die Leichtigkeit, diese menschliche Fähigkeit, überhaupt tut, lachen zu können. Humor beginnt im Kopf Humor und Lachen gehören zum Menschen wie die Luft zum Atmen. Glauben Sie mir, ich bin Arzt! Was jedoch unter Humor verstanden und wie er gelebt wird, ist sehr unterschiedlich und abhängig von Sozialisation und kulturellem Hintergrund. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden verändert sich das Humorverhalten sehr stark. Die ernste Miene wird im öffentlichen Leben zum Synonym von Seriosität, Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Was für ein Schwachsinn! Als ob gut ge- stockfoto©kegfire launte, fröhliche Menschen weniger kompetent wären! Durch diese depressive Mimik und Körperhaltung werden sowohl die Gefühle des Gegenübers verstärkt als auch die eigene emotionale Befindlichkeit entsprechend negativ beeinflusst. Es geht aber auch anders: Wenn ich die körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten wie Mimik, Haltung und Stimme bewusst anders, nämlich begeisternd, vielleicht sogar verschmitztschelmisch, mit einem freundlichen Gesichtsausdruck gestalte, um Offenheit und gute Laune zu signalisieren, schaffen wir es in weniger als 30 Sekunden bei unserem Gegenüber (und bei uns selbst) eine neuronale Resonanz zu erzeugen. Was passiert? Die Sinne öffnen sich ‒ aus dem Drama jeder negativen Gesprächsatmosphäre entsteht eine angenehme, produktive und wertschätzende Situation mit nachhaltigem Mehrwert! Was wir jetzt in der Gegenwart mit Bravour machen, vor allem jetzt in der Pandemie: Wir kultivieren unsere schlechte Laune. Wir sind Weltmeister in der Widerspiegelung unserer eigenen Frustration. Jeder soll ruhig wissen, dass wir nicht gut drauf sind! Jetzt! Sofort! Wie doof sind wir eigentlich? Dabei geht es auch anders! Humor ist Doping für die Seele! Es hat sich noch nie wer zu Tode gefreut, es hat noch nie wer beim Lachen einen Herzinfarkt bekommen. „Jammern und Klagen ist reine Energieverschwendung.“ Das ist wie in einem Schaukelstuhl zu sitzen: Man verbraucht Energie, um den Schaukelstuhl in Bewegung zu halten, aber vom Fleck kommt man nicht. Vielleicht sollten wir hier mal öfters dafür dankbar sein, was wir haben und uns nicht immer darüber beklagen, was uns fehlt! Wir kennen das alle: jeder von uns ist in seinem alltäglichen Leben mit Krisen, dem Versagen oder Scheitern konfrontiert. Das gesunde Gleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung im beruflichen wie auch privaten Alltag zu halten wird zunehmend schwieriger. Anforderungen, Stress und Druck sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Gerade jetzt sind wir besonders gefordert. Nicht

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