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NK 12_2020

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18 TITELSTORY Mann ein

18 TITELSTORY Mann ein ewiges Rätsel und auch dazu geeignet, Frau mit seinem anstrengenden Getue in den Wahnsinn zu treiben. Jeder hat sicher schon einmal einen Schnupfen durchgemacht, egal welchem Geschlecht man angehört. Wie sich ein Schnupfen für uns anfühlt und wie wir ihn bei anderen erleben, formt unser Bild vom Männer schnupfen. Dazu trägt aber auch ein Mann selber maßgeblich bei: Studien zufolge konsultieren häufiger Frauen einen Arzt, wenn sie Krankheitssymptome bei sich wahrnehmen. Bei Männern dagegen halten sich die Arztbesuche in Grenzen. Wenn sich Männer zum Arzt begeben, dann idealerweise anonym. Männer können nicht der Öffentlichkeit zeigen, dass sie krank sind. Männer sind das starke Geschlecht. Mit der Anfälligkeit für Krankheiten hat das aber nicht wirklich etwas zu tun. Frauen haben schlichtweg ein größeres Bewusstsein für ihre Gesundheit entwickelt. Männerschnupfen Comedy Show Live Vinothek Luckert Sulzfeld. Männer Männer han­ ihre Männlichkeit, pochen auf © Beni Schabel deln oft wenig vorausschauend und machen einen recht sorglosen Eindruck, wenn es um ihre Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten geht. Wenn ein sonst scheinbar gesunder Mann auf einmal daniederliegt und vor lauter Niesen und Husten keinen Rat mehr weiß, dann ist das befremdlich. Ein Mann wirkt oftmals überfordert, wie er sich bei dieser Krankheit verhalten soll, die ihn aus ihre Stärke und ihren Mut und alles das, was uns das Fernsehen seit unserer Kindheit als männliche Attribute verkaufen will. Männer tragen volle Kästen Bier in den zehnten Stock, legen bei grusligen Filmen im Kino schützend den Arm um die zartbesaiteten Damen oder ereifern sich mit ihren Kumpels vor dem Fernseher, wenn es beim Fußball wiedermal um irgendetwas Wich tiges geht. Warum werden dann heiterem Himmel unfairerweise bei einer Erkältung alle Eigenschaften heim sucht. und Handlungsmuster, die mit Ein weiterer Punkt. Ein Mann ist stolz darauf, ein Mann zu sein. Seit jeher haben die Männer das Image des Ernährers und Beschützers. Ob wohl Männlichkeit assoziiert werden, in ihrer Gesamtheit in eine Kiste gepackt, gut verschnürt und salutierend von Bord geworfen? dieses Image in der heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung verliert und eine gleichgeschlechtliche Rollenverteilung mehr an Bedeutung gewinnt, wird dieses Rollenbild von Männern streng verteidigt. Die Infektion Ein Schnupfen ist genau genommen keine Krankheit, sondern ein Symptom, das ein Hinweis auf eine Vielzahl von Krankheiten sein kann. In der Fachsprache nennt man ihn 12.2020 auch Rhinitis. Das beste Beispiel für eine Krankheit mit ausgeprägtem Schnupfen ist die klassische Erkältung. Die Erkältung bzw. der grippale Infekt wird durch eine virale Infektion und Entzündung der Nasenschleimhäute hervorgerufen, man spricht dann von einer akuten Rhinitis. Anzeichen für einen Erkältungsschnupfen sind ❙ eine gereizte Nase, die zuerst ununterbrochen läuft und dann irgendwann verstopft ist, ❙ ein allgemeines Unwohlgefühl, Kopf‐ und Gliederschmerzen und ❙ die endlos scheinende Dauer der Symptome. Normalerweise ist unser Immunsystem gegen Erkältungsviren gut gerüstet. In unserem Blut und im Nasensekret zirkulieren viele verschiedene Immunzellen, die beim Kontakt mit einem Fremdkörper wie einem Virus sofort Alarm schlagen und mit vereinten Kräften dem Eindringling schnell den Garaus machen. Jeder Mensch ist täglich mit einer ganzen Armee von Viren, Bakterien und anderen Schädlingen konfrontiert, die wir in allen Bereichen unseres Lebens unbewusst in uns aufnehmen. Unser Immunsystem geht sofort an die Arbeit und versucht die Eindringlinge zu eliminieren. VITA Peter H. Buchenau Die Reihenfolge ist ganz einfach: Erst begeistern wir uns für den Beruf, für die ersten Erfolge, für unsere Karriere, dann kommt die Leidenschaft dazu und irgendwann der Burnout. So ähnlich ist es mir selbst ergangen, nur knapp kam ich am Burnout vorbei. Als internationaler Krisenmanager in einem US-Konzern liebte ich das Reisen, das Fliegen, das erwartet Werden. Die Jagd nach Anerkennung war riesen groß. Ich war Feuer und Flamme für meinen Job, habe diesen über Familie und Freunde gestellt. Eines Tages wachte ich in einer fremden Stadt auf. Ich wusste nicht, wo ich war, geschweige denn, wie ich dorthin gekommen bin. Kurz darauf verließ mich meine Frau. Freunde hatte ich längst nicht mehr. Diese Ereignisse krempelten mein Leben um. Ich begann mein zweites. Seitdem konzentriere ich mich seit über 15 Jahren auf den Leistungserhalt und die gesunde Leistungssteigerung von Management, Führungskräften und Mitarbeitern in Unternehmen. An der Hochschule Karlsruhe habe ich seit 2009 einen Lehrauftrag. Für die Hochschule St. Gallen bin ich als externer Referent tätig. Als Unternehmer, Speaker und Führungsthemen-Kabarettist im deutschsprachigen Raum beabsichtigte ich das Thema Führungsintelligenz und somit die Bewusstseinsführung salonfähig zu machen. www.peterbuchenau.de

TITELSTORY 19 11. Er wird ungeduldig, wenn ihn die erste eingeworfene Tablette nicht innerhalb von zehn Minuten gesund zaubert. 12. Er teilt Menschen ungefragt am Telefon mit, dass er gerade schwer erkältet ist. 13. Eine Erkältung ist für ihn ein absolut triftiger Grund für eine mehrwöchige Krankschreibung. 14. Er legt Wert darauf, dass seine Mitmenschen aus Rücksicht auf seinen Zustand alle seine Sonderwünsche erfüllen – es könnte ja sein letzter Wunsch sein. 15. Er wählt seine Mahlzeiten nach ihrer vermeintlich positiven Auswirkung auf den Verlauf seines Schnupf ens aus. 16. Sein Standard-Outfit besteht aus Decken, Bademänteln, Pantoffeln und Frottee-Pyjamas. 17. Er hält seine Mitmenschen über Aber in der nassfeuchten und kalten Jahreszeit ist unser Immunsystem nicht immer so leistungsstark. Durch die Kälte verschlechtert sich die Durchblutung unserer Haut, was die Temperatur auf unserer Hautoberfläche herabsetzt. Die Kälte verlangsamt das Reaktionsvermögen unseres Immunsystems. Jetzt können es sich die Viren, die sonst bei ihrer Ankunft von unseren Immunzellen recht unsanft rausgeworfen werden, in unserer Nase bequem machen. Es gibt mehr als 300 verschiedene Arten von Viren, die einen Erkältungsschnupfen beim Menschen auslösen können. Der Krankheitsverlauf ist nahezu identisch: Befällt ein Virus die Nasenschleimhäute, ist sein erster Schachzug die Übernahme der Kontrolle über die Arbeitsabläufe in unseren Zellen. Für dieses Manöver injiziert das Virus sein Erbmaterial in die Zellen und zwingt sie, ausschließlich die auf diesem fremden Erbmaterial festgeschriebenen Gene abzulesen und die darin beschriebenen Bauteile zu produzieren. Unsere Zellen werden von den Viren versklavt. Sie können ihre normale Tätigkeit nicht mehr ausführen, die täglich anfallenden Aufgaben bleiben unerledigt und der ganze Stoffwechsel der Zellen kommt zum Erliegen. © Beni Schabel Unsere Nase reagiert auf diese Invasion zunächst mit einer vermehrten Sekretproduktion, bei einem schweren Schnupfen bis zu 85 Gramm Schleim pro Tag! Wir bekommen möglicherweise auch einen kratzigen, schmerzenden Hals und werden von Hustenreiz geplagt, wenn die angrenzenden Schleimhäute des Mund und Rachenraums ebenfalls infiziert worden sind. Hinzu kommt, dass die Übermacht an Erregern unsere Nase reizt und den Niesreflex auslöst. Ein starker Nieser kann so viel Druck erzeugen, dass er unsere Nase mit bis zu 160 km/h verlassen und etwa eine Million Tröpfchen Nasensekret aus ihr herausschleudern kann. Jedes dieser Tröpfchen kann je nach Größe bis zu 1.000 Viren enthalten, die jeden Nieser zu einer wahren Virenschleuder machen. Wenn wir unseren Nieser ungebremst in die Umwelt entlassen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir Menschen in unserer Nähe mit unserem Schnupfen anstecken. Häufiges gründliches Händewaschen schützt vor Ansteckung. Aber mal ehrlich, ist zu viel Händewaschen nicht etwas übertrieben? Wenn ich heute die von Sagrotan abhängigen Übereltern sehe, wundert es mich nicht, dass es keine echten Kerle © Beni Schabel mehr gibt. Jeder mögliche Keim und Erreger wird schon im Ansatz bekämpft. Wo bleibt da die Abhärtung? In meinem frühen Alter gab es keine Sagrotan‐-Tücher. Wir gingen im Herbst regelmäßig in die Sauna. Wir schwitzten um die Wette und gingen anschließend nackt raus in den Schnee, sofern welcher lag. Ob uns das vor einem Männerschnupfen wirklich bewahrt hat? Ich weiß es nicht. Auf alle Fälle hat es Spaß gemacht und wir Kerle konnten anschließend ruhigen Gewissens ein, zwei Bierchen trinken. Was rausgeschwitzt wurde, musste ja wieder rein. Einfach um schon den Flüssigkeitshaushalt im Körper aufrecht zu halten. Und hatte es uns dann doch erwischt, dann war Mutter da. Packte uns fest und dick ein. Mit Mütze, Schal und dicken Socken ins Bett. Mutter verordnete uns eine Schwitzkur. Also regelmäßig schwitzen, das war unsere Prävention. Und heute? Wo ist diese Prävention heute? Kennen Sie diese Fernsehwerbung in welcher der sterbenskranke Mann mit letzter Kraft aus dem Bett heraus ruft: „Schaaaatz – rufst du meine Mama an?“ Haben Sie schon einmal das genervte Gesicht der Frau beobachtet, während sie ihrem an der Türe des Todes kratzenden Gatten irgendein angeblich wirksames Kombi-Präparat zuwirft? Erniedrigend ist das. Für den Mann und seine Mutter. Stressig für die Frau. Und gewinneinbringend nur für den Hersteller der vermeintlichen Medizin. Und doch: Leider spiegelt dieses Werbefilmchen die Realität in deutschen Schlafzimmern wider, mit erschreckender Authentizität. Vor allem: Von der guten, alten Prävention ist da rein gar nichts mehr übrig. Stattdessen: Nutzlose Chemie und genervte Ehefrauen. Männerschnupfen-Schnelltest Woran erkennt man einen Männerschnupfen und was muss man bei einem Männerschnupfen beachten? Mit der folgen den Checkliste sind Sie für den Ernstfall gerüstet. Stellen Sie zunächst sicher, dass die vermeintlich verschnupfte Testperson ein Mann ist und beobachten Sie dann genau seine typischen Verhaltensmuster. Für jede Aussage, hinter der Sie in der folgenden Liste anschließend ein Häk chen setzen können, gibt es einen Punkt. 1. Er steht vor dem Badezimmerspiegel und sieht sich minutenlang besorgt den Belag auf seiner Zunge an. 2. Er lässt keine Gelegenheit aus, nach einem Huster oder Nieser zu seufzen, zu stöhnen oder einen Laut der Verärgerung von sich zu geben. 3. Er wehrt gut gemeinte und Ratschläge Pflegeversuche mit der Begründung ab, dass das alles „ja sowieso nichts bringt“. 4. Er vermeidet den Gang in die Apotheke bzw. zum Arzt und geht in seinem Leiden völlig auf. 5. Aufgrund akuter körperlicher Schwä che schafft er es nicht mehr, seine Taschentücher in den Mülleimer zu werfen, sich selbst Tee zu kochen und/oder die Unterwäsche zu wechseln. 6. Er vertraut darauf, dass sich irgendjemand schon um ihn kümmern wird. 7. Seine Sätze beginnen mit „Kannst du mir bitte …?“ und beziehen sich u. a. auf Medikamente, Lieblingsessen, die Fernbedienung oder Wärmflaschen. 8. Er kann den Wikipedia-Artikel über Erkältung auswendig aufsagen und kennt alle möglicherweise auftretenden Komplikationen mit lateinischem Fachbegriff. 9. Seine Körperhaltung, Mimik und verbalen Äußerungen lassen sich mit „Warum immer ich?“ gut zusammenfassen. 10. Das Bett bzw. die Couch wird nur verlassen, wenn der Nutzen vorher sorgfältig gegen die Risiken abgewogen worden ist. den Verlauf seiner Erkrankung auf dem Laufenden (z. B. „Die Rotze ist jetzt grün!“). 18. Das gesellschaftliche Leben dreht sich ununterbrochen um seinen Schnupfen. BUCHTIPP: MÄNNERSCHNUPFEN Warum Männer immer mehr leiden als Frauen, wenn sie krank sind. Verlag: Springer/Wiesbaden 2020 Autoren: Peter Buchenau, Ina Lackerbauer, Urs Janetz, Marina Tinz 152 Seiten · 17,99 Euro ISBN: 978-3658286378 19. Er informiert seine Mutter über seine Erkältung. 20. Sobald sich erste Symptome zeigen, bekommt er unterirdisch schlechte Laune. Zählen Sie nun die Häkchen zusammen Auswertung: 1 bis 3 Häkchen: Sind Sie sich sicher, dass es sich bei der Person um einen Mann handelt? Hier geht es zur Bestellung.

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