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DRINNEN BUNT UND BIO

DRINNEN BUNT UND BIO Annelie Bänsch aus Greifswald hat durch ihr Kind die Liebe zum Nähen entdeckt. Auf ihrem Blog „von ahoi“ verrät sie Tipps und Tricks von der Küste. Text und Fotos von Susann Moll 1 Ein bisschen Stricken, ein bisschen Häkeln – das hat Annelie schon von ihrer Oma gelernt. Im Näh-Fieber ist die 33-Jährige aber erst, seit ihr Sohn auf die Welt kam. „Ich fand es bei anderen Kindern immer schön, wenn sie so individuell gekleidet waren“, sagt sie. Eine liebe Freundin habe ihr die wichtigsten Handgriffe beigebracht. Eine Wende-Mütze war dann das erste Kleidungsstück, das Annelie allein für ihren Sohn genäht hat. Schnittmuster und Anleitung stammten damals von „Klimperklein“ – sehr gut für Anfänger, empfiehlt sie. Annelies Sohn ist heute fünf Jahre alt und hat einige selbstgenähte Klamotten im Schrank. Billiger ist das aber ganz und gar nicht, berichtet Annelie. Schließlich locken zahlreiche Discounter damit, dass ein Kinder- Shirt bei ihnen schon für wenige Euro zu haben ist. Die Greifswalderin möchte ihren Sohn aber anders kleiden. „Die selbstgenähten Sachen stechen heraus, sehen nicht aus wie von der Stange“, sagt die junge Mutter. Außerdem freue sich ihr Sohn immer, wenn er Selbstgenähtes trägt und berichtet das stolz im Kindergarten. „Ich habe einen großen Stoffschrank, da sucht er sich auch schon mal eigenständig aus, welches Motiv 44 | 45 zuhause

zum Beispiel sein neuer Schlafanzug haben soll.“ Indem sie Stoffe mit dem GOTS-Siegel verwendet, kann Annelie außerdem verhindern, dass ihr Kind Schadstoffe über die Haut aufnimmt. Der Standard definiert nämlich umwelttechnische Anforderungen für biologisch erzeugte Naturfasern und die gesamte Produktionskette, die sie durchlaufen. Er fordert außerdem die Einhaltung von Sozialkriterien wie ein Verbot von Kinderarbeit sowie sichere und hygienische Arbeitsbedingungen. „Näh-Mob“ in Rock und Gummistiefeln In erster Linie hat Annelie großen Spaß beim Nähen. Und ihr Hobby ist für sie eine Möglichkeit zum Entspannen. Von ihren Projekten berichtet die Greifswalderin regelmäßig im Internet, auf ihrem Blog. Dort veröffentlicht sie auch Anleitungen zum Nachmachen. „Ich wollte, dass die Bilder davon nicht einfach verschwinden, sondern dass etwas bleibt“, erklärt die 33-Jährige. Vorher hatte sie viele ihrer Arbeiten auf Facebook oder Instagram geteilt und gemerkt, dass sie den Leuten gefallen. Dreimal hat sie auf ihrer Internetseite auch schon zu einem „Näh-Mob“ aufgerufen: Hobby-Näherinnen sollten alle das gleiche Kleidungsstück anfertigen und ein Foto in der gleichen Situation machen. Also zum Beispiel: Alle lassen sich in Rock und Gummistiefeln vor einer Tür fotografieren. „Obwohl wir nicht im selben Ort wohnen oder uns privat kennen, sind wir ja doch irgendwie miteinander verbunden“, sagt Annelie über die Näh-Szene. Sie sei überwältigt gewesen, wie viele Leute sich an ihrem Aufruf beteiligt haben, dutzende Fotos haben sie erreicht. Besonders stolz war die Greifswalderin, als Blogger- Kollegin Ina, bekannt als „pattydoo“, sie gebeten hat, an ihrer sogenannten Blogtour teilzunehmen. Dabei sollte jeden Tag ein anderer Blogger eine Anleitung aus Inas neuem Buch „Taschenlieblinge selber nähen“ testen und das Ergebnis im Internet veröffentlichen. Annelie hat sich dabei nicht gerade das einfachste Projekt herausgesucht: Die Gürteltasche aus rosé-goldenem Ziegenleder habe sie fast um den Verstand gebracht, erinnert sie sich. Denn Leder verzeiht keinen Fehlstich. „Man kann natürlich ewig Mützen nähen“, sagt Annelie. Sie traut sich aber auch mehr zu. Letztendlich hat sie die Gürteltasche fertiggestellt und trägt das Accessoire noch heute sehr gern. von-ahoi.de 3 4 1 Annelie Bänsch aus Greifswald kann sich beim Nähen großartig entspannen. 2 + 4 Was an ihrer Nähmaschine entsteht, zeigt sie auf ihrem Blog „von ahoi“. 3 Annelies Sohn sucht sich mittlerweile auch selbst den Lieblingsstoff fürs nächste Kleidungsstück aus. 5 Ein Blick in die bunte Nähwelt der Greifswalderin. 2 5

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