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OCEAN7 2014-04

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Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.

OCEAN7Service Dieser Beitrag zeigt biologische Kostbarkeiten, die man als Strandwanderer finden oder als Taucher entdecken kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schönheit der Objekte, auf ihrer Klassifizierung und Einordnung, ihrer Entstehungsgeschichte und Funktion. Für die ausge ­ wählten Beispiele wurde kein einziger Organismus seinem Lebensraum entnommen und getötet. Es sind Fundobjekte, die als leere Schalen am Meeresgrund gesammelt wurden oder durch Wellenschlag an den Strand gespült waren. 1 2 1 Schale des Grünen Seeohrs (Haliotis tuberculata). Die Innenseite dieser ohrförmigen Schneckenschale ist mit Perlmutt ausgekleidet. Die Außenseite ist grün, graubraun oder rötlich gefärbt. Auffallend sind die Löcher in der Schale, durch die das lebende Tier das Atemwasser nach außen leitet. Die Grünen Seeohren sind marine Schnecken, die im Mittelmeer und entlang der afrikanischen und europäischen Küste des Atlantiks leben. Sie besitzen einen extrem breiten und kräftigen Kriechfuß mit zahlreichen seitlichen Tentakeln. Wenn sie gestört werden, heften sie sich sehr stark an ihre Unterlage und sind nicht ohne Verletzung abzulösen. Tagsüber sind sie meist versteckt an der Unterseite von Steinen, nachts kann man sie auch frei herumkriechen sehen. Sie beweiden den Algenaufwuchs auf Steinen und sind im Meerwasser-Aquarium gut zu halten. Das Grüne Seeohr wird auch gesammelt und wegen seines Fleisches als Delikatesse verkauft, wodurch die Bestände lokal stark reduziert werden können. Der englische Name dieser Schneckenfamilie lautet Abalone. Länge der Schale: 5,5 cm. Fundort: Rovinj, Istrien. 2 Schale einer Helmschnecke (Galeodea echinophora). Die große, festwandige und eiförmige Schale besitzt sieben Umgänge mit zahlreichen Spiral furchen. Die Farbe ist rötlich bis braungelb, der Mundrand ist weiß. Diese marine Schnecke aus der Familie der Cassidae (Helm- schnecken) kommt im Mittelmeer und entlang der westafrikanischen Atlantikküste regelmäßig, aber nicht häufig vor. Ihr Lebensraum sind sandige und schlammige Meeresböden unter zehn Meter Tiefe. Sie ernährt sich räuberisch, hauptsächlich von im Sand vergrabenen Herz-Seeigeln. Das abgebildete Exemplar ist in perfektem Zustand, weder Aufwuchs noch Biokorrosion oder Erosion haben die Schale beschädigt. Das ist ein Indiz dafür, dass das Tier kurz bevor die Schale gefunden wurde starb. Länge der Schale: 10 cm. Fundort: Zakynthos, Griechenland. 3 Schale der Großen Tonnenschnecke (Tonna galea). Die sehr große, bauchige und dünnwandige Schale besitzt fünf Umgänge, die durch breite Zwischenräume getrennt sind. Diese Schnecken können Schalendurchmesser bis zu 30 cm erreichen und zählen damit zu den größten Schnecken des Mittelmeeres. Die Große Tonnenschnecke ist weit verbreitet und findet sich auch in der Karibik, dem Atlantischen und Indischen Ozean und im westlichen Pazifik. Sie lebt auf Weichböden, in Seegraswiesen und auch in Korallenriffen. Das Weichtier ist weißlich mit dichten schwarzen Flecken und besitzt einen sehr großen Kriechfuß. Die Schnecke ernährt sich bevorzugt von Seegurken. Diese Stachelhäuter werden durch den Speichel der Schnecke, der Säuren enthält, betäubt. Die Großen Tonnenschnecken werden sowohl wegen ihres Fleisches als auch wegen des Gehäuses gesammelt. Noch drastischer reduziert die Schleppnetz-Fischerei ihre Bestände, da sie häufig als Beifang in den Netzen landen. Historische Bedeutung: Die Formgebung des Ionischen Kapitells mit den beiden Spiralen (Voluten) ist möglicherweise durch die Schale der großen Tonnenschnecke inspiriert. Die abgebildete Schale ist unbeschädigt, weist aber bereits zahlreichen Aufwuchs auf, vor allem kleine Kalkröhrenwürmer. Durchmesser der Schale: 21 cm. Fundort: Lefkada, Griechenland. 3 Biologische Kost Strandwanderer

Schätze aus Poseidons Reich 4 5 4 Schale der Herkuleskeule (Bolinus brandaris, Synonym: Murex brandaris). Die Herkuleskeule wird auch Brandhorn genannt und ist eine Schnecke aus der Familie Muricidae (Stachelschnecken). Auffällig sind die Stacheln und der lange Siphonalkanal. Diese Schnecke ist im Mittelmeer und im Indischen Ozean regelmäßig anzutreffen. Sie bevorzugt Weichböden und ernährt sich überwiegend von Mollusken, Kleintieren und Aas. Die Herkuleskeule besitzt eine Drüse, deren farbloses Sekret an der Luft zuerst grün und später purpurrot wird. Seit dem Altertum dienten diese Schnecken daher als Purpurlieferant und wurden auch Purpurschnecken genannt. Angeblich wurden zur Gewinnung von einem Gramm Farbstoff etwa 10.000 Schnecken benötigt. Es ist also kein Wunder, dass dieser wertvolle Farbstoff höchsten weltlichen und kirchlichen Würdenträgern vorbehalten war. Durchmesser der Schale: 3,5 cm. Fundort: Zakynthos, Griechenland. 5 Schale vom Pelikanfuß (Aporrhais pespelecani). Diese Meeresschnecke lebt auf tiefen Schlammböden im Mittelmeer, Atlantik und der Nordsee. Die Schale ist festwandig, der Rand ist zu drei fingerförmigen Fortsätzen ausgezogen und ähnelt dadurch dem Fuß eines Schwimmvogels. Der Pelikanfuß findet sich häufig auf Sand- und Schlammböden unter zehn Meter Tiefe. Er lebt meist eingegraben und ernährt sich von Kleinpartikeln, die er aus dem Wasserstrom filtriert. Durchmesser der Schale: 3,5 cm. Fundort: Mljet, Kroatien. barkeiten, die man als oder Taucher entdeckt Juli/August 2014 | OCEAN7 04/2014 39

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