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ocean7 4/2021

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Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbst­quarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer­“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein-­ und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11­-Meter-­Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster­-Feeling.

Marine Fashion „The

Marine Fashion „The sea in mind.“ Er: T-Shirt Porto Cervo, € 59,–, Bermuda Porto Cervo, € 129,–. Sie: Dress Pope, € 89,–. Crivelli und Leonardo Chistè habe wir Rashguards entwickelt, die UV-50-Sonnenschutz haben, aber aus recycelten Fischernetzen stammen. Diese beiden Seglertypen wollen jedoch unterschiedliche Produkte. Die Herausforderungen sind deshalb immens. Wer 49er segelt, braucht einen Neoprenanzug. Das ist kein sonderlich naturver ­ trägliches Zeug. Aber auch dafür gibt es Lösungen. Derzeit sind wir noch viel zu klein für diese Produktsparte. Im kommenden Jahr werden wir Offshore- Jacken präsentieren. Das ist eine große Investition, das Sourcing ist immens schwierig für einen kleinen Betrieb. Gerne würden wir mehr reine Naturprodukte anbieten, wir haben ganz spannende Produkte in der Entwicklung. Ich frage mich oft, wieviele Yachtbesitzer Jacken brauchen, mit den man die Vendée Globe im Südatlantik bestreiten könnte. Für 4SEA kommen ausschließlich hochwertige und nachhaltige Materialien wie beispielsweise Econyl® – Recyclate aus alten Fischernetzen und Plastikflaschen – in Frage. Das Langfristziel wären biologisch abbaubare Materialien, die ihren Ursprung nicht im Erdöl haben. Als Patentanwalt habe ich viele Erfindungen mit Lactat als Ersatz für Plastik betreut. Die Bakterien wachsen in großen Fermentern und stellen das Lactat, also den Rohstoff für die Einkaufstüte, her. Prinzipiell kommt das auch bei Textilien irgendwann. Fällt die Ästhetik bei Sustainable nicht hinten runter? Ja, das ist eine gute Frage. Zara produziert im Jahr 24 unterschiedliche Kollektionen, habe ich gelesen. Wir sourcen und produzieren in Europa, Slow Fashion sozusagen. Für jedes einzelne Produkt suchen wir eine 22 4/2021

nachhaltige Lösung. Das heißt, dass wir manchmal eben nicht zehn Farben anbieten können. In der Marine Fashion ist wenig passiert in den letzten 20 Jahren, wir müssen aber endlich weg von den hässlichen Plastikjacken. Unsere nachhaltige Damenkollektion ist in der Mode zuhause: feminine Tank-Tops und Leggings in seidenweichen Materialien mit schmeichelnden, figurbetonten Silhouetten – Luxus, den man fühlt und sieht, immer und überall, wo Frau sich am und auf dem Meer bewegt. Bei 4SEA haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir besonders für Frauen schöne Marine Fashion machen können. Innovation ist das Stichwort. Wie setzen Sie Innovation ein? Für Farbvariation entwickeln wir gezielt Materialkombinationen, die bis dato keiner so genutzt hat. Unsere 4SEA-Jacken „La Maddalena“ und bei den Damen „Pope“ sind in Farben wie Türkisblau, Mintgrün oder Orange zu haben. Sowohl der Innen- als auch der Außenstoff sind aus recycelten Fischernetzen. Unsere Fabrik verbindet diese Materialien dann thermisch. Auf diese Weise kombinieren wir Design mit Nachhaltigkeit. Das steckt viel mühsame Entwicklungsarbeit darin. Als Patentanwalt habe ich ja täglich mit Erfindungen zu tun. Es passiert in der Textilindustrie zu wenig. Das mag aber auch am Kunden liegen. Kleidung sollte ein geschätztes Luxusprodukt sein. Mir scheint, zu oft geht es nur um günstig. Was ich am Körper trage, sollte mir aber wichtig sein. Als Yachtie sollte ich auch das Meer am Herzen tragen. Welche Player spielen denn hier eine Rolle? Die Wertschöpfungskette ist lang. Da sind die Hersteller der Rohware, der Garne, die Hersteller der Stoffe und die Hersteller der eigentlichen Bekleidung – wie 4SEA. Alles aber 3 Fragen an Guillermo Parada Azzurra TP52-Skipper und Markenbotschafter von 4SEA. Warum engagieren Sie sich für 4SEA? Die Modeindustrie trägt wesentlich zur Plastikverschmutzung der Meere bei. Natürlich ist Segelbekleidung nur ein kleiner Teil des Pro blems, aber hier können wir als Profi-Segler ein Statement machen: „Setzt ein Zeichen und kauft nachhaltige Segelbekleidung.“ In unserem kommenden Club Swan 50 Team Tango, welches durch 4SEA gesponsert wird, peilen wir mit Unterstützung von 4SEA an, nur nachhaltige Segelbekleidung einzusetzen. Unsere Rash Guards bestehen aus Materialien, die von alten recycelten Fischernetzen stammen, ebenso unsere Shorts. beginnt am Anfang. Rohware und Garne spielen die größte Rolle. Sowohl was die Chancen, als auch die Risken anbelangt. Firmen wie Aquafil in Italien haben Technologien entwickelt, mit denen es möglich ist, aus Fischernetzen und Plastikmüll Garne herzustellen, da macht Giulio Bonazzi, der Präsident von Aquafil, eine tolle Arbeit. Dazu gehört Risikobereitschaft und eine Vision. Jedes Glied in der Kette braucht aber einen Ansporn, „sustainable“ zu werden. Der Kunde muss diese Produkte einfordern. Die Eigner großer Yachten sind wichtig. Einige melden sich bei uns wollen für Ihre Crew nachhaltige Bekleidung. Yachtbauer kommen nun auch schon auf uns zu im Dienste ihrer Kunden. Leistungssportler wie die in der Vendée Globe haben eine Vorbildfunktion, wenn es z. B. um Plastik im Meer geht. Wir haben bei der diesjährigen Vendée Globe Didac Costa unterstützt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Yachtclubs sind auch wichtig. Der Yachtclub Costa Smeralda hat mit der Klappt das auch offshore? Wir werden die neuen offshore- Jacken von 4SEA im Herbst testen. Da kommen spannende nachhaltige Produkte. Es geht ja nicht nur um die Kombination aus Außenhaut und Futter, es geht auch um die Wahl der Beschichtungen. Was sind Ihre Pläne jetzt, wo die Azzurra-Ära zu Ende ist? Mein Plan ist es, weiter auf höchstem Niveau zu segeln, und da freue ich mich auf das kommende Club Swan 50 Team Tango ebenso wie auf die J70-Saison. Ich bin ja auch offen für alles Neue. „One Ocean Foundation“ eine Orga nisation gegründet, die gegen die Verschmutzung der Meere kämpft. Sie haben sich auch die Probleme in der Textilindustrie angesehen und kürzlich den „Business for ocean sustainability focus – fashion industry“ publiziert. Das sind wichtige Beiträge. Wie geht es nach der ersten Kollektion weiter? In diesem Jahr haben wir in Porto Rotondo auf Sardinien unseren ersten Laden eröffnet. Wir sind stolz darauf, dass sich einige sehr pres tigeträchtige Yachtclubs für 4SEA entschieden haben. Das ermöglicht uns, in diesen Partnerschaften über neue Produkte nachzudenken. Unsere Offshore-Kollektion kommt nächstes Jahr auf den Markt – da haben wir noch viel vor. Warum 4SEA? Damit definieren wir eine völlig neue Form von Marine Fashion: fürs Auge, für die Seele, fürs gute Gefühl, für die Zufriedenheit auf allen Ebenen – „the sea in mind“ sagen wir. è www.4sea.com GUILLERMO PARADA ist Argentinier und Sieger der Coppa del Rey (2007, 2009 und 2010) sowie Weltmeister und Gewinner der TP52 Superseries (2012, 2015 und 2019). Er hat auch an den Olympischen Spielen 1988 teilgenommen (470) und war insgesamt zehn Jahre lang Azzurra TP52-Skipper. 4/2021 23

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