E-Paper

Aufrufe
vor 2 Jahren

2013-4 REISE und PREISE

  • Text
  • Wwwreisepreisede
  • Bangkok
  • Mittel
  • Hotels
  • Strand
  • Insel
  • Emirates
  • Airways
  • Airlines
  • Reise

SPECIAL INDISCHER OZEAN

SPECIAL INDISCHER OZEAN Eine bergige Insel, umspült vom Indischen Ozean. Das französische Überseedépartement La Réunion, dessen vulkanisches Herz zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt, bietet neben dem Komfort des Mutterlandes spektakuläre Naturerlebnisse. Am Wochende kommen die Einheimischen zum Picknicken an den Strand Grand Anse VON ELKE HOMBURG Ein tropisches Stück Europa Zwei Stunden habe ich mich über Steine und Baumwurzeln abwärts in den Talkessel Grand Bassin gehangelt, der nur zu Fuß erreichbar ist. Pascal Zancopé, mein Wanderführer, hat mir Spinnen gezeigt, die die Seide für die kugelsicheren Westen der US-Army liefern, hat Erdbeer-Guaven und rosa Pfefferbeeren für mich von den Bäumen gepflückt. Unten angekommen, tauchen wir in eine kleine Welt ohne Autolärm und Internet ein. In Grand Bassin leben noch eine Handvoll Familien, die wie unser Gastgeber Luc meist Hütten für Wanderer betreiben. Das Essen wächst im Garten: Bananen, Avocados, Orangen, Mispeln, Vanilleschoten und unzählige Gemüsesorten. Dodo, das einheimische Bier, wird per Lastenaufzug angeliefert, alles andere trägt man auf dem Rücken ins Tal oder lässt es per Hubschrauber einfliegen. Luc kocht auf dem Holzofen das Abendessen: Spinat, Gemüse aus Bananenblüten und ein frisch geschlachtetes Huhn, dazu Chilisoße und reichlich selbst angesetzter Rumpunsch. Ringsum steile Bergwände, über uns der Sternenhimmel und zu hören nur das Rauschen eines Wasserfalls und die Rufe unzähliger Vögel. Naturidyllen wie Grand Bassin besitzt La Réunion im Überfluss, schließlich stehen 40 Prozent der Insel unter Naturschutz: grandiose Berglandschaften, ein aktiver Vulkan, Regenwälder, Wasserfälle und Lagunen, Strände in allen Farbschattierungen von schneeweiß bis lavaschwarz und das alles garniert mit tropischer Blütenpracht. Bevölkert wird die Insel von Menschen europäischer, afrikanischer, indischer und chinesischer Abstammung – Christen, Hindus und Muslimen –, die friedlich zusammenleben und einen entspannten kreolischen Lebensstil zelebrieren. Europäischer Komfort und nur wenige Stunden Zeitverschiebung machen Réunion zu einem bequemen, wenn auch nicht billigen Reiseziel, das man am besten mit Wanderstiefeln entdeckt. Sonnig: Badespaß im trubligen Westen Die klimatisch begünstigte Westküste, geprägt von Zuckerrohrfeldern, bietet die meisten Sonnentage und die beste Infrastruktur. Der Ferienort St.-Gilles-les-Bains mit seinem Jachthafen, seinen Restaurants, Klubs und Boutiquen gilt als »St. Tropez des Indischen Ozeans«, das etwas kleinere Boucan Canot hat den schöneren Strand und punktet ebenfalls mit legerem 28 REISE & PREISE 4-2013

Strandleben und einer quicklebendigen Partyszene. Eine kultige Snackbar am Plage de l’Ermitage südlich von St.-Gilles-les- Bains, super auch für einen Sundowner, ist »Au K’banon«. Hier serviert man kleine Gerichte auf hohem Niveau (Sandwiches und Salate ab € 5). »Le Beau Rivage« am Strand von Boucan Canot ist eine gute Adresse für ein stilvolles Dîner (klassische französische Küche mit Akzent auf Fisch und Meeresfrüchten, Hauptgericht ab € 26). Auch die Städte haben sich in den letzten Jahren herausgeputzt. St. Paul – die hübsche ehemalige Hauptstadt – lockt an den Wochenenden Kleine Jachten im Hafen von St-Gillesles-Bains In den zerklüfteten Cirque de Mafate führt bis heute keine Straße (links oben). Am Strand von St.-Gilles-les-Bains gibt es jede Menge gemütlicher Lokale (links unten) mit attraktiven Märkten und abendlichen Beach Partys, St.-Pierre mit einem Jachthafen und einer einladenden Uferpromenade, St.-Leus Stadtstrand ist ein Hot Spot für Surfer. Neueste Attraktion ist der botanische Garten Domaine du Café Grillé bei St. Pierre (€ 7). Vom Aussichtspunkt Piton Maïdo genießen auch Nicht-Wanderer einen spektakulären Blick in den Cirque de Mafate. Wer einen Wander- und Badeurlaub ohne Rummel verbringen möchte, findet ruhige und preisgünstige Quartiere oberhalb der Küste. SCHÖN WOHNEN GEHOBEN Häuser im kreolischen Stil in einem großzügigen Garten am schönen Sandstrand hat das »Lux Ile de la Reunion« in St.-Gilles-Les-Bains (Tel. 00262- 262-700000, www.luxislandresorts.com, EZ/DZ ab € 184). Ausgezeichnetes Sportangebot, Pool und Spa. DZ ab € 90 ÜF, Laterooms.com. MITTEL Das »Côté Cannelle« in St- Gilles-Les-Hauts ist ein stylisches Chambre d’ Hôtes mit Pool oberhalb der Küste (Tel. 00262-262- 199800, www.cotecannelle.fr, EZ/DZ ab € 69 ÜF). Wild und rau: der vulkanische Süden Afrikanische Tulpenbäume, Jacaranda, Flamboyant und Korallenbäume säumen die Straßen – eine Besänftigung der wilden Küste des Südens durch Blütenzauber. Am Cap Méchant klatschen riesige Wellen ungezähmt und lautstark gegen scharfkantige Lavafelsen, die von den Ausbrüchen des Vulkans Piton de la Fournaise zeugen. In Le Grand Brulé erinnert ein Lavafeld an den Jahrhundertausbruch 2007. Der Vulkan, einer der aktivsten der Welt, spuckt oft im jährlichen Rhythmus. Fürchten muss man ihn jedoch nicht: Seine Lava fließt stets ostwärts, in Richtung Ozean. Faszinierend ist der Blick vom 2.311 m hoch gelegenen Aussichtspunkt Pas de Bellecombe in die Mondlandschaft der Lieblingsstrände L’Ermitage von St.-Gilles-Les-Bains Cremeweißer Traumstrand an der Lagune mit stylischen Strandbars und -restaurants. Saint-Leu, Stadtstrand Hot Spot für Surfer. Abends ist die Promenade Treffpunkt für Partyvolk und Sportler. Strand von Bucan Canot Point au Sel Mit faszinierender Unterwasserwelt top für Schnorchler. Grande Anse Picknick-Treffpunkt der Einheimischen, vor allem am Wochenende. Starke Brandung, nicht zum Schwimmen geeignet. Plage du Tremblet Lavastrand für Naturliebhaber. Hier kann man die Kraft der Elemente studieren – Baden ist lebensgefährlich. Wanderungen für Einsteiger Diese Wanderungen garantieren großartige Landschaftserlebnisse und sind mit normaler Kondition problemlos machbar: Grand Bassin Die Wanderung ab Bois Court in den autofreien Talkessel (retour 4–5 Std.) ist problemlos an einem Tag machbar, schöner aber mit Übernachtung. La Chapelle Von Cilaos aus steigt man in die spektakuläre Schlucht ab (retour 4–5 Std.) – mit Flussüberquerung und Bad im Wasserfall! Col du Taïbite Ziel der zweistündigen Wanderung ab Cilaos ist ein Aussichtspunkt mit Blick in gleich zwei Krater: Cilaos und Mafate. drei Kilometer breiten Caldera, die Gipfelwanderung mit Blick in den Kraterschlund ein einmaliges Erlebnis. Frühmorgens aufbrechen, bevor sich der Feuerberg in Wolken hüllt! Deftige kreolisch-senegalesisch Speisen – perfekt nach einer Vulkanwanderung – serviert das »QG« in Bourg Murat in der Plaine des Cafres (z. B. Cari Poulet für € 14). Ein traumhafter Garten der Gewürze und Wohlgerüche mitten im Wald auf einem uralten Lavastrom ist Le Jardin des Parfums et des Epicesin Mare Longue (Termin erforderlich: Tel. 0262-370636, € 6). SCHÖN WOHNEN EINFACH Sympathisch ist die »Gîte de la vieille tonnelle« in Grand Bassin (Tel. 00262-262-592027, www.gite-reunion-vieille-tonnelle.fr, DZ € 90 HP). MITTEL Durch einen Mangohain kommt man zum »La Court Mont-Vert« in Mont-Vert Les Bas, zu dem vier bildhübsche Bungalows mit Terrasse und Meerblick gehören (Tel. 00262-262- 312110, www.courmontvert.com, EZ/DZ ab € 65 ÜF). REISE & PREISE 4-2013 29

© 2023 by REISE & PREISE