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2015-1 REISE und PREISE

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MAGAZIN GEFAHRLOS NACH

MAGAZIN GEFAHRLOS NACH AFRIKA Ebola-Angst unbegründet Aus Angst vor dem Virus meiden viele Reisende nun auch die Länder des südlichen und östlichen Afrika – zu Unrecht, glauben Experten. Die Angst vor einer möglichen Ansteckung hält momentan viele von Afrikareisen ab August 2014. Flug SW722 der Air Namibia von Kapstadt nach Windhoek. Im Flieger sind alle Plätze belegt. Die Maschine ist gerade in Windhoek gelandet, als die Crew die Passagiere über die Lautsprecher informiert: Es gebe einen Fluggast, der sich unwohl fühle, man müsse noch an Bord bleiben, bis geklärt sei, was ihm fehle. Der Fluggast war aus Äthiopien angereist, die Crew vermutet Symptome von Ebola. Vier Stunden müssen die 111 Passagiere am Ende in der Maschine ausharren, bis ein eilig einbestelltes Ärzte-Team Entwarnung gibt: Es handelt sich um eine harmlose Lebensmittelallergie. Das Beispiel zeigt, wie professionell Crew und Behörden mit der Ausbreitung der Krankheit umgehen, aber auch die Verunsicherung, die die Seuche in Afrika auslöst. Längst klagt die deutsche Reisebranche über Einbrüche im Afrika-Geschäft. Bei nahezu allen Veranstaltern häufen sich besorgte Kundenanfragen, gibt es erste Stornos. Eigentlich sei man mit der Saison zufrieden, sagt Michael Merbeck vom Spezialanbieter Abendsonne Afrika. Aber jetzt drückt Ebola das Geschäft. Beim Erlebnisreiseanbieter Diamir ist die Zurückhaltung der Kunden ebenfalls zu spüren. Die Unsicherheit vieler Reisender liegt nach Ansicht von Geschäftsführer Jörg Ehrlich an der überzogenen Medienberichterstattung, aber auch an mangelnden Geografie-Kenntnissen. »Viele haben keine Vorstellung, wie weit Sierra Leone eigentlich von Südafrika weg ist. Von Freetown nach Kapstadt ist es weiter als von Freetown nach München.« Ulrike Schäfer, Afrika-Spezialistin von FTI, ist aufgefallen, dass Unklarheit über afrikanische Inlandflugverbindungen herrscht, die vermeintlich zur Verbreitung von Ebola beitragen. In den Nachbarländern der Epidemie-Gebiete ist der Tourismus fast völlig zum Erliegen gekommen. Dazu zählen Ghana, Togo, Benin und das zentralafrikanische Kamerun. Trotz der gewaltigen Entfernung leidet auch Kenia unter einem Einbruch der Touristenzahlen. Die Folgen für den Tourismus in den afrikanischen Ländern sind dramatisch. Die Krise führt nicht nur dazu, dass Personal entlassen wird, Hotels und Restaurants leer stehen. Sie hat auch Auswirkungen auf den Naturschutz. »Sollten aufgrund der unbegründeten Hysterie Reisende ausbleiben, sind viele Naturschutzgebiete in Afrika der Wilderei ausgesetzt«, sagt Michael Merbeck von Abendsonne Afrika. Denn bleiben die Gäste weg, gehen vielen privaten Schutzgebieten die Mittel aus, um die Tiere zu schützen. Für bedrohte Tierarten wie das Nashorn könnte das das Ende bedeuten. Ein Teufelskreis, denn das Nashorn wiederum ist eine jener Spezies, die jedes Jahr Reisende in großer Zahl nach Afrika locken. CODE SHARING Luftige Mogelpackungen Nicht selten steht eine andere Airline auf dem Rollfeld als auf dem Ticket. Über den Wolken herrscht ganz legaler Etikettenschwindel. Air Berlin? Oder Etihad? Ja, was denn nun? Darf Air Berlin ihre Flüge auch im Namen der Scheich-Airline Etihad aus Abu Dhabi verkaufen? Darüber streiten gerade Politik und Rechtsanwälte. Die meisten Fluggäste interessieren sich nicht für den Expertenstreit. Zu Unrecht. Denn am Flugsteig ist manchmal die Überraschung groß, wenn die Passagiere in eine Maschine einsteigen sollen, die sie nicht erwartet haben. Lufthansagebucht – Air Unbekannt geflogen: Immer häufiger steht eine andere Gesellschaft auf dem Ticket als auf dem Rollfeld. Code Sharing heißt es, wenn eine Gesellschaft fremde Maschinen unter eigener Flugnummer vermarktet. Dieses Versteckspiel ist beliebt. Lufthansa z. B. teilt gegenseitig Jets mit »Star Alliance«- Mitgliedern wie United Airlines, SAS und Thai Airways, aber auch mit unbekannteren Fluggesellschaften wie Adria Airways und Air Malta. Bei der Konkurrenz ist es nicht anders, fast jede internationale Airline hat heute Partner, mit denen sie sich Maschinen und Strecken teilt. Vorteil für die Fluggesellschaft: Sie kann Strecken und Flugzeiten anbieten, ohne mit einem eigenen Flugzeug ins Risiko zu gehen. Die Kosten sinken, der Gewinn steigt. Der Fluggast ist dagegen der Dumme. Schließlich hat er die Airline seines Vertrauens gebucht, weil er sich einen bestimmten Standard erwartet hat. Dieser wird nun eventuell nicht mehr gewährleistet. Zu den kleineren Ärgernissen gehört es da, wenn das gewohnte Schwarzbrot fehlt und keine heimische Zeitung an Bord ist. Oft versteht das Personal auch schlecht Deutsch. Mehr noch: Gern werden Umsteigeverbindungen verheimlicht. So gaukelt der Air-France-Flugplan einen Direktflug von Frankfurt nach San Francisco vor. In Wirklichkeit endet der Flug in Paris, ab dort geht es weiter mit der Partner-Linie Delta Air Lines. Bei zwölf Stunden Reisedauer hat der Pas- sagier viel Zeit festzustellen, dass der direkte Flug mit Delta Air Linesfast vier Stunden schneller gewesen wäre. Was der Fluggast als Mogelpackung empfindet, ist juristisch völlig legal. Das Warschauer Abkommen von 1929 verpflichtet den »Luftfrachtführer« nur, den Käufer eines Tickets zu befördern. Mit welchem Flugzeug ist seine Sache. So bleibt dem Verbraucher nur, das Spiel zu durchschauen. Hier sind einige Tipps: Ein eindeutiges Zeichen ist die sogenannte Double Designation. »JPLH« im Flugplan bedeutet: gemeinsamer Flug von Adria Airways (JP) und Lufthansa (LH), geflogen von Adria Airways(erstes Kürzel). Sternchen stehen meist für Maschinen anderer Gesellschaften. Die Erklärung findet sich versteckt unten auf der Webseite: ein Stern steht für den Flug mit einer Partner-Airline, ein zweiter bedeutet zusätzlich mindestens einmal umsteigen. Flüge zwischen Drittländern sind fast immer suspekt. Wenn Swiss angeblich zwischen Buenos Aires und Santiago fliegt, stimmt da etwas nicht. Bei der Buchung langer Flüge lohnt es sich, gezielt nach der exakten Streckenführung, dem Flugzeugtyp und den beteiligten Gesellschaften zu fragen. Viele Buchungs-Webseiten geben dies sehr genau an, wenn man weiß, wo nachzuschauen ist. Bei Lufthansa muss man einfach auf die Flugnummer klicken. 104 REISE & PREISE 1-2015

Emirates lässt es im A380 richtig krachen: Die First Class hat Suiten (oben rechts), auch Economy (u. l.) und Business (u. r.) bieten reichlich Komfort Fotos: Afrika: Andrew Moore/Flickr; Code Sharing: Frank Schwichtenberg (Lizenz: CreativeCommons); Emirates, Torsten Kühn REISE & PREISE WAR DABEI Emirates fliegt jetzt durchgehend A 380 Seit Anfang September lassen sich von Frankfurt neben Dubai zahlreiche Ziele in Asien und Australien mit dem Riesen-Airbus anfliegen. Erst nur ab München, seit September auch ab Frankfurt bietet Emirates die Gelegenheit, mit einem A380 zu fliegen. Über Dubai geht es weiter nach Asien, Australien und Afrika. Für REISE & PREISE ein Anlass, die neue Verbindung zu testen. Die Economy Class überzeugt mit guten Sitzen, ausreichend Beinfreiheit (84 cm) und bester Bordunterhaltung: Auf über 1.800 Kanälen kann man sich u. a. von einer sehr guten Filmauswahl berieseln lassen. Dazu sind die ersten 10 MB einer WIFI-Verbindung gratis. In der Business Class beträgt der Sitzplatzabstand großzügige 122 cm, die Lie-flat-Sitze verwandeln sich auf Knopfdruck in zwei Meter lange Betten. Jeder Sitz hat eine eigene Minibar und einen kabellosen Touchscreen. Novum: Bis zu 40 km Fahrtdistanz vom Flughafen ist sogar ein kostenloser Chauffeur-Service inklusive. Ein Blick in die First Class macht deutlich: Diese Emirates-Klasse sucht in der Luftfahrt ihresgleichen. Zwei Duschräume mit Fußbodenheizung, echten Pflanzen und Spa-Dusche, das ist schon mehr 5-Sterne-Hotel als Flugzeugkabine. Nach dem Duschen kommt das Dinner: Was in der Business schon gute Restaurantqualität hatte, wird in der ersten Klasse zur echten Inszenierung. Als Starter wird eine Auswahl traditioneller arabischer Mezze gereicht, danach gibt’s einen frisch zubereiteten Salat. Als Hauptgang wird mit Honig glasierte Entenbrust kredenzt, als Dessert ein Stück Erdbeer-Käsekuchen. Zu guter Letzt erscheint die obligatorische Käseplatte, Früchte der Saison und frisch gebrühter Kaffee mit Pralinen, so dass ruhigen Gewissens von einem 7-Gänge-Menü gesprochen werden kann. Die Umsteigzeiten in Dubai sind kurz: Aus Frankfurt kommend, endet der Flug kurz vor Mitternacht am Concourse A. Dieser Terminal ist exklusiv für A380-Maschinen reserviert. Die Lounges der Business- und First ziehen sich über die volle Länge des Gebäudes und sind damit die größten der Welt. Da es in Dubai kein Nachtflugverbot gibt, geht es allerdings meist nach kurzem Stopp (max. 4 Stunden) weiter in alle Welt. Und die Preise? Die sind nicht teurer als bei der Konkurrenz. Nach Dubai geht’s in der Economy ab € 479, nach Bangkok ab € 655 und nach Singapur ab € 670. Wer Business Class fliegen möchte: Nach Bangkok kommt man derzeit ab € 2.332, nach Mauritius ab € 3.701. Vor der Buchung können A380-Fans virtuell auf www.youtube.com abheben. Die Preise stammen aus der Datenbank von REISE-PREISE.de (Abflüge im März). Das Web-Adressbuch für Deutschland 2015 Die 5.000 besten Surftipps aus dem Internet! „Die Alternative zu Google & Co.“ HAMBURGER ABENDBLATT „Konkurrenz für Google und Co. in Buchform.“ SAARBRÜCKER ZEITUNG „Unverzichtbares Standardwerk.“ MÜNCHNER MERKUR „Eine Alternative für alle, die von Google- Suchergebnissen frustriert sind.“ COMPUTER BILD „Das bessere Google.“ AUGSBURGER ALLGEMEINE „Alle Seiten sind gut sortiert und qualitätsgeprüft. Das kann die Suchmaschine so nicht bieten.“ FRANKFURTER NEUE PRESSE Täglich ein neuer Surftipp des Tages: www.web-adressbuch.de Viele farbige Abbildungen • Überall im Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich • 18. Auflage • ISBN 978-3-934517-46-2 • € 19,95

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