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2015-1 REISE und PREISE

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PANAMA Die Inseln des

PANAMA Die Inseln des Archipels Bocas del Toro an der Karibikküste von Panama sind ein Traum für Strandfreaks. Wir zeigen Ihnen, welche der verträumten Ozeansprossen für Sie die richtige ist. TEXT & FOTOS: GERALD PENZL BOCAS DEL TORO Zu den schönsten Beaches der Hauptinsel Colón gehört der »Seestern- Strand« Playa Las Estrellas COOLE STRÄNDE, HEISSE NÄCHTE Bocas del Toro?« Der Ticketverkäufer im Airport von Panama City schaut mich mit großen Augen an. Die Frage irritiert mich. Wer wie ich Ende Januar hier mit Shorts, Flipflops und Handgepäck in den Inselhüpfer steigt, will nur eins: Palmen, Strände und ein supertolles Luxusmeer. Ich nicke. Er grinst, nimmt meinen Pass und stellt mir dann fröhlich pfeifend ein Ticket aus. Ich gönne mir noch schnell einen Kaffee in der Flughafenbar, dann rollt die kleine Turboprop auch schon zum Start. Mit einer weiten Schleife über den gigantischen Schleusenanlagen des Panamakanals schraubt sich der Flieger Richtung Karibik. TOP50 GLOBETROTTER Nach knapp einer Stunde drosselt der Pilot die Motoren. Unter uns leuchten kleine, dahingewürfelte Kokosnusseilande. Wenige Zündtakte später schält sich die Isla Colón aus den schaumgekrönten Wellen. Die Maschine landet auf der handtuchschmalen Inselpiste, wir steigen aus und werden draußen auf der Straße gleich von geschäftstüchtigen Dreikäsehochs umschwärmt. »Mister! You wanna Taxi?« Ich schüttele den Kopf. Das Zentrum Bocas del Toro liegt nur wenige Fußminuten entfernt; die Sonne knallt und der frische Seewind duftet herrlich nach Salz und Urlaubsfreuden. Wozu also ein Taxi? Panama City ist weit, sehr weit. Statt ultramoderner Bank- und Bürotürme führt der Weg an alten, hübsch renovierten US-Südstaatenvillen entlang. Bocas del Toro oder Bocas Town, wie das Tropentrance-Örtchen bei Travellern heißt, ist das touristische Sprungbrett zu sechs Hauptinseln und geschätzt 150 bis 200 kleinen bis kleinsten Cayos. Der karibische Archipel an der Grenze zu Costa Rica steht vor allem bei Backpackern und Surfern als Wassersport- und Relaxdestination hoch im Kurs. Hotelklötze, perfekten Service und Gourmetrestaurants sucht man hier allerdings vergebens, wer ohne diese nicht urlauben mag, sollte sich was anderes suchen. Das denke ich mir auf dem Weg zum Anleger der Wassertaxis auch. Und proste in Gedanken mit einer köstlichen Piña Colada der kommenden Auszeit vom grauen Winter in Deutschland zu. 96 REISE & PREISE 1-2015

Von der Snackbude bis zum Fahrradvermieter bietet das karibisch-bunte Bocas Town, Hauptort des Archipels Bocas del Toro, alles, was des Travellers Herz begehrt (links). Eine spritzige Sause auf der Isla Colón: mit dem Quad durch den Dschungel (rechts) ISLA COLÓN Hier spielt die Musik! Mit dem Quad durch den Dschungel? Das hört sich nach Umweltferkelei und Sau rauslassen an. Ist es aber nicht. Die ersten Kilometer – immer schön auf einem Trail – geht es am Playa Bluff entlang, Colóns goldgelbem Premiumstrand. Wir erreichen die »Island Plantation Lodge«, öffnen das Gatter zum Trail, zurren die Sturzhelme fest und geben Gas. Ende des 19. Jh. hatte die United Fruit die Insel mit Bananen vollgepflanzt, 30 Jahre später ruinierte eine Pilzkrankheit die Ernte. Die Company verlagerte ihre Produktion aufs Festland, der Dschungel wucherte über die Plantagen und Colón versank im Dornröschenschlaf. Vor zwei Jahren dann wurde ein Teil des Terrains für eine Quadpiste gepachtet – ein grüner Abenteuerspielplatz. Der Rest der Insel ist beschaulich. Der Hauptort Bocas Town präsentiert sich als bunter Mix aus Tropentrance, mit alten US-Südstaatenvillen aus der Bananenzeit. Hierher kommen vor allem Backpacker und Surfer. In der Calle 1 reihen sich kleine Hotels, Restaurants, Snackbuden, Lebensmittelläden und Touranbieter. Calle 2 und 3 stehen im Zeichen der Budget-Unterkünfte. Für ein paar Dollar kann man hier sein Haupt in einer Hängematte oder in einem Mehrbettzimmer zur Ruhe legen. Sozialkontakte sind im Preis inbegriffen, der Flirtfaktor ist hoch. Auch in Sachen Strand ist Colón überschaubar. Auf der zum Meer hin offenen Westseite rollt der Atlantik mit voller Wucht auf den schmalen, fünf Kilometer langen, palmengesäumten Playa Bluff – eine Topadresse für Surfer. An der Ostseite der Insel bieten die Playas Las Estrellas und Boca del Drago brandungsfreies Planschvergnügen. Schöne Unterkünfte Bocas ist keine Low-Cost-Destination. Zwar kann man sich für kleines Geld in einfachen Unterkünften einquartieren (z. B. »Hostel Heike«, DZ US$ 22 ÜF, Bett ab US$ 10, Tel. 00507-7579708, www.hostel heike.com), doch schon ein bisschen Komfort hat seinen Preis. Relativ ruhig in der Calle 1 liegt das neuere »Palma Royale«, einen Muschelwurf vom Fährschiff- Anleger (Tel. 00507-7579979, www.palmaroyale. com, DZ ab US$ 88 ÜF). 2013 eröffnete am Playa Bluff die kleine, im tropischen Holzbaustil errichtete Privatlodge »Island Plantation« (Tel. 00507-66127798, www.islandplantationbocas.com, EZ/DZ ab US$ 164 ÜF). Große Liegewiese, empfehlenswerte Küche und keine 100 m zum Wasser. Direkt am Wasser, auf halber Strecke zum Playa Bluff, liegt das große »Playa Tortuga« (Tel. 00507-7579050, www.hotelplayatortuga.com, DZ mit Meerblick ab US$ 125). Großer Pool, aparte Außenanlage, empfehlenswerte Küche, Bus-Shuttle. Restauranttipps & Preisniveau Ganz oben auf der Speisekarte stehen natürlich Fisch und Meeresfrüchte. Nicht ganz billig, aber ausgesprochen lecker ist Hummmer (um US$ 25). Als Beilagen gibt es meist Reis, Kochbananen, Bohnen und Salat. Beliebt ist Ceviche, ein roher, in Limettensaft marinierter Fischcocktail. Bei Fleisch dominieren Steaks, Burger und Huhn. Getrunken werden neben nationalen Bieren wie »Balboa« (ab US$ 1,50) vor allem Fruchtsäfte (ab US$ 1,50) und Cocktails (ab US$ 5). Solide Tex-Mex-Seafood-Küche serviert der »Buena Vista Bar & Grill« in der Calle 1. Das Lokal ist im Westernbar-Stil eingerichtet und hat eine kleine Terrasse zum Meer (Steak US$ 12,95, Hamburger US$ 6,50, Balboa-Bier US$ 1,50). Das »Yarisnori« am Playa Boca del Drago ist ein Tipp für Seafood (Oktopus in Kokosmilch US$ 15). Nightlife Nachtschwärmer kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Einfache (Musik-) Kneipen hat Bocas Town reichlich. Zur Happy Hour (19–20 Uhr) gibt‘s im »Mondo Taitu« Bier für 50 Cent. Zum Abtanzen geht man ins »Barco Hundido« (Latin, Reggae, Pop), Reggae-Fans bevorzugen »La Iguana«. Viele fahren zum Abfeiern mit dem Wassertaxi (US$ 1) rüber nach Caranero in die »Aqua Lounge«. einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll PANAMA CITY & KANAL Auf Stippvisite in der Hauptstadt Ein Aufenthalt in Panama City ist ein Muss. Einen ersten Überblick vermittelt die Fahrt mit dem Hop-on-hop-off-Bus (24h-Ticket US$ 29). Zum Pflichtprogramm gehören ein Bummel in der Altstadt und ein Besuch der Weltkulturerbe-Ruinen von Panamá Viejo, Reste der ältesten spanischen Stadt am Pazifik (Eintritt US$ 8, www.panamaviejo.org). Und natürlich will jeder den Panamakanal sehen. Bei Canal & Bay Tours sind Kanaltouren buchbar. Stilvoll ist der Mahagoni-Oldtimer »Isla Morada«, der 1912 vom Stapel lief. Er gehörte in den 1930er Al Capone und schipperte 30 Jahre später Hollywoodhelden wie John Wayne durch die Karibik (4,5-Std.-Teilstrecke inkl. Snacks und Busrückfahrt US$ 135, Tel. 00507-2092009, www.canalandbaytours.com). Hoteltipps An der Einfahrt zum Kanal liegt das solide »Country Inn« (Tel. 00507-2114500, www.countryinns.com/panama-city-hotel-pa- 8001/pancanal , EZ/DZ ab US$ 116 ÜF). DZ ab € 51, getaroom.com. Deutlich stylischer ist das zentral ge - legene »Tryp by Wyndham Panamá Centro« mit Pool auf der Dachterrasse (Tel. 00507- 2650505, www.tryphotels.com, EZ/ DZ ab US$ 109 ÜF). DZ ab € 67, hotelclub.com. Schick ist das 2013 im Herzen der Altstadt eröffnete »American Trade Hotel« (Tel. 00507-2112000, www.acehotel.com, EZ/DZ ab US$ 284). REISE & PREISE 1-2015 97

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