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2015-3 REISE und PREISE

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MYANMAR DIE REPORTAGE

MYANMAR DIE REPORTAGE für ge brauchte Autos drastisch gesenkt hat, will jeder eins haben«, sagt unser Taxifahrer auf dem Weg zum Hotel. »Viele Burmesen sind aber skeptisch, wie es nach den Wahlen im November weitergeht«, sagt er. »Es gibt starke Kräfte, die die Reformen blockieren wollen. Vor allem die mächtigen Militärs fürchten um ihre Macht.« In der Innenstadt strahlen viele ehemals hochherrschaftliche Gebäude aus der Kolonialzeit mit ihren verfallenden Fassaden einen morbiden Charme aus. Daneben renovierte Hotels, neue Cafés, Restaurants, Shopping Center und Pagoden an fast jeder Ecke. Sogar Kreditkarten werden bereits akzeptiert. Vor wenigen Jahren noch undenkbar. An vielen Stellen sind Handwerker dabei, Häuser vor dem Verfall zu retten oder neue Gebäude hochzuziehen. Bei den Beinruderern im Inle-See Am Inle-See liegen die Pagoden noch im Morgendunst. Bläulich zieht der Tag im südlichen Shan-Plateau über den Reis- und Zuckerrohrfeldern auf. Schulkinder machen sich in ihren grünen Longyis, den traditionellen Wickelröcken, mit Fahrrädern auf den Weg zur Schule, Frauen sind unterwegs zum Markt. In der kleinen Stadt Nyaung Shwe herrscht bereits Hochbetrieb. Ein Boot nach dem anderen knattert mit voller Fahrt vom See heran, um seine Fracht zu entladen: Tomaten, tonnenweise. Sie wurden in den schwimmenden Gärten im See geerntet, dem größten Gemüse-Anbaugebiet Myanmars. Mit Getöse und einer mächtigen Bugwelle durchpflügt unser schmales Boot das Wasser. Fasziniert beobachten wir die Fischer. Sie stehen in ihren Booten, haben einen Fuß hinters Paddel geklemmt und manövrieren so mit dem Fuß. So haben sie beide Hände frei, um ihre Fischreuse oder das Netz herauszuziehen. In einem der fünf Dörfer an den Ufern ist Der Tourismus an Myanmars Vorzeigestrand Ngapali Beach steckt noch in den Kinderschuhen (links) jeweils Markttag. Unser Bootsführer kennt die Zeiten und steuert dieses Dorf an, damit wir uns mit Früchten oder Souvenirs eindecken können. Auch die riesige Pagode Phaung Daw Oo und der Tempel Indein mit mehr als 200 Stupas ge - hören zum festen Bestandteil des Programms. Chinesische Investoren in Mandalay In der ehemaligen Königsstadt Mandalay nutzen wir eine der wenigen verbliebenen Fahrrad- Rikschas für eine Sightseeingtour in der Innenstadt. »Die Stadt boomt«, sagt unser Fahrer, als er sich den Weg durch den dichten Verkehr bahnt. »Alles ist viel teurer geworden, seit die Regierung die Reformen begonnen und das Land für ausländische Firmen geöffnet hat. Mehr als hundert neue Hotels sind hier in den vergangenen Jahren entstanden, darunter viele chinesische. Dazu jede Menge Büros und Restaurants. Die Preise steigen unaufhörlich, wir Kleinverdiener können Lebensmittel, Benzin und Miete kaum noch bezahlen.« Der rasante Anstieg der Bauprojekte hänge auch damit zusammen, dass die Generäle in der Regierung chinesische Investoren ins Land geholt haben und beide Seiten daran prächtig verdienen – meint nicht nur unser Rikscha-Fahrer. Im Süden der Stadt zieht die Mahamuni- Pagode Touristen und Pilger in ihren Bann. Aus vier Himmelsrichtungen führen breite Straßen zu dem bedeutenden Heiligtum. Im Inneren sitzt die Mahamuni-Statue – über und über mit Blattgold beklebt. Mehrere hundert Kilo sollen es sein. Das Blattgold wird in Mandalay hergestellt. Die alte Königsstadt ist berühmt für ihre Handwerksbetriebe, die Blattgold, Marionetten und Textilien fertigen. Deutscher Winzer: Von der Mosel nach Myanmar Dicht an dicht ziehen sich die Pflanzen in langen Reihen den sanft ansteigenden Hang hinauf. Dornfelder, Shiraz, Tempranillo, Sauvignon Blanc und Semillon Blanc. Die weitgereisten Besucher staunen über die üppig wachsenden Weinstöcke, die man hier in den Tropen nicht erwartet hätte. Das Weingut liegt im Shan-Hochland in der Nähe des Inle Lake. Hans-Eduard Leiendecker, studierter Önologe und Betriebsleiter auf dem Aythyaya Vineyard, führte lange Jahre ein renommiertes Weingut an der Mosel, dann bewarb er sich bei Bert Morsbach in Asien. Vor fast 20 Jahren gründete dieser mit anderen Europäern Myanmars erstes Weingut und importierte dazu 4.000 Rebstöcke von der Mosel (www.myanmarvineyard.com). Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Reben - Winzer Hans-Eduard Leiendecker brachte den Weinbau von der Mosel nach Myanmar säfte für europäische Weintrinker schon. Sehr »trocken und erdig« kommen die Roten rüber. Doch das kommt bei den Kunden sehr gut an. Etwa 200.000 Flaschen Rot- und Weißwein werden von den rund 100 Mitarbeitern im Jahr produziert. Verkauft wird ausschließlich im Inland. Die Nachfrage ist groß, denn Weintrinken ist für die neuen Reichen ein Statussymbol. 20 bis 40 Dollar kostet eine Flasche im Restaurant – für fast alle Burmesen unerschwinglich. Mit dem Boot von Mandalay nach Bagan Die Fahrt von Mandalay auf dem Ayeyarwady nach Bagan ist ein Traum. Gemächlich tuckert unser Boot flussabwärts. An den Ufern und am Horizont immer wieder Pagoden, die im Sonnenlicht strahlen. Mit der untergehenden Sonne machen wir in Bagan fest. Das Trappeln von Pferdehufen auf dem Asphalt weckt uns, es ist noch stockdunkel. Etliche Touristen sind bereits in aller Frühe mit Kutschen unterwegs, um den Sonnenaufgang über den Pagoden zu erleben – und sich rechtzeitig einen optimalen Platz für ein Foto zu sichern. Auf einer Fläche von 40 Quadtratkilometern haben Könige und reiche Burmesen im Laufe der Jahrhunderte mehr als 2.200 Pagoden errichten lassen. Eine riesige Tempelanlage – ähnlich groß wie Angkor Wat in Kambodscha. Mit einem chinesischen Elektroroller flitzen wir zum Shwezigon-Tempel, klettern die steilen Stufen hinauf. Als die Sonne langsam hinter dem Horizont hervorkriecht, taucht sie die lehmfarbene Erde, die Pagoden, Büsche, Blu- 10 REISE & PREISE 3-2015

Am zunehmenden Verkehr auf Yangons Straßen ist der wirtschaftliche Aufschwung deutlich ablesbar men und Bäume in ein warmes Licht. Und mit den ersten Sonnenstrahlen taucht am Himmel ein gutes Dutzend Heißluft-Ballone auf, die mit Touristen an Bord bedächtig über das Tempelfeld gleiten. Sicher ein fantastisches Erlebnis – und für uns Zuschauer ein magischer Anblick. Weiter geht’s zum Nagpali-Beach, dem Strand von Myanmar. Die Region errang im Jahr 2012 durch einen ethnischen Konflikt traurige Berühmtheit. Im Bundesstaat Rakhine kamen in der Stadt Sittwe bei Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und den hier ansässigen muslimischen Rohingya rund 280 Menschen ums Leben. Die Rohingya, von denen etwa eine Million in Burma leben, werden von der Regierung als illegale Einwanderer verfolgt. Als Bootsflüchtlinge versuchen sie nach Malaysia und Thailand zu entkommen. Ngapali Beach zielt auf Touristen mit Geld Die Touristen an Myanmars Traumstrand bekommen von den Spannungen allerdings kaum etwas mit. Am Ngapali Beach, einer sichelförmigen, sieben Kilometer langen Bucht mit feinem Sand, entstehen immer mehr hochpreisige Resorts. Von Überfüllung kann jedoch keine Rede sein. Die Resorts in Myanmar sind im Vergleich zu den Nachbarländern teuer – und ganz besonders gilt das für Ngapali. Die Behörden wollen die Ruhe suchenden »exklusiven High-end-Touristen« erreichen, wie sie in Werbebroschüren betonen. Unter 100 Dollar ist kaum ein Zimmer zu haben, manche Hotels verlangen in der Hochsaison sogar bis zu 670 Dollar für eine Waterfront Villa. Zu teuer fürs Gebotene und zu teuer für viele Reisende. Etliche Zimmer bleiben leer. Die Infrastruktur steckt auch an Myanmars Vorzeigestrand noch in den Anfängen, so dass die Gäste weitgehend auf die Angebote der Hotels angewiesen sind. Doch ein paar kleine Essenstände haben am Strand bereits aufgemacht. Sie bieten frischen Fisch, Salate und Früchte. Und ein kühles Myanmar-Bier oder einen Cocktail zum Sonnenuntergang am Strand. Hier würde man eigentlich gern länger bleiben... INFO Myanmar auf Seite 12 Natur- & Kulturreisen Ihre individuelle Reiseroute e planen wir gerne mit unserem kompetenten enten burmesischen sch Team! Ihr Spezialist für anspruchsvolle Privatreisen nach Myanmar AMARA MYANMAR REISE GmbH Kolpingstr. 8, D-83646 Bad Tölz Tel: +49 (0)8041 9424 info@amara-myanmar.de www.amara-myanmar.de .de

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