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2015-3 REISE und PREISE

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AUF DEN SPUREN DER

AUF DEN SPUREN DER KOLONIALZEIT Auch hier führten die Briten den Tee ein: Plantage in den Cameron Highlands in Malaysia (links). Teepflückerin im srilankischen Nuwara Eliya (rechts) Britischer Kolonial-Charme in Asien Im Zentrum von Sri Lanka SRI LANKA liegt Nuwara Eliya. Auf 1.868 Metern ist die am höchsten gelegene Stadt der Insel in eine grüne Hügellandschaft voller Teefelder eingebettet. Die Plantagen stammen noch aus alten Ceylon-Zeiten (z. B. Pedro Tea Estate von 1885, Besichtigung € 1,40). Die »Stadt des Lichts« hat mehrere Parks und Gärten, dazu Vogelpark, Pferderennbahn, Motorrad- und Formel-3-Rennstrecken und Golfplatz. Aus dem 19. Jh. stammen Kolonialgebäude wie die Post, der »Hill Club«, mehrere Country Houses und Hotels wie das »Grand Hotel«, ein 154- Zimmer-Manor im Tudorstil, auf dessen Rasen High Tea serviert wird (Tel. 0094-522-222881/7, www.tangerinehotels.com, EZ/DZ ab US$ 216 ÜF). Online: DZ ab € 148 ÜF, amoma.com Tipp: Mit der Bahn von Colombo über die alte Königsstadt Kandy nach Nanu Oya fahren (7 Std., € 15; Taxi nach Nuwara Eliya € 1,40). In Myanmar liegt 70 Straßenkilometer östlich von MYANMAR Mandalay die »Stadt der Blumen«: Pyin Oo Lwin. Dort blüht es ganzjährig, so dass immer Saison ist im 240 Hektar großen botanischen Garten mit Rasenflächen, Seen, Blumenbeeten, Wäldern, Rosengärten und Orchideen-Häusern. Die Briten haben der Stadt den gleichen Uhrenturm wie Kapstadt gestiftet, und noch heute lässt man sich in farbigen Postkutschen herumkutschieren. Die heute multikulturelle Stadt hat Kirchen, Hindu- und chinesische Tempel und eine Schrein-Höhle voller Buddha-Statuen. Das neue »Hotel Pyin Oo Lwin« am botanischen Garten bietet 36 Bungalowzimmer und Pool (Tel. 0095-85-21226, www.hotelpyinool win.com, EZ/DZ ab € 112 ÜF, agoda.com). Auf dem Weg zum Inle-See lohnt sich ein Stopp in Kalaw. Hier gibt es eine exotische Mischung aus britischer Kolonialarchitektur und burmesischem Lebensstil zu bewundern. Die Nachkommen der Nepali und Inder aus den Ex-Kolonien betreiben zahlreiche Curry-Restaurants. Wie im alten Birma schläft es sich im »Amara Mountain Resort«. Es punktet mit Fachwerkarchitektur, einem englischen Garten mit Kräuterbeeten und einem perfektem Service. Die Zimmer – vier im alten Flügel und sechs im genauso gestalteten Anbau – haben große Bäder und für den Winter Kamine (Tel. 0095-81-50331, www.amaragroup.net, EZ/DZ ab US$ 135 ÜF). Online: DZ ab € 122 ÜF, agoda.com Auch in Malaysia wussten MALAYSIA die Briten, wo man guten Tee anbauen kann: Rund 200 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur in den Cameron Highlands, benannt nach einem Landvermesser, der die Gegend 1885 entdeckte. In den 1930ern entstanden erste Teeplantagen, Gemüsefarmen und ein kleiner Ort mit Wohn- und Gästehäusern im Fachwerkstil und einem Golfplatz. Bis heute besuchen Touristen den Rosengarten, die Erdbeerfarm, den Schmetterlingspark, den Markt, die Wasserfälle und natürlich mindestens eine Teeplantage. Es gibt diverse Hotels im Fachwerkstil. Traumhaft am See liegt das stilvolle »The Lakehouse« mit 19 Zimmern, Bars und einer Terrasse, auf der der Afternoon Tea serviert wird (Tel. 0060-54956152, www.lakehouse-came ron.com, EZ/ DZ ab € 128 ÜF). Pferdekutsche im burmesischen Kalaw (links). Im britischen Tudorstil erbaut: das »Lakehouse« in den Cameron Highlands in Malaysia (rechts) 24 REISE & PREISE 3-2015

Auch die Franzosen, Deutschen und Holländer zog es nach Asien In Vietnam gibt es vier VIETNAM Sommerfrischen, die heute unterschiedlicher nicht sein könnten. Am bekanntesten ist Dalatin den Highlands, sieben zum Teil recht kurvige Busstunden nördlich von Saigon. Die »Stadt des ewigen Frühlings« liegt malerisch an einem Stausee, an dem gern Verliebte und Hochzeitspaare flanieren und sich fotografieren. Sehenswert sind der Art-Deco- Bahnhof, der Blumenpark, der Sommerpalast des letzten Kaisers und das Palast-Hotel mit Terrasse zum See. Mit dem Motorrad kann man in der Umgebung Gemüse- und Blumenfarmen, Seidenhersteller und zahlreiche Wasserfälle besuchen. Die luxuriösen »Ana Mandara Villas« sind 17 aufwändig restaurierte Residenzen aus den 20er und 30er Jahren, mit 72 Zimmern, Restaurant, Weinkeller, Pool und Spa. Die Abholung vom Bahnhof erfolgt stilgerecht im offenen Oldtimer (Tel. 0084-63-355- 5888, www.anamandara-resort. com, EZ/DZ ab US$ 98 ÜF). Online: DZ ab € 82 ÜF, agoda.com 1922 gründeten die Franzosen hoch im Norden an der chinesischen Grenze den Bergort Sapa. Zwar hat er durch diverse Kriege mit den Franzosen, Amerikanern und Chinesen viel seiner kolonialen Bausubstanz verloren, nicht aber seinen Charme. An klaren Tagen blickt man in die Täler der Umgebung, und der Ort ist Ausgangspunkt für Wandertouren zu den Minderheitendörfern der Region. Weil immer mehr Westler dorthin reisen, gibt es ein entsprechend vielfältiges Angebot an Restaurants, Bars und Unterkünften, so manche davon französischkolonial in Ockerfarben, mit Balkonen und Balustraden. Das ruhig gelegene »Cha Pa Garden« ist eines von ganz wenigen Hotels (4 Zimmer!) in einem restaurierten Kolonialhaus (Tel. 0084-20-3872907, EZ/DZ ab US$ 73). Ein Highlight ist die Anreise nach Sapa mit der Bahn in einem der vielen Touristen- und Luxuswaggons ab Hanoi (8–9 Std., meist über Nacht, in 2- bzw. 4-Bett-Abteil ab US$ 60 bzw. 130, in Reisebüros in Hanoi buchbar). Beliebt bei vietnamesischen Wochenendbesuchern sind die Hill Stations Tam Dao und Ba Na. Das 1907 gegründete Tam Dao liegt 75 Kilometer nordwestlich von Hanoi. Auch wenn die meisten der über 200 Kolonialvillen den Kriegen zum Opfer gefallen sind, erfreut das auf einem Plateau liegende Tam Dao mit herrlichen Ausblicken, leichten Wanderwegen durch die Pi - nienwälder, Wasserfällen und einem 18-Loch- Golfplatz. Das Hotel »Mela« hat historisches Flair, 20 Zimmer (meist mit Kamin und Balkon) und einen Pool mit Talblick (Tel. 0084- 211-3824321, EZ/DZ ab € 50 ÜF, booking.com. Eine Autostunde westlich von Danang steigt man in die 5,7 Kilometer lange Doppelmayer-Seilbahn zur 1919 gegründeten Ba Na Hills Station (€ 23). Oben eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Küste und ein nagelneuer Fantasy Park mit einem riesigen »Mittelalter- Schloss« und einer Achterbahn. Mit einer in der Schweiz gebauten Zahnradbahn geht es zu einem 33 Meter hohen weißen Riesen-Buddha, einem Blumenpark und einem Weinkeller von 1923 in einem nachgebauten französischen Dorf. CHINA Die Millionenstadt Qingdao in China ist zwar keine Hill Station, aber hügelige Berge und eine frische Brise hat die Hafenstadt an der Jiaozhou-Bucht allemal zu bieten. Die deutsche Ex-Kolonie (1898– 1919) liegt zwischen Peking und Shanghai (je rund eine Flugstunde). Die Chinesen besuchen Qingdao wegen seiner Badestrände –und seines Biers. Tsingtao, 1903 als Germania Bier gegründet, ist einer der weltgrößten Bierhersteller (Museum und Produktion € 7,50 inkl. Kostprobe), jedes Jahr im August findet ein riesiges Bierfestival statt. Rund um den Zhan Qiao Pier ist das »German Quarter« mit Kirchen und zahlreichen weiteren Gebäuden. Im Park der Gouverneursvilla liegt »The Castle Hotel«, ein renoviertes Kolonialhaus mit supermoderner Einrichtung (Tel. 0086-532-88691111, EZ/DZ ab € 97). Online: DZ ab € 76 ÜF, agoda.com Auf Sumatra richteten INDONESIEN die Holländer 1825 rund 90 Kilometer östlich ihres Handelspostens Padang das Fort de Kock ein, heute Bukittinggi (»hoher Hügel«). Die Stadt hat 120.000 Einwohner und bietet vielfältige Ausflugsmöglichkeiten. Oberhalb einer beeindruckenden Schlucht erstreckt sich um zwei Hügel herum die Altstadt mit dem Uhrenturm, mit Märkten, Kaffeehäusern, Chinatown und Pferdekutschen-Taxis. In der Altstadt befindet sich in einem schönen Park mit Pool auch das kolonial anmutende »Hotel The Hills«(Tel. 0062-752-35000, www.thehillsbukittinggi.com, EZ/DZ ab € 81 ÜF). Online: DZ ab € 68 ÜF, booking.com Auch die Minangkabau-Gebäude mit ihren reichverzierten Fassaden und hochgezogenen Hausdächern sind attraktiv. Eine Brücke führt über die Schlucht zum Fort und zum Zoo. Viele machen Wanderungen zu den Dörfern der Umgebung und verbringen noch ein paar Tage am nahegelegenen Maninjau-See. Nahe Bukittingi, im Naturreservat Rumba Pati, ist die Rafflesia zu bestaunen, die Pflanze mit den größten Blüten der Welt. Edel: die »Ana Mandara Villas« in Dalat im Hochland von Zentralvietnam (oben). Straßenszene in Bukittinggi auf Sumatra (unten links). In der ehemaligen deutschen Kolonie Qingdao in China wird das »Tsingtao«-Bier gebraut (unten rechts) REISE & PREISE 3-2015 25

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