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2015-4 REISE und PREISE

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JAMAIKA Grün ragen die

JAMAIKA Grün ragen die majestätischen Blue Mountains bis zu 2.600 Meter auf (links). In die traumhafte Bucht von Frenchman’s Cove mündet ein glasklarer Fluss TREASURE BEACH Der Schatz des Südens Fotos: Oliver Kühn, Jamaica Tourist Board, Katy Warner (sun dazed)-Flickr (CC BY-SA 2.0) Trauen Sie sich und fahren selbst Was vor 20 Jahren noch einem Himmelfahrtskommando glich, stellt heute kein Problem mehr dar, auch wenn links gefahren wird. Das Verkehrsaufkommen ist verglichen mit den Verhältnissen bei uns gering. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, in Jamaika ist im Mietwagen gut machbar Ortschaften bei 50 und zwischendurch immer wieder bei 60. Und daran halten sich selbst die früher für ihren forschen Fahrstil bekannten Taxifahrer. Damit das so bleibt, setzt die Polizei verstärkt Radarpistolen ein. Wer zu schnell ist, bekommt einen Einzahlungsbeleg, den er bei der nächsten Bank zu begleichen hat. Die Küstenstraßen sind in einem guten Zustand, im Inselinneren muss indes mit Schlaglöchern gerechnet werden. Richtig übel war auf unserer Tour nur die kleine Nebenstraße zum Bob-Marley-Museum. Noch mal zur Radarfalle: Wir bekamen für 20 zu schnell gefahrene km ein Bußgeld von 50 Dollar aufgebrummt. Auf meinen Hinweis hin, dass wir auf dem Weg zum Flughafen seien und die Banken am Wochenende geschlossen haben (es war Sonntag!), einigten wir uns auf 30 Euro (!) in bar, 10 Euro für jeden der drei Polizisten. No Problem! Über Savanna-la-Mar und Black River geht’s weiter nach Treasure Beach im Süden. Der Landschaft sieht man es an, dass in dieser Region deutlich weniger Regen fällt. Kokospalmen machen sich rar. Auf den ersten Blick mag es einem gar nicht so gefallen, doch hier ist Jamaika noch authentisch. Die steten Südwinde türmen an vielen Tagen meterhohe Wellen auf, gefährliche Strömungen erschweren das Ba - den. Vorteil: Es ist meist nicht so heiß wie im windgeschützten Negril. Und es geht sehr viel relaxter zu, denn es gibt nur ein gutes Dutzend Guesthouses und Hotels vorwiegend in der einfachen Kategorie, die sich über mehrere Strandabschnitte verteilen. Gegen Abend trifft man sich im »Jack Sprat« bei Oktopus (US$ 14), Jerk Chicken (US$ 6,50), Pizza (ab US$ 9) und eisgekühltem Red Stripe (US$ 3). Und die Stimmung schlägt ziemlich schnell um auf »länger bleiben«. Die besten Unterkünfte Am unteren Ende der Preisskala empfiehlt sich das einfache »Waikiki Guest House« mit direktem Treasure Beach: wilde Schönheit an der Südküste Strandzugang (Tel. 001-876-9653577, www.facebook.com/waikiki.house, EZ/DZ/Dreibettzimmer ab US$ 40–50). Ebenfalls am Strand liegt das kleine »Marblue« mit Pool und Zimmern ab US$ 111 (Tel. 001- 876-9653408, www.marblue.com). / Extravagant ist das »Jake’s (Tel. 001-876-9653000, www.jakeshotel.com). Auf einem großflächigen Areal direkt am Meer verteilen sich geschmackvoll eingerichtete Häuser mit Doppelzimmern (ab US$ 120, Meerblick ab US$ 145), Einzelbungalows (ab US$ 150) und Villen (ab US$ 411). Tourtipp Bootsfahrt auf dem Black River 70 Kilometer lang ist der Black River und er trägt seinen Namen zu Recht. Im schwarz schimmernden, aber glasklaren Wasser leben Krokodile, die hier einst ausgesetzt wurden. Außerdem gibt es vor allem exotische Vogelarten zu sehen. Die Black River Safari mit kleinen Ausflugsbooten durch die Mangrovenlandschaft dauert 1 ½ Stunden und ist absolut lohnend (US$ 15, Abfahrt vom Anleger östlich der Stahlbrücke). 26 REISE & PREISE 4-2015

OCHOS RIOS Stippvisite in der Kreuzfahrt-Zentrale Ocho Rios hat ein besonderes Naturschauspiel zu bieten: die Dunn’s River Falls. Der gleichnamige Fluss fällt kaskadenartig ab und mündet direkt am Strand. Ein Naturspektakel, das einzigartig ist auf der Welt. Einzigartig ist in Ocho Rios allerdings auch die Dichte an amerikanischen Touristen. Hier kommt man sich eigentlich gar nicht wie auf Jamaika vor. Als wir am Hafen vorbeifahren, fallen uns sofort drei große amerikanische Ozeanriesen und Scharen kamerabewaffneter und sonnenhuttragender Touristen auf, die in bereitstehende Busse steigen. Wie wir steuern die Busse den Parkplatz der Dunn’s River Falls an. Wenig später geleiten jamaikanische Guides händchenhaltende Menschenketten die Fälle hinauf – obwohl der Weg eigentlich auch ohne fremde Hilfe zu meistern ist. Wir denken uns die Touristenmassen weg und genießen das Spektakel trotz alledem. Ansonsten ist das Angebot der etwa 10.000 Einwohner zählenden Kleinstadt mit Großstadtflair ganz auf die Hauptzielgruppe ausgerichtet: In der Dolphin Cove kann mit Delfinen geschwommen, im Shoppingcomplex Taj Mahal eingekauft und hinterher bei Burger King ge - speist werden. Wir bleiben zwei Nächte, freuen uns über schöne Strände und »entdecken« die im Unterschied zu den Dunn’s River Falls nicht überlaufenen Blue Hole Falls (US$ 10). Die schönsten Unterkünfte Nahe am Hauptstrand liegt das »Reggae Hostel« (Tel. 001-876-9742607, http://ochi.reggae hostel.com, EZ/DZ ab US$ 67). Zentral, aber ruhig, auf Felsen über dem Meer, liegt die »Hibiscus Lodge« (Tel. 001-876- 9742676, www.hibiscusjamaica.com, EZ/DZ US$ 138–162). Das Restaurant ist leider nicht so gut wie in Reiseführern beschrieben und zudem vergleichsweise teuer. SPARTIPP MIETWAGEN Vorausbuchen ist günstiger Vorausgebucht ist ein Kleinwagen ab € 297 pro Woche zu haben, ein viertüriger Mittelklasse - wagen ab € 327 (Meta-Preisvergleich: REISE-PREISE.de/mietwagen). Vor Ort kostet ein Mietwagen etwa € 60 pro Tag. Dunn’s River Falls: schönster Wasserfall der Welt – wenn all die Touristen nicht wären PORT ANTONIO Perfekte Kulisse für Hollywood Italienisch geführt ist das »San San Tropez« auf der anderen Straßenseite (Tel. 001-876-993- 7213, www.sansantropez.com, DZ ab € 136 ÜF). Online ab € 110 ÜF, booking.com Die frühere »World Banana Capital«, im 19. Jh. der Hauptumschlagplatz für Bananen überhaupt, hat stets auch Schauspieler und Filmemacher magisch angezogen. Als Cameron Diaz und Tom Cruise in »Knight & Day« auf einer einsamen Insel mitten im Atlantik Schutz vor ihren Verfolgern suchten, waren sie in Wirklichkeit nur 50 Meter vom Festland entfernt, auf der kleinen Felsinsel Monkey Island bei Drapers, einem Vorort von Port Antonio. Auch die legendäre Frenchman’s Cove (US$ 10), wo ein kleiner türkisfarbener Fluss in eine traumhafte, von Felsen verengte Meeresbucht mündet, liegt hier. In der Blauen Lagune gleich nebenan wurden 1980 Szenen für das Hollywood-Drama »The Blue Lagoon« mit der damals 15-jährigen Brooke Shields gedreht. In den 1940ern suchte Errol Flynn mit seiner Jacht im Hafen von Port Antonio Schutz vor einem Sturm. Er kaufte sich ein Hotel, eine Ranch und erfand die Bambusfloßfahrten auf dem Rio Grande. Drapers ist ein guter Ort zum Bleiben, von hier lässt sich die Region bestens erkunden, etwa bei einer Flusswanderung zu den Reach Falls (US$ 4,40) mit Badestopp an der herrlichen Long Bay. Die besten Unterkünfte Unten im Ort an der Straße liegt das urige Guesthouse »Drapers San« (Tel. 001-876-9937118, www.draperssan.com/en, EZ/DZ ab US$ 33/65 ÜF). Tourtipp Auf den Spuren von Errol Flynn Fast schon kitschig, mit musikalischer Untermalung, aber absolut empfehlenswert: Die zwei- bis dreistündige Floßfahrt auf Jamaikas größtem Fluss, dem Rio Grande, vom Hollywoodstar höchstpersönlich erfunden, sollte man sich nicht entgehen lassen (US$ 72 pro Floß und 2 Pers.). Es geht durch paradiesische Natur, die Kulisse der Blue Mountains stets vor Augen. Unterwegs wird man auf Wunsch in einem kleinen Bambusrestaurant bekocht (US$ 12– 15/Pers.). Und wird’s einmal zu heiß, springt man zwischendurch einfach in den klaren Fluss. Der besondere Tipp Hoch oben auf einem Hügel in einem wunderschönen Garten mit tollem Blick auf die Bucht von Port Antonio und die Blue Mountains liegt das Hotel »Mockingbird Hill« (Tel. 001-876-9937134, www.hotelmockingbirdhill.com), ein ehemaliges Herrenhaus, das von einer Jamaikanerin und einer Inderin (beide deutschsprachig) geführt wird. Vier Zimmerkategorien von Garden View (DZ US$ 248, HS US$ 360) bis Suite (DZ US$ 553, HS 720). INFO.REISE-PREISE.DE Direktlinks zu allen Hotelempfehlungen und Tipps. Meta-Preisvergleiche für Flüge, Mietwagen etc. REISE & PREISE 4-2015 27

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