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2015-4 REISE und PREISE

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THAILAND Am Jongkam Lake

THAILAND Am Jongkam Lake mitten in Mae Hong Song stehen fotogene Tempel (links). Auf dem Nachtmarkt probieren Mutige exotische Snacks (rechts) EIN OFFENES WORT Touristenattraktion »Longneck«-Frauen 1988 flohen die »Longnecks« oder Padaung, wie sie richtig heißen, vor den Bürgerkriegswirren in Burma nach Thailand und erhielten hauptsächlich in der Gegend um Mae Hong Son Asyl. In den 90er Jahren wurden die Dörfer vom Tourismus entdeckt. Damals wohnten in den beiden bekanntesten Siedlungen an die 50 Familien, die vom Landbau lebten und ein paar Schals an Touristen verkauften. Alle Frauen und Mädchen trugen die exotischen Halsringe. Heute werden die »Longneck« von der Tourismusindustrie vermarktet, ausgestellt in Chiang Mai, Chiang Rai, auch in der Khao San Road in Bangkok sieht man sie gelegentlich. Selbst in Bagan in Burma stehen sie vor den berühmten Tempeln. In den Dörfern wird Eintritt verlangt (€ 6,30), angeblich um die Lebensumstände zu verbessern. Ein Verkaufsstand reiht sich heute an den anderen. Mädchen spielen Geige oder Gitarre, Frauen sitzen an ihren Webstühlen, alle herausgeputzt und in die Kameras lächelnd. Wer genau hinschaut, wird sehen, dass nicht alle wirklich lange Hälse haben und die Kinder die Ringe wohl nach der Abreise der Touris wieder ablegen – und hoffentlich in die Schule gehen. Zu hoffen ist nur, dass von dem Touristengeld wirklich was in den ärmlichen Dörfern bleibt. MAE HONG SON Kleines Städtchen in Traumlage Weiter geht’s im Klapperbus vier Stunden durch herrliche Bergregionen nach Mae Hong Son. Allein schon die malerische Lage des 7.000 Einwohner zählenden Städtchens am Jongkam Lake lohnt den Besuch. Überragt wird es vom Wat Phra That Doi Kong Mu und ist eingebettet in eine ursprüngliche, bis zu 1.500 m hohe Berglandschaft mit idyllischen Flusstälern. In der Umgebung liegen einige Bergdörfer ethnischer Minderheiten, die auf den Besuch von Trekkingfreaks warten. Zum Sonnenuntergang ist die Besteigung des Tempelbergs besonders schön – zwanzig schweißtreibende Minuten, die sich lohnen: Aus der Höhe hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und beobachtet die Gläubigen bei ihren buddhistischen Ritualen. Um 18 Uhr steuert man die kleine Terrasse des Cafés »Before Sunset« an und schaut bei einem Singha-Bier zu, wie die Sonne blutrot hinter den burmesischen Bergen versinkt. Dann geht’s zurück an den See, wo auf dem Nachtmarkt die Tische schon gedeckt sind, die Souvenirs auf Käufer warten, die Klöster wunderbar beleuchtet sind und einem entspannten Abend nichts im Wege steht. Auch in Mae Hong Son gilt: Wer die Gegend auf eigene Faust erkunden will, braucht ein Mo - ped. Wunderschön sind die beiden Touren zu den Padaung (Longneck) -Dörfern Huai Sua Tao (10 km südlich) und Ban Nai Soi (20 km nordwestlich) – der Besuch in den Dörfern selbst ist eine zwiespältige Sache (s. Kasten links), für nicht wenige ist eher der Weg das Ziel: herrliche Blicke auf die Berge, langsam dahin fließende Flüsschen, Bauern bei der Arbeit, Hirten laufen den Ziegen hinterher, Kinder duschen unter einem INFO.REISE-PREISE.DE Direktlinks zu allen Hotelempfehlungen und Tipps. Meta-Preisvergleiche für Flüge, Mietwagen etc. Mini-Wasserfall, ein paar Chedis auf den Bergen und ein See für Mutige zum Baden. Wer früh aufsteht, schafft beide Trips leicht an einem Tag. Anreise Es gibt keine Minibusverbindung Mae Sariang – Mae Hong Son. Ziemlich klapprige reguläre Busse starten um 12:00 und 15:30 Uhr (4 Std., € 4). Übernachten Beim See bietet das »Piya Guesthouse« Zimmer und Bungalows im Garten für € 18 (1/1 Khunlumprapas Soi 3, Tel. 0066-53-611260). Erstes Haus am Platz ist das zentral gelegene »Ngamta Hotel« (5/9 Khunlum Praphat Rd., Tel. 0066-53-612793/4, www.ngamta.com, EZ/DZ z. T. mit Balkon € 20–45 ÜF). Die Umgebung erkunden Touren in die Umgebung bucht man am Nachtmarkt bei Rose Garden Tour oder Mae Hong Son Discover Tours. Tagestrips zu den Bergdörfern, Boattours kosten € 20–50/Pers. Motorräder vermietet JD Motor für € 5/Tag. Das Ufer des Jongkam Lake ist ein öffentlicher Park 60 REISE & PREISE 4-2015

PAI Szenetreff und Backpacker-Paradies Kurven ohne Ende, wilde Landschaften, auf und ab, Nebel. Zweieinhalb Stunden dauert die Fahrt im Minibus nach Pai. In den 80er Jahren entdeckten die ersten Freaks die Faszination der Gegend und des Dörfchens. Kiffen und das leichte Leben genießen war damals die Devise. Heute besteht der Ort vor allem aus Kneipen, Agenturen, Unterkünften, Restaurants, Händlern und Bars – doch die Atmosphäre hat was. Chinesische Twens flanieren durch die Straßen, am Wochenende trifft sich die junge Thai-Szene aus Bangkok und Chiang Mai. Dazu kommen Backpacker aus Europa und Amerika. Ein paar Alt- Freaks geben in einer Bar alten Blues zum Besten, die Stimmung ist freundlich und lässig. Und die herrliche Umgebung hat sich nicht verändert. Agenturen bieten Trips zu den Bergstämmen, Mountainbiking, Rafting und Elefantenreiten an, für die weniger Aktiven buddhistische Meditation. Mopeds gibt’s überall zu mieten, gute Karten im Tourist Office. Richtung Nordwesten geht’s zum Wat Nam Ho, dann weiter nach Santichon, einem Ort, der einst von chinesischen Flüchtlingen gegründet wurde, heute aber eher ein chinesisches Disney-Land ist. Durch ein paar Lisu- Dörfer erreicht man schließlich den Mor-Paeng- Wasserfall – Gelegenheit für ein erfrischendes Bad. Südlich von Pai fährt man über die Hauptstraße nach Chiang Mai bis Ban Kung Kaeng und dann zum Wat Toong Pong. Die landschaftlich schöne Strecke führt hinunter nach Ban Rong Yaeng. Hier lohnt sich ein Stopp für einen kleinen Spaziergang durch den Pai Canyon, bevor es weitergeht zur Pai Memorial Bridge aus dem 2. Weltkrieg. Wer Lust hat auf ein Bad in einer heißen Quelle, fährt vor der Rückfahrt nach Pai zur Tha Pai Hot Spring (Eintritt happige € 7,50). Anreise Minibusse starten von der Busstation Mae Hong Son stündlich von 7–15 Uhr (2,5 Std., € 4) nach Pai. Am Vortag buchen! Übernachten Die Auswahl an Unterkünften in Pai und Umgebung ist riesig. In einem Garten hat das »Tayai Guest House« schöne, ruhige Bungalows, z. T. aus Bambus, für € 9 (115 Moo 3, Tel. 0066-53-699579). Wunderschön am Fluss liegt das im Thai- Die Kleinstadt Pai ist das Traveller- und Aussteigermekka in Thailands hohem Norden Stil gebaute »Hotel des Artists, Rose of Pai« (99 Moo 3, Chaisongkhram Rd., Tel. 0066-53-699539, www.hotelartists.com, EZ/DZ mit Balkon/Terrasse € 58–115 ÜF). Die Umgebung erkunden Touragenturen und Mopedvermieter findet man in der Pai Walking Street.

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