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4-2023 REISE & PREISE

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ITALIEN • TOSKANA

ITALIEN • TOSKANA TOSKANA BALSAM FÜR DIE SINNE Grüne Hügel, Zypressenalleen, Olivenhaine und Weinberge, Landhäuser in Terracotta. Eine Landschaft, die die Sinne streichelt. Die ausgezeichneten Weine und die feine Küche erfreuen den Gaumen. Vor allem abseits der Küste ist die Toskana ein Ziel für Genießer! 18 REISE-PREISE.de 4-2023

Weitblick auf Olivenhaine und Weinberge auf einem Weingut bei San Gimignano VON MARTINA KATZ Francesco Galgani schenkt einen Vernaccia di San Gimignano Riserva in ein Glas, schwenkt es und probiert einen Schluck. »Unser Weißwein schmeckt sehr kräftig, denn die Trauben bekommen auf unserem Weinberg schon die frühe Morgensonne ab«, sagt er und schenkt den Urlaubern ein, die in seinem museumsartig umgebauten Stall bei einer Weinprobe zusammensitzen. Dann nimmt er seine Brille ab, trinkt noch einen Schluck und verdreht genüsslich die Augen. Galgani ist Inhaber eines acht Hektar großen Weingutes in San Gimignano. Seit mehr als 60 Jahren bewirtschaftet seine Familie dieses Gut. Handarbeit und biologische Produktion stehen dabei an erster Stelle. Familienweingüter sind typisch für die Toskana. Neben Olivenhainen und scheinbar endlosen Getreidefeldern, die sich malerisch über die Hügellandschaft ziehen, schmücken Reben manche Anhöhe. Im Mai, wenn der Wein seine Blätter entwickelt hat und das Getreide in voller Pracht steht, zeigt sich die fünftgrößte Region Italiens in ihrem fruchtbarsten Grün. An den Straßenrändern huschen Fasane, Eichelhäher fliegen durch die Luft, abends ruft das Käuzchen. Auf den Hügelspitzen thronen – postkartentauglich – historische Orte wie Siena, Volterra, San Gimignano oder Montalcino. Im Süden laden beeindruckende Thermalorte wie Saturnia zu einem Bad oder die riesigen »Nanas« der Künstlerin Nicci de Saint Phalle zum Staunen ein. Einzigartig ist der naturbelassene Parco Regionale della Maremma. Er ist eines der letzten Rückzugsgebiete für das Maremmaner Rind, eine nur in dieser Region vorkommende Rinderart, und ein Geheimtipp für Wanderungen durch die Natur – und pures Strandvergnügen. Die Toskana besucht man am besten im Frühjahr oder im Herbst zur Weinlese. Im Juli/August ist es hier heiß, voll und teuer! Fotos: bluejayphoto / iStockphoto; escapetheofficejob / Alamy Stockfotografie; Martina Katz SIENA Stadt der italienischen Gotik Siena ist eine mittelalterliche Stadtschönheit, aber nicht museal, sondern lebendig: Von den 53.000 Einwohnern sind rund 16.000 Studenten, die sich hier an einer der ältesten Universitäten des Landes eingeschrieben haben. Cafés, Restaurants und Bars gibt es zur Genüge, auch in der autofreien Altstadt, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden. Am besten, man kommt frühmorgens, dann hat man den hufeisenförmigen Piazza del Campo noch fast für sich allein, kann in aller Ruhe in einem der Cafés bei einem Cappuccino (€ 5, »Caffè Scudieri«) die exklusive Aussicht auf den berühmten Platz und die Fonte Gaia mit den kunstvollen Statuen, die 700 Jahre alten, im italienischen gotischen Stil gebauten Palazzi drumherum und den 102 Meter hohen Torre del Mangia genießen (Eintritt € 10, ab 10 Uhr, Panoramablick). Zweimal jährlich, im Juli und August, ist hier die Hölle los, dann treten 17 Stadtteile bei dem Pferderennen »Palio« gegeneinander an. Ein Kunstwerk ist der schwarz-weiße Marmor-Dom, den man über eine der mittelalterlichen Gassen erreicht. Allein die filigrane Fassade macht sprachlos! Mit dem »Opa Si Pass « (€ 20 ab € 15, 3 Tage gültig) lässt sich der Domkomplex erkunden. Und der hat es in sich: kunterbunte Fresken in der Krypta, Panoramablick vom Dach des Museo dell’Opera, ein Baptisterium voller Farbpracht! Beindruckend ist die geführte Tour »Porta del Cielo«, die unter die Dächer der Domkuppel führt. Wer nach all der Kultur noch Lust zum Shoppen hat, wird in der Via Banchi di Spora und der Via di Città fündig. TIPP In der kleinen »Osteria da Cice« (Via S. Pietro 32) fühlt man sich wie in einer alten Taverne. Vorzüglich: die Ribollita, die lokale Brot-Gemüse- Suppe (ab € 8), und Ravioli Maremmano, hausgemachte Spinat-Ricotta- Ravioli (ab € 15). Dazu passt ein Peroni-Bier (ab € 3). Den Piazza del Campo in Siena überragt der 102 m hohe Torre del Mangia Nett gebettet Das zentrale »Le Aquile Bed & Breakfast« hat gemütliche Zimmer (Via delle Campane 4, www.bnble aquilesiena.it, +39-328 0994 807; EZ/ DZ mit AC ab € 121 ÜF). Große Zimmer in einem typischen Palazzo und einen tollen Blick auf den Piazza del Campo bietet das »La Terrazza sul campo« (Via di Città 65, www.laterrazzasulcampo.com, +39-0577-221 790; EZ/DZ mit AC ab € 165). Online DZ ab € 149, Trip.com. Die Gäste des »Castello delle Quattro Torra« schlafen in den Türmen eines toskanischen Herrenhauses mit tollem Blick auf Siena (Strada di Pieve al Bozzone 36, www.quattrotorra.it, +39-333 466 3208; EZ/ DZ ab € 164 ÜF). 4-2023 REISE-PREISE.de 19

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