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Rotary Magazin 10/2021

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Rotary Magazin 10/2021

SCHWERPUNKT – ROTARY

SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER 2021 ROTARIER IM FOKUS DEM ROTEN GOLD AUF DER 26 Rot. Urs Durrer und seine Gemahlin Sandra bekennen sich zu einer einzigartigen Passion: dem Anbau von Safran. Weil sie ursprünglich nur lückenhafte Informationen zu ihrem Hobby fanden, beschlossen sie, der Materie selbst auf den Grund zu gehen. Ihr Buch «Safran – Das rote Gold» gilt inzwischen als Standardwerk im deutschsprachigen Raum. Wie faszinierend die Welt von Rotary doch ist! Hier treffen wir Persönlichkeiten mit spannenden Karrieren, aussergewöhnlichen Berufungen, beeindruckenden Leistungsausweisen, inspirierenden Philosophien. Rotarierinnen und Rotarier sind vielseitig aktiv: im Beruf, in der Wissenschaft, in sozialen Bereichen, in der Kultur, in der Politik, im Sport. Eindimensionales Denken und Handeln ist nicht ihr Ding. Auch pflegen die meisten von ihnen eines oder mehrere Hobbys. Damit bereichern sie ihren Alltag. Darüber könnte man viele Reportagen veröffentlichen. Gewiss einzigartig ist die Passion, zu der sich Urs Durrer (Mitglied des RC Küssnacht-Rigi-Meggen) und seine Gemahlin Sandra (Mitglied bei Inner Wheel Luzern) bekennen. «Wir lieben es, zu experimentieren», sagt Sandra. Vor einigen Jahren haben Durrers zuerst im eigenen Garten, später auf grösseren Flächen im Kanton Rot. Urs Durrer und seine Gemahlin Sandra sind leidenschaftliche Förderer von Safran. Ihr Buch «Safran – Das rote Gold» gilt als Standardwerk im deutschsprachigen Raum und ist mit renommierten internationalen Auszeichnungen honoriert worden Obwalden und in der bündnerischen Surselva begonnen, Safran anzubauen. Das klingt einfach, ist jedoch komplizierter, als man denkt. In den Anfängen haben sie sich gefragt: Wie macht man das? Welcher Boden ist ideal? Muss man dieses Terrain düngen? Wenn ja, womit? Wie funktioniert der Trocknungsprozess? Übers Internet haben sie viel Interessantes gefunden. Teils auch Widersprüchliches. Grundlegende Informationen zum Thema waren jedoch kaum vorhanden. DRITTBESTES GEWÜRZBUCH DER WELT IM JAHR 2021 Was nun? Statt zu resignieren, haben sich Sandra und Urs Durrer entschlossen, der Materie selbst auf den Grund zu gehen, in Partnerschaft mit dem AT Verlag ein eigenes Buch herauszugeben. Erschienen ist das 280 Seiten umfassende, grossformatige und attraktiv illustrierte Werk «Safran – Das rote Gold» im Herbst 2020. Für das Prädikat «Das Standardwerk im deutschsprachigen Raum» sprechen die Auszeichnungen, die dem Autorenduo seither von renommierten Institutionen verliehen worden sind: von den Gourmand World Cookbook Awards die Anerkennung als drittbestes Gewürzbuch der Welt im Jahr 2021, die Gold- medaille des Deutschen Kochbuchpreises, die Silbermedaillen des Swiss Gourmet Book Awards und der Gastronomischen Akademie Deutschlands sowie eine Bronzemedaille des Deutschen Gartenbuchpreises. Sandra absolvierte die Hotelfachschule und arbeitete zuerst in der Hotellerie. Danach bildete sie sich zur PR-Redaktorin weiter. Urs ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, studierte Rechtswissenschaf-

SPUR ten, machte eine Weiterbildung zum eidgenössisch diplomierten PR-Berater. Seit Juli 2010 leitet er das Amt für Wirtschaft des Kantons Schwyz. Als Student war Urs Durrer nebenbei journalistisch tätig. Beide haben von Haus aus eine Affinität zu Lebensmitteln; auch wissen sie, was unter dem Begriff «Kommunikation» zu verstehen ist. Ein Buch dieses Stellenwerts zu schreiben, wie sie das getan haben, heisst: monatelang akribisch recherchieren, Dutzende Fachleute konsultieren, kreuz und quer durch Europa reisen, Hunderte von Dokumenten zusammentragen, Details herausspüren und bewerten. «Wenn wir etwas machen, machen wir es eben richtig», sinniert Rot. Durrer. DER «CROCUS SATIVUS» IST EINE DIVA, DIE LUST UND LAUNEN AUSLEBT So viel Leidenschaft, wie Sandra und Urs Durrer für das Zustandekommen ihrer Publikation mobilisiert haben, braucht’s auch im Umgang mit dem «Crocus sativus», dem Knollen, aus dem Safran gewonnen wird. «Als Pflanze ist Safran eine Diva, die Lust und Launen auslebt», kommentiert Sandra. Sie braucht Wasser im August, damit sie gedeihen kann. Sie braucht einen trockenen, milden Herbst, um wirkungsvoll zu gedeihen. Die Ernteschwankungen von Jahr zu Jahr sind signifikant. Niemand kann begründen, weshalb so was passiert. Die Ernte: Das sind die drei federleichten roten Narben, die im violetten Blütenkelch gedeihen. Diese zu separieren, ist eine Sisyphusarbeit, die Fingerspitzengefühl und viel, viel Geduld voraussetzt. Rund 600 Fäden aus 200 Blumen bilden ein Gramm Safran. Im Naturzustand duftet Safran nach Blumen, Honig, Rosen, Jasmin. Der Geschmack von Safran entsteht erst durch das Trocknen, also durch einen chemischen Prozess. Beim Trocknungsprozess gehen 80 Prozent des ursprünglichen Gewichts verloren. Safran gilt weltweit als teuerstes Gewürz. Daher kommt der Name: «das rote Gold». Im Altpersischen wurde Safran in Anlehnung an die karge Vegetation als «Das rote Gold der Wüste» bezeichnet. «Die roten Narben sind vollgepackt mit rund 150 Inhaltsstoffen, von denen einige noch nicht erforscht sind», erfährt man aus dem Buch. Sie enthalten verschiedene Carotinoide, unter anderem das Alpha-, Beta- und Gamma-Carotin, Lycopin und Zeaxanthin. Das mit Abstand wichtigste Carotinoid ist das Crocin, ein wasserlöslicher Pflanzenfarbstoff. Er ist dafür verantwortlich, dass Safran gelb färbt. WER SAFRAN PRO- DUZIERT, VERSTEHT DIES PRIMÄR ALS HOBBY Wenn alles perfekt funktioniert, erzielen Durrers in ihrer «Safranei» pro Jahr um die 300 Gramm des exklusiven Guts. Um ein feines Safranrisotto für vier Personen anzurichten, werden vierzig Fäden dieses Gewürzes be- «SAFRAN – DAS ROTE GOLD» Anbau, Geschichte, Handel, Rezepte. Alles über die Safranpflanze. Autoren: Sandra und Urs Durrer, www.safranei.ch. 280 Seiten. Verkaufspreis: 48 Franken. Herausgeber: AT Verlag Aarau und München. ISBN: 978-3-03902-080-5

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