Aufrufe
vor 1 Jahr

Rotary Magazin 10/2021

  • Text
  • Rotary
  • Suisse
  • Oktober
  • Liechtenstein
  • Distrikt
  • Schweiz
  • Rotarier
  • Rotaract
  • Menschen
  • Mitglieder
Rotary Magazin 10/2021

SCHWERPUNKT – ROTARY

SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER 2021 28 Safranfäden sind federleicht. Sie zu separieren, ist eine Sisyphusarbeit, die Fingerspitzengefühl und viel, viel Geduld voraussetzt. Ein Gramm Safran besteht aus rund 600 Fäden aus 200 Blumen. Alles in allem generieren die 70 bis 80 Safranbauern der Schweiz jährlich an die zehn Kilo Ertrag nötigt, also viel weniger als ein Gramm. Ihre Kunden sind die Top-Gastronomie, welche bereit ist, mit hochwertigen Gewürzen zu arbeiten. Und Leute, die gerne gut und mit lokalen Produkten kochen, die sogenannte Slow-Food-Szene. Sandra und Urs Durrer verkaufen das Gramm Sa- fran zum Preis von 78 Franken. Hochgerechnet ergibt das einen Kilopreis von 78 000 Franken. Dieser Betrag schürt die These, die Beteiligten würden Millionen scheffeln. Dem ist nicht so. Praktisch niemand in unserem Land kann ausschliesslich vom Safrananbau existieren. «Wer Safran produziert, versteht dies primär als Hobby», konkretisiert Urs Durrer. Der Kauf des Saatgutes, der Safranknollen, der Erwerb und die Bearbeitung der Felder (ohne Einsatz von Pestiziden) sowie der Aufwand für die Ernte, das Trocknen und Konfektionieren – das alles verursacht immense Kosten. Schätzungen zufolge sind in der Schweiz derzeit zwischen 70 und 80 Leute im Anbau von Safran aktiv, davon etwa 30 im Kanton Graubünden. Alles in allem generieren sie jährlich an die zehn Kilo Ertrag. Landesweit bekannt ist die Safranzunft Mund im Oberwallis. Diese lässt die wertvolle Essenz auf dem sonnigen Hochplateau oberhalb von Naters heute noch nach jahrhundertealter Tradition heranwachsen und betreibt in ihrer Gemeinde das einmalige Safranmuseum. Einen Namen als Pionierin und inzwischen führende Schweizer Produzentin gemacht hat sich die frühere Frau Assistant Governor Silvia Bossard (RC Lenzburg-Seetal). Mit ihrer Firma Tagora fördert sie im Freiamt die Herstellung des ISO-zertifizierten «Aargauer Safrans». SAFRANSCHMIERER WUR- DEN LEBENDIG BEGRABEN … Sandra und Urs Durrers Buch «Safran – Das rote Gold» ist eine Fundgrube, in der alles zu lesen ist, was man über Zafaran, so der arabische Begriff, wissen muss. Die Heimat des Safrans ist Griechenland. Belegt ist, dass in der Zeit der Minoer, um etwa 2000 vor Christi, auf den Inseln Santorin und Kreta erstmals Krokusfelder bewirtschaftet worden sind. Das Ehepaar Durrer berichtet, wie vielseitig Safran schon in der Urzeit verwendet wurde: sls Aromaextrakt, zum Einfärben von Texti- lien, Malen von Bildern, Bedrucken von Papier, für die Körperpflege, in der Medizin – vom Beruhigungsmittel in Form von Narkotikum und Opiat, Entzündungshemmer, sogar als Lustförderer. Zentren des Gewürzhandels waren zuerst Alexandria, später Venedig. Prunkvolle Paläste in der Lagunenstadt bezeugen heute noch den hier im Mittelalter erschaffenen Wohlstand. Die Begehung des Gotthardpasses ab dem 13. Jahrhundert ermöglichte den Safranhandel in der Schweiz. Um den Umgang mit dem «roten Gold» zu regulieren, wurden zum Beispiel in Basel, Luzern und Zürich Zünfte gegründet. Fälschern drohten rigorose Strafen. In Nürnberg und Zofingen endeten einzelne der sogenannten Safranschmierer auf dem Scheiterhaufen, andere Missetäter wurden lebendig begraben … Wer interessiert ist, selbst Safran anzubauen, erhält in Durrers Buch aufschlussreiche Tipps. Ein ausführliches Kapitel ist der Qualitätskontrolle gewidmet. «Der Kauf von Safranpulver ist nicht zu empfehlen, da es oft von minderwertiger Qualität ist», schreiben Sandra und Urs Durrer. Zwei Spitzenköchinnen und drei Spitzenköche aus dem Südtirol, Deutschland, Österreich und der Schweiz (Gabriela Batlogg, Tino Zimmermann) präsentieren auf hundert Seiten in Text und Bild ihre mit Safran angereicherten Spezialitäten. Allein beim Studium ihrer Rezepte befällt einem ein Bärenhunger. Guten Appetit! K PDG Paul Meier A Stefan Zürrer, pm Der prachtvolle violette Blütenkelch der Safranpflanze und seine kostbare Frucht: Die roten Narben, welche im «Crocus sativus» gedeihen, sind vollgepackt mit rund 150 Inhaltsstoffen, von denen einige noch nicht erforscht sind

SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER 2021 INTERNATIONAL FELLOWSHIP OF MOTORCYCLING ROTARIANS AUSTRIA-GERMANY-SWITZERLAND AUF ZWEI RÄDERN DURCH DIE SCHWEIZ Rund um den Globus engagieren sich Rotarier in sogenannten Fellowships, um über Club-, Distrikts- und Landesgrenzen hinweg einem gemeinsamen Hobby zu frönen. Eine von ihnen ist Rot. Iris Studer-Milz vom RC Zugerland. Die begeisterte Motorradfahrerin nimmt uns mit auf eine Tour der International Fellowship of Motorcycling Rotarians (IFMR). Fünfzehn deutsche und neun schweizerische Rotarier trafen sich am 31. Juli in der Kartause Ittingen zu einer Tour de Suisse mit dem Motorrad, zu der Rot. Hans Baumgartner (RC Winterthur) und Iris Studer-Milz (RC Zugerland) eingeladen hatten. Die Tour von sechs Fahrtagen über 1600 Kilometer führte nicht zu den Hotspots der Schweiz, sondern durch eher unbekannte Landschaften zu kleinen und abgelegenen Orten, die man nicht ohne Weiteres findet. Vom Thurgau aus ging es ins Cal- feisental, nach Sankt Martin, einer alten Walsersiedlung, weiter nach S-charl im Unterengadin, zur Capanna Monte Bar oberhalb von Lugano, ins hinterste Val d’Hérens nach Arolla, durchs Lavaux in den äussersten Zipfel des Waadtländer Jura nach Les Rasses und schliesslich mit einem Abstecher ins Berner Gantrischgebiet auf den Weissenstein bei Solothurn. Die Teilnehmer haben nicht nur dem gemeinsamen Hobby gefrönt und Freundschaften vertieft, sondern haben – wie dies auf jeder Tour dazugehört – auch für ein gemeinnütziges Projekt gespendet. So konnte der Stiftung mine-ex ein Betrag in Höhe von 3000 Franken überwiesen werden. Am letzten Fahrtag überraschte der neue Fellowship-Koordinator für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein, PDG Hansruedi Moser, mit seinem Oldtimer und konnte sich so einen unmittelbaren Eindruck einer Fellowship in Aktion machen. PDG Hansruedi Moser hatte zum Beginn des neuen rotarischen Jahres das Amt des Fellowship-Koordinators von PDG Urs Klemm übernommen. Begeistert von dem, was er während seines Governorjahres in den Fellowships erlebte, möchte er diese Form der rotarischen Kooperation nach Kräften unterstützen. Damit noch mehr Rotarier hierzulande – genau wie Rot. Iris Studer-Milz – begeistert von den Fellowship-Aktivitäten berichten können. K Rot. Iris Studer-Milz/red | A zvg FELLOWSHIPS 29 Mehr als 20 rotarische Motorradfreunde cruisten Anfang August eine Woche lang gemeinsam durch die Schweiz «Als Rotarier verfolgen wir bei unseren jährlichen Programmen auch die Ziele unseres Service-Clubs und spenden an rotarische Projekte», erklärt Rot. Iris Studer-Milz, die IFMR-Beauftragte für die Schweiz

Rotary Magazin