20 Spezial: 55 Jahre „asphalt“ 80er: Diesen Luxus leistete sich die Zeitschrift: Ein ganzseitiges Zitat aus John Steinbecks Roman „Wo alle Straßen enden“ (orig.: The wayward bus) von 1947. Der DAV und mit ihm unsere Verbandszeitung werden 50 resp. 55 Jahre alt. Ca. 35 davon habe ich miterlebt, da ich unmittelbar nach meinem Studium mit Eintritt in unser Familienunternehmen auch die für mich ersten DAV-Veranstaltungen kennenlernte. Die Zeitschrift hatte ich schon im Studium für die notwendige Literaturrecherche genutzt. Im Gegensatz zu früheren Generationen unseres Unternehmens sah ich sofort die Vorteile, die unsere Asphalterfamilie zu bieten hat. Und bis heute ist es für mich immer wieder erstaunlich, wie übersichtlich die Zahl derjenigen ist, die unsere Branche ausmachen. Umso wichtiger ist es, dass diese Player zusammenarbeiten und „an einem Strick ziehen“, und zwar möglichst in die gleiche Richtung, natürlich ohne die Compliance-Grundsätze zu verletzen, aber auch nicht damit gleich den Menschenverstand an der Garderobe abzugeben. Gerade in den letzten Jahre haben sich für uns „Handwerker“ ohne große Lobby mit Themen wie Kontimessung, CO 2 - Besteuerung, Brennstoffumstellung usw. Problemfelder aufgetan, die sicher vereint besser zu wuppen sein werden, als wenn jeder seinen Weg alleine sucht. Dabei ist unsere Zeitung oft die Infoplattform, die jeden Interessierten kompetent auf Stand bringt. Danke dafür an die jeweiligen Verantwortlichen, auch die der Vergangenheit! In diesem Sinne ein herzliches „Glück auf!“ vom Mann mit der Kappe. Ralf Pomp, stellvertretender Regionalvorsitzender West des DAV tätsanforderungen der Abnehmer gerecht zu werden und andererseits die Lieferflexibilität der Asphaltmischanlagen weiter zu erhöhen. Denn schließlich habe eine Produktionsdatenauswertungen für die Jahre 1980 bis 1983 einer kombinierten Mischanlage für Walz- und Gussasphalt ergeben, dass in dem genannten Zeitraum die Anzahl der hergestellten Walzasphaltrezepturen von 48 auf 92 und die vergleichbare Anzahl der Gussasphaltrezepturen von 37 auf 62 angestiegen sei. Konnten 1980 noch mit 15 Walzasphaltrezepturen 94 % der nachgefragten Jahresmenge abgedeckt werden, sank dieser Wert 1983 auf 82 %. Die vergleichbaren Daten im Gussasphaltbereich betrugen 1980 90 % (9 Rezepturen) und 1983 nur noch 78 %. Brüssel konstatiert: „Diese Werte sind sicherlich nicht repräsentativ, zeigen aber die zu erwartende Produktionsentwicklung auf dem Asphaltsektor. Durch den geschilderten und sich in Zukunft noch weiter verstärkenden Trend sowie die damit einhergehende steigende Komplexität der Mischgutherstellung ist das Bedienungspersonal heute nicht mehr jederzeit in der Lage, die vielen parallel ablaufenden Produktionsschritte in einer Asphaltfabrik vollständig zu überblicken.“ Und auch Qualität, Umweltschutz und Ressourcenschonung rückten immer mehr in den Fokus der Leserschaft. So beispielsweise in den Berichten zu den „Deutschen Asphalttagen“, die 1986 vom 29. bis 30. Januar bereits zum dritten Mal in Berchtesgaden stattfanden. Dort beschäftigte sich ein Themenkreis mit dem Gesamtbereich der Qualitätssicherung, vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ab 1986 alle Mitglieder von VTA und DAI durch geänderte Satzung zur Durchführung der Eigenüberwachung und zu einer entsprechenden Fremdüberwachung verpflichtet sind. Ein weiterer Themenkreis widmete sich ausführlich den Fragen der Wiederverwendung von Asphalt. „Dabei werden politische und gesetzliche Vorgaben auf der Tagesordnung stehen ebenso wie Fragen des Umweltschutzes bei der Herstellung und Wiederverwendung“, wie es in einer Vorankündigung hieß. Funfact: Die Arbeitsgruppen „Asphalttechnik“, „Maschinen“ und „Wirtschaft“ des VTA hielten in Berchtesgaden zur Tagung öffentliche Sitzungen ab. 7|2022
Spezial: 55 Jahre „asphalt“ 21 90er-Jahre – Wandel und Wende Deutschland erlebt seine Wiedervereinigung. Der 3. Oktober 1990 drückte dem noch ganz jungen Jahrzehnt seinen Stempel auf. Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, ob im Beruf oder privat, waren betroffen. Auch die Redaktion der Zeitschrift stellte die Wiedervereinigung vor große Herausforderungen. Es galt zunächst einmal für die neuen Leser im Osten Deutschlands Stoff aufzubereiten. „Der Nachholbedarf an Informationen war enorm“, wie es Chefredakteur Wilhelm Jösch in einem Editorial formulierte. Um dem zu entsprechen, gab es beispielsweise neue Rubriken in dem Magazin mit dem Titel „DDR-Spezial“. Darin wurden die wichtigsten Sachverhalte und dringendsten Nachrichten in gebotener Kürze aufbereitet und wiedergegeben. Bereits in Ausgabe 2/1991 reagierten der Verlag und Jösch auch personell auf die veränderten Rahmenbedingungen. Mit Gabriela Schulz, Chefredakteurin der im Ostberliner Verlag für Bauwesen erscheinenden Zeitschriften „Baustoffindustrie“ und „Betontechnik“, präsentierte sich eine Mitarbeiterin des neuen Redaktionsbüros der 90er: Die erste Titelseite nach Umbenennung in „asphalt“. 90er: der Umzug nach Bonn konnte vermeldet werden, dem lange und intensive Diskussionen vorangingen. 7|2022
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