8 Aktuell René Gruszka erhält Hochschulpreis der FH Münster Wie viele CO 2 -Emissionen entstehen beim Bau von Asphaltstraßen? Freuen sich mit dem Hochschulpreisträger René Gruszka (Mitte) über die Auszeichnung: Seine Betreuer FH-Professor Dr. Hans-Hermann Weßelborg (l.) und Mark Gieseke von der Gieseke GmbH. (Quelle: FH Münster/Michelle Liedtke) Der Bau von Asphaltstraßen verursacht CO 2 -Emissionen – für 100 Meter einer leicht befahrenen Fahrbahn von 16 Zentimetern Asphaltstärke ca. 11.500 Kilogramm des Klimagases. Um diesen CO 2 -Ausstoß einfach zu ermitteln, hat FH-Absolvent René Gruszka in seiner Bachelorarbeit am Fachbereich Bauingenieurwesen ein Berechnungstool entwickelt. Der Rechner bezieht den Lebenszyklus einer Straße von der Rohstoffgewinnung bis zum Einbau der Materialien ein. Für seine gelungene Abschlussarbeit in Kooperation mit der Baufirma Gieseke GmbH hat die FH Münster den Absolventen mit dem Hochschulpreis sowie dem Bernard-Rincklake-Preis ausgezeichnet. Asphalt besteht grob aus zwei Komponenten, je nach Art in unterschiedlichem Mengenverhältnis: einem Gemisch aus Gesteinskörnungen und dem Bindemittel Bitumen. Rohstoffe gewinnen, Materialien herstellen und transportieren, die Gesteinskörnung erhitzen und trocknen und die Komponenten auf der Baustelle einbauen – all das benötigt Energie und setzt CO 2 frei. „Für meine Bachelorarbeit habe ich mir zuerst angeschaut, welche einzelnen Schritte beim Bau anstehen und vorgelagert sind und diese dann aufgeschlüsselt. Der weitaus umfangreichste Part der Arbeit lag darin, die Emissions- und Energiedaten für alle Schritte zu erheben“, erklärt der Hochschulpreisträger. Viele habe er selber errechnet, einige Daten stammen vom Statistischen Bundesamt oder aus Beobachtungen. Dabei spiele nicht nur die Menge an Energie eine Rolle, sondern auch die Art des genutzten Energieträgers. Der Bauingenieur erklärt: „Asphaltmischanlagen trocknen und erhitzen die Gesteinskörnung und vermengen die Einzelkomponenten. Dabei machen sie rund 70 % der CO 2 -Emissionen aus, denn sie werden mit Braunkohlestaub betrieben … Wird Diesel verbrannt, stößt dieser CO 2 aus; wird Strom genutzt, entsteht dabei kein Klimagas, allerdings muss auch die Erzeugung des Stroms berücksichtigt werden.“ Mit den erhobenen und zusammengetragenen Daten hat Gruszka ein Berechnungsmodell in Excel entwickelt, mit dem sich die Emissionen aller Asphaltmischgüter am Markt errechnen lassen. „Mit dem Modell können Baufirmen den Auftraggebern berechnen, wie hoch die CO 2 -Emissionen für ihr gewünschtes Bauvorhaben sind. So lassen sich vorab CO 2 -Steuern für den Bau abschätzen und Alternativen mit geringerem Ausstoß aufzeigen“, so Gruszka zum Ziel seiner Arbeit. Beispielsweise könne Asphaltgranulat verwendet werden – rückgebauter Straßenbelag, der wiederverwendet wird. 7|2022
Aktuell 9 Eine weitere Möglichkeit sei die Temperaturabsenkung. Dabei werden dem Asphalt Zusätze wie Wachse oder Zeolithe hinzugegeben, die es ermöglichen, den Asphalt auch bei niedrigeren Temperaturen mischen und verarbeiten zu können. Eine Verfahrenstechnologie ist zudem das Schaumbitumen, bei dem Wasser in das heiße Bitumen eingedüst wird, und sich der Asphalt kurzzeitig bei niedrigerer Temperatur verarbeiten lässt. Gruszka hat seine Bachelorarbeit in Kooperation mit der Baufirma Gieseke mit Hauptsitz in Rheine geschrieben. Der Kontakt kam über einen Kommilitonen zustande, der dem Chef der Baufirma von Gruszkas Vorhaben erzählte. „Mark Gieseke, der Chef der Firma, kam daraufhin auf mich zu. Mich freut es sehr, dass das Berechnungsmodell in der Firma eingesetzt und sogar weiterentwickelt wird und viel Anklang gefunden hat“, so der Hochschulpreisträger. Denn er wollte von Anfang an eine Arbeit schreiben, die einen Nutzen bringt und nicht in der Schublade verschwindet. • Der Hochschulpreis der FH Münster Gerade einmal ein Prozent aller Absolventen eines Jahrgangs erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e. V. (gdf) auf Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten. Zu den Preisträgern des Hochschulpreises für die besten Arbeiten aus 2021 gehört auch René Gruszka vom Fachbereich Bauingenieurwesen. Er hat zudem den Bernard-Rincklake-Preis erhalten. Die Preise bekommt der Bauingenieur für seine Bachelorarbeit „Lebenszyklusanalyse von Verkehrsflächenbefestigungen in Asphaltbauweise unter Berücksichtigung der CO 2 -Emissionen“. KURZMELDUNGEN „Verkehrswende Hessen“ Anlässlich der Debatte zur Verkehrswende in Hessen betont der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die Vorreiterrolle Hessens: „Wir arbeiten bereits seit Jahren an der Verkehrswende und wollen hin zu einer nachhaltigen Mobilität. Bereits jetzt beschäftigen wir uns mit den Inhalten des Gesetzes – ganz unabhängig von der Verfassungskonformität des Gesetzentwurfs der Initiative ,Verkehrswende Hessen‘“, so Al-Wazir weiter. Tarek Al-Wazir hatte am 28. August in Wiesbaden die von der Initiative gesammelten Unterschriften für ein hessisches Verkehrswende-Gesetz entgegengenommen. Digitaler Schutzschild für Verkehrsteilnehmer Vodafone startet in Deutschland einen digitalen Schutzschild für alle Verkehrsteilnehmer. Aktuelle Sicherheits- und Verkehrsinformationen sollen künftig über eine neue V2X-Plattform in Echtzeit mit Fahrzeugen, Smartphones und Navigationssystemen – ganz egal von welchem Hersteller – geteilt werden. Das gab Vodafone anlässlich der IAA Transportation bekannt. Das anbieteroffene System für den Straßenverkehr der Zukunft heißt STEP (Safer Transport for Europe Platform). Schmitz Cargobull jetzt nach ISO 27001 zertifiziert Schmitz Cargobull ist nun auch nach ISO 27001 zertifiziert. Die Übergabe des Zertifikates für das Informations-Sicherheit-Management-System (ISMS) fand auf der IAA Transportation statt. Dazu trafen sich Vertreter der DQS, einer Organisation zur Zertifizierung von Managementsystemen, und Vertreter der beteiligten Fachabteilungen auf dem Messestand von Schmitz Cargobull. Blinto mit mehr als 1000 Bietern Die Blinto GmbH, deutsche Tochter des in Schweden erfolgreichen Online-Auktionsportals Blinto AB, konnte seit dem Start ihrer ersten Online-Auktion, am 20.07.2022, bereits am 15. September 2022 mehr als eintausend registrierte Bieter auf dem Online-Portal www.blinto.de verzeichnen. „Damit ist es uns nun möglich, wöchentlich Auktionen auf unserer Plattform durchzuführen“, so Matthias Ressel, Country Manager D/A/CH, Blinto GmbH. GRAUZIT ® — Ein griffiger und heller Abstreusplitt PSV ≥ 58 • Dauerhaft hohe Griffigkeit: PSV ≥ 58 und Helligkeitsklasse A • Erfüllt Anforderungen der TL Gestein-StB 04/18 und ZTV Asphalt-StB 07/13 • Geringere Aufheizneigung (-4 °C bis -8 °C) durch die Reflexionseigenschaften im Vergleich zu dunklen Fahrbahndecken • Nachhaltig aus regional gewonnenem Baustoff Heinz Schnorpfeil Baustoff GmbH & Co. KG Kastellauner Straße 51 • 56253 Treis-Karden Tel: 02672 / 69-0 • Web: www.grauzit.de 7|2022
Zu guter Letzt 59 Eine Stadtrundfah
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