52 TREFFPUNKT 210 TEILNEHMER zählte die Fachtagung, einige davon waren online dabei. Fotos: tne Volles Haus im Sauerland Die 21. Fachtagung Genehmigungsverfahren in Rohstoffbetrieben verzeichnete mit 210 Anwesenden in Willingen/Upland einen neuen Teilnehmerrekord. Sie alle profitierten vom hochwertigen und vor allem aktuellen Wissenstransfer durch namhafte Experten. Das thematische Spektrum reichte von der Energiewende über die Mantel-Verordnung bis hin zum Genehmigungsmanagement. Zusätzlichen Mehrwert lieferten die Podiumsdiskussion und ein Impulsvortrag. in Stück informierter nach Hause „Egehen“ – dieses anfängliche Versprechen von Dr. Friedhelm Rese, geschäftsführender Gesellschafter der veranstaltenden Geoplan GmbH aus Iffezheim, erfüllte die Fachtagung (7.–8. November 2023, Willingen) vollends. Reses Begrüßungsworte waren emotional und persönlich, denn mit Wirkung zum 1. Januar 2024 zog er sich nach mehr als 25 Jahren aus der aktiven Geschäftsführung zurück. Zwar bleibt er alleiniger Gesellschafter, an der Geoplan-Spitze aber sitzen nun sein Sohn Dominik Rese und die bisherige Geoplan-Prokuristin Andrea Friedrich. Auch beim „GP-Heimathafen“, der Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, hat Dominik Rese die Geschäftsleitung übernommen, flankiert durch Marc Vogelsberger als Bereichsleiter. MIRO-Präsident Christian Strunk würdigte Dr. Rese zu Beginn seines Wortbeitrags als „verlässlichen Partner, der stets BASISWISSEN kompakt bot Prof. Dr. Martin Kirschbaum in seinem Spezial-Seminar, dem sich die eigentliche Fachtagung anschloss. engagiert und herzlich am Werke war“. Rese betonte: „Das habe ich gerne gemacht – genau wie meine Nachfolger!“ Er versprach: „Ich werde nicht ganz weg sein.“ Generell nahm die Thematik des Generationswechsels eine wichtige Rolle in dieser Fachtagung ein. Das zeigte sich bereits zu Beginn beim von Prof. Dr. Martin Kirschbaum geleiteten Basiswissen-Spezial-Seminar. Mehr als 90 Teilnehmer, darunter viele jüngere Fachleute, lernten strategische Kommunikationskonzepte für den Umgang mit Stake holdern und mögliche Fallstricke kennen. Seit Beginn dieses Basiswissen- Blocks im Jahr 2011 spricht es „Neulinge und alte Hasen“ an. Auch die zwölfte Auflage erfreute sich großer Beliebtheit. Prof. Kirschbaum, der „aktuell sechs Planungsverfahren parallel in der Mache“ hatte, riet zu zielgerichtetem Vorgehen – gerade bei den vorherr- MIT EMOTIONALEN WORTEN verabschiedete sich Dr. Friedhelm Rese bei den Anwesenden. GESTEINS Perspektiven 1 | 2024
TREFFPUNKT 53 schenden unübersichtlichen Rahmenbedingungen. Es gelte, viele Rechts- und Schutzgüter zu berücksichtigen, was Kirschbaum anschaulich umschrieb. „Geben Sie Ihrem Ansprechpartner praxisnahe Beispiele, agieren Sie proaktiv und versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber“, so Kirschbaum. Feindbilder helfen da nicht, denn „Behörden sind unsere Partner“. Zum lösungsorientierten Handeln gehöre Vertrauen durch Präsenz, eine offene Kommunikation sowie glaubwürdiges, verständliches und sachliches Auftreten. Nicht zuletzt für den Nachwuchs gelte es, den Wandel zu gestalten, so Kirschbaum abschließend. Die Energiewende als Chance Den so überschriebenen ersten Fachtagungs-Themenblock moderierte Dr. Stephanie Gillhuber vom Bayrischen Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden (BIV). Über „Alternative Energien auf und aus dem Baggersee – Photovoltaik und Seethermie“ sprach Klaus-Jürgen Boos vom Saarbrückener Büro für Gewässerkunde und Landschaftsökologie, kurz BGL. Forschungsprojekte dazu sind in vollem Gange, eine Kombination von Verfahren bedeute einen „Leistungssprung“. Ab 20 m Seetiefe funktioniert Seethermie als Wärmequelle, pro ha Fläche rechnet Boos mit 1000 MWh Energie. Wie Floating-PV-Anlagen sich auf Flora und Fauna im Baggersee auswirken und welche Variante besonders vielversprechend scheint, errechnen digitale Zwillinge. Was bereits möglich ist, zeigte Kai Hardekopf, der „PV geht auch im Steinbruch“ titelte und aus der Praxis berichtete. Im Steinbruch Piesberg bei Osnabrück realisierte der Leiter Kieswerke und Recycling Nordwest bei der GP Günter Papenburg AG ab Oktober 2022 ein PV-Projekt, das auf den dortigen Strombedarf (4100 MWh/a) antwortet. Möglich ist eine zweite 6 ha große Fläche, was in Summe 82 % Bedarfsdeckung gleichkommt. Am Ende wollte das Publikum unter anderem wissen, wie es um die zeitliche Planbarkeit steht – als Vergleichsgröße. Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer GmbH und im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) aktiv, hatte „zielführende Kooperationen zur Energiewende“ im Blick. Sein Credo: „Wer Flächen hat, liegt vorne.“ Wie auch immer die Energie der HABEN DIE ENERGIEWENDE IM BLICK (V.L.): Dr. Stephanie Gillhuber, Klaus-Jürgen Boos, Roland Walpuski und Wolfgang Bühring. FOKUSSIERT AUF DIE MANTEL-VO (V.L.): Gregor Franßen, Andre Fietkau, Barbara Grunewald und Bert Vulpius. MIT DEM GENEHMIGUNGSMANAGEMENT befassten sich (v.l.) Prof. Bernd Dammert, Fiona Reiser, Markus Born, Prof. Bernhard Cramer und Raimo Benger. 1 | 2024 GESTEINS Perspektiven
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