74 TREFFPUNKT GUTES FAZIT: Die Teilnehmer waren mit dem Angebot überwiegend sehr zufrieden. Blickfeld. Bei der Umsetzung ist allerhand möglich. Neben klassischen Freiflächenanlagen gibt es Dach-, Carportund natürlich Floatinganlagen auf Wasserflächen. Durch die Erzeugung von PV-Strom direkt am Verbrauchsstandort können einige der maßgeblichen Kostentreiber deutlich reduziert werden. Sybac bietet dafür als Varianten der aktiven Marktteilnahme PPA- Anlagen (Stromliefervertrag), Pachtanlagen oder auch Kaufanlagen an. Möglich ist zudem eine passive Marktteilnahme durch Verpachtung oder Verkauf von Potenzialflächen. Bei der PPA-Variante liefert der Anlagenbetreiber (Sybac) Verbrauchern den benötigten Strom und stellt die Infrastruktur bereit. Pachtet der Verbraucher eine PV-Anlage und beliefert sich mit Strom, mietet er ebenfalls die Infrastruktur mit an. Kauft der Verbraucher die PV- Anlage und beliefert sich mit Strom, erwirbt er die Infrastruktur. Das betriebliche Risiko liegt beim Betreiber. Strom, welcher nicht direkt verbraucht wird, muss vom Betreiber anderweitig veräußert werden. Einzelfallbetrachtungen sind grundsätzlich notwendig! In auf Erfahrungen beruhenden Rechenbeispielen wurden Renditemöglichkeiten der Anlagentypen skizziert. Sie liegen beim Erwerb mehr als doppelt so hoch wie bei einer Pacht, wobei das PPA-Modell nur wenig hinter dem Erwerb zurücksteht. Die Möglichkeit der Reduzierung ihrer Stromkosten fand bei den Teilnehmern Anklang, wobei in diesem Fall ein bisschen weniger Sybac-Eigenwerbung gutgetan hätte. Denken und handeln auf der sicheren Seite Einen unterhaltsamen Lichtblick lieferte der Immer-gerne-wieder-Gastreferent Prof. Thomas Wilrich, der sich diesmal in einem Block dem Thema „Bestandsschutz oder Nachrüstungspflicht: Wann verlangt die Betreiberverantwortung was bei Altanlagen?“ widmete und dazu die Teilgebiete Bau- und Immissionsschutzrecht, die Betriebssicherheitsverordnung, das Haftungsrecht sowie Übergangsfristen bei Normverschärfungen abklopfte. Mit zahlreichen Gerichtsurteilen aus der Praxis untermauerte er die Rechtsauffassung zusätzlich. Zu Bestandsschutz einerseits und Nachrüstpflicht andererseits schickte er voraus: Arbeitsmittel können nicht immer auf dem letzten Stand der Technik sein. Allerdings müssen sie sicher sein, sprich: ergänzende Maßnahmen sind regelmäßig zu treffen. Dazu soll es auch eine Bundestagsdrucksache zur entsprechenden Erhellung geben. Ein Schönheitsfehler könnte laut Wilrich in der Sicherheitseinschätzung stecken, die nicht unbedingt immer leicht zu treffen sei. Ergibt sich jedoch aus einer Gefährdungsbeurteilung Handlungsbedarf, ist Nachrüstung ein Muss! Seine Einschätzung, gleichzeitig ein schönes Zitat: „Drei Viertel von Deutschland wären lahmgelegt, wenn alles immer auf dem neusten Stand sein müsste.“ Ein Stück weit anders sieht es aus, wenn sich Nachrüstpflichten aus dem Zivilrecht ergeben. Hier besteht eine Pflicht – sagt das Gesetz –, aber die Angemessenheit der Sicherheitslage ist in solchen Fällen auch zu begründen! Liefert ein Hersteller bspw. einen neuen Bagger und fordert ein halbes Jahr später zur Nachrüstung auf, sei dies bspw. nicht als angemessen zu bewerten. Winkelzüge und überraschende Urteile bietet das Thema in der Gesamtbetrachtung allemal. Wer diese und weitere kennenlernen und tiefer in die Rechtsmaterie einsteigen möchte, findet unzählige Fakten, Hinweise und Aufklärungen in Prof. Wilrichs Büchern, die wegen seines lockeren Schreibstils – der Vortragsart ähnlich – auch für Rechts-Muffel gut verständlich sind. Unter der Überschrift: „Ich als Betriebsleiter“ ging der Referent in einem weiteren Block auf deren Verantwortung sowie Organisations- und Aufsichtspflichten ein, ergänzt um Praxisempfehlungen sowie Schlussfolgerungen aus Gerichtsurteilen. Natürlich muss ein Betriebsleiter einen Betrieb leiten. Klingt einfach, birgt aber Fallstricke. Die Verantwortung ist hoch und im Wirrwarr der Vorgaben kann schon gelegentlich etwas übersehen werden. Beruhigend wirkt hier vielleicht, dass, laut Wilrich „99 von 100 Urteilen immer noch auf die Praxis abstellen statt auf die Theorie“. Am Ende sollte sich ein gutes Schutzszenario auf dem Boden des Rechts daraus ergeben, die gängigen aktuellen Vorgaben für den Aufgabenbereich zu erfassen, die Grundregeln zu kennen sowie Gefähr- GESTEINS Perspektiven 3 | 2021
TREFFPUNKT 75 dungsbeurteilungen und Schutzmaßnahmen daraus abzuleiten. Wilrich total – erneut ein Fest!, befanden die Teilnehmer. Wie bei all der Verantwortung nichts verloren geht oder zu schnell in Vergessenheit gerät, brachte Gedächtnistrainerin Katja Widmann der aufmerksamen Zoom-Gemeinde über Theorie und Übungen zu Konzentration und Wahrnehmung, Denkflexibilität sowie erprobten Merktechniken in ihrem zweigeteilten Vortragsblock „Fit im Kopf – Fit im Job!“ auf unterhaltsame Weise nahe. Ihre Übungen und Tipps sind leicht umsetzbar und unkompliziert in den Alltag zu integrieren, um sich schon bald ein Elefantengedächtnis anzueignen. Fazit der Teilnehmer: Es hat Spaß gemacht! Nicht nur das bewusste Gehirntraining, sondern das Komplettangebot über die gesamten beiden Zoom-Seminartage. Bleiben wir ein bisschen optimistisch für das Zusammenkommen im nächsten Jahr, auch wenn der Gedanke bislang auf dünnem Eis überleben muss. „Seminar-Macher“ Walter Nelles hat auf jeden Fall neben einer guten Auswahl bei den Themen auch seine Angebotsflexibilität bewiesen. Mit dem Multimediatrainer Michael Barsakidis stand ihm eine versierte technische Moderation und Stütze auf der einen Seite zur Verfügung. Sarah Terhorst assistierte als inzwischen BLS-Kundige direkt vor Ort im Duisburger „MIRO-Studio“. Alle aktiven Teilnehmer haben ihren Zugangscode zum Abruf der Vorträge im internen Bereich der MIRO-Website bereits erhalten. Diesmal verhinderte, aber interessierte, GP-Leser nehmen diesbezüglich am besten Kontakt zur Duisburger MIRO-Geschäftsstelle auf. (gsz) www.bv-miro.org PLANUNGSSICHERHEIT GEHT VOR bauma auf Oktober 2022 verschoben Im Ergebnis zahlreicher Gespräche der Messe München mit Spitzenvertretern der Industrie sowie dem Fachbeirat wurde die bauma in den Herbst 2022 verschoben. Neuer Termin ist der 24. bis 30. Oktober 2022. Ursprünglich sollte die Weltleitmesse vom 4. bis 10. April 2022 stattfinden. Trotz Pandemie war der Zuspruch der Industrie hoch, die Buchungslage überaus gut. In zahlreichen Gesprächen mit Kunden setzte sich zuletzt jedoch die Erkenntnis durch, dass der April-Termin angesichts des weltweiten Pandemie-Geschehens mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet ist. Ob eine, für den Messeerfolg entscheidende, weltweite Reisetätigkeit in einem Jahr wieder weitgehend ungehindert möglich ist, sei derzeit schwer abschätzbar, so das vorherrschende Meinungsbild. Vor allem global agierende Aussteller, die Kunden aus aller Welt zur bauma erwarten und entsprechend hohe Investments in Standbau, Logistik und Hotelkapazitäten tätigen, plädierten für eine Verschiebung. Den entscheidenden Benefit der Messe, die gesamte Branche zu versammeln und Drehscheibe in alle Märkte zu sein, sahen sie bei einem Festhalten am April-Termin gefährdet. www.bauma.de ONLINE-GRUNDLAGENSEMINAR Zulassungsverfahren und Naturschutzrecht Der ISTE sowie die Kooperationspartner ABBM und VSE veranstalten am 22. und 23. Juni 2021 jeweils halbtägig ein Online-Grundlagenseminar zu Zulassungsverfahren in der Steine- und Erdenindustrie und zum Naturschutzrecht in der Vorhabenzulassung. Anliegen ist, einen Überblick über die vielfältigen Anforderungen und rechtlichen Grundlagen zu den unterschiedlichen Zulassungsarten sowie zu den vorangehenden planerischen Gesichtspunkten zu vermitteln, denn die bundes- und landesrechtlichen Regelungen – insbesondere das Naturschutzrecht – stellen zahlreiche Anforderungen an die Vorhabenzulassung zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe. Angesichts des zunehmenden Widerstands gegen die Gewinnung von Rohstoffen sollen auch Hinweise zum Thema Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt werden. Das Programm und weitere Informationen zur Anmeldung stehen im Internet zur Verfügung. www.iste.de www.abbm-bayern.de Fördern · Granulieren · Dosieren Verladen · Aufbereiten · Lagern Der Markenname AJO steht seit mehr als 50 Jahren für Kompetenz im Silobau. Wir planen, liefern und montieren komplette Anlagen auf den Gebieten: • Schüttguttechnik (verschraubte und geschweißte Silos) • Schlackengranulierung • Kohlenstaub-Siloanlagen • Überprüfung und Wartung von Druckentlastungsklappen Silberkaute 5 · D-57258 Freudenberg · Telefon +492734 506-53 · Fax +492734 506-20 · www.ajo-es.com 3 | 2021 GESTEINS Perspektiven
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