88 LKW & AUFBAU Robust und servicefreundlich Mulden und Kipper für den Transport von Kies, Sand, Splitt, Schotter und Pflastersteinen müssen besonders robust und trotzdem möglichst leicht sein. Erst recht, wenn damit Findlinge, Wasserbausteine, Betonbruch und Baustellenaushub transportiert werden. Gewicht- und damit Treibstoffsparen, Servicefreundlichkeit und die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen sind wichtige Kriterien, nach denen das Gewinnungsunternehmen Meichle + Mohr gewöhnlich nach sechs Jahren Laufzeit neue Auflieger oder Anhänger für den 106 Kieslaster und Fahrmischer zählenden Fuhrpark in Radolfzell am Bodensee auswählt. Auf dem Hof des Kies- und Betonwerks 2001 von Meichle + Mohr im Stadtwald von Radolfzell ist morgens Hochbetrieb angesagt. Kippsattelzüge mit Drei-Achs- Auflieger und Zwei-Achs-Zugmaschine, Drei-Achs-Kipper mit Tandem-Anhänger und Vierachser mit Ein-Achs-Hängern wechseln sich an der Waage ab mit neuen vier- und älteren dreiachsigen Fahrmischern. Frisch gereinigt, beladen und gewogen rollen sie vom Hof. Tag und Nacht sind die Fahrer mit ihren typisch blauen Actros und Arocs auf den Straßen im Lieferradius unterwegs. Nachts fahren sie Material von den Gewinnungsstätten in die Betonwerke und Lager. Am Tag beliefern sie etwa die Großbaustellen für den drei- und vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 33 und 31 oder des gerade in Singen im Bau befindlichen großen Einkaufscenters am Bodensee mit Kies, Splitt oder Beton. Teils 30.000 km auf Bundes- und Landstraßen oder Autobahnen und natürlich in den Gewinnungsarealen legt die gesamte Flotte an so einem Arbeitstag zurück. Nur wenige der 106 firmeneigenen Actros und Arocs stehen derweil an diesem Morgen vor der Werkstatthalle des zentralen Fuhrparkhofs, der zentralen Anlaufstelle für die Transporter aus den 18 Standorten der Firmengruppe. Hier werden schnell an Zugmaschinen, Hängern und Aufliegern Reifen gewechselt oder kleine Reparaturen erledigt. „Wir haben unterschiedliche Anforderungen an Mulden und Auflieger, aber die Beständigkeit und die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen stehen bei uns an oberster Stelle“, sagt Roland Maier, der Fuhrparkleiter der Firmengruppe, und schaut aus dem Fenster des Verwaltungsgebäudes auf den Werkshof. Dort rollt gerade ein Arocs mit dem zweiachsigen Muldenauflieger des Fahrzeugbauers Reisch von der Waage. Der Boden der Rundmulde aus Aluminium ist mit verschleiß- und beulresistentem Hardox ausgekleidet. Dieser zweite Boden ist wie eine Wanne und sichert auch das ZUKUNFTSTRÄCHTIG: Zwei-Achs-Zugmaschine und Drei-Achs-Auflieger mit Aluminiummulde gehören vor allem beim Transport des Materials auf langen Strecken die Zukunft. Die Liftachsen des Aufliegers sparen im Leerbetrieb Kraftstoff und Reifen. GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/2019
NICHT ZIMPERLICH: Besonders beim Be- und Entladen der Mulden werden die Wände und Böden arg in Anspruch genommen. Zusätzliche Auskleidungen oder Versionen in Stahl schützen vor Beulen und Schrammen. untere Drittel der Wannenwand ab. Weil die Mulde temperaturbeständig ist, wird damit auch mal im Auftrag Asphalt zu den Straßenbaustellen gebracht. Trotz des Hardox-Bodens ist die Alumulde rund 700 kg leichter als eine gleich große Stahlmulde. Reisch macht den Fuhrpark von Meichle + Mohr zum Testbetrieb, genauso wie Mercedes-Benz immer wieder neue Zugmaschinen, wie den Arcos, zur Kundenerprobung und damit zum letzten großen Praxistest vor dem Serienanlauf schickt. Der Boden einer in den nächsten Tagen ausgelieferten Aluminium-Rundmulde des Kipp-Sattelanhängers ist mit einem verschleißfesten Quick-Silver-Kunststoffboden ausgekleidet. Dieser besonders harte Boden bedeutet gegenüber einer Aluminiummulde mit Hardox eine Gewichtsersparnis um weitere 300 kg. „Bei sechs Fuhren am Tag sind das 1,8 t Ersparnis, das müssen wir ausprobieren“, sagt Fuhrparkleiter Maier. Denn das Unternehmen nutzt auch im Fuhrpark jede Gelegenheit und jede Technik, um Kraftstoff oder Reifen zu sparen und letztlich so bewusst wie möglich mit Ressourcen umzugehen. Dazu gehört auch, dass die Mulden heute großteils mit Rollabdeckungen ausgerüstet werden, was wiederum Verwirbelungen und damit den Luftwiderstand eines Zuges reduziert. Testfahrer mit Detailwissen KÜMMERER: Roland Maier ist Fuhrparkleiter der Firmengruppe Meichle + Mohr. Er sorgt dafür, dass auch die Lkw ressourcenschonend unterwegs sind. FACHGESPRÄCHE: Roland Maier unterhält sich immer wieder mit dem Fahrer Walter Dietrich über die Mulde seines Lastzuges und erfährt so wichtige Details, die beim nächsten Kauf berücksichtigt werden müssen. „Die Stahlmulden sind fürs Grobe“, schildert Roland Maier die Einsatzgebiete. Da könne auch mal Betonbruch verladen werden oder der Zug wird in die Kiesgrube geschickt, wenn dort der Dumper ausgefallen ist. Die Baustellenfahrzeuge sind heute meist Vierachser mit Stahlmulden: 2 bis 3 t Gewicht auf einem Druckpunkt, das müsse der Kipper aushalten. Hinzu kommt, dass die Bordwände schon allein wegen der Ladungssicherung äußerst stabil sein müssen. Im Sattelbereich greife man überwiegend zu Aluminiummulden zurück, weil diese Züge viel auf langen Strecken unterwegs sind. Eine zunehmend große Rolle im Fuhrpark spielen die Zwei-Achs- Zugmaschinen mit den Drei-Achs-Aufliegern, wobei deren erste und die zweite Achse liftbar sind, um wiederum möglichst viel Rollwiderstand und Reifen zu sparen. Die Arocs sind mit dem Hydraulic-Auxiliary-Drive, dem zuschaltbaren hydraulischen Antrieb der Vorderräder ausgerüstet. Die sich automatisch einschaltende Anfahrhilfe ist für Fahrzeuge mit hohem Straßenanteil ideal, weil die Vorderachse nicht immer mitläuft. „Das spart wieder Sprit und ist für uns ein effizienter Zug“, sagt Maier. Wegen der gleichen Gründe sind auch die Ein-Achs-Hänger mit Aluladefläche 6/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
E 43690 Ausgabe 6/2019 Offizielles
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