116 TREFFPUNKT Euroschotter heißt branchenrelevante Themen länderübergreifend zu behandeln Genehmigungsverfahren für die Erweiterung oder für den Neuaufschluss von Steinbrüchen standen angesichts von Protesten und zunehmender Kritik aus der Bevölkerung thematisch im Mittelpunkt der diesjährigen Euroschotter-Tagung in Freiburg. Auf Einladung des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) waren Unternehmer aus ganz Süddeutschland, Österreich und der Schweiz in den Breisgau gekommen, um wie jedes Jahr branchenrelevante Themen länderübergreifend zu behandeln und zu diskutieren. Die Euroschotter-Tagung wird immer abwechselnd von den Verbänden der jeweiligen Länder organisiert. REFERENTEN UND MITGESTALTER der diesjährigen Euroschotter-Tagung in Freiburg, die diesmal vom ISTE organisiert wurde, eingerahmt von den Verantwortlichen des Verbandes, Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger (l.) und Peter Rombold, Vizepräsident sowie Vors. der Fachgruppe Naturstein (r.). Foto: iste Das Programm versprach interessante und hochkarätige Vorträge sowie ein spannendes Rahmenprogramm. Am Vorabend trafen sich die Teilnehmer im berühmten Greifenegg-Schlössle zu einem ersten Austausch. Auf dem Weg dahin führte ISTE-Mitglied Frank Hauri von der Hans G. Hauri KG in Bötzingen mit interessanten Fakten zu Freiburgs Gebäuden und deren Geschichte durch die Altstadt. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von länderübergreifenden Themen mit großer Relevanz für unsere Gesteinsindustrie. Neben Dr. Bernhard Kling, Geschäftsführer des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden (BIV) und Euroschotter-Generalsekretär, sowie Peter Rombold, Vorsitzender der Fachgruppe Naturstein im ISTE, begrüßte auch Prof. Dr. Jörg-Detlef Eckhardt, Präsident des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB), die Teilnehmer. Eines der wichtigsten und aktuellsten Anliegen sind Genehmigungsverfahren. Sehr viele Steinbrucherwei- terungen gehen mit Protesten aus der Bevölkerung und Gründungen von Bürgerinitiativen einher. Steffen Loos von Schäfer Kalk GmbH & Co. KG in Diez und Christian Mlinar von der Bernegger GmbH in Molln/ Österreich berichteten zu aktuellen Genehmigungsverfahren in ihren Betrieben. Ergänzend dazu beleuchtete Dr. Piet Sellke von der Adribo GmbH in Esslingen die wissenschaftliche Seite von gelingender Bürgerbeteiligung bei solchen Verfahren. Funktionierende Öffentlichkeitsarbeit kann hierbei ein wichtiges Mittel sein. Ein Beispiel ist der HeidelbergCement Quarry Life Award, welchen Elena Lenz von HeidelbergCement vorstellte. Auch die Zusammenarbeit mit Geoparks ist ein funktionierendes Instrument. Der ISTE unterhält beispielsweise eine Partnerschaft mit dem UNESCO-Geopark Schwäbische Alb. Über die Zusammenarbeit berichtete dessen Geschäftsführer Dr. Siegfried Roth. Für die diesjährige Tagung hatte sich der ISTE den Aspekt „Europa“ besonders auf die Fahne geschrieben. Normen und Regelwerke auf europäischer Ebene bestimmen maßgeblich den Einsatz unserer Produkte. Mit der geplanten CE-Kennzeichnung werden Umweltdeklarationen für Bauprodukte verlangt. Inwieweit dies die Gesteins-Branche beeinflusst, was zu erwarten ist und wie dies in Zukunft am besten anzugehen sein wird, beantwortete Dr. Bernd Susset in seinem Vortrag. Um den Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene besonders zu ermöglichen, lud der ISTE erstmals auch einen Europaabgeordneten ein und war sehr stolz, Rainer Wieland, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, hierfür gewinnen zu können. Gemeinsam mit Thilo Juchem, Präsident des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG, fand eine lebhafte Diskussion statt, moderiert von Dirk Fincke, Generalsekretär der Union Européenne des Producteurs de Granulats, UEPG. Gerade der Brexit werde die Zukunft Europas maßgeblich beeinflussen, auch die internationale Zusammenarbeit der Gesteinsbranche werde dadurch auf eine Probe gestellt. Rainer Wieland berichtete über seine Arbeit im Parlament und die Themen, die Europa gerade so umtreiben, trotz der Ernsthaftigkeit der Themen mit Witz und Charme. Im Anschluss an die Diskussion ging es spannend weiter: die Teilnehmer besuchten den beeindruckenden Phonolith-Steinbruch der Firma Hauri in Bötzingen am Kaiserstuhl und erfuhren, was man aus diesem Gestein jenseits von Schotter und Splitt alles herstellen kann. Die Firma ist ein traditioneller Familienbetrieb, welcher seit Generationen viel Herzblut in die Aufbereitung des Gesteins und die Entwicklung neuer Produkte steckt. Am Samstag ging es mit der Seilbahn auf den Schauinsland, einen 1284 m hohen Berg im Freiburger Stadtgebiet. Oben angekommen, erläuterte Dr. Wolfgang Werner, ehemals leitender Rohstoffgeologe des LGRB, die landschaftlichen und geologischen Besonderheiten der Region. Die actionreiche Abfahrt mit Downhill-Rollern beendete die diesjährige Euroschotter-Tagung. Die nächste Tagung wird vom 3.–5. September 2020 in Österreich stattfinden. www.iste.de GESTEINS Perspektiven 7 | 2019
TREFFPUNKT 117 TERMINBLITZ Bergbau und Amphibienschutz Am 15. und 16. November 2019 in Freiberg Gewinnungsstätten für mineralische Baustoffe haben eine herausragende Bedeutung für den Erhalt störungsgebundener Lebensgemeinschaften. Eine Reihe von Reptilien- und Amphibienarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie finden in Gesteins- und Lockergesteinsgruben wichtige Rückzugs- und Reproduktionsräume. Dennoch sind regelmäßig erhebliche Konflikte zwischen Betreibern und Naturschützern zu verbuchen. Diese Situation behindert die Nutzung möglicher Synergien zwischen beiden Parteien erheblich, was zulasten der im Rückgang befindlichen Arten geht. Aktuell erprobte Projekte in verschiedenen Bundesländern zeigen jedoch, dass eine Kooperation zwischen Artenschutz und Bergbau funktionieren kann, wenn die verschiedenen Partner auf konzeptionellem und praktischem Wege zusammenarbeiten. Die Tagung versucht wichtige Akteure und ihre Projekte aus dem Bundesgebiet im Spannungsfeld „Bergbau und Amphibienschutz“ zusammenzubringen, um einen Erfahrungsaustausch zum Thema zu initiieren. Hierbei sind Vertreter von Behörden und Unternehmensvertreter der mineralischen Baustoffe genauso angesprochen wie Träger von Naturschutzprojekten, Mitglieder von Naturschutzverbänden, des ehrenamtlichen Naturschutzes und Mitarbeiter von Planungsbüros. Neben den Vorträgen wird Raum für Austausch und Diskussion geboten. Die Teilnahme an der Veranstaltung in der „Alten Mensa“ in Freiberg ist kostenfrei, allerdings kommen Interessenten um eine Anmeldung nicht herum. Partner der veranstaltenden Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt sind das LfULG, die Artenschutz-AG DGHT und der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, UVMB. Der Programmflyer ist zu finden unter: https://www.lanu.de/de/Service/Veranstaltungen/Veranstaltungsdetails/Bergbau-uns- Amphibienschutz/2019-11-16/eid/MTg5OA www.lanu.de www.uvmb.de Rohstoffnutzung und Ressourcenschutz Gemeinsamkeiten und Gegensätze Am 22. November 2019 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen Nordrhein-Westfalen ist ein rohstoffreiches Bundesland. Vor allem Sand, Kies, Splitt und Natursteine werden hier gewonnen und decken in erster Linie den Bedarf der Bau-, aber auch der Stahl- und Glasindustrie sowie den wichtigen Sektor der Industrieminerale. Im letzten Jahr lag die Bedarfsmenge im Land allein von Kies und Sand bei rund 56 Mio. t, Tendenz steigend. Auch die Natursteinproduktion nahm in 2017 um 3 % zu. Doch die nichtenergetischen Gesteinsrohstoffe sind standortgebunden und endlich. Sie sind in sehr langen geologischen Zeiträumen entstanden und die Rohstoffgewinnung stellt immer einen Eingriff in Natur und Umwelt dar. Konflikte mit anderen Flächenansprüchen für Siedlungen und Verkehr, für Land- und Forstwirtschaft, für den Schutz von Grundwasser, Natur und Landschaft treten häufig auf. Doch durch die konjunkturell wachsende Nachfrage im gegenwärtigen Bauboom wird der Bedarf an mineralischen Rohstoffen weiterwachsen. Wie aber können damit verbundene Konflikte gelöst werden? Themen wie Möglichkeiten und Grenzen des Baustoffrecyclings, Perspektiven für eine nachhaltige Rohstoffnutzung und ökologische Folgenutzungen stehen deshalb entsprechend auf der Agenda der Veranstaltung. Mit der angebotenen Tagung wollen Baustoffindustrie, vertreten durch vero, und die Naturschutzverbände BUND, NABU sowie die Natur- und Umweltschutzakademie NUA in NRW gemeinsam mit Kommunen und sonstigen Betroffenen mögliche Lösungsansätze diskutieren und einen Beitrag zur Konfliktminimierung leisten. Die Moderation der Veranstaltung hat Matthias Bongard vom WDR übernommen. Anmeldungen online unter http://event.nua.nrw.de/prod/Anmeldung.aspx?vstg=52704 oder per E-Mail an poststelle@nua.nrw.de. Der Flyer zur Veranstaltung kann ebenfalls über die vero-Seite abgerufen werden. www.vero-baustoffe.de www.nua.nrw.de Hillhead 2020: Flächenvergrößerung angekündigt Nach der Rekordveranstaltung von 2018 mit 546 Ausstellern und knapp 20.000 Besuchern haben die Hillhead-Organisatoren beschlossen, der nächsten Demonstrationsmesse vom 23. bis 25. Juni 2020 im bekannten britischen Steinbruch mehr Raum zu geben und die Fläche nochmals zu vergrößern. Bestätigt wird die Entscheidung durch die Tatsache, dass bis zum Spätherbst dieses Jahres alle Außenflächen bereits ausverkauft waren. Für die Vergrößerung des Demonstrationsbereiches im Ausstellungsgelände werden auf der genutzten Steinbruchsohle zusätzliche 2200 m² Fläche zur Verfügung gestellt. www.hillhead.com 7 | 2019 GESTEINS Perspektiven
E 43690 GESTEINS Ausgabe 7 | 2019 P
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