40 AUFBEREITUNG GROSSE SIEBLÖFFEL erlauben den Einsatz von leistungsstarken Großgeräten. Die Siebschaufeln am Radlader verfügen über eine hydraulische Bodenklappe. Fotos: Archiv Allu Haldenaufbereitung als eine Art Recycling in eigener Sache Nie waren natürliche Ressourcen wertvoller als heute. Das gilt auch für die Rohstoffe unserer Gesteinsbetriebe. Wenn – wie gerade fortschreitend festzustellen ist – steigende Produktionskosten die Rohstoffpreise treiben und auf wachsende Unsicherheiten bei Genehmigungsprozessen treffen, hat das weitreichende Folgen. Ein bereits länger raumgreifender Trend breitet sich deshalb derzeit noch weiter aus: Die eigenen Halden werden mit geeigneter Technik wieder aufgenommen, um darin verstecktes nutzbares Material zu gewinnen und aufzubereiten. An vielen, wenn nicht sogar den meisten Standorten haben sich bisweilen über Jahrzehnte Restrohstoffe in Haldenkörpern angesammelt, deren Potenzial mit den früher zur Verfügung stehenden aufbereitungstechnischen Möglichkeiten nicht wirtschaftlich nutzbar gemacht werden konnte. Diese Halden aus erdigem Abraum und Gesteinsanteilen aus dem oberen Grenzbereich der Lagerstätte bergen oft noch erhebliche Mengen an nutzbarem Gestein. Manche Betreiber rechnen mit Gehalten an brauchbaren Bestandteilen zwischen 30 % im Minimum bis zuweilen über 60 % in der Spitze. Die Wiederaufnahme des Materials mit dem Ziel, möglichst viel brechgeeignete Gesteine zu separieren, macht einen besonderen Anlageneinsatz nötig. Die Erfordernisse nach Spezialtechnik treffen unter heutigen Gesichtspunkten jedoch erfreulicherweise auch auf ein breites Angebot angepasster Möglichkeiten. Die in der Regel mobilen Maschinen und Anbaugeräte für diese Aufgabe wurden überwiegend neu angeschafft, da sie selten zum Anlagenbestand klassischer Gewinnungsbetriebe gehörten. Jedes Material hat seinen eigenen Charakter Die aufgehaldeten Massen weisen je nach Standort sehr heterogene Eigenschaften auf. Das bezieht sich sowohl auf die Zusammensetzung der Materialgrößen als auch auf den Zustand unmittelbar vor Ort. Von locker gelagerten sandig-rieselfähigen Ausgangsstoffen reicht das Spektrum über alle Nuancen bis hin zu stark verdichteten, lehmigverbackenen und daher schwer klassierbaren Massen. Ebenfalls individuell unterschiedlich sind die anfallenden Größen der Gesteinsanteile, die bisweilen aber mehrere 100 mm als maximale Kantenlänge aufweisen können. Je höher der Anteil großer Steine ist, desto besser, wobei die Aufgabegrößen auch über die einzusetzende Maschinentechnik entscheiden. Diese wird ebenfalls maßgeblich beeinflusst von der verfügbaren Gesamtmenge an aufbereitbarem Material. Vorbereitung als wichtiger Teil der Aufbereitung Im ersten Schritt ist meist eine effektive Vorabsiebung angesagt. Dafür eignen sich sogenannte Schwerlastvorsiebanlagen. Die Terex Finlay 595 Hydratrak ist eine solche eigenständige mobile Vorabsiebanlage. Durch ihren Aufbau ist sie für härteste Anforderungen beim Einsatz in Steinbrüchen gewappnet. Die Anlage bietet einen Zwei-Deck-Rost zum Vorabsieben und Sieben. Das robuste Oberdeck mit T-Stangen-Kassette ist als Schwerlastrost ausgelegt und besteht aus verschleißfestem Blech mit 100 oder GESTEINS Perspektiven 7 | 2022
150 mm Stangenabstand. Das Unterdeck des zweifach gelagerten, frei schwingenden Siebkastens verfügt über einen Maschensiebbelag, womit sich bei geeignetem Material bereits eine erste Produktkörnung präzise absieben lässt. Die Siebneigung ist stufenlos zwischen 2° und 25° hydraulisch verstellbar. Im Aufbau vergleichbar ist die Powerscreen Powertrak 750. Die Anlage ist nach Angaben des Herstellers für Schwerlastanwendungen vorgesehen wie unter anderem zur Vorabsiebung von gesprengtem Haufwerk oder eben auch Abraum. Dank einer Aufgabebreite von 4,4 m für den Vibrationsrost kann die Maschine problemlos mit Baggern oder Ladern beschickt werden. Der Grobkorn-Stabrost des Oberdecks besteht aus einem Vibrationsrost mit Spalt von 150 mm. Das untere Deck verfügt über drei längsgespannte Siebeinsätze. Beide genannten Anlagen zeichnen sich neben ihrer betont robusten Bauweise durch kompakte Abmessungen sowie ein relativ geringes Gewicht von unter 20 t aus. Laut Hersteller können bis zu 600 t/h aufgegeben werden. Mit 11 t noch kompakter ist die Portafill MR 2 (2000CT). Wie bei den anderen vergleichbaren Typen erfolgt die Beschickung direkt auf den Doppeldeck-Siebkasten, hier mit einer Aufgabereite von 2,75 m. Durch die niedrige Aufgabehöhe ist eine ebenerdige Beschickung auch mit kleinen Radladern möglich. Das Oberdeck ist mit einem unverwüstlichen Traillienrost ausgestattet und über das einfach zu wechselnde Unterdecksieb kann der Trennschnitt bestimmt werden. Wer es in der Vorabsiebung noch kompakter mag, könnte an den sogenannten Baustoff-Recyclingsieben SBR3 und SBR4 der EAG GmbH Gefallen finden. Die Siebe sparen Kosten durch ihre flexible, da sensorgesteuerte, Absiebung. Die enormen Beschleunigungswerte des Kreisschwingers und die Beschickung mit Radladern mit 0,75-m³-bis 1,5-m³-Schaufeln ermöglichen schon beim SBR3-Stundendurchsätze von 60 bis 100 t bei geringen Maschinenkosten. Der Tausch des fast 5 m² großen Siebdecks ist in weniger als 30 min erledigt, verspricht der Hersteller. Aufgrund des Stangensizers und der robusten Bauart können sowohl grobes Material als auch schwere Bodenmassen gut abgesiebt werden. Bagger und Radlader für die Aufbereitung nutzen Für den Einsatz am Baggerarm oder anstelle einer Radladerschaufel sind Anbauseparatoren heute in großer Zahl verfügbar. Einer dieser Vertreter ist der Allu-Transformer, mit GROBSTÜCKSIEBANLAGE von Terex Finlay. Ein Leistungsträger in der Haldenaufbereitung. Foto: Terex Finlay
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