Verfahrenstechniken: Zerkleinern bomatic IBC-Zerkleinerung: Keine alltägliche Aufgabenstellung Nach Beendigung des Zerkleinerns stoppt das Schneidwerk der Rotoschere und der Deckel öffnet sich automatisch. Der gesamte Vorgang dauert ca. 2 Minuten, anschließend kann der nächste IBC eingefüllt werden. Foto: bomatic Umwelt- und Verfahrenstechnik GmbH Ende vergangenen Jahres konnte die bomatic Umwelt- und Verfahrenstechnik GmbH eine sehr spezielle Zerkleinerungsmaschine beim Recyclingunternehmen Remondis in Betrieb nehmen: Eine Rotorschere der schweren Baureihe vom Typ B 1350S, die für den Einsatz im explosionsgeschützten Bereich ausgelegt ist. „Diese Zerkleinerungsmaschine war die am höchsten spezialisierte Maschine, die wir im letzten Jahr gebaut haben“, so bomatic-Geschäftsführerin Marion Böttcher. Die Rotorschere wird bei Remondis zum Zerkleinern von restentleerten IBC- Blasen eingesetzt, die u. a. brennbare Stoffe in geringen Mengen enthalten können. Darum war es notwendig, die Maschine nach den ATEX-Richtlinien der Europäischen Union für die Zone II 2/3G Ex h IIB T3 Gb/Gc – den explosionsgeschützten Bereich – auszulegen. „In Kooperation mit unserem Kunden und einem spezialisierten Ingenieurbüro haben wir das notwendige EX-Konzept erarbeitet und anschließend umgesetzt“, berichtet Marion Böttcher. Damit verbunden sei auch ein außergewöhnlich großer Dokumentationsaufwand, der entsprechende Kapazitäten des herstellenden Unternehmens erfordere. „Für uns war das keine alltägliche Aufgabe“, sagt bomatic-Mitarbeiter Malte Engelhardt, der diese Maschine konstruiert und projektiert hat. „Es gehört aber zu unseren USP, die Maschinen nach den individuellen Anforderungen unserer Kunden zu konstruieren und zu bauen. Dazu gehören auch solche Spezialmaschinen.“ Um den Anforderungen der Richtlinie zum Explosionsschutz zu entsprechen, wurde die Rotorschere u. a. mit speziellen Berstscheiben im Deckel des Einfülltrichters versehen, die im Notfall während des Zerkleinerns zerbersten und für Druckentlastung im Shredder sorgen. Auch der gesamte Ablauf des Zerkleinerns ist den speziellen Anforderungen entsprechend ausgelegt: Mit einem Gabelstapler wird der zu zerkleinernde IBC in den Einfülltrichter gegeben. Das Zerkleinerungsprogramm wird anschließend am separaten Bedienpanel aus sicherer Entfernung gestartet: Zuerst klappt der Deckel hydraulisch zu und wird verriegelt, die langsam laufende Rotorschere läuft an und zerschneidet den IBC zuverlässig. Eine Nachdrückvorrichtung drückt dabei das Gebinde ins Schneidwerk. Unter dem Schneidwerk befindet sich – ebenfalls durch verriegelte Türen geschützt – eine Mulde, in die das Shreddergut fällt. Nach Beendigung des Zerkleinerns stoppt das Schneidwerk und der Deckel öffnet sich automatisch. Der gesamte Vorgang dauert ca. 2 Minuten, anschließend kann der nächste IBC eingefüllt werden. Diese Rotorschere gehört zur schweren Baureihe aus dem bomatic-Portfolio, sie schneidet mit 70 kW Antriebsleistung die IBC kraftvoll und zuverlässig und ist dabei geräuschund staubarm. bomatic bietet eine große Auswahl unterschiedlich großer und starker Rotorscheren. Die Bandbreite reicht dabei von der kleinen Baureihe (Typ B250 E/ ED bis B400 D), die ab einem Gesamtgewicht von 180 kg und einer Antriebsleistung ab 2,2 kW gebaut wird, über die mittlere Baureihe (DS4 bis B 850 V/VD), die von 800 bis 2.500 kg Gesamtgewicht und Antriebsleistung von 7,5 bis 22 kW aufweisen, bis zur schweren Baureihe mit 3.250 bis 27.000 kg Gesamtgewicht und einem Antrieb von 22 bis 2 x 110 kW. „Mit dieser Bandbreite an Rotorscheren, die je nach den Anforderungen unserer Kunden ausgerüstet werden, können wir unseren Kunden für nahezu alle Stoffe, die zerkleinert werden müssen, eine passende, robuste und leistungsfähige Lösung anbieten“, berichtet Marion Böttcher. www.bomatic.de 88 recycling aktiv 2/2023
Verfahrenstechniken: Zerkleinern Der VEZ 2500 TT zerkleinert die anspruchsvollen Materialien zu homogenem Output, das als Ersatzbrennstoff eingesetzt wird. Fotos: Vecoplan AG Das Material wird für die Vorzerkleinerung aufgegeben. Vecoplan Wertvoller Abfall dank hochmoderner Zerkleinerungstechnik Alternative Brennstoffe ersetzen teure fossile Energieträger wie Kohle und Öl und sind damit Voraussetzung für eine wirtschaftliche Zementproduktion. Das polnische Unternehmen Sanit-Trans Sp. Z o.o. bereitet dafür Industrieabfälle, Sperrmüll, Leichtfraktionen aus kommunalen Abfällen sowie leere Verpackungen und andere haushaltstypische Gegenstände aus Kunststoffen, Verbundmaterial und Metall zu hochwertigem Ersatzbrennstoff (EBS) auf. Sanit-Trans hat seinen Hauptsitz in Międzyrzecze Górne im Schlesischen Vorgebirge, etwa 45 Kilometer südlich von Katowice. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 als sanitärer Dienstleister. Mit der stark wachsenden Zahl der Kunden erweiterte Sanit-Trans schließlich das Angebot an Dienstleistungen in Richtung Abfallmanagement. Neben einer Abfallsortier- und einer Recyclinganlage für Glasscherben steht in Międzyrzecze Górne seit 2019/2020 eine der modernsten Aufbereitungslinien für die Produktion von hochwertigen alternativen Brennstoffen in ganz Polen. Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der integrierten Zerkleinerungstechnik übernahm die Vecoplan AG. Das polnische Unternehmen setzt schon seit 2015 auf die Lösungen des Maschinenbauers. „Wir haben einen leistungsstarken zweistufigen Zerkleinerungsprozess umgesetzt, bei dem unterschiedliche und anspruchsvolle Materialien zu homogenem Output geschreddert werden“, erläutert Ireneusz Suszyna, Area Sales Manager Polen. An der Annahme wird das angelieferte Material gesammelt. Ein Mitarbeiter nimmt es mit einem Frontlader auf und beschickt damit einen Kettengurt. Dieser transportiert die festen Materialien zu einem Ein- Wellen-Vorzerkleinerer der Baureihe VEZ 2500 TV. Die Entwickler von Vecoplan haben alle Bereiche in der Maschine, die im Zerkleinerungsprozess besonders hohen Kräften und Belastungen ausgesetzt sind, gezielt verstärkt. Eine Störstofferkennung schützt sie zudem vor großen Metallteilen. Über die hydraulische Bodenklappe können Mitarbeiter Störstoffe sehr leicht entnehmen, ohne langen Stillstand. Vecoplan hat die Baureihe mit dem HiTorc-Antriebskonzept ausgestattet, dieses arbeitet dynamisch und ist anlauf- und drehmomentstark. Der Antrieb kommt komplett ohne mechanische Elemente wie Getriebe, Riemen, Kupplungen oder Hydraulikaggregate aus. Die starken Erschütterungen und Vibrationen, die bei der schwierigen Zerkleinerung entstehen, stellen für den HiTorc im Gegensatz zu Aggregaten mit Getriebeantrieb keine große Herausforderung dar. Ebenfalls kommt es im Vergleich zu den mechanischen und hydraulischen Antrieben zu geringerem Verschleiß, und es fallen weniger Wartungsarbeiten an. Aufgrund der direkten Befestigung auf der Rotorwelle entstehen keine Leistungsverluste im Antriebsstrang und somit erreicht der HiTorc einen höheren Wirkungsgrad. Hochwertiger Output Der VEZ 2500 TV beschickt anschließend ein angegliedertes Förderband kontinuierlich mit dem vorzerkleinerten Material. Anschließend gelangt das Schüttgut in die Nachzerkleinerung. Vecoplan hat dafür eine Maschine der Baureihe VEZ 2500 TT installiert, die das Unternehmen insbesondere für die EBS-Aufbereitung entwickelt hat. Die Baureihe ist mit einem Hochleistungsschneidwerk auf maximalen Durchsatz ausgelegt. Sie weist zudem eine sehr hohe technische Verfügbarkeit aus. Verbaut ist der patentierte W-Rotor, der für eine maximale Schneidleistung sorgt. 288 Konkav-Messer sind in acht Reihen angeordnet. Jedes Messer lässt sich mehrfach nutzen. Der Anwender profitiert von einer homogenen Kornverteilung, einer hohen Standzeit und niedrigen Betriebskosten bei optimaler Wartungszugänglichkeit. Vecoplan lieferte damit eine profitable Zerkleinerungstechnik für die EBS-Linie mit hoher Output-Qualität. Dafür sorgen die leistungsstarken Vor- und Nachzerkleinerer sowie die durchgehend robuste, störstoffunanfällige Technik. „Der Ein-Wellen-Vorzerkleinerer VEZ 2500 TV und der Nachzerkleinerer VEZ 2500 TT sind in Größe, Durchsatz und Handhabung perfekt aufeinander abgestimmt“, so Ireneusz Suszyna. „Damit ermöglichen wir unserem Kunden einen konsequent optimierten, sicheren Prozess mit gleichbleibend hoher, homogener EBS-Ausgangsqualität und Wirtschaftlichkeit.“ Das Output- Material ist kleiner 30 Millimeter – das war eine der Anforderungen von Sanit- Trans, die mit der Vecoplan Maschinentechnik sicher erfüllt wurden. www.vecoplan.com recycling aktiv 2/2023 89
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Leitartikel „Mitten drin statt nu
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