Abbruch & Baustoff-Recycling Die High-End-Bodenwaschanlage trennt bzw. klassiert das Waschgut in die unterschiedlichen marktgängigen Gesteinskörnungen, aus denen Max Wild individuelle Korngemische produziert. Fotos: Max Wild Blick ins Innere der Bodenwaschanlage: Die nassmechanische Aufbereitungsanlage von Max Wild reinigt Gleisschotter und gering belasteten Bodenaushub. Max Wild Ressourcenschonende Bodenwaschanlage erhöht Recyclingquote Die Bodenwaschanlage von Max Wild ist seit August 2020 auf dem firmeneigenen Entsorgungszentrum in Eichenberg (Berkheim) im Einsatz und hat bislang jährlich rund 150.000 Tonnen mineralische Bauabfälle aufgearbeitet. „Die Nachfrage ist groß. Wir bemerken einen Umschwung in der ganzen Branche, hin zu einem ressourcenschonenderen Umgang mit Baustoffen“, erklärt Markus Wild, einer der Geschäftsführer der Max Wild GmbH. Die nassmechanische Aufbereitungsanlage verarbeitet unterschiedlichste Abfälle: Gleisschotter sowie Bodenaushub. Sogar belastete Böden werden gereinigt und aufgearbeitet. Mithilfe der Bodenwaschanlage entstehen nicht nur hochwertige Recyclingprodukte und individuelle Korngemische, sondern sie schont auch wertvollen Deponieraum, da mit rund drei Prozent nur noch geringe Mengen entsorgt werden müssen. Das minimiert auch die Entsorgungskosten. Das im Entsorgungszentrum Eichenberg angelieferte Material wird vor der eigentlichen Wäsche auf eine Korngröße von 0/80 mm abgesiebt und direkt der Anlage zugeführt. In der Recyclinganlage wird das Waschgut (0/80 mm) durch den Eintrag mechanischer Energie getrennt und aufgeschlossen. Nachgeschaltete Siebanlagen trennen die einzelnen Gesteinskörnungen. Dieses Separieren ist die wesentliche Leistung der Anlage: Sie trennt bzw. klassiert das Gut in die unterschiedlichen marktgängigen Gesteinskörnungen. Max Wild produziert daraus individuelle Korngemische, die wiederum als recycelte Sande und Kiese auf Baustellen bzw. als Zuschlagstoffe in Beton- oder Asphaltmischwerken zum Einsatz kommen. Klar, die Bodenwäsche benötigt Wasser – aber auch mit dieser Ressource geht Max Wild verantwortungsvoll um: Das Wasser, das für den Prozess der nassmechanischen Aufbereitung genutzt wird, wird in einer Kläranlage abgereinigt und dem Waschprozess direkt wieder zugeführt. Max Wild betreibt seine Bodenwaschanlage im Entsorgungszentrum in Eichenberg komplett abwasserfrei. „Wir brauchen einen nachhaltigen Umgang mit Primärrohstoffen. Gerade die Baubranche spürt, was es heißt, wenn Rohstoffe wie Sand immer knapper und damit teurer werden. Nur ein Wiederverwenden und Aufarbeiten kann die Antwort auf die Rohstoffknappheit und die Lösung für Verfügbarkeit und stabile Preise sein. Im Recycling von mineralischen Baustoffen liegt ein großes Potenzial“, ist sich Geschäftsführer Markus Wild sicher. Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 200 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an. Laut der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V. machen sie somit den größten Abfallmassenstrom in der Bundesrepublik aus. Allein in Baden-Württemberg sind es jährlich rund 28,5 Millionen Tonnen Boden und Steine, wie der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. 2019 mitteilte. Die Recyclingquote bei Bodenmaterial aber ist gering: gerade einmal 10,6 Prozent wurden 2020 recycelt, wie die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau in ihrem 2023 veröffentlichten Bericht „Mineralische Bauabfälle“ ermittelte. „Mit unserer nassmechanischen Aufbereitungsanlage leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Recyclingquote weiter zu erhöhen und den Einsatz von Sekundärbaustoffen zu etablieren. Wir wissen, dass die Akzeptanz für Sekundärrohstoffe am Bau heutzutage häufig noch fehlt. Dabei stehen sie den Primärrohstoffen in nichts nach“, betont Markus Wild. Alle von Max Wild im Recycling-Kompetenzzentrum Eichenberg aufbereiteten Sekundärbaustoffe sind güteüberwacht und zertifiziert. Sie erfüllen sowohl die hohen Qualitätsansprüche für den Tief- und Straßenbau als auch für die Beton- und Asphaltindustrie. www.maxwild.com 64 recycling aktiv 3/2023
Abbruch & Baustoff-Recycling MBI Werksneue Abbruchzange bringt Brücke zu Fall Im Rahmen des Ausbaus der A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Biebelried und dem Autobahnkreuz Fürth/Erlangen auf sechs Spuren wurde zum notwendigen Abbau einer Brücke eine werksneue 6.250 kg schwere MBI-Abbruchzange CR60E mit einer Öffnungsweite von 1.580 mm eingesetzt. Durchgeführt wurde der Abbau durch die Firma Wacker Filderstadt. Bei diesem nächtlichen Abbruch, der mit der Vollsperrung der Autobahn um Punkt 20 Uhr an einem Samstag begann, war nicht alles Routine. Durch die Zeitumstellung auf Sommerzeit fehlte dem Team nicht nur eine Stunde, um den Abbruch durchführen zu können, auch wurde die neue Abbruchzange ihrem ersten Härtetest unterzogen. Die CR60E lieferte eine beeindruckende Performance ab, die unter anderem dem neu entwickelten Ventil zu verdanken ist, durch das bis zu 600 Liter Hydrauliköl bei 350 bar geleitet werden können. „Dies sorgt für schnellere Zykluszeiten, mehr Druck und somit mehr Leistung“, so Manuel Paulus vom langjährigen MBI-Händler Hydraulik-Paule GmbH & Co. KG. Im Einsatz überzeugte nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Kraft der Abbruchzange, die Schneidkraft beträgt 669 t, die Kraft an der Spitze 174 t. Die Langlebigkeit des Anbaugeräts auf den anspruchsvollen Abbruchbaustellen wird durch die austauschbaren Verschleißteile wie Zähne und Messer gewährleistet. Die Geometrie des Gebisses und die Bauform der Zähne garantiert durch das enorme Durchdringungsvermögen einen effizienten und kraftvollen Einsatz beim Abbruch von Massivbetonbauten. Durch den Einsatz der Abbruchzange konnten die Binder des Überbaus nach Plan in größere Stücke zertrennt und von der Fahrbahn gebracht werden. Anschließend fand das fachgerechte Recycling des Stahlbetons statt, die Gründungsdisziplin der Firma Wacker. www.mbi-deutschland.de Beim nächtlichen Abbruch einer Autobahnbrücke wurde eine MBI-Abbruchzange CR60E mit einer Öffnungsweite von 1.580 mm eingesetzt. Foto: MBI Deutschland GmbH recycling aktiv 3/2023 65
Die Fachzeitschrift für Recycling-
Leitartikel Helmut Strauß, Chefred
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