Kunststoffe Vecoplan Effiziente Zerkleinerungstechnik schließt den Kreislauf Der neue Zerkleinerer V-ECO 1300 von Vecoplan im Einsatz bei RKW: Zukünftig sollen Folienabfälle in ein homogenes Output-Material verwandelt werden. Foto: Vecoplan AG Die RKW Agri GmbH & Co. KG in Michelstadt im südhessischen Odenwaldkreis ist auf die Entwicklung, Forschung und Produktion von hochwertigen Agrarfolien und Rundballennetzlösungen spezialisiert. Mit einem neuen Schredder der Baureihe V-ECO 1300 von Vecoplan, inklusive Förder-, Separier- und Lagertechnik, soll der Recyclingprozess deutlich optimiert werden. Zukünftig werden nämlich alle Folienabfälle wieder der eigenen Produktion zugeführt. Das Recycling von Produktionsabfällen ist generell eine wirtschaftliche Lösung: Das Altmaterial lässt sich zu Regranulat verarbeiten und damit wieder nutzen, es besitzt bei entsprechender Aufbereitung nahezu die gleiche Qualität wie Neuware. Dadurch entstehen erst gar keine Abfälle und der Kreislauf ist geschlossen, eine sehr nachhaltige Wirtschaftsweise. Die RKW Agri hat sich genau diesem Ansatz verschrieben und ein Projekt zur Optimierung der eigenen Recyclingabteilung gestartet. Mithilfe der Vecoplan AG soll diese Zielsetzung auch umgesetzt werden. In der Halle nimmt ein Mitarbeiter mit einem Stapler einen Folienballen von einer Palette auf und fährt damit über den Kettengurtförderer. Mit einer Zange entfernt sein Kollege die Drähte, die den Ballen zusammenhalten. Nacheinander fällt das Material auf das Band, das dieses kontinuierlich nach oben Richtung Einfüllschacht bewegt. Der V-ECO ist stark genug, dass er auch die Drähte sicher verarbeiten könnte, aber ohne die Drähte ist der Verschleiß der Schneidwerkzeuge geringer, und das Ergebnis ist ein homogeneres Korn mit weniger Feinanteil. Dazu kommt der verbesserte Durchsatz. Als zweite Beschickungsvariante ist oben am Trichter ein Rolleneinzug angebracht, der aufgewickelte Folien von der Rolle in den Zerkleinerungsraum zieht. Der Fokus der Maschine liegt auf einer energieeffizienten und flexiblen Arbeitsweise. Entscheidend ist vor allem die Schneidgeometrie. Über die Rotor- und Messer-Bestückung sowie die entsprechende Siebwahl lässt sich die Anlage detailliert an die In- und Output-Anforderungen anpassen. Diese haben die Vecoplan-Anwendungstechniker in mehreren Versuchen für den Einsatz bei RKW im hauseigenen Technologiezentrum genau abgestimmt. Die hydraulisch aufschwenkbare Bodenklappe und der nach unten schwenkbare Siebkorb ermöglichen dem Bediener einen einfachen Zugang zum Rotor. Er kann Störstoffe sofort entnehmen und das Gegenmesser einfach wechseln oder von außen nachstellen. Durch die schräge Konstruktion des Maschinenbodens und die stufenlos regelbare Schieber-Steuerung wird das Material kontinuierlich dem Rotor zugeführt. Ein permanenter Prozess ist somit sichergestellt. Für ein energieeffizientes Arbeiten hat Vecoplan den ESC- Antrieb (Electronic-Slip-Control) verbaut. Bei dieser Lösung entfallen Getriebe und Turbokupplung. Der vielpolige Asynchron-Antriebsmotor mit leistungsstarkem Frequenzumrichter wirkt zusammen mit einem speziellen Riemenantrieb mit ausgeklügelter Antriebs-Schlupfregelung und einer Störstofferkennung mit Motor- bzw. Rotorbremse. Verbunden mit der vom HiTorc-Antrieb bewährten Anlauf- und Reversiersteuerung kann in dieser Kombination kurzzeitig das 2- bis 2,5-fache Antriebsdrehmoment erreicht werden. Eine Förderschnecke gibt das Output-Material von der Maschine auf einen Kratz-Kettenförderer. Dieser schafft es eine Etage höher. Hier wurde ein Magnetabscheider angebracht, der Eisenmetalle aus dem Förderstrom zieht. Anschließend werden alle Nichteisen metalle ausgeschieden. Die Fördertechnik führt nun die Folienflakes in das Foliensilo. Bei einem Stillstand kann der Kunde Vecoplan an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr über die Service-Hotline erreichen. Er bekommt sofort telefonische Unterstützung. Die Techniker versuchen zunächst, via Ferndiagnose die Störung zu beheben. Zudem ermitteln sie die Ursachen der Störung, um zu verhindern, dass diese erneut auftritt. Ein kostengünstiges und effizientes Feature ist der Vecoplan-Live- Service, den RKW dazugebucht hat. Der Anwender sendet seine Service-Anfrage online an die Vecoplan-Service-Techniker für eine direkte Unterstützung: Die Spezialisten können auf die Steuerung und das Bedienpanel zugreifen und in Echtzeit Fehler erkennen, analysieren und beheben. www.vecoplan.de 66 recycling aktiv 6/2019
Papier, Pappe, Kartonagen Entsorgungstechnik Bavaria Vollautomatische Altpapier-Sortierung mit hoher Produktqualität Neue Anlage kommt ohne Handsortierung aus Mit der neuen Sortieranlage sollen rund 200.000 Tonnen haushaltnah erfasstes Altpapier pro Jahr aufbereitet werden. Foto: Entsorgungstechnik Bavaria GmbH Die zur Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG gehörende Palm Paper errichtet in King’s Lynn, nordöstlich von London, direkt neben der bestehenden Papierfabrik eine neue Papiersortieranlage zur Herstellung von Deinking-Altpapier. Mit der neuen Sortieranlage sollen rund 200.000 Tonnen haushaltnah erfasstes Altpapier pro Jahr aufbereitet werden. Mit der Planung und dem Bau der Sortieranlage hat Palm die Entsorgungstechnik Bavaria GmbH aus Unterschleißheim bei München beauftragt. Das Münchener Unternehmen gilt seit vielen Jahren als der Spezialist im Sortieranlagenbau für Altpapier. Mit der neuen Anlage sollte, so die Zielsetzung, neben einer gleichbleibend hohen End-Qualität der erzeugten Produkte auch ein vollautomatischer Sortierbetrieb erreicht werden. Im Vorfeld dazu wurden von der Papierfabrik Palm gemeinsam mit der Entsorgungstechnik Bavaria auf mehreren Papiersortieranlagen Versuche mit englischer Altpapiersammelware gefahren. Dabei ging es im Wesentlichen um die Zusammensetzung des Inputmaterials, die Störstofferkennung und die automatische Aussortierung von Fremdstoffen, um den höchstmöglichen Anteil an weißem bzw. deinkbarem Papier in hoher Reinheit aus dem Inputstrom zu generieren. Dabei zeigte sich, dass das englische Inputmaterial in der Regel eine schlechtere Qualität als in Deutschland aufweist, was sich allerdings keinesfalls auf die Endproduktqualität auswirken sollte. Die hochmoderne Sortiertechnik umfasst am Beginn der Aufbereitungslinie einen Bavaria-Dosierbunker. Dieser gewährleistet eine kontinuierliche und gut vereinzelte Materialausbringung für den weiteren Sortierbetrieb. Je gleichmäßiger der Materialstrom auf die Förderbänder verteilt wird, umso besser ist das Sortierergebnis auf den nachfolgenden Sortieraggregaten. Im Bereich der Grob- und Feinabsiebung setzt man bei Palm auf die seit Jahren in der Papiersortierung bewährten BHSt-Scheibensiebe. Selbst bei hohen Durchsatzmengen sind diese Maschinen durch die eingesetzte Siebtechnologie sehr kompakt und gewährleisten hervorragende Siebergebnisse. Für eine hohe Endqualität sorgt die neueste Generation an Nahinfrarotmaschinen der Baureihe Redwave „2i“. Über das kombinierte visuelle und Nahinfrarot-Erkennungssystem können graue, braune und bedruckte Kartonagen sowie papierfremde Stoffe erkannt und mittels Druckluft aus dem Deinkingstrom aussortiert werden. Die neue Generation dieser Maschinen bietet aufgrund der neuen Sensortechnik eine genauere und schnellere Materialerkennung. Eine Besonderheit und sicherlich ein Highlight der neuen Anlage ist, dass sie ohne die üblichen Handsortierung auskommen wird. Um dies zu realisieren, hat Bavaria gemeinsam mit der Papiertechnischen Stiftung pts und in Zusammenarbeit mit dem Nahinfrarotmaschinen-Hersteller Redwave das Prozessoptimierungs-System Max Pos entwickelt. Damit kann eine permanente Qualitätsüberwachung und Optimierung während des gesamten Sortierprozesses durch Echtzeit-Monitoring gewährleistet werden. Durch die automatische Information über Veränderungen in der Materialzusammensetzung und Bandbelegung erfolgt eine Frühwarnung. Belastbare Daten über Material, Anlage, Prozesse und Einflussfaktoren sowie die Aufzeichnung von Statistiken und Trends unterstützen den Betreiber im Betriebsablauf und vermitteln langfristig eine größere Handlungssicherheit. Gegen einen eventuellen Staubanfall ist die Anlage mit einer hochmodernen Entstaubungsanlage ausgerüstet. Absaugstellen sind an allen neuralgischen Punkten vorgesehen. Die Transportluft der Entstaubungsanlage wird in einem Reinluft- Filter abgereinigt und mit einer Reinheit von 99,8 Prozent in die Sortierhalle zurückgeführt. Diese Maßnahme zur Staubreduzierung dient nicht nur der Erhöhung der Arbeitsqualität, sondern auch zur Vorbeugung von Brandgefahren. Für zusätzliche Betriebssicherheit sorgt eine Online-Überwachung der Aggregatszustände, zum Beispiel auch die Überwachung der Lagertemperatur. Neben dem positiven Effekt der vorbeugenden Wartung erhöht dies die Brandschutzvorsorge. www.et-bavaria.eu recycling aktiv 6/2019 67
Die Fachzeitschrift für Recycling-
Leitartikel Klimafreundliches Bauen
Gruppe Aufbereitungstechnik Recycli
MENSCHEN Kiesel GmbH After Sales wi
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