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Taxi Times Berlin - 2. Quartal 2021

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E-MOBILITÄT Umrüster

E-MOBILITÄT Umrüster wie AMF bieten für den E-Vito auch eine Inklusions-Umrüstung an. Der Toyota Mirai tankt Wasserstoff. V-KLASSE – WASSERSTOFF- EIGENINITIATIVE Was haben die drei beliebtesten Taximarken im Bereich Elektromobilität zu bieten? Eine Bestandsaufnahme Der VW ID.4 ist derzeit nur bei einem Hamburger Händler als Taxi bestellbar. Bei Mercedes, dem nach wie vor häufigsten Berliner Taxi, ist im Bereich vollelektrischer Taxivarianten allmählich Land in Sicht. Der EQB und der EQC sind schon auf der Straße und zum Teil sogar probeweise als Taxi unterwegs, ein eigenständiges Taximodell gibt es aber noch nicht – ebenso wenig für den EQS. Das bleibt bislang den vollelektrischen Ablegern vom Vito und der V-Klasse vorbehalten. Beide Fahrzeuge sind seit Kurzem als Taxi erhältlich, und die ersten Unternehmer haben sie bereits in Betrieb genommen. Den Einstieg stellt aktuell der eVito Tourer Pro als Langversion dar. Ihn gibt es als Sondermodell „das Taxi“ ab 53.990 Euro. Genau wie der EQV (Das Pendant zur V-Klasse), der ab 59.990 Euro netto in der Karosserievariante „lang“ erhältlich ist, sind die beiden E-Taxi-Modelle als lang oder extralang bestellbar. Eine Besonderheit stellt dabei der eVito Tourer in der extralangen Version dar, den man mit einem Heckausschnitt für die Beförderung von Menschen im Rollstuhl umrüsten lassen kann. Neben dem Rollstuhlfahrer bietet der Wagen dann auch noch Platz für bis zu fünf Personen. Ist kein Rollstuhl mit an Bord, dann finden sieben Fahrgäste Platz – so es denn die Corona- Lage irgendwann mal wieder zulässt. Der bisherige E-Mobilitäts-Vorreiter Toyota, der mit dem Prius und später dem Prius+ schon einmal einen Wandel im Taxigewerbe hin zum Hybridantrieb erreicht hat, kann derzeit noch keine elektrischen Taxis liefern, dafür will Toyota das Taxigewerbe von der Brennstoffzelle als Energiespender überzeugen. Das passende Modell dafür ist der neue Mirai, für den es bereits ein fertig entwickeltes Taxipaket gibt. Er hat die neueste Technologie an Bord und verfügt über eine Reichweite von über 650 Kilometern. Auch für Kurzentschlossene sollen die Autos relativ schnell verfügbar sein. Die Taxiumrüstung bietet übrigens der Oldenburger Taxispezialist Intax an. Dort ist auch schon der vollelektrische Großraumwagen Toyota Proace / Proace Verso als umrüstbar vorgemerkt. Die vollelektrische Variante des Toyota Proace City Verso (baugleich mit Opel Combo) wurde bereits von Toyota angekündigt. Die Entwicklung des Taxipakets ist da nicht so unwahrscheinlich. Bei Volkswagen ist man derzeit noch nicht so weit. Im Nutzfahrzeug-Bereich gibt es aktuell die ABT e-Caravelle und auch den e-Crafter, allerdings sind die Fahrzeuge nicht für die Elektrifizierung der Massen gedacht. Zudem muss man sich wohl oder übel noch eine Weile gedulden, bis der ID.BUZZ auf den Markt kommt. Erst kürzlich gab VW bekannt, dass diese Fahrzeuge auch in einer autonom fahrenden Variante bei MOIA in den Einsatz gestellt werden sollen. Obwohl VW Pkw-seitig mit dem ID.4 einen interessanten Elektro-Wagen im Portfolio hat, können die Taxiverkäufer der Berliner VW-Niederlassung derzeit nur die bewährten Verbrenner-Varianten des Touran bzw. des Passat mit Taxipaket ab Werk und mit der dazugehörigen Garantie anbieten. Der ID.4 ist als Taxi derzeit nur über ein Hamburger VW-Autohaus in Kooperation mit einem Umrüster erhältlich. Dank dieser Eigeninitiative ist der Wagen unter allen E-Taxi-Interessierten das aktuell am häufigsten gekaufte Modell in der Hansestadt. Das sollte für die Verantwortlichen in Wolfsburg eigentlich ein klares Signal sein, schleunigst auch werkseitig eine Taxiausstattung anzubieten. sg FOTOS: AMF-Bruns, INTAX, Funkservice Reuss 18 2. QUARTAL 2021 TAXI

E-MOBILITÄT Kia e-Soul LEVC TX – „London-Taxi“ WACHSENDE VIELFALT – HÖHERE REICHWEITEN Der Umstieg auf Elektro-Antrieb scheiterte in den letzten Jahren aufgrund einer mäßigen Auswahl an taxitauglichen Stromern. Doch hier hat die Fahrzeugindustrie inzwischen aufgeholt. Nissan e-NV200 Kia e-Niro Gleich zwei E-Taxis für deutlich unter 40.000 Euro kann der koreanische Hersteller Kia anbieten. Dank einer 64 kWh großen Batterie und einem geringen Verbrauch erzielen sowohl der „e-Soul“ als auch der „e-Niro“ eine Reichweite von 450 Kilometern. Das Taxipaket kostet subventionierte 1.200 Euro und wird vom Oldenburger Unternehmen Intax eingebaut – wie übrigens nahezu alle der nachfolgend aufgezählten Modelle. Der TX von LEVC, besser bekannt als London-Taxi, ist das einzige Fahrzeug auf dem Markt, welches ausschließlich für den Einsatz als Taxi konzipiert wurde und zudem über eine serienmäßig eingebaute Rollstuhlrampe verfügt. Die elektrische Reichweite beträgt lediglich 100 Kilometer. In Kombination mit einem Range Extender – ein Verbrennungsmotor, der den Strom für den E-Antrieb liefert, sind allerdings bis zu 510 Kilometer ohne Tank- bzw. Ladestopp möglich. Nissan bietet neben einer Limousine auch ein E-Großraumtaxi an, das sogar für den Einsatz als Inklusionstaxi geeignet ist. In die Golf-Kategorie fällt der Leaf, der e-NV200 dagegen ist etwas größer als ein VW Caddy und kann zu einem Inklusionstaxi umgerüstet werden. Der Leaf kostet knapp unter 30.000 Euro, der e-NV200 etwa 32.500 Euro. Das Taxipaket für den Leaf ist kostenlos, der e-NV200 kann für subventionierte 490 Euro (ohne Folierung) zum Taxi werden. Ein Tesla für knapp über 30.000 Euro ist keine Utopie, seit es das Modell 3 gibt, den kleinen Bruder des Modell S. Das Basismodell verfügt über Heckantrieb und soll laut Hersteller 448 Kilometer weit fahren Nissan Leaf können. Den Weg in die Werkstatt sollen sich Tesla-Besitzer künftig sparen können, weil der Hersteller eine Ferndiagnose ermöglicht. Verhältnismäßig teuer, weil nicht subventioniert, ist bei Tesla das Taxipaket. Es kostet 2.590 Euro. jh Tesla Model 3 MODELLE FÜR DIE GEDULDIGEREN am Taxiverkauf. Von Jaguar hört man allerdings, dass es in Kürze ein konkre- Taxi-Times-Redaktion. Ein Testbericht dazu kann auf der Website nachgelesen Bei der nebenstehenden Aufzählung tes Taxiangebot für den facegelifteten werden (siehe QR-Code). jh FOTOS: INTAX (3), LEVC, Stark, Tesla fehlen Hersteller wie Citroën, Ford, Hyundai, Jaguar, Opel, Peugeot oder auch Skoda. Sie alle haben längst auch verschiedene Elektro-Modelle zur Auswahl, die durchaus taxitauglich wären. Doch entweder wird dort (noch) kein Taxipaket angeboten, oder der regionale Händler zeigt kein Interesse I-Pace geben soll, ebenso für den Opel Zafira-e Life mit bis zu neun Sitzplätzen. Und Volvo hat bei seinem vollelektrischen XC40 Recharge Pure Electric das Taxipaket bereits fertig entwickelt und wird im Herbst starten. Das erste elektrische XC40-Taxi befindet sich derzeit für ausführliche Testfahrten in der Testbericht Volvo XC40 Recharge Pure Electric mit Taxiumrüstung TAXI 2. QUARTAL 2021 19

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