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Taxi Times Berlin - 2. Quartal 2021

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BERLIN LKW statt Taxen:

BERLIN LKW statt Taxen: Taxihalte und altes Empfangsgebäude sind derzeit Baustelle. Ladeleiste (links), Nachrückplatz (rechts) und Zubringertaxen – die 2020 beschilderte Aufstellordnung (rechte Seite nur für Zubringer) fand keine Beachtung. Künftig könnte aber vorne links (wo drei Taxen zu sehen sind) Platz für Abholer reserviert werden. ZOB-UMBAU DAUERT UND KOSTET „Kleiner BER“: Eigentlich sollten die Berliner Taxis schon Mitte 2019 wieder am angestammten ZOB-Halteplatz stehen, doch die Bauarbeiten ziehen sich hin und die Kosten explodieren. Noch fahren Corona-bedingt wenig Reisebusse. Berlins Taxifahrer werden ihren Halteplatz an der Soorstraße aber nicht vor Sommer 2022 zurückbekommen. Der Umbau, der den 55 Jahre alten ZOB an den Fernbusmarkt der Zukunft anpassen soll, sollte nach Plänen von 2010 eigentlich von 2016 bis 2019 dauern. Der nördliche Teil des Geländes, der als Busparkplatz genutzt wurde, ist neuen Bussteigen gewichen. Nächsten Sommer wird der Taxihalteplatz an gewohnter Stelle wieder eingerichtet, wie Boto Töpfer hofft. Der Chef des Taxiverbandes Berlin, Brandenburg e. V. hat mit Vertretern von Senat, Polizei und Bezirksamt in Gesprächsrunden zum ZOB- Umbau gesessen und für eine „taxifreundliche“ Gestaltung gesorgt. Für die Rückverlegung möchte Töpfer erreichen, dass der vordere Teil der bisherigen Ladeleiste zu einem Wartebereich für vorbestellte Abholer wird, so dass Einsteiger nicht mehr ganz nach vorne laufen müssen. VOM START WEG MIT MÄNGELN Der 1966 eröffnete ZOB am Funkturm in Westend hatte von vornherein planerische Mängel. Als der frühere Busbahnhof am Stuttgarter Platz zu klein geworden war, kam es zum Bau des heutigen Busbahnhofs – mit wesentlich besserer Fernverkehrsanbindung aber schlechteren Nahverkehrsanschlüssen. Da der Fernbusverkehr in West-Berlin staatlich streng reglementiert war und nur ein einziger Busanbieter über die Genehmigung für Linienverkehr nach Westdeutschland verfügte, reichten die 35 Haltesteige jahrzehntelang aus – bis die Wiedervereinigung völlig neue Reiseströme ermöglichte. NEUE REISESTRÖME Zum Schutz der Bahn vor Konkurrenz blieb das Reisbusmonopol vorerst bestehen, bis die EU es 2009 kippte und das Bundesverkehrsministerium unter Peter Ramsauer den Fernbusmarkt im Zuge einer PBefG-Novelle 2013 freigab. Es entstand ein Verdrängungswettbewerb, der – ähnlich wie am Markt des taxiähnlichen Stadtverkehrs – schnell von profithungrigen Konzernen dominiert wurde, die sich Dumpingpreise erlauben können, um die Konkurrenz vom Markt zu fegen. So gilt der marktbeherrschende Anbieter Flixbus heute als „Uber des Fernbusmarktes“, da die Flixmobility GmbH nicht selbst Busse betreibt, sondern Fremdfirmen aus ganz Europa zu schlechten Konditionen mit teils prekär beschäftigtem Personal für sich arbeiten lässt. Die Folge des Booms war die rasante Zunahme des Fernbusverkehrs auch von und nach Berlin, die den ZOB schnell an seine Grenzen brachte und die Erweiterung nötig machte. Künftig wird es 280 statt 76 Sitzplätze und ein Echtzeit-Informationssystem über An- und Abfahrten geben. Inzwischen sind die angesetzten Kosten von 3,85 Millionen Euro auf mehr als das Zehnfache gestiegen und die Bautätigkeit ist noch in vollem Gange. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) recherchiert hat, liegen der Verzögerung und der Kostenexplosion eklatante Fehlplanungen seitens des vorletzten Wowereit-Senats zugrunde. Laut rbb lagerte die Verkehrsverwaltung zum Planungsbeginn 2010 einen Teil ihrer hoheitlichen Aufgaben als Bauherrin aus. Im August 2014 habe die Verwaltung laut Rechnungshof einen Vertrag mit einem Projektsteuerer geschlossen, mit dem weder Termine und Fristen noch ein Kostenrahmen vereinbart worden seien. So sei es zu einem „weitgehend ungeordneten und ungesteuerten Planungsprozess" gekommen, in Zuge dessen die Verwaltung mehrfach Vorschriften missachtet habe. Die Präsidentin des Landesrechnungshofs veranschaulichte die Fehlplanung: „Sie müssen sich das so ähnlich vorstellen, als wenn Sie ein Haus bauen wollen und das Fundament planen – und erst danach überlegen, wie viele Zimmer Sie eigentlich einrichten wollen.“ ar FOTOS: Axel Rühle / Taxi Times 22 2. QUARTAL 2021 TAXI

BERLIN SCHÖNEFELDER NÄCHTE SIND LANG Hüseyin Ergün; Claudia Heinzemann; Steff en Knochel; Mandy Grahl, Teamleiterin Van- Verkauf; Service-Teammeister Peter Hecht; Martin Respondek, Leiter Serviceannnahme; Christina Vogt-Gülaz, Teamleiterin Pkw- Verkauf (v.l.n.r.) Das Taxi-Kompetenzzentrum der Mercedes-Benz-Niederlassung Berlin ist von Kreuzberg nach Schönefeld gezogen. Demnächst soll hier ein Tag-und-Nacht-Service angeboten werden. FOTO: Mercedes-Benz Der moderne Bau des Mercedes- Benz-AirportCenters mit den zwei Glasfronten an der Ecke Waltersdorfer Chaussee/Hans-Grade-Allee ist von der A 113 nahe der Abfahrt Schönefeld Nord gut zu sehen und verkehrsgünstig angebunden. Das Personal ist den Mercedes- Fahrern im Berliner Taxigewerbe vom Standort in der Prinzessinnenstraße vertraut: Das Taxi-Verkaufsteam, bestehend aus Claudia Heinzemann, Hüseyin Ergün und Steffen Knochel, geleitet von Christina Vogt-Gülaz und Ihrer Van-Kollegin Mandy Grahl, kümmert sich um das aktuelle und zukünftige Taxigeschäft. Mit einer separaten Taxi-Dialogannahme und dem breit aufgestellten Taxi-Service-Team wird laut Daimler in Schönefeld künftig ein 24-Stunden-Service angeboten. Centerleiter Eşref Aras verspricht der Berliner Taxenbranche: „Wir können schnell und flexibel auf die Wünsche unserer Kunden reagieren, denn wir wissen, dass insbesondere die Taxifahrer und -unternehmer auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind.“ Im AirportCenter stehen alle Mobilitätsangebote von Mercedes-Benz für Taxen zur Verfügung. Seit Mitte April bietet zudem die neue Parkplatzfläche direkt am Center Platz für weitere 500 Fahrzeuge. Christina Vogt-Gülaz ist seit Jahresanfang Teamleiterin der Taxi-Verkaufsmannschaft der Niederlassung und somit für den Verkauf von Taxi-Neufahrzeugen zuständig. Im Mai 2016 wechselte sie aus der Wuppertaler Verkaufsleitung in die Spandauer Niederlassung. Seit Juni 2017 ist sie Teamleiterin des Neufahrzeuggeschäfts im Mercedes-Benz-AirportCenter und ist nun in dieser Funktion Ansprechpartnerin für das Berliner Taxigewerbe. Sie erklärt: „Wir bieten im neuen Taxi-Kompetenzzentrum im Mercedes-Benz-AirportCenter alle Mercedes-Benz-Neu- und Vorführfahrzeuge an, die als Taxi genutzt werden können. Dazu gehören natürlich auch Plug-In-Hybridfahrzeuge wie der E300de als Limousine oder das T-Modell“. DREI TAXI-VARIANTEN SIND AUCH VOLLELEKTRISCH Auf dem Gelände stehen bereits sechs Ladepunkte für E-Modelle zur Verfügung. Alle Taxiausstattungen sind im Airport- Center ab Werk lieferbar, alle zusätzlichen Einbauvarianten konfigurier- und lieferbar. Van-Teamleiterin Mandy Grahl: „Mit der V-Klasse, dem Vito Tourer und dem vollelektrischen EQV bieten wir im AirportCenter auch den Verkauf und Service für unsere Van-Taxi-Modelle an, der eVito Tourer ist beispielsweise auch als Inklusionstaxi lieferbar.“ In der Inklusion sehen Gewerbevertreter nicht nur einen Teil-Ausweg aus der derzeitigen Krise, sondern einen wichtigen Geschäftszweig für die Zukunft. PLATZ FÜR 100 AUSSTELLUNGS- FAHRZEUGE Mit einer Showroomfläche von über 2.500m² und einer Nutzfläche von über 7.150 m² bietet der fünfgeschossige Bau Platz für mehr als 100 Ausstellungsfahrzeuge. Neben den umfangreichen Verkaufs- und Serviceangeboten für Taxis werden alle Vertriebs- und Servicedienstleistungen für Mercedes-Benz-Pkw sowie für smart angeboten. Außerdem ist das Mercedes-Benz-AirportCenter seit 2017 zertifizierter Van-Pro-Transporter-Standort mit einem vollumfänglichen Angebot aller Verkaufs- und Servicedienstleistungen für Transporter und Vans. ar TAXI 2. QUARTAL 2021 23

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