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Taxi Times Berlin - Dezember 2016

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ANTRIEB FORD –

ANTRIEB FORD – KÜNFTIG IM BERLINER TAXIGEWERBE PRÄSENT? Vom Autobauer Ford hörte man zuletzt wenig. Das ändert sich nun. Die Marke entwickelt sich gerade zur Alternative für das Berliner Taxigewerbe. Das Allerwichtigste vorweg: Alle Taximodelle sind jetzt mit Automatikgetriebe erhältlich. Die Dieselmotoren erfüllen allesamt die Euro-6-Norm. Damit lohnt es sich, etwas näher hinzuschauen. Wir haben das auf der Europäischen Taximesse in Köln getan. Ford bietet eine im Umfang gut mit Volkswagen zu vergleichende Taxifamilie. Der Mondeo ist als klassische Limousine oder Kombi mit dem Passat vergleichbar. Was bei VW der Caddy Maxi ist, ist bei Ford der Grand Tourneo Connect. Der S-Max ist mit dem Touran vergleichbar, der Galaxy mit dem Sharan. Und für Großraumtaxifahrer bietet Ford mit dem Tourneo Custom einen „hochmodernen Personentransporter mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften“ an, eine ausgezeichnete und dazu kostengünstige Alternative zum VW Bus T6, Mercedes Vito oder zu anderen Vans. Taxipakete von Intax werden in gewohnter Qualität und gewohntem Umfang angeboten. SATTE RABATTE Auf der Kölner Messe präsentierte das Autohaus Fiegl die Ford-Familie und gewährte, je nach Modell, zwischen 22 und 30 Prozent Rabatt und zusätzliche Markenwechselprämien. Allerdings sitzt dieses Unternehmen in der Nähe von Nürnberg. Die Fahrzeuge werden zwar nach Berlin geliefert, aber ist es nicht besser, dort zu kaufen, wo dann auch der regelmäßige Service stattfindet und wo vielleicht auch einmal eine Kann-Entscheidung hinsichtlich der Gewährung einer Kulanz getroffen werden muss? Zurück in Berlin lag es für die Taxi Times Berlin nahe, sich einmal, ganz im Sinne von „support your local dealer“, bei den hiesigen Händlern umzuschauen. Zwei Fragen waren zu klären: Können und wollen Berliner Ford- Händler bei den oben genannten Konditionen mitgehen und sind die Werkstätten den Service-Anforderungen des Taxigewerbes gewachsen? Frage 1 war schnell beantwortet: Das Autohaus Dinnebier GmbH hat das Okay des Konzerns und kann die Fiegl-Angebote 1:1 mitgehen. Neben den ohnehin satten Taxirabatten erhalten Flottenkunden auch bei Dinnebier zusätzliche Sonderkonditionen. Preisbeispiel: Tourneo Custom (für Großraum-Fans ein Traum), 9-Sitzer, langer Radstand, gehobene Ausstattung, Gesamtpreis netto mit 30 % Nachlass und Markenwechselbonus: 26.740 Euro. Für Großbetriebe sind noch bessere Flotten-Konditionen möglich. Hier kommen die Gewerbevertretungen ins Spiel, die das für die Kaufgemeinschaft ihrer Mitglieder aushandeln müssen. Ebenso Wartungsverträge, Konditionen beim Ersatzteilkauf und die Verfügbarkeit von Ersatztaxis. Die Berliner „Taxi-Innung“ hat bereits erste Gespräche geführt, möchte aber im Verbund mit den anderen Vertretern der Branche die Vorteile möglicher Rahmen abkommen allen organisierten Berliner Taxiunternehmen zugänglich machen. DINNEBIER: SEINE GRÖSSE – UNSER VORTEIL? Kommen wir zur zweiten Frage: Kann dieser Anbieter den Taxiansprüchen gerecht werden? Die Dinnebier-Gruppe ist in Berlin an insgesamt 18 Standorten vertreten und hat neben Ford auch Opel, Kia, Landrover Für einen Ford Tourneo Custom gibt es satte Prozente. 30 DEZEMBER / 2016 TAXI

ANTRIEB Absolut variabel ist das Connect-Rolli-Taxi, wahlweise für vier Fahrgäste ohne und einen mit Rolli oder für sechs Fahrgäste ohne. Björn Walter (oben) und Steffen Schmidt sind bei Dinnebier für den Verkauf Nutzfahrzeuge zuständig. Der Ford Tourneo Custom als Taxi FOTOS: Ford AG, Dinnebier GmbH, AMF Bruns und Jaguar im Programm. Ein Gewerbeund Flottenkundenzentrum in der Forckenbeckstraße in Schmargendorf bietet Kompetenz im Umgang mit großen Firmenkunden. Für Großabnehmer werden eigene Rahmenabkommen mit den Herstellern angeboten, sodass gewerblichen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen individuelle Angebote gemacht werden können. Auch für Wartungs- und Reparaturarbeiten existieren speziell auf die Bedürfnisse von Großkunden abgestimmte Service-Rahmenverträge. SPEZIALIST FÜR VANS UND ROLLI-TAXIS Das Nutzfahrzeugzentrum in der Siegfriedstraße in Lichtenberg bietet im Servicebereich vier Bühnen speziell für größere Fahrzeuge, was alle Großraumtaxibetreiber interessieren dürfte. An diesem Standort verfügen die Mitarbeiter auch über große Erfahrung im behindertengerechten Umbau von Fahrzeugen. „Circa 70 Prozent aller Fahrzeuge im Sonderfahrdienst kommen aus unserem Haus“, sagte Steffen Schmidt, Nutzfahrzeugverkäufer am Standort Lichtenberg, gegenüber Taxi Times Berlin. An seiner Geschäftsstelle können Kunden ständig auf drei Ersatzfahrzeuge mit Rollstuhlrampen zurückgreifen. „Eine Firma betreibt im Sonderfahrdienst eine komplette, zehn Fahrzeuge starke Transit-Flotte“, ergänzt Schmidt, um die Kompetenz am Standort nochmals zu unterstreichen. Für das Taxigewerbe empfiehlt der Fachmann den preisgünstigen Grand Tourneo Connect als ideale Basis für das „Inklusionstaxi“. Der kann entweder sechs Fahrgäste befördern oder, bei Mitnahme eines Rollstuhls, immer noch vier weiteren Mitfahrern Platz bieten. Das Autohaus wird der „Taxi- Innung“ einen behindertengerecht ausgebauten Connect zum Testen zur Verfügung stellen. Taxi Times wird bei der Fahrzeugübergabe dabei sein und berichten, wann und wo der Connect von interessierten Unternehmern für eine Testfahrt abgeholt werden kann. Die Dinnebier-Gruppe hat eindeutig das Potenzial, neben Mercedes-Benz Berlin, Volkswagen Automobile Berlin und der To yota Motor Company, ein weiterer starker Partner des Berliner Taxigewerbes zu werden. Die Produktpalette passt, die Preise stimmen und die Servicemöglichkeiten sind bestens. GEWERBE MUSS MITGESTALTEN Ob das alles dann auch in einen zu unseren Bedürfnissen passenden Kundendienst umgesetzt wird, liegt, wie gerade die Erfahrungen mit Volkswagen in Berlin gezeigt haben, zu einem nicht unwesentlichen Teil auch am Gewerbe selbst. Während Toyotas bestes Argument nach wie vor der superzuverlässige, im Betrieb kostengünstige und umweltfreundliche Hybrid-Prius bleibt, war in der Vergangenheit die Kaufentscheidung für ein Mercedes-Taxi auch immer eine Entscheidung für einen hervorragenden Service, der in Berlin lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal der Marke mit dem Stern darstellte. Dass der Service der Volkswagen Automobile Berlin GmbH, insbesondere am Standort Oberlandstraße, mittlerweile mindestens genauso gut ist, ist auch nicht vom Himmel gefallen. Dazu gehört zunächst ein Konzern, der erkennt, welchen „Vorführeffekt“ das Taxigewerbe einer Marke bietet, und entsprechende Preisnachlässe im Verkauf gewährt. Um den Kunden bei der Marke zu halten, müssen zudem Sonderkonditionen im Service, bei der Ersatzteilbeschaffung und im Rahmen von Gewährleistung und Kulanz vertraglich garantiert werden. Vor Ort braucht es einen Betriebsleiter, der im Werkstattbereich die nötige Infrastruktur erstellt, einen Verkäufer, der weiß, wie Taxikunden ticken, und nicht zuletzt einen leidenschaftlichen Serviceleiter wie Dennis Falkenberg in der Oberlandstraße, dem das VW-Logo auf der linken Brust eingebrannt zu sein scheint. Das alles hat bei VW gepasst. Aber notwendig war es auch dort, dass Gewerbevertreter von Anfang an die Prozesse mitgestalteten, mit dem Know-how ihrer Branche und mit dem Einbringen der Interessen ihrer Unternehmerschaft. Falls sich bei Ford die neue Kombination von Motoren und Automatik bewährt sollte, falls sich die Serviceversprechen bewahrheiten und wenn – getreu dem Firmen-Slogan „Die tun was“ – weiter an der Entwicklung des noch recht überschaubaren Angebots an alternativen Antrieben gearbeitet wird, ist Ford in dem, was der Konzern dem Berliner Gewerbe bieten kann, künftig eine echte Alternative. sb TAXI DEZEMBER / 2016 31

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