Aufrufe
vor 4 Jahren

Taxi Times Berlin - Mai / Juni 2019

  • Text
  • Mytaxi
  • Berliner
  • Uber
  • Taxen
  • Waldner
  • Kollegen
  • Scheuer
  • Mietwagen
  • Taxigewerbe
  • Berlin

TAXI-DEMOS Startpunkt

TAXI-DEMOS Startpunkt Flughafen Tegel: Hier sammelten sich deutlich mehr Taxen, als die Palette fasst. VON TEGEL NACH TIERGARTEN MIT HINDERNISSEN Von den drei Startpunkten der Sternfahrt verzeichnete der Flughafen Tegel die größte Zahl von Kolleginnen und Kollegen. Es waren mehr Fahrzeuge, als auf den Nachrückbereich N1, die „Palette“, gepasst hätten. Als sich um zehn Uhr die Palette nach und nach mit Taxen füllte, die von Ordnern geleitet wurden, ahnte noch niemand, dass es in halb Berlin zum Verkehrschaos kommen würde. Auf der Mittelinsel, auf der Höhe der Einfahrt zur Palette, wurden Warnwesten mit der Aufschrift „Scheuerwehr“ und Demo-Plakate an die Teilnehmer verteilt. Es bildeten sich immer mehr größere Gruppen, und schnell waren die Fahrbahnen zu allen Terminals mit protestierenden Taxifahrern besetzt. Leider kam es auch zu Konflikten mit Uber-Fahrern, die die Kolleginnen und Kollegen bei ihrer angemeldeten Demonstration stören wollten. Die Ordner waren mit der Lage insgesamt überfordert. Von Personen, die nicht unbedingt eine friedliche Aktion im Sinn hatten, wurden vereinzelt Silvesterknaller in die Menge geworfen. Die Polizei hatte größte Mühe, die Lage unter Kontrolle zu halten, und musste sogar mit dem Abbruch der Demonstration drohen. Die Ordner sahen nur eine Lösung. Sie riefen die aufgebrachten Kollegen eine Stunde früher als geplant zu ihren Fahrzeugen zurück. Nur die vordersten Kollegen in der Reihe hatten das Glück, den Flughafen von zwei Polizei-Motorrädern begleitet problemlos zu verlassen, denn kurze Zeit später blockierte ein Mannschaftswagen der Polizei die Ausfahrt der Palette und unterbrach damit – in den Augen der Kollegen unnötigerweise – die Kolonne. Nur durch Druck der Kollegen und viel Überzeugungsarbeit wurde die Ausfahrt wieder von der Polizei freigegeben. Der Grund, warum die Ausfahrt blockiert worden war, ist bis heute unbekannt. Sollten nur etwa 300 statt 3.000 Taxen die zentrale Kundgebung erreichen? ÄRGER ÜBER POLIZEISPERRUNG FIEL AUF TAXIFAHRER ZURÜCK Anschließend ging nichts mehr auf der Flughafenzufahrt. Auch für die Fluggäste waren die Terminals in der Zeit nur zu Fuß erreichbar, und es kam zu einer regelrechten Volkswanderung. Das galt natürlich auch für die ankommenden Flugpassagiere, die vergeblich an den Taxihaltplätzen auf betriebsbereite Taxen warteten. Einige verärgerte Fußgänger machten ihrem Zorn bei dem im unterbrochenen Taxikorso stehenden und hupenden Kollegen Luft und gingen zum Teil aggressiv und beleidigend auf diese zu. Doch die meisten blieben ruhig und kultiviert und zeigten Verständnis, als sie aufklärt wurden, dass es auch um sie geht: „Unsere Taxis + unsere Jobs = Deine Mobilität!“ An der Flughafeneinfahrt, auf der Palette, auf dem Flughafenzubringer, im Saatwinkler Damm und an den Autobahnausfahrten zum Saatwinkler Damm standen die Taxen im Stau. Mittlerweile wurde es 12.30 Uhr, und da die Polizei ihren Aufgaben nach Beobachtung der Kollegen nur halbherzig nachkam, konnten sich private Fahrzeuge dazwischensetzen. Dieses Chaos ermöglichte die Live-Übertragung von Interviews auf der Taxi- Times-Facebook-Seite, beispielsweise mit Christian Holzhauser, dem Vize-Obmann FOTOS: Simi / Taxi Times 8 MAI/JUNI 2019 TAXI

TAXI-DEMOS Wie im Land der begrenzten Unmöglichkeiten: kein Taxi verfügbar – ein Vorgeschmack auf das, was Scheuer auch uns einbrocken will? An der Einfahrt zur Palette ging noch alles glatt. Fachgruppe Taxi in der Wirtschaftskammer Österreich und Vize-Taxi-Präsidenten der Europäischen Transportorganisation IRU, der zur Unterstützung des Taxi-Aktionstages aus Wien eingeflogen war und bei einem iranischen Kollegen, der geduldig im Korso mitfuhr, besser gesagt stand, im Auto saß. Gleich nach dem Interview bekam er von unserem Kollegen eine Warnweste, damit sich die anderen Kollegen nicht irrtümlich darüber aufregen würden, dass hier ein vermeintlicher Fahrgast befördert wurde. POLITIKER WARTETEN SCHON AM BRANDENBURGER TOR In der Zwischenzeit war durchgesickert, dass die Kollegen vom Ostbahnhof ihre Sternfahrt bereits beendet hatten und zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor auf den Start der Kundgebung warteten, die um 13.30 Uhr beginnen sollte, nun aber nach hinten verschoben werden musste, da auch die Kollegen vom Olympiastadion noch fehlten. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Vertreter des Bundesverbands Taxi und weitere Politiker warteten geduldig auf und neben der Bühne und gaben den anwesenden Reportern Interviews. Da die Zahl der angefahrenen Taxen die Erwartungen bei Weitem übertraf, musste die Polizei die Straße des 17. Juni zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor um 14 Uhr wegen Platzmangels sperren. Als die Kundgebung mit einer Stunde Verspätung eröffnet wurde, standen die meisten Kollegen, die sich am Flughafen Tegel versammelt hatten, noch immer am Kollegen, die zum Großen Stern wollten, kamen nicht weit. Saatwinkler Damm im Stau. Mit einer solchen Masse an demonstrierenden Taxis war die Polizei offensichtlich überfordert, und der Verkehr kam in erheblichen Teilen Berlins zum Erliegen. Die Uhr zeigte bereits 15 Uhr, als der letzte Kollege die Palette des Flughafens verließ. Da verließen sieben Kilometer entfernt bereits Massen von Taxen die Straße des 17. Juni, denn die Veranstaltung war gelaufen. hs SHK-Rechtsanwälte Martina Schweickhardt Rechtsanwältin & Notarin Notariat Verkehrsrecht Strafrecht Zivilrecht Daniel Herbst Rechtsanwalt Nachodstraße 19 10779 Berlin (im Erdgeschoss) Telefon: 030 / 210 023 40 André Klemm Rechtsanwalt TAXI MAI/JUNI 2019 9

TaxiTimes Berlin