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Taxi Times - April 2018

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TAXIZENTRALE DIE

TAXIZENTRALE DIE GETEILTE WIENER TAXIDEMO Mitte April demonstrierten über 1 000 Wiener Taxifahrer. Eine beeindruckende Zahl, doch die Wirkung auf den Straßen hätte besser sein können. SAuf Initiative des Globaltaxi-Vereins, dem sowohl Wiener Taxiunternehmer als auch Fahrer angehören, fuhren am 16. April rund 1 200 Taxis durch Wien in Richtung Innenstadt. Organisiert durch Aufrufe auf Facebook und WhatsApp waren Kolleginnen und Kollegen vorwiegend türkischer Herkunft am Sammelplatz erschienen und erfüllten damit den Wunsch der Veranstalter, „ein Zeichen der Einheit und Geschlossenheit zu setzen“, wie es Irfan Kuna, Vorsitzender des Globaltaxi-Vereins, im Vorfeld geäußert hatte. Mit konkreten Forderungen hielt sich die Gruppe allerdings zurück. Nur vereinzelt und auf Eigeninitiative waren ein paar Plakate zu sehen, auf denen gegen Uber protestiert wurde. UBERS PREISDUMPING Gegenüber den zahlreich erschienenen Medien erklärte Kuna: „Es geht darum, Politik und Interessenvertreter aufzufordern, endlich faire und klare Verhältnisse in der Personenbeförderung zu schaffen.“ Dem Preis-Dumping durch Uber müsse ein Ende gesetzt werden. Der Fahrdienstanbieter müsse entweder stärker kontrolliert oder es müsse ein Einheitsgewerbe gebildet werden. Die eigentliche Demofahrt in die Innenstadt lief anschließend nicht wie erhofft ab. Weil die Polizei einen geschlossenen Zug ohne Unterbrechung untersagte und die Kollegen so an jeder roten Ampel warten mussten, wurde der Konvoi unnötig in die Länge gezogen und vermischte sich mit etlichen Privatautos. Da auf den Taxis auch keine Protestplakate angebracht waren, waren die hupenden Taxifahrer von den Passanten zwar ohrenbetäubend laut zu hören, doch die wenigsten Passanten hatten eine Ahnung, worum es eigentlich geht. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Veranstalter laut übereinstimmenden Medienberichten auf Strafen durch die Polizei einstellen müssen, weil es während der Demo zu etlichen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung gekommen sei (wozu auch Hupen zählt). Die Gewerbevertretungen hatten sich übrigens nicht an der Demonstration beteiligt – weder die Wirtschaftskammer Wien noch die beiden Wiener Taxizentralen 40100 und 31300. „Wir wissen um die Problemfelder in der Branche Bescheid. Wir setzen uns selbstverständlich für unsere Unternehmer und Taxilenker ein, gehen dabei aber andere Wege“, erklärt Christian Holzhauser, Geschäftsführer von Taxi 40100. Nachdem die Wiener Taxizentrale bereits im letzten Jahr erfolgreich einstweilige Verfügungen gegenüber zwei Mietwagenbetrieben erwirkt hat, die seitdem die Uber-App nicht mehr verwenden dürfen, hat man im März dieses Jahres den Vermittler selbst verklagt – wegen Beihilfe zum systematischen Gewerberechtsverstoß. Ein Urteil wird demnächst erwartet. LOBBYIST ZWISCHEN DEN STÜHLEN Gökhan Keskin, Wiener Taxi-Obmann der Wirtschaftskammer, sieht sich zwischen den Stühlen. Als Lobbyist könne er keine Demo veranstalten oder offiziell unterstützen, erklärte er vielsagend gegenüber Taxi Times. Er verweist auf die zahlreichen Gespräche mit dem österreichischen Verkehrsministerium, in denen man auf ein Einheitsgewerbe setzt. Die Trennung zwischen Taxis und Mietwagen soll dann entfallen. Gleiche Regeln sollen für beide Verkehrsarten gelten. Die Politik sei dafür aufgeschlossen, bestätigte Keskin gegenüber Taxi Times. Man hoffe auf eine baldige Umsetzung. jh Diese beiden Jungunternehmer kämpfen für ihre Taxi-Zukunft. Gute Stimmung am Sammelpunkt: Für das Fernsehen führten die Kollegen einen Volkstanz vor. LETZTE MELDUNG Am Tag des Redaktionsschlusses wurde bekannt, dass UberX, UberBLACK und UberVAN ab sofort nicht mehr in Wien betrieben werden dürfen. Das Handelsgericht Wien gab damit einer einstweiligen Verfügung auf Antrag der Taxi zentrale 40100 statt. FOTOS: Taxi Times 18 APRIL / MAI 2018 TAXI

ÖSTERREICH GEGEN DIE WILLKÜR, FÜR GRAZ PREISSICHERHEIT Ab dem 1. Juli gelten für Taxibetriebe in der Steiermark in Österreich einheitliche Taxitarife. Taxiunternehmer wie Verband sehen dies als Chance. Fachgruppenobfrau Mag. Sylvia Loibner FOTO: Eva Ilzer Was Graz vorher schon konnte, passiert demnächst in der kompletten Steiermark. Wenn ab dem 1. Juli eine im Dezember verabschiedete Verordnung in Kraft tritt, die für das gesamte österreichische Bundesland Steiermark zwei überregional einheitliche Taxitarife definiert, werden alle dortigen Taxis nach Tarif befördern. Ein Tarif gilt seit dem 1. April für alle Taxiunternehmer der Landeshauptstadt Graz mit deren Umlandgemeinden, der andere wird drei Monate später für sämtliche anderen Gemeinden gültig. Der Einheitstarif ging von der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) in der Steiermark aus, die damit einen Beschluss in der steirischen Fachgruppentagung umsetzte. Dort hatten sich 71 Prozent für einen einheitlichen Taxitarif für die gesamte Steiermark ausgesprochen. Für Geschäftsführer Markus Gogg, einen Jungunternehmer aus Gratkorn, ist die Umstellung kein Grund zur Sorge um sein Geschäft, schreibt das Nachrichtenportal „meinbezirk.at“ und zitiert den Jungunternehmer wie folgt: „Wir haben uns von Anfang an auf ein System geeinigt und nie mit den Preisen gespielt. Nun will es das Gesetz, dass einheitliche Tarife kommen. Ich bestimme also keine willkürlichen neuen Preise.“ Außerdem sieht Gogg im neuen System sogar einen Vorteil, weil Preisdifferenzen bei unterschiedlichen Taxiunternehmen nicht mehr möglich sind und der Fahrgast weiß, was er zu bezahlen hat. Auch für die WKO überwiegen die Vorteile. „Willkürliche und für die Konsumenten nicht nachvollziehbare Preisgestaltungen sind SO VIEL KOSTET TAXI IN DER STEIERMARK Der künftige Einheitstarif sieht ein Grundentgelt von 4 Euro vor und einen Kilometertarif, der sowohl nach Uhrzeit als auch nach gefahrenen Kilometern gestaffelt ist. So kostet beispielsweise auf bis zu fünf Kilometer langen Strecken jeder gefahrene Kilometer 2 Euro, nach fünf Kilometern sind 1,90 Euro pro Kilometer zu entrichten. In den Nachtstunden ab 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen erhöht sich der Fahrpreise für die ersten fünf Kilometer um 30 Cent, während der Preis ab dem fünften Kilometer identisch mit dem Tagtarif bleibt. Das Warteentgelt beträgt für jede volle Stunde 30 Euro. Der Grazer Tarif, der bereits seit 1. April gilt, ist etwas günstiger. damit zukünftig ausgeschlossen“, so Fachgruppenobfrau Sylvia Loibner. „Die Steiermark ist damit nach Wien und Vorarlberg das erste große Flächenbundesland, in dem überregionale einheitliche Taxitarife verordnet wurden.“ Peter Lackner, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der WKO Steiermark, sieht noch einen anderen Aspekt: „Gleichzeitig kann ein verbindlicher Tarif auch als Berechnungsgrundlage für die in vielen Regionen angedachten Mobilitätskonzepte dienen.“ jh INSIKA Smartcard SPT-03 plus MOD-003 MODEM-003 NEU: Automatische Datenübertragung - Modem MOD-003 jetzt erhältlich INSIKA-Daten sowie zusätzlich Betriebs- und Arbeitszeit-Daten an Ihr Datencenter übertragbar HALE-Datencenter. Vergleichen Sie! hale.de/datencenter Datenüberleitung an Drittanbieter möglich GSM-SIM Der echte Fiskaltaxameter – signiert selber Die Zukunft im Taxi HALE INSIKA® HALE Operations HALE electronic GmbH | A-5020 Salzburg | Email: vertrieb-d@hale.at www.fiskaltaxameter.expert www.dachzeichen.de www.hale.at TAXI APRIL / MAI 2018 19

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