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Taxi Times - April 2018

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ANTRIEB NEWSTICKER

ANTRIEB NEWSTICKER MODERNER VERKAUF FÜR ALTE TAXIS Was bislang mit viel Aufwand verbunden war und meistens einen Computer verlangte, ist seit einigen Wochen einfach über das Handy zu erledigen. Das in Bad Tölz ansässige Autohaus Much bietet Taxiunternehmern die unverbindliche Option an, das zum Verkauf stehende Taxi per Whats- App anzubieten. Dazu werden einfach ein Bild des Fahrzeugscheins und aussagefähige Fotos oder Videos vom Auto per WhatsApp an die Nummer 0172-999 69 46 geschickt. Mitarbeitern des Autohauses, das sich seit über zwei Jahrzehnten auf den An- und Verkauf gebrauchter Taxis – vorzugsweise Mercedes und Volkswagen – spezialisiert hat, wird ebenfalls per WhatsApp ein Angebot unterbreitet. Angeboten werden können Taxis mit Euro-3- und Euro-6-Motoren. sg Der Prius+ ist bei Taxiunternehmern ein beliebtes Taxi. Ab sofort unterstützt Toyota auch die gewerbepolitische Arbeit des Bundesverbandes. TOYOTA UNTERSTÜTZT BUNDESVERBAND BZP In einer Pressemitteilung hat der japanische Automobilhersteller den Beitritt zum Deutschen Taxi- und Mietwagenverband BZP als Fördermitglied bekannt gegeben. Man sei damit der erste japanische Importeur, der den BZP unterstütze. Als außerordentliches Mitglied habe Toyota damit einen noch direkteren Draht zu Verbänden und Unternehmern vor Ort und könne seine bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen pflegen und ausbauen. Toyota hat sich nach Mercedes und Volkswagen, die ebenfalls Fördermitglieder des BZP sind, als Nummer drei im Ranking der Taximodelle etabliert. Besonders in den Städten ist der japanische Autobauer bei den Taxiunternehmern beliebt, weil er mit seinen Hybridmodellen Prius+, Auris und RAV4 eine umweltfreundliche, verbrauchsgünstige und wartungsarme Alternative zu Dieselmodellen herstellt. Ausschlaggebend für die nun bekannt gegebene Partnerschaft mit dem Taxigewerbe dürfte das klare Bekenntnis des BZP sein, das emissionsfreie Taxi anzustreben. Toyota verweist in seiner Pressemitteilung auf seine Brennstoffzellen-Limousine Mirai, die keinerlei Schadstoffe ausstoße. Bisher wurde das Fahrzeug innerhalb der Branche allerdings nicht angenommen, unter anderem auch deswegen, weil es nur über vier anstatt fünf Sitzplätze verfügt. jh DIESELPRÄMIE VERLÄNGERT Zahlreiche Fahrzeughersteller haben ihre Verkaufsaktionen um weitere drei Monate verlängert, darunter auch Mercedes und Volkswagen. Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge läuft die Aktion beispielsweise zunächst bis zum 30. Juni 2018 weiter. Kunden können bis dahin eine Umweltprämie in Höhe von 4 000 Euro bis zu 7 000 Euro in Anspruch nehmen. Vo raussetzung für die Prämie ist unter anderem ein fachgerecht entsorgtes Diesel-Altfahrzeug mit der Abgasklasse Euro 1 bis 4. Auch Mercedes-Benz hat speziell für den Taxibereich seine Dieseleintauschprämie bis zum 30. Juni 2018 verlängert. Beim Kauf eines neuen Mercedes-Benz-Taxis kann eine Umweltprämie in Höhe von 2 000 Euro in Anspruch genommen werden. Wie schon zuvor angekündigt wird das Taxipaket für die kommende Generation der C-Klasse gestrichen. Wer trotzdem ein C-Klasse-Taxi kaufen möchte, der kann das noch bis zum anstehenden Modellwechsel tun. sg DAIMLER HAT WIEDER EINEN TAXI- VERANTWORTLICHEN Mit Jan Thomas hat die Abteilung Mercedes- Benz Vertrieb Deutschland seit Anfang April einen neuen Leiter Branchenmanagement Taxi. Thomas tritt die Nachfolge von Andreas Bösche an und arbeitet seit dem Jahr 2002 bei der Daimler AG. Zuvor war er in verschiedenen Positionen im Automobilsektor im Ausland tätig. Bei Daimler hat Thomas zunächst im Produktmanagement Pkw gearbeitet, ehe er in die Truck-Sparte wechselte, wo er zwischen 2007 und 2016 verschiedene Positionen bekleidete. 2016 übernahm er die Leitung Marketing für die Marke smart in Deutschland. Nach dem Wechsel von Bösche innerhalb der Daimler AG im März letzten Jahres war die Position während der letzten zwölf Monate unbesetzt geblieben. jh Jan Thomas, Leiter Branchenmanagement Taxi im Mercedes- Benz Cars Vertrieb Deutschland FOTOS: Inatx, Mercedes-Benz, Taxi Times 22 APRIL / MAI 2018 TAXI

ANTRIEB Weitab der Realität: die Messung auf dem Prüfstand. Beim RDE-Zyklus sind die Messgeräte im Rucksack. NICHT SAUBER, SONDERN REIN Ein Diesel mit Euro-6-Motor ist nicht gleich ein Diesel mit Euro-6-Motor. Den feinen Unterschied machen die Buchstaben hinter der »6« aus. Zeit für eine Aufklärung. FOTOS: Daimler AG Äpfel mit Birnen zu vergleichen, ist nicht ratsam. Bei Abgasnormen verhält es sich ähnlich. Kein Messverfahren ist perfekt, und je nach Methode variieren die Ergebnisse stark. Beim Diesel dreht sich alles um die Stickoxid-Emissionen (NOx). Der wichtigste Grenzwert beträgt 80 mg pro Kilometer. Dieser Grenzwert und die Euro-6-Norm sind seit dem 1. September 2015 zulassungsrelevant und bilden auch heute noch die Grundlage für alle Diesel-Euro-6-Abgasnormen. Warum wir über die verschiedenen Euro-6-Abgasspezifikationen sprechen müssen und nicht über Euro 6 und Euro 7, liegt daran, dass sich Euro 6b, c , d-TEMP und d auf die gleichen Emissionsgrenzwerte beziehen, aber unterschiedlich gemessen werden. NEFZ = PRÜFSTAND Bislang war der neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) Voraussetzung für die Messungen. Er fand auf einem Prüfstand statt und hat sich daher in der Vergangenheit als wenig praxisnah herausgestellt, da die so ermittelten Abgaswerte im Realbetrieb nicht erreicht werden konnten. Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 6b wurden also noch mit dem alten Messverfahren gemessen. Der nächste Schritt zum sauberen Diesel wurde am 1. September 2017 mit der Einführung der Euro-6c-Norm gemacht, die auf einem neuen Messverfahren basiert: dem Worldwide-Harmonized-Light-Duty-Vehicles-Test-Procedure-Messzyklus (WLTP). Er dauert zehn Minuten länger als der NEFZ und kommt nur noch auf 13 Prozent Standzeit. In der Gesamtdistanz legt der Wagen jetzt 23,5 Kilometer zurück, also fast die doppelte Strecke. Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit ist mit knapp 47 km/h um rund 13 km/h gestiegen und auch verschiedene Ausstattungsvarianten werden berücksichtigt. Bislang wurden nämlich nur die leichten Einstiegsmodelle gemessen, die natürlich weniger Abgase emittierten als voll ausgestattete Fahrzeuge. Diese Details lassen aber, auch wenn es sich wieder um eine Fahrt auf einem Prüfstand handelt, einen ehrlicheren Messzyklus erkennen. Klar ist, dass die gemessenen Ergebnisse der beiden Testzyklen nicht vergleichbar sind. Messungen auf dem Prüfstand haben aber noch einen weiteren Nachteil: Der VW- Abgasskandal war zum Beispiel nur möglich, weil die betroffenen Fahrzeuge erkannten, dass sie eine Prüfstandsfahrt absolvieren und dann (und nur dann) die Abgasregelung korrekt eingeschaltet wurde. Daher wird dem WLTP-Messzyklus sowie generell Messungen auf dem Prüfstand keine große Zukunft bevorstehen. RDE = STRASSENMESSUNG Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Der Test-Zyklus Real Driving Emissions (RDE) ist ein Prüfverfahren, das direkt auf der Straße angewandt wird. Die nach diesem Verfahren geprüfte Abgasnorm nennt sich Euro 6d-TEMP, existiert seit dem 1. September 2017 und ist ab dem 1. September 2019 Voraussetzung für die Zulassung eines Fahrzeugs mit Dieselmotor. Interessanterweise gilt nach wie vor die Obergrenze von 80 mg NOx pro gefahrenem Kilometer. Da dieser Wert im RDE- Zyklus nicht zu erreichen ist, hat man sich dazu entschlossen, die 80 mg mit dem Faktor 2,1 zu multiplizieren. Schafft ein Diesel dann 168 mg pro Kilometer, entspricht er der Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Nur 16 Monate später, Anfang 2021, müssen Neufahrzeuge dann die Euro-6d-Norm erfüllen. Auch sie bezieht sich auf den ursprünglichen Grenzwert, lässt jedoch im Vergleich zur Euro-6d-TEMP nur den 1,5-fachen Schadstoffausstoß zu, also maximal 120 mg NOx pro Kilometer. sg TAXI APRIL / MAI 2018 23

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