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Taxi Times München - Dezember 2016

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Eine der wenigen ihrer

Eine der wenigen ihrer Art: SWM-Ladesäule in der Leopoldstraße. Besser wäre es, wenn diese Ladesäule nicht für SWM-Kunden, Car2go, DriveNow und Stadtauto reserviert wäre. GROSSE WORTE – KEINE TATEN Mit großer Presseaktion hatte die Stadt München im Mai die Aufstellung von 100 öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos versprochen. Bisher steht nicht eine. Bis 2020 sollen 2 000 von den 3 400 Taxis in München elektrisch angetrieben werden“. Dieser tolle Slogan wurde vor einigen Jahren vom Planungsreferat der Stadt München ausgegeben, und der Taxiverband München hatte zugesagt, im Rahmen aller Möglichkeiten dieses Ziel zu fördern. Seit 2012 haben wir uns dann auch an einem Forschungsprogramm beteiligt, dessen Ziel unter anderem war, die notwendige Ladeinfrastruktur für eine möglichst große Flotte von elektrischen Taxis zu ermitteln. Die Ergebnisse liegen seit einiger Zeit vor, wir könnten sehr schnell und unkompliziert aus den Venczel_02-2016.qxp_Layout 1 03.02.16 16:15 Seite Verkehrsmedizinische Untersuchungen in Schwabing Dr. Josef Venczel Dr. Marta Venczel Betriebsärzte Adelheidstraße 23 80798 München Tel.: 2729460 Fax: 27294614 Handy: 0172/8916575 www.arbeits-med.de Alle med. Untersuchungen für den Erwerb und die Verlängerung des P-Scheins Forschungsergebnissen die Anforderung formulieren. Nur irgendwie will es keiner wissen. Im Mai dieses Jahres hat die Stadt München noch vor der Bundesregierung ein Förderprogramm für die Anschaffung von E-Autos sowohl für den Privat- als auch den Geschäftsbereich aufgelegt. Parallel dazu kam es zu der Absichtserklärung, bis zum Jahresende 100 Ladesäulen mit insgesamt 200 Ladepunkten zu errichten. Bislang hat sich die Zahl der öffentlichen Ladesäulen jedoch nicht verändert, nur ein Wunder könnte noch über Nacht dieses Ziel ermöglichen. Den Glauben daran haben wir allerdings bereits aufgegeben. Spricht man mit Stadträten und Kommunalpolitikern aus allen Parteirichtungen, dann wird einem viel Wohlwollen entgegengebracht und alle mögliche Unterstützung zugesichert. Doch dabei bleibt es dann auch. Konkrete Planungen zur Umsetzung, heißt es, müssten aus der Verwaltung kommen. Nur weiß dort so recht ja keiner, wer da nun zuständig ist. Der Taxiverband München hatte vor Jahren einmal die Verschönerung der Taxistandplätze am Nordbad, Leonrodplatz und Münchener Freiheit beantragt. Aufgestellt werden sollten jeweils eine Sitzbank mit Papierkorb und Aschenbecher sowie ein Zeitungsständer. Die zuständigen Bezirksinspektionen wären grundsätzlich dazu bereit gewesen, gescheitert ist das Projekt letztlich daran, dass sich zur Umsetzung vier verschiedene Referate der Stadt München hätten koordinieren müssen. Ähnliches scheint jetzt bei der Auswahl von Standorten für Ladesäulen zu geschehen. Wo immer wir in der Stadt anfragen, werden wir auf die Zuständigkeit anderer verwiesen. So hat die Aufstellung der bisher einzigen Schnellladesäule von Beschluss bis Inbetriebnahme auch „nur“ zwölf Monate gedauert. Hinzu kommt, dass die wenigen Ladesäulen, die es gibt, regelmäßig von Elektroautos zugeparkt sind. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, die Schnellladeplätze an der Englschalkinger Straße sind von Fahrzeugen der Firma DriveNow belegt. Die Verkehrsbeschilderung weist eine Stunde Parkdauer mittels Parkscheibe aus. Überprüft man die Ladezeiten an der Ladesäule, dann stehen diese Fahrzeug meist bereits mehrere Stunden dort, der Ladevorgang ist zwangsweise abgebrochen worden, manchmal wird ein Ladevorgang sogar nur simuliert. Die Polizei reagiert darauf mit dem Hinweis, dass man aufgrund der Beschilderung lediglich ein Ticket über fünf Euro ausstellen könne. In der Blumenstraße gegenüber von Tesla laden neben den FOTOS: Tom Buntrock 18 DEZEMBER / 2016 TAXI

TVM Florian Bachmann, geschäftsführender Vorstand des TVM. BARRIEREFREIHEIT – GESCHÄFTSFELD FÜR DAS TAXI Die drei von der Strom-Tankstelle: reserviert für Auflader. Teslas ebenfalls grundsätzlich die DriveNow- Fahrzeuge, und zwar gleich so, dass man unmöglich einen vielleicht noch freien Platz anfahren kann. In der Mühldorfstraße bei der Handwerkskammer teilen sich die DriveNow-Fahrzeuge die Zapfsäule mit einem Limousinenservice, der vier Teslas betreibt, von denen stets zwei an der Ladesäule stehen. Die Suche nach einer freien Ladesäule gestaltet sich teilweise sehr schwierig und aufwendig – und wird zu einem frustrierenden Zeitaufwand, zumal auch eine versprochene App, die die Befüllung der Plätze anzeigt, noch immer nicht verfügbar ist. Inzwischen steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge ja doch langsam an und damit auch der Bedarf an Ladesäulen. Die Stadt hinkt trotz großer Ankündigungen hinter dieser Entwicklung her. In München sind mittlerweile fünf Elektrotaxis zugelassen, davon betreibt zwei der TVM als Leihtaxis, damit interessierte Kollegen Erfahrungen sammeln können. Von 2 000 Fahrzeugen bis zum Jahr 2020 sind wir also noch weit entfernt, und wenn sich die Rahmenbedingungen bei der Stadt München nicht ändern, wird diese Zahl auch nicht ansatzweise erreichbar sein. fb Seit Jahren übernehmen in München Mietwagenfirmen die Behindertenfahrdienste. Warum eigentlich? Einen ganz großen und zuverlässigen Kundenstamm lässt das Münchner Taxigewerbe seit Jahrzehnten fast unbeachtet liegen. In den ländlichen Bereichen sind rollstuhltaugliche Taxis – oder Inklusionstaxis, wie sie nun gerne genannt werden – nicht wegzudenken und gehören zur selbstverständlichen Ausrüstung vieler Taxiunternehmen. In der Stadt allerdings hat sich das Taxigewerbe viel zu lange ausschließlich auf den schnellen Kunden verlassen und damit einen großen Markt völlig außer Acht gelassen. Einige Unternehmer und Fahrer haben Rollstuhlfahrer schon seit Langem als Stammkunden in ihren täglichen Aufträgen. Mit entsprechender Verlässlichkeit und Pünktlichkeit, der Bereitschaft, Hilfestellungen zu leisten oder auch mal einen etwas größeren Zeitaufwand für einen Auftrag einzurechnen, hat man ein festes Auftragsvolumen sicher. Nur auch hier wurde bisher der Personenkreis an Behinderten ausgeschlossen, die sich nicht umsetzen können. Diese Fahrten haben sich bislang einige Behindertenfahrdienste in München aufgeteilt. Da wir Taxifahrer an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr verfügbar sind und gleichzeitig noch genug freie Ressourcen haben, eigentlich verwunderlich. Zwar kostet die Ausrüstung eines Fahrzeuges zusätzlich Geld, aber bei entsprechendem Einsatz ist dies schnell amortisiert. Die Kunden wären schon immer da gewesen, denn wer will schon zwei bis drei Wochen vor einem Kinobesuch sich verbindlich einen Fahrdienst buchen? Wenn also zu den bisher drei oder vier in München zugelassenen Inklusionstaxis noch einige hinzukommen, dann nehmen wir all den derzeitigen und künftigen Konkurrenten Fahrten ab, gewinnen gleichzeitig weitere Kunden und befördern künftig ein dankbares und freundliches Klientel. fb Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu besonders freundlichen und fairen Bedingungen und immer ohne Anmeldung. FOTOS: Tom Buntrock, Florian Bachmann Am Brunnen 17, 85551 Kirchheim, Nähe Messe Riem Tel: 089/9036110 oder 089/9918801-0 oder 089/9033366 Ärztliche Untersuchung und Augenuntersuchung (ohne Anmeldung): Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 18:30 Uhr Betriebsmedizinische Untersuchung / Reaktionstests (ohne Anmeldung): Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 17:00 Uhr hingerle.indd 1 07.02.14 15:02 TAXI DEZEMBER / 2016 19

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