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Taxi Times München - Oktober 2017

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TITELTHEMA 87 Ausladen

TITELTHEMA 87 Ausladen vor einem Münchner Hotel. Sie lauern hinter jeder Ecke. WHATSAPP IS WATCHING YOU Eine Gruppe aktiver und aufmerksamer Taxifahrer sammelt und notiert alle Vorgänge, die auf illegale Personenbeförderung hindeuten. Insbesondere sind die Fahrzeuge der Firma Uber im Visier. Über Uber ärgern sich die Kollegen seit Monaten. Doch als pünktlich zum ersten Wiesn-Tag die ersten beklebten Fahrzeuge von Sixt im Münchener Stadtgebiet auftauchten, war klar, dass die Taxifahrer das nicht hinnehmen werden. Derart öffentlich provoziert, wird sich keiner wehrlos die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Kolleginnen und Kollegen dokumentieren das in einer eigenen WhatsApp- Gruppe. Wer etwas sieht, postet es. Viele machen ein Foto des Fahrzeugs, das man bei der unerlaubten Bereitstellung oder beim Ein- bzw. Ausladen von Fahrgästen beobachtet hat. Die eine oder andere Videosequenz ist auch dabei. Über die schlimms ten Auswüchse werden wir auf den folgenden Seiten berichten. Wir fassen dort kein „Best-of“, eher ein „Worst-of“ aller Beobachtungen zusammen, die von den Kollegen der WhatsApp- Gruppe beobachtet worden sind, und zeigen ein paar ausgewählte Fotos – alle von den Kollegen per Smartphone aufgenommen. In der Gruppe wurden sichere, aber auch unsichere Vorfälle notiert, die mit Uber zu tun haben könnten, weshalb wir die Kennzeichen und auch die Gesichter unkenntlich gemacht haben. Alle diese Mel dungen werden beim Taxiverband München (TVM) gesichtet, geprüft und bei Nachweis entsprechend den Aufsichtsbehörden gemeldet. Selbst Beobachtungen, die nicht unmittelbar zu behördlichen Meldungen führen, helfen beim Nachweis von Verstößen gegen die gesetzlichen Vorschriften. Taxi Times München hat darüber in seiner vorherigen Ausgabe berichtet. Entscheidend ist, dass über die Masse der Meldungen tatsächlich herausgefiltert werden kann, wer gegen die Rückkehrpflicht oder das Verbot der Bereithaltung verstößt. Wird ein Kennzeichen innerhalb kürzester Zeit mehrmals an verschiedenen Orten gesich tet, vielleicht sogar irgendwo in zweiter Reihe wartend oder vor den Hotels in den Einfahrten, dann spricht vieles dafür, dass dies ein nicht vorbestelltes Fahrzeug ist. Somit hat es an dieser Stelle nichts zu suchen. Der Fahrer verstößt gegen die Rückkehrpflicht. Dass dabei in der Gruppe zunächst auch Fahrzeuge in Verdacht geraten können, die gar keine Personenbeförderungen durchführen, lässt sich nicht ausschließen. Man che Posts zeigen Fahrzeuge ehrlich arbeitender Mietwagenunternehmen. In der sehr peniblen Nachschau trennt der TVM die Spreu vom Weizen. Auffällig ist aber bei all diesen vielen Meldungen, wie viele Fahrzeuge keine Münchener Kennzeichen haben. Da fahren mittlerweile wie selbstverständlich Fahrzeuge aus Freyung- Grafenau (FRG) nahe der tschechischen Grenze (auch noch in Taxifarbe) oder aus Mindelheim (MN) im Allgäu (die schon seit Monaten) oder aus Groß-Gerau in Hes sen (zwar in grauer Farbe, aber mit Taxidachzeichen) innerhalb der Stadt. Von Erdinger oder Freisinger Kennzeichen natürlich ganz zu schweigen. Hochemotional kann es dann auch schon mal hergehen, wenn wieder einmal Uber- oder Sixt-Fahrer dabei beobachtet werden, wie sie am Straßenrand stehende Oktoberfest-Besucher ansprichen und Fahrgäste anzuwerben versuchen. Emotional wer den die Meldungen auch, wenn Diskotheken oder Bars direkt in ihren Räumlichkeiten die Werbeaktionen von Uber zulassen, indem etwa mit Lichtballonen auf sich aufmerksam gemacht wird. Wenn solche Bars langfristig von Taxis nicht mehr bedient werden, darf man nicht wirklich verwundert sein. Am Ende ist es aber immer wieder schön, in diesen WhatsApp-Gruppen zu lesen, dass die Sachlichkeit zurückkehrt und die Kollegen alle gemeinsam versuchen, jede illegale Konkurrenz mit legalen Mitteln zu bekämpfen. Dabei werden sie vom TVM unterstützt. fb 4 OKTOBER / 2017 TAXI

TITELTHEMA »NIMM DEIN AUTO UND VERDIENE GELD DAMIT« Noch nie haben während der Wiesn so viele Auswärtige versucht, sich mit privaten Fahrzeuge vom Wiesn-Kuchen zu bedienen. Und natürlich gab es auch wieder ein paar schwarze Schafe unter den Taxlern. Jedes Jahr werden private Fahr zeuge gesehen, wie sie sich in der Nähe der Ausgänge des Oktoberfes tes aufbauen und versuchen, heimkehrwilligen Betrunkenen für viel Geld eine „günstige“ Mitfahrt im Auto anzubieten. Dieses Jahr war die Zahl derer um ein Viel faches höher – trotz erhöhter Kontrollen durch die Behörden. Auffällig dabei, wie viele Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzei chen während der zwei Wochen ihre Dienste auch im Altstadtbereich angeboten haben. Wer sich am Wochenende zum Wiesn- Ende mit dem Auto zum Beispiel die Lindwurmstraße einwärts oder auswärts bewegt hat, konnte an jeder Kreuzung Zeuge werden, wie private Fahrzeuge aus dem gesamten oberbayerischen Raum bzw. deren Fahrer unbekannte „Freunde“ ansprachen, einsteigen ließen und wie man sich erst mal über Ziel und Preis einig wurden. Angst vor Kontrollen im laufenden Verkehr am Wiesn-Schluss braucht man wahrlich keine zu haben. BLACK IS BEAUTIFUL Dass Fahrzeuge von Autoverleihern – unter anderem auch Fahrzeuge von DriveNow oder ähnlichen Diensten – schon seit Monaten an Wochenenden „gemietet“ werden, um damit für Uber zu fahren, ist nicht unbekannt. Meist handelt es sich bei den Leihfahrzeugen um höherwertige und seriöse schwarze Fahrzeuge mit getönten Scheiben. Die Fahrer hinterm Steuer stehen oft im krassen Widerspruch zu allen Klischees, die man über diese Fahrzeuge so mit sich trägt. Wer an Wochenenden nachts auf Münchens Straßen unterwegs ist, könnte fast glauben, dass alle Autohersteller schwarze Fahrzeuge als Sonderangebote zu Spottpreisen verkaufen. Der Verdacht, dass zumindest zur Oktoberfest-Zeit eine große Menge dieser Fahrzeuge zur (illegalen) Personenbeförderung eingesetzt wurden, ist nicht von der Hand zu weisen. Belege dafür haben die Kollegen, die diesen Beruf ernsthaft betreiben haufenweise gesammelt. Die Liste aller Meldungen durchzuarbeiten und zumindest die massivsten Fälle zur Anzeige zu bringen, wird noch Zeit in Anspruch nehmen. Dass hier auch der eine oder Taxifahrer betroffen sein wird, ist traurig, aber halt doch auch Realität. In einer ersten vorsichtigen Schätzung gehen wir davon aus, dass an den Wochenenden nach 22 Uhr circa 20 Prozent des Einsteigergeschäfts nicht von Taxis durchgeführt wurde, sondern von einer Mischung aus Fahrzeugen von myDriver, Uber sonstigen Shuttle- Diensten und privaten Personen. Der TVM hat angekündigt, die jeweilige Schadenssumme zu berechnen, die dem Fiskus, der Stadt München als zuständigem Gewerbeamt und den Sozialkassen entgan gen ist. fb Auf geht’s zur Wiesn – mit Uber, myDriver oder wem auch immer. Während der Wiesn war Uber im Durchschnitt doppelt so teuer wie das Taxi. Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu besonders freundlichen und fairen Bedingungen und immer ohne Anmeldung. Am Brunnen 17, 85551 Kirchheim, Nähe Messe Riem Tel: 089/9036110 oder 089/9918801-0 oder 089/9033366 Ärztliche Untersuchung und Augenuntersuchung (ohne Anmeldung): Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 18:00 Uhr Betriebsmedizinische Untersuchung / Reaktionstests (ohne Anmeldung): Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 16:30 Uhr hingerle.indd 1 07.02.14 15:02 TAXI OKTOBER / 2017 5

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