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wd | Sommer 2020

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Bei Mükusch

Bei Mükusch „jodelt“ es nicht! Von Handschriften, Maßanzügen und Herzblut. Obermaiselstein. Allgäu. Im Gegensatz zu vielen Touristen, welche von hier aus in Richtung Riedbergpass unterwegs sind, führt mich mein Weg heute nicht nur zu einem echten Allgäuer Familienunternehmen, sondern zu einem der sicher ungewöhnlichsten und innovativsten Komplett- und Inneneinrichter Deutschlands: Mükusch Einrichtungen. Dass hier mehr dahinter steckt, als eine einfache Schreinerei, spiegelt sich schon in der großzügigen Einfahrt aufs Firmengelände wider. Petra und Rudi Mükusch empfangen mich im Besprechungsraum. Ein Raum, welcher die Handschrift des Betriebes nicht besser verkörpern könnte. Dazu aber später mehr. Bei Mükusch lohnt nämlich im Gegensatz zu vielen jüngeren Unternehmen zunächst ein kurzer Blick in die Historie. Seitdem Edwin Mükusch 1959 als „One-Man-Show“ mit einer Schreinerwerkstatt die Geburtsstunde der Firma manifestierte, hat sich hier vieles getan. 1968 entstand ein Neubau in der Obermaiselsteiner Passstraße, bevor man sich 1985 auf dem heutigen Gelände in der Aumühle nochmals vergrößerte. Das Gebäude in der Passstraße ist heute ein florierendes Café-Restaurant. „Die Schreinerstube“ steht nicht nur für gute deutsche und Allgäuer Küche, sondern dient auch als Ort der Ideenentwicklung für das Mükusch-Team. Selbstverständlich kann man sich in den Gasträumen auch anhand von Bildern und den Originalwerkzeugen des Firmengründers ein Bild zum Betrieb machen. Denn: Welcher Einrichter hat als Referenzobjekt schon eine eigene Gaststätte? Was einige Meter weiter in der Aumühle „serviert“ wird, begeistert Kunden aus Tourismus, Hotellerie und Gastronomie ebenso, wie Privatpersonen, welche beispielsweise ihre Ferienwohnungen von den Obermaiselsteinern einrichten lassen. Warum? Dieser Frage gehe ich gemeinsam mit Petra und Rudi Mükusch nach. Dazu muss man wissen, dass Petra Mükusch jahrelang in führenden Positionen in der Hotellerie gearbeitet hat. Sie ist vom Fach und weiß über Abläufe und „Must-Haves“ bestens Bescheid. Die Sichtweise des Kunden anzunehmen und der Frage nachzugehen, was die Zielgruppe in Sachen Einrichtung wirklich braucht: das ist eines der großen Merkmale bei Mükusch Einrichtungen. Hier gibt es dann auch kein Schema F, sondern individuelle Objekte mit Herzblut in Farbe, Form und Funktionalität mit Berücksichtigung aller Gegebenheiten. Er habe oft schon die Aussage gehört, ein Mükusch-Haus respektive ein Projekt von Mükusch erkenne man an einer ganz eigenen Handschrift. „Das erfüllt uns natürlich mit Stolz und ist schön zu hören. Gleich doppelt, wenn man die Autonomie eines jeden Objektes sieht“, erzählt Rudi Mükusch. Diese ganz eigene Handschrift lässt sich dann auch im Besprechungsraum, in welchem wir gerade bei einem Kaffee verweilen, sofort ausmachen: Saubere, moderne Linienführung untermalt mit traditionellen, regionalen Materialien wie Altholz oder Filz. Rudi Mükusch beschreibt mir die Handschrift noch in eigenen Worten: „Bei uns ‚jodelt‘ es nicht!“, meint er dabei nur. „Ich will damit sagen, dass wir 56

wd PORTRAIT weder schnitzen, noch malen, sondern klar und zeitgemäß unterwegs sind, ohne unsere Wurzeln zu vergessen.“ Die absolute Stärke des Unternehmens ist dabei die Fertigung eines individuellen Maßanzuges für den Kunden. Im Direktverkauf. Ohne Zwischenhandel. Machbar ist das durch die hauseigene Produktion. Gemeinsam mit der Ausstellung auf ca. 5.200 qm Fläche können hier auch Großprojekte problemlos abgewickelt werden. Ein hochmoderner Maschinenpark mit C&C Bearbeitungszentrum sowie modernste Plattenoptimierungs-, Fräs.- und Schleifmaschinen ermöglichen ein rationelles und wirtschaftliches Arbeiten, was letztendlich den Kunden zu Gute kommt. „Was wir hier oben besprechen, wird eine Etage tiefer umgesetzt“, beschreibt der Geschäftsführer in einfachen Worten den Ablauf und zeigt vom ersten Stock des Besprechungsraums hinunter in die Produktionsstätten. Es gebe dabei „innen“ nichts, was man nicht anbieten könne. Als einer der ganz wenigen, echten Kompletteinrichter in Deutschland umfasst das Portfolio bei Mükusch so Wand- und Deckengestaltungen, Beleuchtungen, Theken- und Buffetanlagen, Bodenbeläge aller Art, Fensterdekorationen, Möbel und Türen - alles aus einer Hand. Inklusive eigenem Stuhlcenter, hauseigenem Polsterbetrieb und Näherinnen. Der direkte Herstellerzugriff wirkt sich dann nicht nur – übrigens zur Überraschung vieler Kunden – preislich positiv aus, sondern auch durch eine nahezu unbegrenzte Auswahl an individuell, kombinierbaren Materialien und Möglichkeiten sowie marktunüblichen Garantieleistungen. Der Kunde weiß nach der Planungsphase exakt, wie seine neuen Räumlichkeiten später aussehen. Ein Grund dafür, weshalb Unternehmen und Privatpersonen aus Nah und Fern den Weg an den Fuß des Riedbergpasses finden. Oftmals betreiben die Einrichtungs- Experten dann auch nur ein Face-Lift der Räume. Heben Dinge, welche dem Kunden wert sind, hervor, schaffen Räume mit Charakter. Grundsätzlich wird von innen nach außen gedacht. Eine Tatsache, die öfter zu einem produktiven Ideenaustausch mit Architekten führte. Wir schreiten weiter fort auf der Suche nach den Besonderheiten – und werden schnell fündig: Mükusch tritt auch als Projekt-Koordinator auf. Dabei fungieren die Obermaiselsteiner nicht als Generalunternehmer sondern als zentraler Ansprechpartner und damit auch Sprachrohr des Kunden bei schlüsselfertigen Komplettlösungen und koordinieren alle Gewerke wie Sanitär und Heizung, Elektrik, Trockenbau und Estrich, Fliesenleger, Bodenleger sowie Verputz- und Malerarbeiten. Eine absolute Stärke, welche Mükusch am Markt von allen anderen abhebt. Apropos Markt. Ja, Hotellerie und Gastronomie sowie Ferienwohnungen – das sind die Hauptgeschäftsfelder bei Mükusch. Allerdings: wenn man mit so viel Herzblut wie Petra und Rudi Mükusch arbeitet, kommt man gar nicht daran vorbei, über den Tellerrand hinauszuschauen, innovativ zu sein und gewisse Strömungen zu erkennen. Eine solche Strömung ist ohne Zweifel der Trend zu modernen Kantinen als Wohlfühl-Ort für die Mitarbeiter in Unternehmen. „Wir haben diesen Trend früh erkannt. Einerseits stellen die Unternehmen auf gesunde, bis hin zu veganer Kantinenküche um. Andererseits soll der Mitarbeiter auch Kraft schöpfen und kurz abschalten können, und nicht nur sein Essen zu sich nehmen“, erklärt Petra Mükusch. Diese frühe Erkenntnis führte dazu, dass mittlerweile namhafte Kunden von Mittelständlern vor Ort bis hin zur Großindustrie eine „Mükusch-Kantine“ ihr Eigen nennen. >>> 57