#urlaubdaheim Die

#urlaubdaheim Die Deutschen reisen gerne. Und die Deutschen reisen viel. Im vergangenen Jahr traten 61% der Bundesbürger eine Reise von mindestens fünftägiger Dauer an. Ein hohes Niveau, 2008 waren es noch lediglich 50%. Spanien, Türkei, Griechenland. Der Süden lockt uns nach wie vor besonders stark, Fernreisen aber boomen trotz Klimaproblematik. Weite Anreisen scheuen wir noch immer nicht. Kanadas Städte, vor allem Vancouver und Toronto, liegen hier vorne. Die USA, Australien und Neuseeland folgen. Doch das ist nur die eine Seite unseres Reiseverhaltens. Trend ist es auch geworden, grün unterwegs zu sein. Buchungsportale ermöglichen die einfache Organisation des Nachhaltigkeitsurlaubes. Statt Mainstream wird mehr und mehr Individualität gefragt. Qualität statt Quantität. Kein Wunder also, dass des Deutschen Lieblingsziel noch immer das eigene Land ist. Knapp ein Drittel der Bürger bewegen sich auf dem Weg in den Urlaub innerhalb der Landesgrenzen. #diversity Dieses Reiseverhalten ist auch nicht weiter verwunderlich. Wer warmen Sand zwischen den Zehen spüren will, eine salzige Brise um die Nase nicht scheut, der besucht die Küstenregionen der Republik. Ob Nord- oder Ostsee, Rügen, Norderney, Sylt oder Borkum: Die dortige Natur, Land und Leute, lassen diese Destinationen immer wieder weit oben auf den Ranglisten der beliebtesten innerdeutschen Urlaubziele landen. Wellness wird hier großgeschrieben. Wattwanderungen sind ein echtes Relax- Erlebnis, die Meeresluft hilft bei Atemwegserkrankungen. Und sogar der Schlick, das feinkörnige Sediment, gilt als Heilerde des Meeres, mit zahlreichen positiven Eigenschaften für unsere Haut, den Kreislauf und die Durchblutung. Wer hingegen lieber die Dramatik, die Romantik und schlichte Schönheit der Alpen erleben möchte, der reist in Deutschlands Süden. Die dortige Bergwelt lässt eine unheimliche Vielzahl an 94

#URLAUBDAHEIM Aktivitäten zu, ganz egal ob allein gereist wird, zu zweit oder gleich mit der ganzen Familie. Mountainbiker und Bergsteiger, vor allem aber Wanderer, wissen die gute Infrastruktur der deutschen Alpen zu schätzen. Das Allgäu gehört hier zu einem der beliebtesten Ziele, sommers wie winters. An weltberühmten Schlössern, der Seenlandschaft und dem hochalpinen Allgäuer Hauptkamm, erfreuen sich die Deutschen jedes Jahr aufs Neue und besonders gerne. Ruhiger geht es in den Wäldern des Landes zu. Der Schwarzwald, 2014 sogar zum Nationalpark erklärt, ist ein wunderbarer Kontrast zum lauten und schnellen Alltag. Hier darf die Natur noch Natur sein und wird sich selbst überlassen. Auf 10.000 Hektar wird Deutschland so wieder wilder und ursprünglicher. Und das ist spürbar! Besonders Familien mit Kindern können sich hier wunderbar auf die Spur der Natur begeben. So besuchten zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 30. Juni 2019 mehr als 750.000 Personen den Nationalpark. Sogar noch mehr Besucher kann der Bayerische Wald verzeichnen. Wie im baden-württembergischen Nachbar-Nationalpark, so greift auch im Bayerischem Wald kaum die Menschenhand ein. #wildlife Die Natur regelt sich, wild wie sie ist, auch hier selbst und seit einigen Jahren tappen sogar immer wieder Wölfe in die Fotofallen der Park-Ranger. Die scheuen Tiere verhalten sich dabei völlig unauffällig - Wanderer werden sie wohl kaum zu Gesicht bekommen. Trotzdem spielen sie eine besonders wichtige Schlüsselrolle im Ökosystem. Ihre Rückkehr wird von Naturschützern daher als großer Schritt in die richtige Richtung angesehen. Etwas höher sind dagegen die Chancen, eines der größten Säugetiere Mitteleuropas zu sichten. Die majestätischen Rothirsche, mit einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm, streifen durch diese Wälder. Daneben fühlen sich auch Luchs, Biber und Auerhahn wohl. Kleiner, dafür nicht weniger spannend: Eine beeindruckende Vielzahl unterschiedlichster Insekten bevölkern den Waldboden und lassen eine Wanderung zum abwechslungsreichen Naturerlebnis für Jung und Alt werden. Für Urlaub in der Natur Deutschlands spricht aber noch mehr als die mannigfaltige Fauna: Nirgends lässt sich effektiver entspannen als zwischen den Bäumen der deutschen Wälder. Was frü- © Alex Azabache 95