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wd WORTWECHSEL „Vom Reden ins Machen gekommen“ Wirtschaftsjunioren sehen Chancen im Zuge der Pandemie früher kategorisch ausgeschlossen wurde, musste jetzt einfach teils quasi per Crashkurs funktionieren. Man ist vom Reden ins Machen gekommen. Das ist durchaus positiv.“ Wie genau meinen Sie das? Tobias Sirch: „Es ist jetzt nicht die typisch deutsche Vorgehensweise, erst Dinge einzuführen und dann aus der Praxis heraus nachzubessern. In der aktuellen Situation finde ich aber, dass dieses Verfahren gute Ergebnisse erzielt.“ Die Wirtschaftsjunioren Kempten-Oberallgäu erleben als Unternehmer, Selbständige und Führungskräfte aus der Region die Zeit der Corona-Pandemie sozusagen an der „Front“ hautnah mit. Als junge Wirtschaftskraft verspürt man allerdings neben einigen Sorgen und Nöten bei den Wirtschaftsjunioren vor allem auch eine Aufbruchsstimmung. Wir sprachen mit Kreissprecher, Manuel Burkart, und Programmbeirat sowie Past Regionalsprecher der WJ Schwaben, Tobias Sirch, über die aktuelle Lage, Chancen und Lehren aus der Krise. Der Shutdown im März hat zu einem nie dagewesenen Szenario geführt. Nahezu alle Betriebe in der Region haben die Auswirkungen unmittelbar zu spüren bekommen. Wie schätzen Sie als Teil der Wirtschaftsjunioren den Status Quo ein? Manuel Burkart: „Corona hat uns alle von jetzt auf gleich ausgebremst. Nach vielen Jahren des Wachstums war ja aber schon zuvor eine leichte Degression zu vernehmen. Natürlich ist die Situation auch bei vielen Unternehmen hier in der Region nicht einfach. Ich glaube aber, dass die Pandemie auch große Chancen bietet für jene, die diese ergreifen.“ Tobias Sirch: „Auf alle Fälle. Viel schneller und komprimierter als gedacht mussten sich viele mit digitalen Themen beispielsweise beschäftigen. Home-Office-Lösungen umsetzen oder auch die Homepage oder den Webshop endlich mal angehen. Was Manuel Burkart: „Das sehe ich auch so. Sonst kommen wir ja durch langes, wiederholtes Diskutieren und Abwägen oftmals gar nicht bis zur Umsetzung. Früher wurde – ob in Unternehmen oder Politik – viel theoretisch geplant und angedacht, aktuell ist da viel Praxisorientierung mit dabei. Wenn der Anlass der Pandemie nicht so dramatisch wäre, könnte man fast schon von einem angenehmen Nebeneffekt sprechen“. Wo wirkt sich dies unter anderem aus? Manuel Burkart: „Ein gutes Beispiel ist sicher der Handel. Neben Vor-Ort-Lieferungen wurde die Onlinepräsenz vieler Händler hoch gefahren. Die Einzelhändler haben schnell, gute Strategien entwickelt, wie sie in der schweren Zeit die Kundenorientierung verbessern, die Kunden halten und neue Kunden gewinnen können. Gleichermaßen empfinde ich bei vielen ein neues Bewusstsein, den Einzelhandel zu stärken – ganz nach dem Motto ‚support your local dealer‘.“ Die Wirtschaftsjunioren leben im Grunde ja auch vom persönlichen Austausch. Wie wurde hier aufgrund der Kontaktbeschränkungen reagiert? Tobias Sirch: „Das stimmt. Unter anderem unser Sommergespräch fiel der aktuellen Situation auch zum Opfer. Wir haben viele Veranstaltungen auf digital umgestellt. Digitale Seminare wie zum Beispiel rund um das Thema ‚Mitarbeiterumgang im Home-Office‘ wurden angeboten, bald steht anstatt der jährlichen Hospitation im Bundestag ein digitales Meeting mit dem Bundesvorsitzenden der FDP, Christian Lindner MdB, an.“ >>> 112

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