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Archivum Lithuanicum 14 (2012) (59 MB) - University of Illinois at ...

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Wolfgang Hock<br />

humboldt-universität zu Berlin<br />

<strong>Archivum</strong> <strong>Lithuanicum</strong> <strong>14</strong>, <strong>2012</strong><br />

iSSN 1392-737X, p. 9–98<br />

untersuchungen zu daukšas postille 1 –<br />

i. Doppelungen<br />

bereits in den frühesten Forschungsarbeiten zu daukšas schriften wird darauf<br />

hingewiesen, dass einem einzelnen Wort des polnischen Quelltextes <strong>of</strong>t zwei, manchmal<br />

auch mehrere litauische Wörter entsprechen. 2 diese erscheinung wird hier in<br />

anlehnung an Gneuss 3 ‘doppelung’ genannt, ohne jedoch den terminus auf die interpret<strong>at</strong>ion<br />

als Übersetzungsmittel einzuschränken und dezidiert vom Hendia dyoin<br />

1 die vorliegende arbeit ist die erste einer<br />

reihe geplanter philologischer und linguistischer<br />

untersuchungen zu daukšas postille.<br />

die beschäftigung mit diesem wichtigen<br />

sprachdenkmal ist durch die erst im<br />

letzten jahrzehnt vermehrt frei zugänglich<br />

gewordenen digitalis<strong>at</strong>e insbesondere von<br />

Faksimilia sehr erleichtert worden. in diesem<br />

zusammenhang ist neben den am<br />

programm „europeana think Culture“<br />

(Europeana. Think Culture) beteiligten bibliotheken<br />

das institut für litauische sprache<br />

(Senųjų raštų duomenų bazė) besonders<br />

hervorzuheben, das neben vielen textd<strong>at</strong>eien<br />

und Konkordanzen zu altlitauischen<br />

schriften auch den vollständigen text von<br />

daukšas postille (im folgenden DaP) bereitstellt.<br />

schließlich muss auch der nutzen<br />

der buchedition dieses sprachdenkmals<br />

(palionis 2000) unterstrichen werden.<br />

zwar geht das druckwerk aufgrund der<br />

mäßigen Qualität der textreproduktion<br />

kaum über biržiškas edition (1926) hinaus<br />

und kann nicht als verlässliche zitiergrundlage<br />

dienen, es ermöglicht aber<br />

durch die parallele zweisprachige anordnung<br />

einen schnellen zugriff auf den polnischen<br />

Quelltext. Für Hinweise zum the-<br />

menbereich der untersuchung danke ich<br />

den mitarbeitern des dfG-projekts ALEW<br />

(Altlitauisches etymologisches Wörterbuch),<br />

insbesondere pd dr. anna Helene Feulner<br />

und pd dr. Christiane schiller, sowie von<br />

theologischer seite dr. Kristin skottki<br />

(universität rostock) und dr. Kęstutis<br />

daugirdas (universität mainz).<br />

2 siehe dazu etwa sittig (1929, 3 bzgl. rand-<br />

und textglossen im K<strong>at</strong>echismus) oder<br />

tangl (1928, 8 mit anm. 2); einige Fälle<br />

finden sich ohne besondere Hervorhebung<br />

bereits unter den von Wolter (1899, 372–<br />

375) gesammelten lexikalischen besonderheiten<br />

daukšas. locher spricht in seiner<br />

behandlung des Wortfelds tautà-liáudis<br />

‘volk, leute’ in daukšas postille davon,<br />

dass diese beiden lexeme „bisweilen im<br />

text selber oder außerhalb des s<strong>at</strong>zspiegels<br />

in einer marginalie erläutert werden“<br />

(locher 1972, 185). die doppelungen in<br />

daukšas K<strong>at</strong>echismus h<strong>at</strong> Kruopas (Kruopas<br />

1960; Kruopas 2 1998) zusammengestellt<br />

und beschrieben, vgl. dazu ausführlich<br />

lebedys (1963, 215–224) sowie die<br />

knappen Hinweise bei zinkevičius (1988,<br />

190) und palionis (2000, 19).<br />

3 Gneuss 1955, 30.<br />

9 u n t e r s u c h u n g e n z u D a u k š a s<br />

Postille – i. Doppelungen

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