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Auch Präsident Harold B. Lee (1899–1973) hat<br />

erklärt, dass wir uns heutzutage alle gemeinsam<br />

der Prüfung eines bequemen Lebens unterziehen<br />

müssen: „Wir werden in der heutigen Zeit mit den<br />

wohl schwierigsten Prüfungen konfrontiert und<br />

merken wahrscheinlich nicht einmal, wie schwierig<br />

diese Prüfungen tatsächlich sind. Damals waren<br />

es Mord, Raub, Verfolgung. Man trieb sie in die Wüste,<br />

und sie hungerten, sie waren nackt und sie froren.<br />

Sie ließen sich auf diesem gesegneten Land nieder.<br />

Wir sind die Erben dessen, was sie uns hinterließen.<br />

Doch wie gehen wir damit um? Heute schwelgen<br />

wir in einem Luxus, wie man ihn niemals zuvor in<br />

der Weltgeschichte erlebt hat. Das ist wahrscheinlich<br />

die schwierigste Prüfung, die wir jemals in der<br />

Geschichte dieser Kirche erlebt haben.“ 8<br />

Was uns die Propheten aus alter und neuer<br />

Zeit hier über die Prüfungen der Letzten Tage<br />

sagen, mag regelrecht ernüchternd erscheinen.<br />

Doch sollen wir uns weder entmutigen lassen noch<br />

Angst haben. Wer Augen hat, die sehen, und Ohren,<br />

die hören, ist dank solch geistiger Warnungen viel<br />

wachsamer. Wir leben in einer Zeit des Warnens<br />

(siehe LuB 63:58). Und da wir gewarnt worden sind<br />

und noch weiterhin gewarnt werden, müssen wir,<br />

wie der Apostel Paulus mahnt, wachsam sein und<br />

ausharren (siehe Epheser 6:18). Wenn wir wachsam<br />

sind und uns gut vorbereiten, brauchen wir uns<br />

ganz sicher nicht zu fürchten (siehe LuB 38:30).<br />

Wer steht auf der Seite des Herrn? Jetzt ist die Zeit,<br />

da wir entschlossen zeigen müssen, dass wir in Herz<br />

und Sinn diese inspirierten Warnungen annehmen<br />

und entsprechend handeln. Jetzt ist die Zeit,<br />

da wir uns entschlossen und wachsam darauf<br />

vorbereiten müssen, den Prüfungen der Letzten<br />

Tage zu trotzen: Wohlstand, Stolz, einem bequemen<br />

Leben im Überfluss, einem verhärteten Herzen sowie<br />

der Gefahr, den Herrn, unseren Gott, zu vergessen.<br />

Jetzt ist die Zeit, entschlossen zu zeigen, dass wir<br />

allzeit und in allem treu sind, was auch immer<br />

unser Vater im Himmel und sein geliebter Sohn<br />

uns anvertrauen, und dass wir die Gebote Gottes<br />

halten und untadelig vor ihm wandeln (siehe Alma<br />

53:20,21).<br />

Wir müssen die führenden Brüder beobachten, von ihnen<br />

lernen und ihnen folgen<br />

Die tapferen Heiligen in der Armee des Herrn hatten den<br />

Vorzug, die führenden Brüder beobachten zu können, von<br />

ihnen zu lernen und ihnen zu folgen. Wir ziehen heutzutage<br />

großen Nutzen aus dem Beispiel und der Glaubenstreue der<br />

ergebenen Mitglieder des Zionslagers.<br />

Wilford Woodruff folgte dem Aufruf Parley P. Pratts und<br />

reiste im April 1834 nach Kirtland in Ohio, um sich dem<br />

Zionslager anzuschließen. Bruder Woodruffs Bericht von seiner<br />

ersten Begegnung mit dem Propheten Joseph Smith ist<br />

äußert aufschlussreich:<br />

„Hier begegnete ich zum ersten Mal unserem lieben<br />

Propheten Joseph Smith und sprach zum ersten Mal mit<br />

dem Mann, den Gott dazu erwählt hatte, seine Offenbarungen<br />

in diesen letzten Tagen hervorzubringen. Wie ich ihn<br />

vorfand, entsprach nicht unbedingt der geläufigen Auffassung,<br />

wie man sich einen Propheten vom Verhalten und Aussehen<br />

her vorstellen würde. Manch einer wäre vielleicht in<br />

seinem Glauben erschüttert gewesen. Er und sein Bruder<br />

Hyrum schossen nämlich mit Pistolen auf ein Ziel. Sie legten<br />

eine Pause ein, und man stellte mich Bruder Joseph vor. Er<br />

begrüßte mich mit einem kräftigen Händedruck. Er lud mich<br />

ein, während meines Aufenthalts in Kirtland bei ihm zu wohnen.<br />

Ich nahm seine Einladung freudig an, und die Zeit bei<br />

ihm richtete mich auf und war ein großer Segen für mich.“ 9<br />

Ich finde es beachtlich, dass Bruder Woodruff, der einige<br />

Zeit beim Propheten wohnte und zweifelsohne die besondere<br />

Erfahrung machen konnte, dessen Alltag hautnah zu erleben,<br />

über das hinaussehen konnte, was „der geläufigen Auffassung<br />

[entsprach], wie man sich einen Propheten vom<br />

Verhalten und Aussehen her vorstellen würde“. Derlei falsche<br />

Auffassungen verschleiern heutzutage den Blick vieler, und<br />

zwar sowohl innerhalb als auch außerhalb der wiederhergestellten<br />

des Herrn.<br />

Dank meiner Berufung ins Kollegium der Zwölf Apostel<br />

im Jahr 2<strong>00</strong>4 habe ich eine recht gute Vorstellung davon,<br />

was es be<strong>deu</strong>tet, die führenden Brüder beobachten zu können,<br />

von ihnen zu lernen und ihnen zu folgen. Ich sehe nun<br />

täglich die individuelle Persönlichkeit, die unterschiedlichen<br />

Vorlieben und den noblen Charakter der Führer dieser Kirche.<br />

Manche stören sich an den menschlichen Grenzen und<br />

Unzulänglichkeiten der führenden Brüder und lassen dies<br />

ihren Glauben schwächen. Mein Glaube hingegen wird von<br />

FOTO © DESERET NEWS<br />

20 Liahona

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