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P3.2.5.1 - LD DIDACTIC

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Elektrizitätslehre<br />

Grundlagen der Elektrizitätslehre<br />

Elektrizitätsleitung durch Elektrolyse<br />

<strong>LD</strong><br />

Handblätter<br />

Physik<br />

Bestimmung<br />

der Faraday-Konstante<br />

<strong>P3.2.5.1</strong><br />

Versuchsziele<br />

Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse und Messung des Wasserstoffvolumens V.<br />

Messung der bei fester Spannung U 0 benötigten elektrischen Arbeit W.<br />

Berechnung der Faraday-Konstanten F.<br />

Grundlagen<br />

Bei der Elektrolyse sind der elektrische Stromfluss mit einer<br />

Stoffabscheidung verbunden. Die abgeschiedene Stoffmenge<br />

ist proportional zur transportierten Ladung Q, die den Elektrolyten<br />

durchflossen hat. Die transportierte Ladung kann mit Hilfe<br />

der Faraday-Konstanten F berechnet werden. Diese universelle<br />

Konstante ist über die Avogadro-Zahl N A mit der Elementarladung<br />

e verknüpft:<br />

F = N A ⋅ e<br />

(I)<br />

D.h. die Faraday-Konstante F ist die Ladungsmenge von 1 mol<br />

Elektronen.<br />

Setzt man für die abgeschiedene Stoffmenge die Molzahl n ein<br />

und berücksichtigt man die Wertigkeit z der abgeschiedenen<br />

Ionen, so erhält man für die transportierte Ladung den Zusammenhang<br />

Q = n ⋅ F ⋅ z<br />

Im Versuch wird zur Bestimmung der Faraday-Konstanten<br />

durch Elektrolyse aus Wasser eine bestimmte Menge Wasserstoff<br />

erzeugt. Das bei der Elektrolyse entstehende Wasserstoffgas<br />

wird bei einem äußeren Druck p und einer Raumtemperatur<br />

T aufgefangen und sein Volumen V ausgemessen. Die<br />

Molzahl n 1 der erzeugten Wasserstoffmoleküle berechnet man<br />

mit Hilfe der Idealen Gasgleichung:<br />

(II)<br />

n 1 = pV<br />

RT<br />

mit R = 8,314<br />

J<br />

(universelle Gaskonstante)<br />

mol ⋅ K<br />

(III)<br />

Jedes H + -Ion wird durch ein Elektron aus dem Elektrolysestrom<br />

neutralisiert, d.h. für die Wertigkeit von Wasserstoffionen<br />

gilt z = 1. 1 mol H + -Ionen nimmt also zur Neutralisation 1<br />

mol Elektronen auf und für die Erzeugung von 1 mol H 2 werden<br />

2 mol Elektronen benötigt. Zur Molzahl n 1 der erzeugten Wasserstoffmoleküle<br />

gehört daher die Molzahl<br />

0210-Sel<br />

n = 2 ⋅ pV<br />

RT<br />

der benötigten Elektronen.<br />

Gleichzeitig wird die elektrische Arbeit W gemessen, die bei<br />

konstanter Spannung U 0 für die Elektrolyse aufgewendet wird.<br />

Die gesuchte Ladungsmenge ist dann<br />

(IV)<br />

Q = W U 0<br />

(V)<br />

und für die Faraday-Konstante folgt aus (II), (IV) und (V)<br />

F = 1 2 ⋅ W ⋅ R ⋅ T<br />

U 0 ⋅ p ⋅ V<br />

(VI).<br />

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<strong>P3.2.5.1</strong> <strong>LD</strong> Handblätter Physik<br />

Geräte<br />

1 Wasserzersetzungsapparat nach Hofmann 664 350<br />

1 Tablett, 6 × 5 RE . . . . . . . . . . . . . 649 45<br />

1 Leistungs- und Energiemesser . . . . . . 531 83<br />

1 DC-Netzgerät 0 … ± 15 V . . . . . . . . 521 45<br />

1 Voltmeter, DC, U 30 V . . . . . . z.B. 531 100<br />

1 Thermometer, −10 C bis + 40 C . . . . . 382 36<br />

Schwefelsäure, verdünnt (ca. 1 mol/l) . . . 674 492<br />

Experimentierkabel<br />

Aufbau<br />

Hinweis: Der Wasserzersetzungsapparat kann nach Abschluss<br />

des Versuchs gefüllt bleiben, so dass er für einen weiteren<br />

Versuch sofort einsetzbar ist.<br />

Der Versuchsaufbau ist in Fig. 1 dargestellt.<br />

Wasserzersetzungsapparat nach Hofmann:<br />

– Wasserzersetzungsapparat gemäß Gebrauchsanweisung<br />

(666 446) aufbauen und in das Tablett stellen.<br />

– Mitte des Niveaugefäßes (a) auf Höhe der Gashähne (b)<br />

anheben und beide Gashähne öffnen.<br />

– Verdünnte Schwefelsäure (ca. 1 mol/l) in das Niveaugefäß<br />

einfüllen, bis der Flüssigkeitspegel die Gashähne erreicht.<br />

– Beide Gashähne schließen.<br />

Elektrische Beschaltung:<br />

– Plus-Pol und Minus-Pol des DC-Netzgeräts an das Buchsenpaar<br />

(c) des Leistungs- und Energiemessers anschließen<br />

und Voltmeter parallel schalten (Messbereich: 30 V-).<br />

– Elektroden des Wasserzersetzungsapparates an das<br />

Buchsenpaar (d) des Leistungs- und Energiemessers anschließen.<br />

Durchführung<br />

Vorbereitung des Wasserzersetzungsapparates.<br />

Zur Sättigung der Flüssigkeit mit Gas:<br />

Sicherheitshinweis<br />

<br />

Wegen der geringen Leitfähigkeit von destilliertem Wasser<br />

wird verdünnte Schwefelsäure der Konzentration 1 mol/l<br />

zur Elektrolyse des Wassers verwendet. Verdünnte<br />

Schwefelsäure reizt die Augen und die Haut.<br />

Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit<br />

Wasser abspülen und Arzt konsultieren.<br />

– DC-Netzgerät einschalten, Spannung U 0 = 30 V (zwischen<br />

Plus- und Minus-Pol des Netzgerätes) einstellen und Elektrolyse<br />

ca. 5 min laufen lassen.<br />

– Spannung U 0 abschalten.<br />

– Beide Gashähne vorsichtig öffnen und durch Anheben des<br />

Niveaugefäßes den Säurespiegel bis unmittelbar unter die<br />

Gashähne heben.<br />

– Beide Gashähne schließen.<br />

Leistungs- und Energiemesser:<br />

– Leistungs- und Energiemesser einschalten und 15 min<br />

warm laufen lassen.<br />

– Zeitkonstante 1 s, Strommessbereich 1 A und Spannungsmessbereich<br />

30 V einstellen und Funktionswahlschalter<br />

auf „Ws“ stellen.<br />

Zur Offsetkompensation:<br />

– Steuerschalter auf „Reset“, dann auf „Run“ stellen.<br />

– Mit dem Nullpunktsteller Anzeige zum Stillstand bringen.<br />

– Steuerschalter auf „Reset“ stellen.<br />

2


<strong>LD</strong> Handblätter Physik<br />

<strong>P3.2.5.1</strong><br />

Fig. 1<br />

Versuchsaufbau zur Bestimmung der Faraday-Konstanten mit dem Wasserzersetzungsapparat nach Hofmann.<br />

Messung:<br />

– Spannung U 0 = 30 V einschalten.<br />

– Gasentwicklung an H 2 -Schenkel (Minus-Pol) des Wasserzersetzungsapparates<br />

beobachten und Niveaugefäß nach<br />

unten mitführen, so dass die Flüssigkeitspegel in Niveaugefäß<br />

und H 2 -Schenkel auf gleicher Höhe bleiben.<br />

Sobald der Flüssigkeitsspiegel die 5-ml-Marke erreicht hat:<br />

– Steuerschalter des Leistungs- und Energiemessers auf<br />

„Run“.<br />

Zusatzinformation<br />

Systematische Fehler treten auf durch Lösung vor allem des<br />

Sauerstoffs im Elektrolyten, Haften von Gasblasen an Glaswänden,<br />

Erhöhung der Temperatur des Elektrolyten und des<br />

Gases infolge des Stromdurchgangs.<br />

Der bei der Elektrolyse abgeschiedene atomare Sauerstoff<br />

reagiert teilweise durch Bildung von Perschwefelsäure. Die<br />

aufgefangene Sauerstoffmenge ist daher etwas kleiner als die<br />

ausgeschiedene Sauerstoffmenge. Daher wird die Wasserstoffmenge<br />

zur Auswertung herangezogen.<br />

Sobald der Flüssigkeitsspiegel die 25-ml-Marke erreicht:<br />

– U 0 abschalten und elektrische Arbeit W am Leistungs- und<br />

Energiemesser ablesen.<br />

– Raumtemperatur messen und zusammen mit Luftdruck<br />

p notieren.<br />

Messbeispiel<br />

V 1 = 5 cm 3 , V 2 = 25 cm 3 , = 22 C, p = 1010 hPa<br />

U 0 = 30,0 V, W = 4,65 ⋅ 10 3 Ws<br />

Auswertung und Ergebnis<br />

V = V 2 − V 1 = 20 cm 3 , T = + 273 K = 295 K<br />

Einsetzen der Werte in Gleichung (VI) liefert: F = 94000 As<br />

mol .<br />

Literaturwert: F = 96485 As<br />

mol .<br />

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