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AUf UMWEGEN - Arbeitsmarktservice Österreich

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Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Um als Produktions- und Wirtschaftsstandort erfolgreich zu bleiben, ist<br />

es wichtig, den Menschen eine bestmögliche Ausbildung zukommen zu<br />

lassen. Die Lehrausbildung hat traditionell einen hohen Stellenwert in<br />

Vorarlberg. Das duale Ausbildungssystem hat sich bewährt und wird<br />

weit über unsere Grenzen als Erfolgsmodell geschätzt. Derzeit absolvieren<br />

in Vorarlberg rund 8.200 Personen eine Lehrausbildung. Neben den<br />

meist jugendlichen Lehrlingen gibt es aber auch erwachsene Menschen,<br />

die über Umwege in ihrem Wunschberuf eine Lehrausbildung nachholen.<br />

Das AMS bietet diesen Personen mit dem Projekt Aufstieg und dem<br />

Programm Frauen in Handwerk und Technik (FIT) die Möglichkeit, in<br />

verkürzter Lehrzeit hochqualitative Ausbildungen zu absolvieren. Gerade<br />

mit dem Modell FIT ist es uns gelungen, dem Fachkräftemangel<br />

durch die Ausbildung von Frauen in handwerklich-technischen Berufen<br />

entgegenzuwirken. In diesem Bereich gibt es noch großes Potenzial, das<br />

genutzt werden kann. Für Jugendliche mit beruflichen Startschwierigkeiten<br />

bieten wir zudem die Möglichkeit, über eine überbetriebliche Ausbildungseinrichtung<br />

einen Lehrabschluss zu erlangen.<br />

Die Investition in eine Lehrausbildung und die Entwicklung engagierter<br />

Menschen sichert die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen<br />

und ist ein Garant für eine erfolgreich Zukunft. Das AMS unterstützt<br />

Sie dabei.<br />

Statistik zum Thema<br />

Anton Strini<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Bernhard Bereuter<br />

stv. Landesgeschäftsführer<br />

Rückmeldungen an die Redaktionsleitung<br />

claudia.proell@ams.at<br />

Überbetriebliche Lehrausbildung im <strong>Österreich</strong>vergleich<br />

Die Lehrausbildung hat bei den Vorarlberger Unternehmen einen hohen Stellenwert. Derzeit werden rund 8.200 Lehrlinge in Vorarlberg<br />

ausgebildet. Mehr als 98 Prozent der Lehrlinge bilden die heimischen Betriebe selbst aus. Für Jugendliche, die mit beruflichen<br />

Startschwierigkeiten zu kämpfen haben, bieten die überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen die Chance, einen Lehrabschluss zu<br />

erlangen. In Vorarlberg werden über diese Institutionen circa zwei Prozent der Lehrlinge ausgebildet. Im Vergleich dazu kommen in<br />

Wien 18,2 und in Burgenland 17,4 Prozent aller Lehrlinge über diesen Weg zu einem Lehrabschluss.<br />

Überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen und Lehrlinge am 31.12.2011<br />

(in Klammer nach dem Bundesland die Anzahl der überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen pro Bundesland)<br />

Quer eingestiegen<br />

Elke Sams, 44, hat mit September 2012 eine Lehre bei der z-werkzeugbau-gmbh in<br />

Dornbirn begonnen. Sie wird zur Zerspanungstechnikerin ausgebildet, in verkürzter Lehrzeit.<br />

„Es war in meiner Jugend unmöglich, im Metallbereich<br />

eine Lehrstelle zu bekommen“, erzählt<br />

Elke Sams, „und so habe ich eine Steinmetz-Lehre<br />

gemacht. Das war mir dann aber körperlich zu anstrengend,<br />

deshalb habe ich auf Grafikerin umgesattelt.“<br />

Nach 16 Jahren Berufsausübung wollte sie<br />

es noch einmal mit ihrem Traumberuf versuchen.<br />

Sie wusste, was sie wollte, und stieg nach kurzer<br />

Vormerkung beim AMS ins FIT-Programm ein.<br />

Elke Sams macht eine Ausbildung<br />

in ihrem Wunschberuf.<br />

Sahler, „eine davon arbeitet noch immer bei uns, in<br />

der Arbeitsvorbereitung.“<br />

Was gefällt ihm an Elke Sams? „Ihr Wille, ihr Ehrgeiz<br />

und ihre Zuverlässigkeit. Das hilft enorm,<br />

wenn man in der Ausbildung weiterkommen will.“<br />

Mit den Altersunterschieden im Lehrlingsteam gibt<br />

es keine Probleme. „Das funktioniert reibungslos.<br />

Wir haben durch die geringe Größe des Teams eine<br />

recht familiäre Atmosphäre.“<br />

Frauen in<br />

Handwerk und<br />

Technik (FIT)<br />

Mit der FIT-Implacement<br />

Stiftung bietet<br />

das AMS Vorarlberg<br />

arbeitsuchenden Frauen<br />

berufliche Perspektiven<br />

und begleitet und<br />

betreut sie erfolgreich<br />

auf ihrem Weg in ein<br />

neues Dienstverhältnis.<br />

Vorgemerkten arbeitslosen<br />

Frauen mit<br />

Interesse an einer Ausund<br />

Weiterbildung<br />

bzw. einer fachlichen<br />

Höherqualifizierung in<br />

handwerklichen und<br />

technischen Berufen<br />

werden neue berufliche<br />

Möglichkeiten<br />

geboten.<br />

Eine an die Ausbildung<br />

anschließende vollversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung im<br />

Ausbildungsunternehmen<br />

wird angestrebt.<br />

50,9<br />

Burgenland (10)<br />

17,4<br />

75,2<br />

Kärnten (6)<br />

5,0<br />

Niederösterreich (12)<br />

8,8<br />

Oberösterreich (22)<br />

52,5<br />

4,2<br />

Salzburg (9)<br />

19,9<br />

1,8<br />

Steiermark (23)<br />

66,5<br />

8,1<br />

Tirol (5)<br />

59,8<br />

2,3<br />

Vorarlberg (2)<br />

73,0<br />

1,8<br />

Wien (31)<br />

113,2<br />

18,2<br />

Anzahl der Lehrlinge in einer überbetrieblichen Ausbildung (durchschnittlich pro Ausbildungseinrichtung)<br />

Prozentsatz der Lehrlinge in einer überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung zur Gesamtzahl an Lehrlingen<br />

Quelle: Lehrlingsstatistik 2011, Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong><br />

2 U - Das Magazin für Unternehmen<br />

142,8<br />

Über FIT zur Ausbildung<br />

Als Quereinsteigerin bei FIT hat sie ihr Ausbildungsunternehmen<br />

über einen Betriebsbesuch<br />

kennengelernt. Bei z-werkzeugbau wird sie nun in<br />

einer Lehrzeit von zweieinhalb Jahren zur Zerspanungstechnikerin<br />

ausgebildet. „Mit der verkürzten<br />

Lehrzeit ist es schwierig“, berichtet Peter Sahler,<br />

Leiter der Lehrlingsausbildung bei z-werkzeugbau,<br />

„den Stoff von dreieinhalb Jahren in zwei Jahre<br />

zu pressen, ist nahezu unmöglich. Da Frau Sams<br />

schon eine Lehre abgeschlossen hat und sehr motiviert<br />

ist, bin ich aber optimistisch, dass wir das<br />

schaffen werden.“ Ihre Arbeitseinstellung sei eine<br />

ganz andere als bei einem/einer Fünfzehnjährigen,<br />

und ihre langjährige Berufserfahrung kommt<br />

ihr zugute. Sie arbeitet in einem kleinen Team von<br />

sechs Lehrlingen des ersten Lehrjahres, darunter<br />

auch ein Mädchen. Derzeit hat das Unternehmen<br />

bei den Lehrlingen einen Frauenanteil von 15 Prozent.<br />

„1980 haben wir bereits die ersten zwei Mädchen<br />

im Land als Lehrlinge ausgebildet“, berichtet<br />

Entwicklung<br />

Im Vergleich zu früher sieht Peter Sahler eine große<br />

Veränderung, was die Ausbildung von weiblichen<br />

Lehrlingen betrifft. „Die Ausbildung von Mädchen<br />

und Frauen wird aufgrund des Fachkräftemangels<br />

für uns immer wichtiger.“ Der demografische Wandel<br />

macht auch vor der Metallbranche nicht halt.<br />

Präzision und hohe Qualität bei der<br />

z-werkzeugbau-gmbh.<br />

Lehrausbildner Peter Sahler.<br />

U - Das Magazin für Unternehmen 3

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