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Alle Tage wieder... - Katholische Pfarrgemeinde St. Jacobus. Hilden

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J !COBUS<br />

KATHOLISCH IN HILDEN WINTER 2013 / 2014<br />

<strong>Alle</strong> <strong>Tage</strong> <strong>wieder</strong>...<br />

Wie Rituale unser Leben prägen<br />

J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014<br />

1


<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> <strong>Hilden</strong><br />

Zum Titelfoto<br />

Den Weihanchtsbaum hat die sechsjährige<br />

Emilia aus unserer Gemeinde<br />

gebastelt.<br />

Haben Sie Fragen,<br />

Anregungen,<br />

Lob oder Kritik?<br />

Schreiben Sie an<br />

redaktion@kath‐hilden.de<br />

oder an <strong>Pfarrgemeinde</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>, Pastoralbüro,<br />

Pfarrinfo,<br />

Mühlenstr. 16,<br />

40721 <strong>Hilden</strong>.<br />

IMPRESSUM<br />

J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014<br />

INHALT<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> <strong>Hilden</strong>, Mühlenstr. 16, 40721 <strong>Hilden</strong><br />

REDAKTION:<br />

Sabine Gaida, Hannah Groß, Peter Groß, Pastor Ulrich Hennes (V.i.S.d.P.),<br />

Brigitte Paegert, Friedhelm Paegert, Christoph <strong>St</strong>ehr, Sabine <strong>St</strong>ehr<br />

GESTALTUNG:<br />

Friedhelm Paegert foto@kath-hilden.de<br />

FOTOS:<br />

FotoBox41 – Friedhelm Paegert (1, 3, 4, 6, 8, 9, 10, 11, 14, 16, Inlay);<br />

Pfarrbriefservice.de / Christian Schmidt (5); Pfarrbriefservice.de / Peter Weidemann (7);<br />

03<br />

Editorial<br />

Jedes Kind braucht einen Namen<br />

04<br />

Sind aller guten Dinge drei?<br />

Rituale im Altag<br />

05<br />

Aldi, Halloween und christliche Bräuchte<br />

Was ist aus Weihnachten geworden?<br />

06<br />

Cool aus Tradition<br />

Jugendliche und ihre Rituale<br />

07<br />

Das ist doch krank?<br />

Wenn Rituale zum Zwang werden<br />

08<br />

Theo?!logisch<br />

Sicher auf jedem Parkett<br />

INLAY<br />

<strong>Pfarrgemeinde</strong> aktuell<br />

09<br />

5 Fragen an…<br />

das Christkind<br />

11<br />

Hier geht‘s zur Krippe<br />

Krippen in der Region<br />

12<br />

Tipps der Redaktion<br />

Bücher, Kalender, Ausstellungen<br />

14<br />

Aus der Gemeinde<br />

Neu im Team<br />

15<br />

Bekanntmachungen<br />

Könige gesucht: <strong>St</strong>ernsingeraktion<br />

Pfarrbriefservice.de / Irene Konrad (9); Pfarrbriefservice.de / Friedbert Simon (12);<br />

Kindermissionswerk (15)<br />

KONTAKT:<br />

www.kath-hilden.de, redaktion@kath-hilden.de<br />

TERMIN FÜR DIE AUSTRÄGER:<br />

27. Februar 2014<br />

DRUCK:<br />

Druckhaus Fischer, Memelstr. 8, 42655 Solingen<br />

Auflage: 9.000<br />

2 J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014


Taufbecken in<br />

<strong>St</strong>. Marien, <strong>Hilden</strong><br />

J !COBUS<br />

Jedes Kind...<br />

...braucht einen Namen. Die Zeitung unserer <strong>Pfarrgemeinde</strong><br />

hatte bislang keinen. Denn „Pfarrinfo“ ist anonym, ein<br />

Platzhalter – genauso gut könnte ich meine Adresse mit<br />

„40721 <strong>St</strong>adt, <strong>St</strong>raße 13“ angeben. Jetzt hat das Kind einen<br />

Namen: J JA!cobus !COBUS. Die Redaktion fand ihn während eines<br />

Workshops, der eine Vielzahl von Ideen erbrachte: witzige und<br />

aberwitzige, zahme und lahme, aufrüttelnde und aufmüpfige.<br />

Schließlich haben wir uns für einen Namen entschieden, der<br />

einen klaren Bezug zu unserer <strong>Pfarrgemeinde</strong> herstellt und<br />

durch die typografische Gestaltung auffällig ist, ohne hoffentlich<br />

aufgesetzt zu wirken.<br />

Von der „Taufe“ unserer Zeitung führt ein direkter Weg zum<br />

Thema dieser Ausgabe des J JA!cobus !COBUS.<br />

Christliche Riten –<br />

auch die Sakramente gehören dazu – bestimmen gerade in der<br />

Vorweihnachtszeit den Alltag vieler Familien.<br />

Der kleine Bruder des Ritus ist das Ritual, das oft nichts<br />

mit Religion zu tun hat. Fußballfans, die den Sieg ihrer<br />

Mannschaft herbeibeschwören, indem sie das <strong>St</strong>adion in<br />

voller Vereinsmontur betreten, pflegen genauso ein Ritual<br />

wie Jugendliche, die ihre eigene Sprache haben, um sich auf<br />

Facebook zu verabreden. Rituale machen das Leben einfacher,<br />

verbindlicher, aber sie können es auch zur Hölle machen, wenn<br />

sie zwanghaft werden.<br />

Ob mit oder ohne Rituale – genießen Sie die Vorweihnachtszeit!<br />

Die Redaktion des J JA!cobus !COBUS wünscht Ihnen ein frohes Fest<br />

und hofft auf ein Wiedersehen, Wiederhören, Wiederlesen im<br />

neuen Jahr.<br />

CHRISTOPH STEHR<br />

J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014<br />

3


Das Labyrinth in der<br />

Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan<br />

in Brühl lädt dazu ein,<br />

Orientierung neu zu<br />

entdecken. So funktionieren<br />

auch Rituale:<br />

Sie sind Wegweiser<br />

durchs Leben.<br />

Sind aller guten Dinge drei?<br />

Zauberformeln? Überlebensstrategien? <strong>St</strong>ützpfeiler im<br />

Lebensalltag? Im Schlängelpfad zwischen Gewohnheit,<br />

Brauch, Klischee, Sitte, Tradition, Zeremonie und Symbol<br />

können wir uns den Ritualen nähern – sie sind allgegenwärtig,<br />

auch jenseits von Glauben und Kirche.<br />

Es macht eben doch einen Unterschied zwischen dem Rauchen<br />

einer Friedenspfeife oder der 25. Zigarette des <strong>Tage</strong>s, die man<br />

mit Kollegen auf dem Balkon raucht. Reinhard Mey beschreibt<br />

das wunderbar: Ich strickte mir eine Überlebensstrategie, eine<br />

Art von Zauberformel und die versagte nie: <strong>St</strong>eh auf dem linken<br />

Bein, tritt nicht auf die Fuge dabei und zähle dreimal bis drei...<br />

Wenn man das oder das genauso macht, wird das oder das<br />

nie oder ganz bestimmt eintreten. <strong>Alle</strong>in nach den Gesetzen<br />

der Wahrscheinlichkeit ergibt sich da natürlich eine akzeptable<br />

Trefferquote. Vieles wird Ihnen einfallen, was allein mit der Zahl<br />

drei zusammenhängt: dreimaliger Münzwurf, dreimal helau,<br />

dreimal Weihrauch, aller guten Dinge sind drei…<br />

Die Braut über die Türschwelle tragen, das Brautstraußwerfen,<br />

Schlösser an der Kölner Brücke anbringen, die Schultüte, der<br />

erste Zahn, die ersten Babyschuhe, all das kann bedeutungsüberhöht<br />

werden, ebenso wie den Klapperstorch vors Haus<br />

stellen, das Türkränzen zu besonderen Anlässen und Brot und<br />

Salz zum Einzug reichen. Rituale sind besonders gehäuft an<br />

den Lebenswendepunkten zu finden. Wenn kirchliche Rituale<br />

nicht erwünscht sind, greifen ähnliche die Leere auf: die Jugendweihe,<br />

der Lichterumzug, der Kauf von „Jahresendflügelfiguren“,<br />

viele Abschiedsrituale bei nichtkirchlichen Begräbnissen,<br />

wie das Ritual, dass der Kapitän bei Seebestattungen ein<br />

letztes Glas Schnaps auf das Wohl (?) des Toten trinkt und das<br />

Glas dann ins Meer wirft.<br />

Es gibt einen Film über eine amerikanische Familie, die weit<br />

verstreut war, sich aber immer zu „Thanksgiving“ traf, wobei der<br />

älteste Sohn dann den Truthahn anschneiden musste. Durch<br />

alle möglichen Hindernisse traf der aber zunächst nicht ein, sodass<br />

der zweite Sohn den Truthahn anschnitt. Dieses Ereignis<br />

wird zum Anlass für einen familiären Zusammenbruch. Das ist<br />

auch die Absicht des Films, in diesem Durchbrechen eines Tabus<br />

die ganze familiäre Fragilität aufzuzeigen.<br />

Rituale bestimmen unser Leben. In Symbolen und Ritualen wird<br />

uns eine Erfahrungsdimension aufgezeigt, die über biologische<br />

Wahrnehmungen hinausreicht. Weder Geld noch Zeit machen<br />

etwas zum Ritual, sondern ob ein Sinn daraus erwächst, das<br />

so zu tun. Diese Sinngebung kann natürlich auch in die Irre<br />

führen. Es gibt aber auch verlogene Rituale und solche, die<br />

der Etablierung von Macht dienen. Es gibt den Missbrauch von<br />

Ritualen, den wir im Dritten Reich sowie in den Kriegen der letzten<br />

Jahre sehen können. Erwähnen möchte ich hier auch die<br />

Beschneidung von Mädchen und Rituale der Erniedrigung bei<br />

„Aufnahmeritualen“ sowie Ekelrituale, von denen das Dschungelcamp<br />

lebt.<br />

Rituale können das Leben ordnen und strukturieren, das Zusammenleben<br />

verbessern, dem Einzelnen Halt geben, sinnstiftend<br />

wirken an <strong>St</strong>ellen, an denen wir oft im Handeln blockiert<br />

sind oder Schwierigkeiten haben, Situationen zu erklären und<br />

zu beeinflussen, die sich dem Wort und Geist entziehen.<br />

ELISABETH SCHANG<br />

4 J !COBUS Winter 2013 / 2014


Aldi, Halloween und das christliche Brauchtum<br />

Der Advent begann in diesem Jahr am 3. September, als<br />

Aldi mit Lebkuchen und Spekulatius aufwartete. Was ist<br />

aus unserem christlichen Weihnachtsfest geworden?<br />

Dabei gehört zum christlichen Brauchtum doch wesentlich der<br />

Grundsatz: <strong>Alle</strong>s zu seiner Zeit! Und seine Zeit ist noch nicht<br />

gekommen. (vgl. Joh 2,4) Das christliche Festjahr mit seinen<br />

vielen Bräuchen stellt doch eine Verbindung her zwischen dem<br />

Leben des Einzelnen in Gemeinschaft, dem zyklischen Jahreslauf<br />

in Natur und Kosmos und der christlichen Heilsdeutung<br />

dieser Welt von Jesus Christus. Die Bräuche als lieb gewonnene<br />

häusliche Begleiter der (kirchlichen) Feste und Feiern zielen<br />

daher auf einen tieferen Sinn. Das Grün der adventlichen Zweige<br />

spricht vom Leben, das wachsende Licht des Adventskranzes<br />

verweist auf den kommenden Christus, süße Gaben vor<br />

allem an die Kinder mögen ein unvollkommenes Abbild himmlischer<br />

Freuden sein. Fest und Brauch dienen dabei keinem<br />

besonderen Zweck, ja sie sind eher „zweckfrei“, haben aber<br />

einen tiefen Sinn. Wenn dieser Sinnzusammenhang nicht mehr<br />

hergestellt werden kann, verkommen Fest und Brauch, sie verlieren<br />

ihren Sinn und werden verzweckt.<br />

Bräuche sind daher zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern<br />

oder gar abzuschaffen (wie auch der <strong>St</strong>ierkampf oder bestimmte<br />

Formen der religiös motivierten Beschneidung), wenn<br />

ihr Sinn fragwürdig geworden ist.<br />

Brauch kommt von „brauchen“, und das heißt doch: Das, worum<br />

es geht, gilt es ganz praktisch in das Leben hineinzutun, zu<br />

„gebrauchen“ im guten Sinn; das heißt auch, die Zeit sinnvoll zu<br />

füllen und zu nutzen mit den zur Verfügung stehenden Gaben.<br />

Wer Brauchtum pflegt, weiß sich verbunden mit der Welt und<br />

mit Gott. Das ist das Gegenteil von dem, was so manchen modernen<br />

„Brauch“ kennzeichnet: Es geht eben nicht darum, sich<br />

die Langeweile zu vertreiben mit der nächsten Party, sondern<br />

die Balance zwischen Erwartung und Erfüllung zu halten. Wenn<br />

mir auch Internet und globaler Markt die ständige Verfügbarkeit<br />

aller Güter vorgaukeln möchten: Das Himmelreich kann man<br />

noch nicht bei Amazon bestellen! Mögen wir durch unsere guten<br />

Bräuche daran erinnert sein, dass das Paradies auf Erden<br />

eine Gabe Gottes ist, die wir noch erbitten müssen. Dann können<br />

wir auch <strong>wieder</strong> sinnvoll Weihnachten feiern. Aber alles zu<br />

seiner Zeit!<br />

Das beste Beispiel neben Weihnachten ist das sogenannte<br />

„Halloween“, das sich seit einigen Jahren auch hierzulande größerer<br />

Beliebtheit erfreut. Seines ursprünglichen Sinnes ganz<br />

beraubt, verkommt es zum Konsum. Der ursprünglich durchaus<br />

christlich motivierte Heischebrauch der Kinder (Bitte um Gaben),<br />

der eigentlich die Großzügigkeit der Geber und wahrhaft<br />

christlich motiviertes Teilen zum Inhalt hat (siehe Nikolaus),<br />

wird durch die erpresserische Formel „Süßes oder <strong>St</strong>reiche“<br />

(trick or treat) pervertiert, was oftmals dazu führt, dass weniger<br />

gebefreudige Häuser mit Eiern beworfen werden. Natürlich hat<br />

es auch bei uns früher Schadensbräuche gegeben. Manche<br />

J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014<br />

FRANK GÖBEL, Pastoralreferent<br />

5


Cool aus Tradition<br />

Rituale sind nur was für Alte, für den Schützenkönig,<br />

den Vereinsmeier, den Kirchgänger. Von wegen! Auch<br />

Jugendliche haben Rituale.<br />

Es ist Mittwochabend. Ich packe meine Schultasche – morgen<br />

steht eine wichtige Leistungskurs-Klausur in Biologie an. Den<br />

Ausgang der Klausur möchte ich natürlich nicht dem Schicksal<br />

überlassen, und so haben sich einige feste Gewohnheiten eingeschlichen,<br />

die mir das Gefühl geben, etwas mehr Sicherheit<br />

im Wirrwarr der Tiere und Pflanzen zu haben. In der Nacht liegen<br />

die Lernblätter unter dem Kopfkissen, und am Morgen wird<br />

ein ausgewogenes Frühstück eingenommen, um den Körper<br />

auf Trab zu bringen. In der Klausur gibt es immer das gleiche<br />

Getränk, und das Glücksarmband darf natürlich auch nicht fehlen.<br />

Wenn ich mich so umschaue, bin ich da aber nicht die Einzige.<br />

Einige schließen vor jeder Klausur kurz die Augen, andere<br />

haben einen Glücksbringer auf ihrem Tisch liegen, und <strong>wieder</strong><br />

andere brauchen das kurze Zwinkern der Freundin, um Glück<br />

zu wünschen.<br />

Man könnte denken: So was ist doch was für kleine Kinder!<br />

Aber sieht man sich um, so kann man auch bei den scheinbar<br />

„coolen“ Jugendlichen überall kleine Rituale und Gewohnheiten<br />

entdecken, die sich so eingeschlichen haben. Sei es nun, dass<br />

man bei jedem Fußballspiel der Lieblingsmannschaft die gleichen<br />

Anziehsachen trägt, dass man am Morgen noch schnell<br />

einmal das Lieblingslied hört oder dass man einmal in der Woche<br />

zu einem festen Zeitpunkt ein ausgiebiges Gespräch mit<br />

der besten Freundin führt. Jeder hat sie, kaum einer kann sie<br />

sich so richtig erklären. Irgendwo gehören Rituale ja vor allem<br />

bei uns jungen Leuten zum Leben. Sie geben einerseits feste<br />

Anknüpfungspunkte und verlässliche Vorgänge in einem oftmals<br />

sehr chaotischen Alltag, und sie entstehen andererseits<br />

auch einfach durch den Wunsch, Dinge regeln zu können, auf<br />

die wir sonst keinen oder zumindest scheinbar geringen Einfluss<br />

haben. Sie helfen uns, auch wenn der Sinn manchmal<br />

nicht so offensichtlich ist. Und so werde ich wohl noch auf der<br />

Uni meine Klausur-Rituale beibehalten – nur ob die Sachen<br />

dann noch alle unter das Kopfkissen passen?<br />

HANNAH GROß<br />

6 J !COBUS Winter 2013 / 2014


Zwangsstörungen können<br />

sich zu schweren Erkrankungen<br />

ausweiten – oft<br />

verbunden mit Erschöpfungszuständen<br />

und<br />

sozialer Isolation.<br />

Das ist doch krank!?<br />

Viele Menschen leiden unter Ritualen – Waschzwang, Kontrollzwang,<br />

Berührzwang, Zählzwang. Eine Mitarbeiterin<br />

einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie berichtet.<br />

Wenn es Herbst wird und die Blätter von den Bäumen fallen,<br />

dann macht es richtig Spaß, draußen spazieren zu gehen und<br />

die frische Luft einzuatmen. Was ist aber, wenn wir glauben,<br />

an sieben <strong>Tage</strong>n in der Woche nach draußen gehen zu müssen<br />

– vielleicht noch in Sportkleidung, um fünf oder zehn Kilometer<br />

laufen zu müssen? Wenn ich das Internet nutzen kann,<br />

um schnell noch ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen, dann<br />

freue ich mich trotz der Hektik im Alltag, dieses Thema nach<br />

Ladenschluss auch noch erledigt zu haben. Was ist aber, wenn<br />

wir jeden Tag stundenlang vor dem Computer Preisvergleiche<br />

durchführen und auf jeden Fall jeden Tag etwas kaufen müssen?<br />

Wenn wir morgens noch kurz unter die Dusche springen<br />

können, um dann gut gelaunt und frisch gewaschen zur Arbeit<br />

oder in die Schule zu fahren, dann hat der Tag schon gut begonnen.<br />

Was ist aber, wenn wir täglich mindestens dreißig Minuten<br />

duschen müssen, bevor uns das Gefühl der Sauberkeit<br />

erreicht? Was ist, wenn wir nichts mehr wegschmeißen können<br />

und das Haus sich immer mehr mit irgendwelchen Dingen füllt,<br />

die gestapelt in den Ecken liegen? – Dann werden gute Rituale<br />

zu einem Zwang, der schrittweise immer mehr Raum in<br />

unserem Leben einnimmt. Waschzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang,<br />

Berührzwang, Zählzwang oder verbale Zwänge<br />

stehen für solche Krankheitsbilder. Betroffene schätzen dabei<br />

Ordnung, Hygiene oder Kontrolle anders ein als normal, als<br />

der Durchschnitt der Bevölkerung. Sie besitzen einen eigenständigen<br />

Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Obwohl<br />

sie das als übertrieben erkennen, können sie sich diesem<br />

Zwang in der Regel nicht in den Weg stellen. So muss sich<br />

J !COBUS<br />

die Kleidung im Schrank einer ganz genauen Kleiderordnung<br />

unterziehen oder die Zähne müssen über eine halbe <strong>St</strong>unde<br />

geputzt werden, bevor sie das Licht der Sonne <strong>wieder</strong> erblicken<br />

dürfen. Solche Zwangsstörungen sind als Krankheitsbild<br />

bekannt, aber die Übergänge sind fließend.<br />

Was ist noch normal? Was ist schon zwanghaft? Nicht von<br />

ungefähr riefen die Weisen schon im Altertum „Erkenne Dich<br />

selbst!“, um auf dem festen Boden der Normalität weiterzugehen<br />

und nicht falsch abzubiegen. In Gegensätzen und Polaritäten<br />

zu denken, ist dabei einfach, und ausgeprägte Zwangsstörungen<br />

gehen viele von uns nichts an. Die Übergänge jedoch<br />

sind schwer zu bestimmen. Ist wirklich alles normal in unserem<br />

Leben und unseren Ritualen des Alltags – vom morgendlichen<br />

Frühstück über den Arbeitsalltag bis hin zum Abendprogramm?<br />

Vielleicht ist es Zeit, einmal unseren eigenen Alltag und unsere<br />

täglichen Rituale zu überprüfen, um sinnlose Zwänge loszulassen?<br />

Führe ich mein Leben noch normal? Oder üben Smartphones,<br />

soziale Netzwerke oder E-Mails schon längst einen<br />

rituellen Zwang auf mich aus? Bekomme ich Panikattacken,<br />

wenn ich nicht alle fünf Minuten mein Smartphone auf Neuigkeiten<br />

überprüfen kann? Werde ich unruhig und nervös, wenn<br />

ich nicht immer ganz genau darüber informiert werde, was gerade<br />

in meiner Abteilung oder Schulklasse geredet und getan<br />

wird? Am Ende muss jeder diese Fragen und Betrachtungen für<br />

sich selbst stellen und immer <strong>wieder</strong> neu beantworten. So werden<br />

sie zu einer <strong>wieder</strong>kehrenden Herausforderung für unsere<br />

täglichen Rituale als Bestandteil eines glücklichen und gesunden<br />

Lebens.<br />

Winter 2013 / 2014<br />

7


Theo?!logisch<br />

Sicher auf jedem Parkett<br />

Religiöse Rituale ermöglichen die Begegnung mit Gott. Sie<br />

begleiten uns von der Taufe bis zum Tod.<br />

Menschen meiner Generation erinnern sich sicher an die Ende<br />

der 60er-Jahre ausgestrahlte ZDF-Jugendserie „Till, der Junge<br />

von nebenan“. In Erinnerung geblieben ist mir das feste Ritual<br />

in jeder Folge, wenn der Junge Till pünktlich um 12 Uhr zum<br />

Glockenschlag das Arbeitszimmer seines Vaters betritt mit den<br />

Worten „Ist es gestattet, Euer Gnaden?“ und der Vater antwortet:<br />

„Es ist, es ist.“ Till: „Hat Euer Gnaden einen fruchtbaren<br />

Arbeitstag gehabt?“ Der Vater: „Er hat, er hat. Setze er sich,<br />

mein Sohn.“ Hinter der komödiantischen Szene dieses Rituals<br />

steckt jedoch ein tieferer Sinn. Durch das stets mittägliche Treffen<br />

von Vater und Sohn ist bei den unterschiedlichen <strong>Tage</strong>sabläufen<br />

gewährleistet, dass es zu einer guten Begegnung des<br />

Austausches zwischen beiden kommt. Uhrzeit und formalisierter<br />

Auftakt sorgen für den regelmäßigen Kontakt zwischen Till<br />

und seinem in Arbeit eingespannten Vater.<br />

Rituale haben, so wird deutlich, keinen Selbstzweck, sondern<br />

sind Hilfestellung und wollen Sinn eröffnen. Das gilt in gleicher<br />

Weise für den profanen wie für den religiösen Bereich. Festgefügte<br />

Abläufe geben Sicherheit und verweisen in Wort und Gebärde<br />

selbst oft schon auf den dahinterstehenden tieferen Sinn.<br />

Sie sind umso bedeutsamer, je mehr sich der Mensch in Situationen<br />

der Unsicherheit befindet oder begibt. Umgangsformen<br />

und Etikette, wie sie beispielsweise der Knigge festhält, bestehen<br />

oftmals aus kleineren oder größeren Ritualen. Sie wollen<br />

dem Menschen helfen, sich in verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Situationen auf sicherem Parkett zu bewegen. Sie spielen<br />

auch eine wichtige Rolle im religiösen Kontext, wo der Mensch<br />

dem Transzendenten, dem Unbegreifbaren, dem der fassbaren<br />

Wirklichkeit übersteigenden Bereich, wo er Gott begegnet.<br />

Religiöse Rituale sind in der Regel umfangreicher, wir nennen<br />

sie Ritus. Es sind festgefügte Formen von Wort und Zeichen,<br />

8<br />

J !COBUS<br />

die eine tiefere Wirklichkeit bezeichnen und dem Menschen zur<br />

Begegnung mit Gott verhelfen wollen. Natürlich ist die Begegnung<br />

zwischen Gott und Mensch nicht vom Ritual abhängig,<br />

aber sie entlasten den Menschen, der nicht jedes Mal neu erfinden<br />

muss, wie und was er zu Gott sagt. Riten ermöglichen zugleich<br />

gemeinschaftlichen Vollzug. Besonders in Grenzsituationen<br />

unterstützen sie den Menschen in seiner Hilflosigkeit und<br />

Ohnmacht, wo der Mensch sprachlos wird, nicht weiß, was er<br />

sagen, was er tun soll. Besonders deutlich wird mir dies immer<br />

am <strong>St</strong>erbebett eines Menschen beim Ritus der Krankensalbung<br />

und der Wegzehrung (des Kommunionempfangs in der <strong>St</strong>erbestunde),<br />

die Verabschiedung des <strong>St</strong>erbenden oder des Verstorbenen.<br />

Da gibt der Ritus Halt und Sicherheit, ja sogar Trost.<br />

Wir erfinden die Begegnung mit Gott auch nicht jedes Mal neu.<br />

Wir lassen uns ein, besonders in der Feier der Sakramente,<br />

vor allem der Heiligen Messe, auf einen Ritus, der uns vertraut<br />

geworden ist, der uns vorgegeben ist. Der Ritus der Kirche, die<br />

Liturgie, die immer in der Kraft des Heiligen Geistes geschieht,<br />

gibt uns die Sicherheit, dass in den Zeichen, die wir tun, sich<br />

wirklich das vollzieht, wovon diese Zeichen sprechen. Im Ritus<br />

der Taufe erhält der Mensch Anteil an Tod und Auferstehung<br />

Jesu, er wird abgewaschen von der todbringenden Erbschuld<br />

und übergossen mit dem Wasser des Lebens, das heißt zum<br />

Ewigen Leben gerufen. Im Ritus der Lossprechung des Bußsakraments<br />

werden uns wirklich die Sünden vergeben, wir werden<br />

mit Gott versöhnt. Im Ritus der Krankensalbung wird der<br />

Kranke in seiner Krankheit aufgerichtet und Gott anvertraut. Im<br />

Ritus der Eucharistie werden Brot und Wein verwandelt in Leib<br />

und Blut Christi, sodass wir den Herrn wirklich als Speise empfangen.<br />

In solchen religiösen Ritualen kommt Gott uns nahe<br />

und wird uns vertraut. Sie ermöglichen uns wirklich tiefe, vertraute<br />

Begegnung mit dem Herrn, geradezu so wie bei Till, dem<br />

Jungen von nebenan, und seinem Vater.<br />

ULRICH HENNES, Pfarrer<br />

Winter 2013 / 2014


J !COBUS<br />

Adventsmarkt <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong><br />

WINTER 2013 / 2014<br />


J !COBUS<br />

PFARRINFORMATIONEN<br />

WINTER 2013 / 2014<br />

Gottesdienstordnung<br />

Heilige Messen am Wochenende<br />


Gleichzeitig findet der alljährliche Adventsbasar der<br />

KjG <strong>St</strong>. Konrad statt. Es werden Plätzchen und Basteleien<br />

aus den Kinder- und Jugendgruppen verkauft. Aufwärmen<br />

kann man sich mit Glühwein und Kinderpunsch. Der Erlös<br />

wird für einen guten Zweck gespendet.<br />

Hinweis: Die Vorabendmesse beginnt an diesem Tag erst<br />

um 19:00 Uhr!<br />

10:00


Kath. Kirchengemeinde <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> <strong>Hilden</strong><br />

< <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> – < <strong>St</strong>. Konrad – < <strong>St</strong>. Marien<br />

Mühlenstraße 16 40721 <strong>Hilden</strong><br />

Telefon: 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Fax: 0 21 03 / 24 66 - 22<br />

eMail:<br />

pastoralbuero@kath-hilden.de<br />

Web:<br />

www.kath-hilden.de<br />

Pfarrsekretärinnen im Pastoralbüro:<br />

Bettina Kowalewski, Bettina <strong>St</strong>agat, Sigrid Walter<br />

Öffnungszeiten des Pastoralbüros<br />

vormittags nachmittags<br />

montags 09:00 - 12:00 Uhr 15:00 - 18:00 Uhr<br />

dienstags 09:00 - 12:00 Uhr 15:00 - 18:00 Uhr<br />

mittwochs 09:00 - 12:00 Uhr<br />

donnerstags 09:00 - 12:00 Uhr 15:00 - 18:00 Uhr<br />

freitags 09:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 18:00 Uhr<br />

Seelsorger / Seelsorgerinnen<br />

Pfarrer 0 21 03 / 24 66 - 23<br />

Msgr. Ulrich Hennes<br />

pastor.hennes@kath-hilden.de<br />

Pfarrvikar 0 21 03 / 3 95 84 58<br />

Pfarrer Franz Maria Werhahn pfarrer.werhahn@kath-hilden.de<br />

Pfarrer 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Pfarrer Fritz May<br />

pastoralbuero@kath-hilden.de<br />

Kaplan 0 21 03 / 2 48 77 90<br />

Pater Tijo G. Thannickal kaplan.tijo@kath-hilden.de<br />

Diakon 0 21 03 / 2 51 91 35<br />

Thomas Wentz<br />

diakon.wentz@kath-hilden.de<br />

Diakon 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Klaus Heep<br />

diakon.heep@kath-hilden.de<br />

Pastoralreferent 0 21 03 / 9 41 28 26<br />

Frank Göbel<br />

goebel@kath-hilden.de<br />

Pastoralreferentin 0 21 03 / 3 95 84 09<br />

Anne Billion<br />

billion@kath-hilden.de<br />

Pastoralreferent 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Robert Eiteneuer<br />

robert.eiteneuer@erzbistum-koeln.de<br />

Gemeindeassistentin 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Ulrike Peters<br />

peters@kath-hilden.de<br />

Pfarrer i. R. 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Pfarrer Günter Ottenberg pfarrer.ottenberg@kath-hilden.de<br />

Pfarrer i. R. 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Msgr. Hermann-Josef Kremer pastoralbuero@kath-hilden.de<br />

Pastorale Laiengremien<br />

<strong>Pfarrgemeinde</strong>rat<br />

Ortsausschüsse<br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong><br />

<strong>St</strong>. Konrad<br />

<strong>St</strong>. Marien<br />

Kirchenmusiker<br />

pgr@kath-hilden.de<br />

oa.st-jacobus@kath-hilden.de<br />

oa.st-konrad@kath-hilden.de<br />

oa.st-marien@kath-hilden.de<br />

Seelsorgebereichsmusiker 0172 / 24 66 704<br />

Carlos A. Reigadas<br />

reigadas@kath-hilden.de<br />

Kirchenmusikerin im Seelsorgebereich 0 21 03 / 24 66 - 0<br />

Nora Grikstaite-Nkemka<br />

pastoralbuero@kath-hilden.de<br />

8 J !COBUS Winter 2013 / 2014<br />

Sprechstunden<br />

Pfarrer Msgr. Ulrich Hennes<br />

Mühlenstraße 16 freitags 14:30 - 18:00 Uhr<br />

(nach vorheriger Anmeldung über das Pastoralbüro)<br />

Gesprächstermine mit allen anderen Seelsorgern können Sie über<br />

die jeweiligen Kontaktdaten individuell vereinbaren.<br />

Konten<br />

Kath. Kirchengemeinde <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong><br />

Konto Nr. Bankleitzahl Sparkasse HRV<br />

34388488 334 500 00<br />

Bürgerstiftung <strong>Hilden</strong><br />

Konto Nr. Bankleitzahl Sparkasse HRV<br />

34323907 334 500 00<br />

Nachbarschaftszentren<br />

Nachbarschaftszentrum<br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> 0 21 03 / 24 66 - 28<br />

Andrea Schoder<br />

schoder@kath-hilden.de<br />

Nachbarschaftszentrum<br />

<strong>St</strong>. Marien 0 21 03 / 4 65 43<br />

Zdenka Brause<br />

brause@kath-hilden.de<br />

Kindertagesstätten / Familienzentrum<br />

Kita <strong>St</strong>. Christophorus 0 21 03 / 6 51 54<br />

Irmgard Sinsteden<br />

kita.st-christophorus@kath-hilden.de<br />

Kita <strong>St</strong>. Elisabeth 0 21 03 / 4 51 44<br />

Katharina Hauptmeier kita.st-elisabeth@kath-hilden.de<br />

Kita <strong>St</strong>. Josef 0 21 03 / 8 78 98<br />

Renate Coché<br />

kita-st-josef@kath-hilden.de<br />

Kita u. Familienzentr. <strong>St</strong>. Konrad 0 21 03 / 6 53 16<br />

Ursula Ebelt<br />

info@kleiner-konrad.de<br />

Kita <strong>St</strong>. Marien 0 21 03 / 4 01 11<br />

Roswitha Wermke<br />

kita-marien@kath-hilden.de<br />

Caritas-Kita <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> 0 21 03 / 8 73 77<br />

Auguste Wawer<br />

wawer@caritas-mettmann.de<br />

Jugendarbeit<br />

Pfarrjugend <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong><br />

Jacqueline Burchert<br />

DPSG <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong><br />

burchert@kath-hilden.de<br />

dpsg@kath-hilden.de<br />

Kinder- und Jugendtreff<br />

<strong>St</strong>. Konrad 0 21 03 / 33 72 71<br />

Carsten Wannhof<br />

www.jugendtreff-st-konrad.de<br />

KjG <strong>St</strong>. Konrad<br />

Pfarrjugend <strong>St</strong>. Marien<br />

Roman Fiedler<br />

Priesternotruf<br />

www.kjg-st-konrad.de<br />

pfarrjugend-marien@kath-hilden.de<br />

Adressen der Kath. Kirchen in <strong>Hilden</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>, Mittelstr. 10<br />

<strong>St</strong>. Konrad, <strong>St</strong>.-Konrad-<strong>Alle</strong>e 39<br />

<strong>St</strong>. Marien, Gerresheimer <strong>St</strong>r. 223<br />

<strong>St</strong>. Johannes Ev., Zeißweg 4<br />

0173 / 5 44 45 87


Fünf<br />

Fragen an...<br />

das Christkind<br />

Das Christkind ist eine Symbolfigur des weihnachtlichen<br />

Schenkens, das ungesehen an Heiligabend oder in manchen<br />

Gegenden auch in der Nacht zum 25. Dezember in die<br />

Häuser kommt und die Weihnachtsgeschenke bringt.<br />

? Liebes Christkind, wir alle kennen Dich schon unser ganzes<br />

Leben lang. Woher kommst Du eigentlich und wie alt<br />

bist Du?<br />

Nun, ich bin jetzt 478 Jahre alt. Beauftragt wurde ich damals<br />

von dem Reformator Martin Luther. Die evangelischen Christen<br />

lehnten nämlich die Verehrung von Heiligen strikt ab, und damit<br />

leider auch die Verehrung des heiligen Nikolaus. Da sie aber<br />

überhaupt nichts gegen Geschenke einzuwenden hatten, wurde<br />

dringend ein Ersatz gesucht und ich kurzerhand von Herrn<br />

Luther stellvertretend für den Nikolaus mit dem Beschenken der<br />

evangelischen Kinder beauftragt. Ich wurde damals „der Heilige<br />

Christ“ genannt, und im Laufe der vielen Jahre ist von den<br />

Menschen daraus der Name „Christkind“ gemacht geworden.<br />

? Es ist aber doch so, dass Du auch in die katholischen<br />

Familien kommst. Wie kam es den dazu?<br />

Also, das war so: Noch bis ins 20. Jahrhundert wurden die katholischen<br />

Kinder am Nikolaustag, also dem 6. Dezember, vom<br />

Nikolaus mit Geschenken versorgt. Die Kinder fanden aber Geschenke<br />

an Heiligabend auch toll, und so bekam ich mit der<br />

Zeit immer mehr auch in katholischen Familien zu tun. Im Laufe<br />

des letzten Jahrhunderts dann kam plötzlich der Weihnachtsmann<br />

daher und übernahm besonders in evangelischen Familien<br />

meine Aufgabe, sodass ich heute überwiegend bei katholischen<br />

Familien aktiv bin. Ja, ja, so war das.<br />

J !COBUS<br />

? Aber der Weihnachtsmann ist doch gar keine echte historische<br />

Figur, oder?<br />

Ja, das ist richtig. Die Figur des Weihnachtsmanns ist von der<br />

amerikanischen Firma Coca-Cola seit 1931 für Werbezwecke<br />

benutzt und bekannt gemacht worden. Er hat aber nichts mit<br />

dem heiligen Nikolaus zu tun. Er wird als dicklicher, freundlicher<br />

alter Mann dargestellt, der die lieben Kinder beschenkt und die<br />

bösen Kinder von seinem Knecht Ruprecht mit der Rute bestrafen<br />

lässt. Das ist natürlich alles Quatsch. Er hat niemals Aufgaben<br />

des heiligen Nikolaus übernommen, sondern diente immer<br />

nur den Kaufleuten zum Ankurbeln ihres Geschäfts.<br />

? Der heilige Nikolaus ist ja in der ganzen Welt unterwegs.<br />

Hast Du auch so viel zu tun?<br />

Mein Arbeitsplatz ist überall da, wo Deutsch gesprochen wird,<br />

in Italien, wo man mich „Gesù bambino“ nennt, und in Kolumbien,<br />

wo ich „El Niño Jesus“ genannt werde. Also habe ich noch<br />

lange nicht so viel zu tun wie der heilige Nikolaus. Aber für mich<br />

reicht es auch so.<br />

? Was tust Du denn in Deiner freien Zeit?<br />

In meiner freien Zeit lebe ich bei Gott im Himmel und sammle<br />

Kraft für meine Aufgaben.<br />

? Vielen Dank für dieses Interview.<br />

Die Fragen stellte PETER GROß.<br />

Winter 2013 / 2014<br />

9


10 <strong>St</strong>. J <strong>Jacobus</strong> !COBUS<br />

<strong>Hilden</strong> • 2013 Winter Christi • Pfarrinfo 2013 Geburt, / 2014<br />

3 Kirchenfenster im Altarraum von <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>, <strong>Hilden</strong>


In loser Folge veröffentlicht J JA!cobus !COBUS<br />

ab dieser Ausgabe Szenen der<br />

Kirchenfenster von <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>, <strong>Hilden</strong> –<br />

zum Ausschneiden, Sammeln, Einrahmen,<br />

Verschenken...<br />

Hier geht’s zur Krippe<br />

Verborgene Schätze bringt die Krippenausstellung der <strong>Pfarrgemeinde</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> <strong>Hilden</strong> ans Licht. Jeder ist eingeladen,<br />

die eigene Krippe in der Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> aufzubauen<br />

und während des <strong>St</strong>.-<strong>Jacobus</strong>-Adventsmarktes, der am 7. Dezember<br />

2013 von 10 bis 20 Uhr vor der <strong>Jacobus</strong>-Kirche stattfindet,<br />

zu präsentieren. Am selben Tag lädt die Evangelische<br />

Gemeinde <strong>Hilden</strong> von 10 bis 18 Uhr zu einer Ausstellung mit<br />

Hauskrippen in der Reformationskirche am Alten Markt ein.<br />

Unter anderem werden zwei Krippen gezeigt, die Annette Hiemenz<br />

lens gilt. Vier Wochen lang ist die Krippe geöffnet (montags bis<br />

freitags 10 bis 12 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, samstags, sonntags,<br />

feiertags 14 bis 18 Uhr; <strong>St</strong>. Antonius, Bevergerner <strong>St</strong>r. 25,<br />

48429 Rheine). In Losheim, nahe der belgischen Grenze, erhebt<br />

Ars Krippana den Anspruch, die größte Krippenausstellung<br />

Europas zu sein. Bis zu 300 Krippen erwarten den Besucher.<br />

Der Eintritt kostet 6,50 Euro, Kinder bis zwölf Jahre zahlen<br />

4 Euro. Die Ausstellung ist täglich außer montags von 10 bis<br />

für ihren Lehrgang<br />

zur Krippenbaumeisterin<br />

gestaltet hat. Die Künstlerin<br />

erweitert außerdem<br />

ihre Krippenlandschaft in<br />

der Erlöserkirche im <strong>Hilden</strong>er<br />

Süden: Mittlerweile<br />

über 100 Figuren umfasst<br />

die Sammlung, die vom<br />

22. Dezember 2013 bis<br />

19. Januar 2014 zu sehen<br />

ist. Die Erlöserkirche lässt<br />

in dieser Zeit jeden Sonntag<br />

um 17 Uhr „Musik an<br />

der Krippe“ erklingen.<br />

Der 18. Kölner Krippenweg<br />

führt vom 25. November<br />

2013 bis 6. Januar<br />

2014 über 110 <strong>St</strong>ationen<br />

durch die Domstadt.<br />

Die Krippe von <strong>St</strong>. Marien, <strong>Hilden</strong>, ist eines der Motive, die als Grußkarten auf dem Adventsmarkt am<br />

7. Dezember 2013 verkauft werden. Die Fotos stammen aus dem FotoBox41-Projekt in <strong>St</strong>. Konrad.<br />

An öffentlich zugänglichen<br />

Orten – Kirchen, Geschäften, Weihnachtsmärkten – werden<br />

traditionelle Weihnachtskrippen, moderne Künstlerkrippen<br />

und volkstümliche Darstellungen aus vielen Kulturen vorgestellt.<br />

Gruppen und Einzelpersonen können Führungen, auch<br />

speziell für Kinder, online buchen (www.koelner-krippenweg.<br />

de). Seit über 30 Jahren zieht die Krippe in der Krypta der<br />

<strong>St</strong>.-Antonius-Basilika in Rheine Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen<br />

und Niedersachsen an. Auf mehreren Hundert<br />

Quadratmetern präsentiert sich ab dem 25. Dezember eine<br />

18 Uhr geöffnet (Ars Krippana, Prümer <strong>St</strong>r. 55, 53940 Losheim,<br />

www.arskrippana.net). Ganz auf Weihnachten richtet<br />

sich Waldbreitbach im Landkreis Neuwied ein. Zwischen dem<br />

1. Dezember 2013 und dem 2. Februar 2014 laden verschiedene<br />

Krippenwege, das Internationale Krippenmuseum, die weltweit<br />

größte Naturwurzelkrippe in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt,<br />

das Adventskalenderhaus und ein Christkindchenmarkt<br />

in den Luftkurort ein, der sich selbst als Weihnachtskrippendorf<br />

bezeichnet (www.weihnachtsdorf-waldbreitbach.de).<br />

J !COBUS<br />

Weihnachtslandschaft, die als größte Kirchenkrippe Westfa-<br />

Winter 2013 / 2014<br />

11


Tipps der Redaktion<br />

In ruhigem Wasser<br />

Um 4.40 Uhr läutet die Hausglocke, die Mönche der Benediktinerabtei<br />

Münsterschwarzach ziehen sich an und gehen zum<br />

Morgengebet, das um 5.05 Uhr beginnt. Ihre ersten Worte des<br />

<strong>Tage</strong>s sind: „Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein<br />

Lob verkünde.“ Um 6.10 Uhr läutet die Hausglocke erneut, die<br />

Mönche bereiten sich in der Sakristei auf die Eucharistiefeier<br />

vor. Frühstück um 7 Uhr, Mittagsgebet um 12 Uhr, Vesper<br />

um 18 Uhr, danach Abendessen, Komplet um 19.35 Uhr,<br />

Nachtruhe gegen 22 Uhr. Wenn<br />

Pater Anselm Grün seinen Alltag<br />

beschreibt, fällt es schwer, ihm<br />

abzunehmen, was er über Rituale<br />

schreibt: „Sie machen mir Spaß.“<br />

Womit er nicht Vergnügen,<br />

sondern Freude, Genugtuung<br />

meint. Rituale gäben ihm das<br />

Gefühl, „dass mein Leben wertvoll<br />

ist, dass es einen Sinn hat. Sie<br />

bringen Ordnung in mein inneres<br />

Durcheinander und helfen<br />

mir, achtsam und bewusst zu<br />

leben.“ Grüns Buch „Geborgenheit finden – Rituale feiern“<br />

vermittelt einerseits persönliche Erfahrungen, andererseits<br />

grundlegendes theologisches Wissen. Der Autor erläutert die<br />

psychologische Bedeutung von Ritualen und hält den Lesern<br />

den Spiegel vor, indem er hinter die Rituale des Alltags schaut.<br />

Das Kapitel über die Sakramente der katholischen Kirche<br />

ist leicht verständlich, aber nicht platt. Insgesamt erfüllt der<br />

schmale Band, was der Untertitel verspricht: „Wege zu mehr<br />

Lebensfreude“.<br />

CHRISTOPH STEHR<br />

Anselm Grün: Geborgenheit finden – Rituale feiern. Wege zu<br />

mehr Lebensfreude.<br />

Herder, 2013, 158 Seiten, 8,99 Euro, ISBN 978-3-451-06437-1<br />

Noch mehr Lesestoff<br />

Ganz praktisch leitet Pierre <strong>St</strong>utz in „50 Rituale für die Seele“<br />

zu Übungen an, die die Achtsamkeit<br />

und innere Ruhe<br />

fördern sollen. Der Theologe<br />

bezieht verschiedene Lebensund<br />

Erfahrungsbereiche ein,<br />

beispielsweise Beruf, Partnerschaft,<br />

Natur, Trauer.<br />

Pierre <strong>St</strong>utz: 50 Rituale für die<br />

Seele.<br />

Herder, 2011, 150 Seiten,<br />

12,95 Euro, ISBN 978-3-451-<br />

30401-9<br />

Am Schriftenstand unserer <strong>Hilden</strong>er Kirchen liegt die kostenlose<br />

Broschüre „Christliches Brauchtum“ aus. Im<br />

Mittelpunkt stehen der Weihnachts- und der Osterfestkreis,<br />

außerdem werden Kirchenfeste und Bräuche während des<br />

Jahres erläutert. Erzb. Ordinariat München (Hg.): Christliches<br />

Brauchtum. Bräuche helfen – erinnern – verbinden.<br />

München, 2006, 56 Seiten<br />

In unserer Gemeinde wird zurzeit die Schrift „Christliche<br />

Bräuche – Christliches Miteinander in <strong>Hilden</strong>“ vorbereitet.<br />

Gerhard M. Kühn trägt auf 90 Seiten Texte, Fotos und Zeichnungen<br />

zusammen, die ihm<br />

rund 50 Gemeindemitglieder<br />

zugeliefert haben. Viele katholische<br />

Einrichtungen und<br />

Gruppierungen melden sich<br />

zu Wort – von der Kindertagesstätte<br />

über Kirchenchor,<br />

Ökumene, Vereine bis zur <strong>St</strong>erbebegleitung.<br />

Die Schrift wird<br />

im Pastoralbüro und auf dem<br />

Adventsmarkt gegen eine kleine<br />

Schutzgebühr abgegeben.<br />

12 J !COBUS Winter 2013 / 2014


Ein schweres Thema greifen Nicole Rinder und Florian Rauch<br />

in „Das letzte Fest“ auf. Es geht um Trauerrituale. Die Autoren<br />

führen gemeinsam ein Bestattungsunternehmen,<br />

das auch Fortund<br />

Weiterbildung zu den Themen<br />

Tod und Trauer anbietet.<br />

Nicole Rinder / Florian Rauch: Das<br />

letzte Fest. Neue Wege und heilsame<br />

Rituale in der Zeit der Trauer.<br />

Irisiana, 2012, 176 Seiten, 14,99 Euro,<br />

ISBN 978-3-424-15156-5<br />

In den Dialog mit dem Leser tritt Lukas Niederberger, indem<br />

er in „Rituale. Was uns Halt<br />

gibt“ jedes Kapital mit Fragen zur<br />

Selbsterkundung abschließt. Das<br />

Buch geht dem Sinn von Ritualen<br />

auf den Grund und hilft, persönliche<br />

Rituale zu entwickeln.<br />

Lukas Niederberger: Rituale. Was<br />

uns Halt gibt.<br />

Herder, 2012, 160 Seiten, 8,99 Euro,<br />

ISBN 978-3-451-06508-8<br />

Jahresstart im Dezember<br />

Das erste Blatt ist der Dezember 2013 – allein das macht den<br />

„Brauchtums-Kalender 2014“ aus dem Verlag Hüsch & Hüsch<br />

besonders.<br />

Mit symbolträchtigen,<br />

teilweise<br />

spektakulären<br />

Fotos,<br />

spirituellen<br />

Impulsen<br />

und Erklärungen<br />

zum<br />

Brauchtum<br />

zeichnet der Kalender das christliche Festjahr nach. Es hat<br />

mehr zu bieten als Weihnachten und Ostern, wie schnell klar<br />

wird. Und am Schluss vermisst Otto Normalkalendernutzer<br />

auch nichts, denn das letzte Blatt ist der Dezember 2014.<br />

Feste feiern. Brauchtums-Kalender 2014. 15 Impulse zum<br />

christlichen Kirchenjahr vom Advent 2013 bis Silvester 2014.<br />

Hüsch & Hüsch, 2013, 9,80 Euro, ISBN 978-3-934794-34-4<br />

Ausstellung zu Hause<br />

Jetzt gibt es keine Ausrede mehr, sich vor dem Museumsbesuch<br />

zu drücken: Die Ausstellung „Rituale und die Ordnung<br />

der Welt – Darstellungen aus Heidelberger Handschriften<br />

und Drucken des 12. bis 18. Jahrhunderts“ der Universität<br />

Heidelberg kostet weder Eintritt noch Fahrtzeit oder Spritgeld.<br />

Denn die 41 Exponate kommen zu Ihnen nach Hause, ein<br />

paar Mausklicks am PC genügen. Die virtuelle Ausstellung,<br />

die in die vier Sektionen „Ritual und Herrschaft“, „Ritual und Liturgie“,<br />

„Ritual und Gesellschaftsordnung“, „Ritual und Recht“<br />

gegliedert ist, überzeugt durch hochwertige Bilder und kurze,<br />

dennoch ausreichende Texte.<br />

„Rituale und die Ordnung der Welt – Darstellungen aus Heidelberger<br />

Handschriften und Drucken des 12. bis 18. Jahrhunderts“.<br />

Universität Heidelberg, Sonderforschungsbereich<br />

„Ritualdynamik“,<br />

http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/<br />

handschriften/rituale/Welcome.html<br />

J !COBUS<br />

Winter 2013 / 2014<br />

13


Aus der Gemeinde<br />

Neu im Team<br />

In den letzten Wochen sind Ihnen vielleicht drei neue Gesichter in der <strong>Pfarrgemeinde</strong> <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong> aufgefallen. Die Gemeindeassistentin<br />

Ulrike Peters und die Kirchenmusikerin Nora Grikstaite stellen wir hier vor. Den neuen Pastoralreferenten<br />

Robert Eiteneuer präsentieren wir Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt. <strong>Alle</strong> drei heißen wir in der Gemeinde<br />

herzlich willkommen.<br />

Ulrike Peters<br />

Ulrike Peters ist 1963 in Montabaur im Westerwald geboren.<br />

Im Jahr 1987 zog sie nach Heiligenhaus. 1991 begann sie ein<br />

Theologiestudium mit dem Berufsziel Gemeindereferentin.<br />

Nach der Geburt ihrer drei Töchter in den Jahren 1992, 1994<br />

und 1997 war sie als Pfarrsekretärin tätig und engagierte sich<br />

darüber hinaus ehrenamtlich. Seit 2010 befindet sie sich in der<br />

praktischen Phase ihrer Ausbildung und ist seit September dieses<br />

Jahres bei uns als Gemeindeassistentin im Einsatz.<br />

Verschiedene Fragen bewegen Ulrike Peters: Wie „tickt“ <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>?<br />

Was bewegt die Menschen in <strong>Hilden</strong> auf ihrem Weg mit<br />

Gott? Was passiert rund um die Kirchtürme von <strong>St</strong>. <strong>Jacobus</strong>,<br />

<strong>St</strong>. Johannes, <strong>St</strong>. Konrad und <strong>St</strong>. Marien? Ihre Vorstellung von<br />

Gemeinde ist mit dem Kirchenbild des Apostels Paulus vom<br />

„Leib und den vielen Gliedern, dessen Haupt Jesus selbst<br />

ist“ verbunden: „Ein gutes Miteinander verschiedenster Menschen,<br />

die die ihnen geschenkten Charismen einbringen – das<br />

ist mein Traum von lebendiger Gemeinde!“, sagt sie und fügt<br />

hinzu: „Ich freue mich darauf, mit den <strong>Hilden</strong>ern ins Gespräch<br />

zu kommen.“<br />

Nora Grikstaite<br />

Nora Grikstaite ist 1977 in Litauen geboren. Als Siebenjährige<br />

sammelte sie erste musikalische Erfahrungen im litauischen<br />

Fernseh- und Rundfunkkinderchor und erhielt Klavierunterricht.<br />

Bereits mit 13 Jahren übernahm sie erste Orgeldienste<br />

in ihrer Heimatgemeinde. Mit 16 begann sie ihre musikalischen<br />

<strong>St</strong>udien am Konservatorium in Vilnius. Ihre Ausbildung zur Diplom-Kirchenmusikerin<br />

absolvierte sie unter anderem an der<br />

Hochschule für Musik und Theater in Vilnius und am Salzburger<br />

„Mozarteum“.<br />

Ihre erste <strong>St</strong>elle als Kirchenmusikerin trat sie in der katholischen<br />

Matulaitis-Gemeinde in Vilnius an, wohin sie nach einem<br />

Zwischenspiel als Organistin an der <strong>St</strong>.-Vitalis-Kirche in Salzburg<br />

zurückkehrte. Hier leitete sie mehrere Chöre. Dabei lag<br />

ihr die Förderung junger Sängerinnen und Sänger besonders<br />

am Herzen.<br />

Im September hat Nora Grikstaite ihre <strong>St</strong>elle als Kirchenmusikerin<br />

in unserer Gemeinde angetreten. Auch hier ist ihr neben<br />

ihrer Arbeit mit den Erwachsenenchören die Förderung junger<br />

<strong>St</strong>immen in unserer Singschule wichtig.<br />

Über ihre ersten Wochen in <strong>Hilden</strong> sagt Nora Grikstaite: „Obwohl<br />

ich noch nicht lange in <strong>Hilden</strong> und überhaupt in Deutschland<br />

bin, weit weg von meiner Heimat, fühle ich mich hier wohl<br />

und gut aufgenommen. Ich habe viele freundliche und hilfsbereite<br />

Leute getroffen, eine freundliche und offene Kirchengemeinde<br />

erlebt und freue mich sehr, Teil dieser Gemeinde zu<br />

sein und ihr musikalisch zu dienen.“<br />

14 J !COBUS Winter 2013 / 2014


BEKANNTMACHUNG<br />

Taufen<br />

Mia Bensberg; Toni Böhm; Aurelia Bongiorno; Angelina<br />

Caldo; <strong>St</strong>ella-Maria Garitz; Felix Hecker; Julian Lurkowski;<br />

Luca Pascal Meißner; Valeria Niederquell; Elián Picciolo<br />

Coronado; Samuel Picciolo Coronado; Emma Radke; Theo<br />

Schier; Patrizia Schlebusch; Charlotte Schliewe; Luna-<br />

Maria Seiz; Emma <strong>St</strong>umm; Svea Sürenhagen; Finn Luca<br />

Weck<br />

Trauungen<br />

Silvana Picciolo und Dario Di-Natale<br />

Eleonore van Hees uund Christoph Patten<br />

Jennifer Godijn und Jan Hansen<br />

Andrea Rotondo und Roberto Catalano<br />

Verstorbene<br />

Käthe Albers, 86 Jahre; Annemarie Bastians, 84 Jahre;<br />

Reinhold Berndt, 76 Jahre; Therese Maria Bosbach,<br />

89 Jahre; Hermine Bräutigam, 78 Jahre; Herta Bützer,<br />

72; Luciano Corvelli, 70 Jahre; Horst Dißmann, 87 Jahre;<br />

Johann Engrich, 80 Jahre; Gertrud Fink, 87 Jahre;<br />

Heinz Frauenkron, 84 Jahre; Eduard Galicki, 79 Jahre;<br />

Hedwig Gappa, 79 Jahre; Wilhelm Gilles, 74 Jahre; Helmi<br />

Glasmacher, 71 Jahre; Hildegard Goldbach, 86 Jahre;<br />

Elisabeth Gruse, 91 Jahre; Huberta Höhr, 90 Jahre; Ursula<br />

Hofmann, 75 Jahre; Magdalena Jansen, 91 Jahre; Gertrud<br />

Jüntgen, 95 Jahre; Georg Kalinowski, 76 Jahre; Gerd Hugo<br />

Karbaum, 60 Jahre; Heinz Krings, 85 Jahre; Ursula Kropf,<br />

83 Jahre; Anna Lesch, 96 Jahre; Heinz Meißner, 88 Jahre;<br />

Marianne Mührmann, 91 Jahre; Gustav Müller, 94 Jahre;<br />

Hildegard Müller, 78 Jahre; Heinz Mutz, 75 Jahre; Maria<br />

Oberbanscheidt, 95 Jahre; Elisabeth Ogorek, 75 Jahre;<br />

Silvana Oliveri-Trubia, 38 Jahre; Matthias Plakinger,<br />

87 Jahre; Dieter Plaskuda, 69 Jahre; Mathilde Pollender,<br />

79 Jahre; Ernst Poremba, 87 Jahre; Polina Prinz, 90 Jahre;<br />

Gertrud Reszke, 89 Jahre; Ernst Scherbaum, 82 Jahre;<br />

Horst Dieter Schimmel, 71 Jahre; Heide Schmitz, 73 Jahre;<br />

Barbara Schmolke, 88 Jahre; Cäcilia Schrammen, 91 Jahre;<br />

Siegmund Szczepaniak, 93 Jahre; Wilhelm Theis, 85 Jahre;<br />

Erhard Wagener, 78 Jahre; Hildegard Wintersohle, 86 Jahre<br />

Gesucht: Könige<br />

Wer wünscht sich das nicht – einmal König zu sein?<br />

Ab dem 2. Januar 2014 sind <strong>wieder</strong> viele Kronenträger in <strong>Hilden</strong><br />

unterwegs, um den Menschen den Segen Gottes zu bringen<br />

und Spenden unter anderem für die Flüchtlingskinder in<br />

Malawi zu sammeln.<br />

Und Du kannst dabei sein!<br />

Wir freuen uns auf viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene,<br />

die an der <strong>St</strong>ernsingeraktion teilnehmen!<br />

Infos gibt es bei den Verantwortlichen der <strong>St</strong>ernsingeraktion<br />

in den drei Ortsgemeinden und auf den Flyern, die ab dem<br />

ersten Advent in allen Kirchen ausliegen.<br />


Kraft holen<br />

Man hat für so viele nutzlose Dinge Zeit; allerhand<br />

Zeug aus Büchern, Zeitschriften und Zeitungen<br />

zusammenzulesen, in Cafés herumzusitzen<br />

und auf der <strong>St</strong>raße eine viertel und halbe<br />

<strong>St</strong>unde zu verschwatzen: alles Zerstreuungen,<br />

in denen man Zeit und Kraft splitterweise<br />

verschleudert. Sollte es wirklich nicht möglich<br />

sein, eine Morgenstunde herauszusparen, in<br />

der man sich nicht zerstreut, sondern sammelt,<br />

in der man sich nicht verbraucht, sondern Kraft<br />

gewinnt, um den ganzen Tag davon zu bestreiten?<br />

Edith <strong>St</strong>ein (1891-1942)<br />

Philosophin, Ordensfrau, Märtyrerin<br />

Wir tun so viel für unseren Leib, mit Recht.<br />

Schon die geringste <strong>St</strong>örung seiner Funktionen<br />

macht uns unruhig.<br />

Was tun wir für unser Inneres, unser Herz?<br />

Leib und Seele gehören zusammen, sind eine<br />

Einheit.<br />

Sorgen wir, dass auch unser Geist, unser Bewusstsein,<br />

Wollen und Fühlen Nahrung erhält?<br />

Wir sind übersättigt mit Informationen, mit Bildern,<br />

und werden ärmer an seelischer Kraft, an<br />

Entschlossenheit.<br />

Oft bedarf unser Herz nur der <strong>St</strong>ille, der Weite,<br />

des Friedens.<br />

Was wir brauchen, ist: Leersein von Bildern, die<br />

wie ein Film in uns ablaufen, aber Wachsein<br />

für ein Bild, das uns beschäftigt, uns nährt, uns<br />

freimacht.<br />

Warum fürchten wir <strong>St</strong>ille und Sammlung?<br />

Wir sind nicht zur Leere, sondern zur Fülle<br />

bestimmt.<br />

Wie aber sollen wir hingelangen, wenn wir uns<br />

scheuen, loszulassen und vieles aus der Hand<br />

zu geben?<br />

Aus der Taufkirche Edith <strong>St</strong>eins,<br />

Pfarrkirche <strong>St</strong>. Martin in Bad Bergzabern<br />

Aus:<br />

Waltraud Herbstrith: Beten mit Edith <strong>St</strong>ein. Eine meditative Hilfe.<br />

© Paulinus Verlag GmbH<br />

16 <strong>St</strong>. J Jacobis !COBUS • <strong>Hilden</strong> • Winter 2012 • 2013 Pfarrinfo / 2014 4

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