Speiseröhrenkrebs – Eine Information der ... - Krebsliga Schweiz
Speiseröhrenkrebs – Eine Information der ... - Krebsliga Schweiz
Speiseröhrenkrebs – Eine Information der ... - Krebsliga Schweiz
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<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Ösophaguskarzinom<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Information</strong> <strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
für Betroffene und Angehörige
Impressum<br />
_Herausgeberin<br />
<strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Effingerstrasse 40<br />
Postfach 8219<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 389 91 00<br />
Fax 031 389 91 60<br />
info@krebsliga.ch<br />
www.krebsliga.ch<br />
_Projektleitung und Redaktion<br />
Susanne Lanz, <strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong>, Bern<br />
_Fachberatung<br />
(alphabetisch)<br />
Prof. Dr. Hanspeter Honegger, Chefarzt<br />
Med. Onkologie, Stadtspital Triemli,<br />
Zürich<br />
Dr. Norbert Lombriser, Chefarzt Radio-<br />
Onkologie, Stadtspital Triemli, Zürich<br />
Prof. Dr. h.c. Urs Metzger, Chefarzt<br />
Chirurgie, Stadtspital Triemli, Zürich<br />
Dr. Annelies Schni<strong>der</strong>, Leitende Ärztin<br />
Chirurgie, Stadtspital Triemli, Zürich<br />
_Autor<br />
Dr. phil. Nicolas Broccard,<br />
Wissenschaftsjournalist, Bern<br />
_Illustration<br />
S. 9: Willi R. Hess, naturwissenschaftlicher<br />
Zeichner, Bern<br />
_Titelbild<br />
Nach Albrecht Dürer, Adam und Eva<br />
_Foto<br />
S. 4, 12, 22, 26, 34: ImagePoint AG, Zürich<br />
_Design<br />
Wassmer Graphic Design, Langnau i. E.<br />
_Druck<br />
Ast & Jakob, Vetsch AG, Köniz<br />
Diese Broschüre ist auch in französischer<br />
und italienischer Sprache erhältlich.<br />
© 2009, 2007 <strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong>, Bern<br />
2., überarbeitete Auflage<br />
KLS / 9.2009 / 5000 D / 1061
Inhalt<br />
Editorial 5<br />
Krebs <strong>–</strong> was ist das? 6<br />
Krebs in <strong>der</strong> Speiseröhre 8<br />
Die Speiseröhre und ihre Funktion 8<br />
Mögliche Ursachen und Risiken 10<br />
Mögliche Symptome 11<br />
Untersuchungen und Diagnose 13<br />
Krankheitsstadien 14<br />
Therapie von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> 17<br />
Allgemeine Hinweise 17<br />
Therapiewahl 18<br />
Unerwünschte Wirkungen 19<br />
Auswirkungen auf die Ernährung 20<br />
Therapie im Rahmen einer klinischen Studie 21<br />
Therapie in frühen Stadien 23<br />
Therapie in fortgeschrittenem Stadium 24<br />
Schmerztherapie 24<br />
Nachsorge und Rehabilitation 25<br />
Therapiemethoden 27<br />
Operation 27<br />
Strahlentherapie (Radiotherapie) 28<br />
Medikamentöse Therapien 29<br />
Komplementärmedizin 32<br />
Leben mit Krebs 33<br />
Anhang 35<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
3
4 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>
Wird im Text nur<br />
die weibliche o<strong>der</strong><br />
männliche Form<br />
verwendet, gilt sie<br />
jeweils für beide<br />
Geschlechter.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Für Betroffene und ihre Nächsten<br />
ist eine Krebsdiagnose zunächst<br />
ein Schock. Auf einmal verän<strong>der</strong>n<br />
sich Alltag und Lebensperspekti-<br />
ven, und in einem Wechselbad zwi-<br />
schen Hoffnung und Angst kreisen<br />
die Gedanken um unzählige offene<br />
Fragen.<br />
Diese Broschüre beschreibt in kurzen<br />
Worten Krankheit, Diagnostik<br />
und Therapie von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>.<br />
Sie werden dabei auch feststellen,<br />
dass «<strong>Speiseröhrenkrebs</strong>»<br />
eine allgemein übliche Bezeichnung<br />
ist für verschiedene Krankheiten,<br />
die sich je unterschiedlich<br />
auswirken können.<br />
Die Therapien sind in den letzten<br />
Jahren dank medizinischer Fortschritte<br />
wirksamer und verträglicher<br />
geworden. Grosse Beachtung<br />
schenkt die Medizin heute<br />
auch <strong>der</strong> Lebensqualität, vor allem<br />
auch dann, wenn ein fortgeschrittener<br />
Tumor nicht mehr operiert<br />
werden kann.<br />
Damit eine auf Sie abgestimmte<br />
Therapie gefunden werden kann,<br />
ist das ausführliche Gespräch mit<br />
Ihrem Arzt o<strong>der</strong> Ihrer Ärztin unerlässlich.<br />
In den zahlreichen Broschüren <strong>der</strong><br />
<strong>Krebsliga</strong> (siehe S. 36) finden Sie<br />
weitere Hinweise und Informatio-<br />
nen, die Ihnen das Leben mit Krebs<br />
etwas erleichtern können.<br />
Lassen Sie sich von Menschen, die<br />
Ihnen nahestehen, unterstützen.<br />
Sie können sich zudem je<strong>der</strong>zeit<br />
an Ihr Behandlungsteam wenden<br />
und bei Bedarf auch an<strong>der</strong>e kompetente<br />
Beraterinnen und Berater<br />
(siehe Anhang) beiziehen.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Ihre <strong>Krebsliga</strong><br />
5
Krebs <strong>–</strong> was ist das?<br />
Krebs ist eine allgemein übliche<br />
Bezeichnung für eine bösartige<br />
Tumorerkrankung. Tumoren sind<br />
Gewebewucherungen, die gut-<br />
o<strong>der</strong> bösartig sein können.<br />
Nebst zahlreichen gutartigen Tumoren<br />
gibt es über hun<strong>der</strong>t verschiedene<br />
bösartige Tumorkrankheiten.<br />
Bösartige Tumoren, die<br />
von Oberflächengeweben (Epithelien)<br />
wie Haut, Schleimhaut o<strong>der</strong><br />
Drüsengewebe ausgehen, wie z. B.<br />
bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>, werden<br />
auch als Karzinome bezeichnet.<br />
Gutartig o<strong>der</strong> bösartig?<br />
Gutartige Tumoren können durch<br />
ihr Wachstum gesundes Gewebe<br />
lediglich verdrängen, bösartige<br />
Tumoren hingegen zerstören das<br />
umliegende Gewebe durch Einwachsen.<br />
Via Lymph- und Blutgefässe<br />
können bösartige Tumor-<br />
zellen zudem in benachbarte<br />
Lymphknoten, in Nachbargewebe<br />
und in an<strong>der</strong>e Organe «abwan<strong>der</strong>n»<br />
und dort Metastasen (Ableger)<br />
bilden <strong>–</strong> bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
beispielsweise in <strong>der</strong> Leber,<br />
<strong>der</strong> Lunge o<strong>der</strong> den Knochen.<br />
6 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Diese Metastasen sind nicht zu<br />
verwechseln mit Leber-, Lungen-<br />
o<strong>der</strong> Knochenkrebs. Fachpersonen<br />
können sie aufgrund einer<br />
histologischen (feingeweblichen)<br />
Untersuchung klar davon unterscheiden.<br />
Das ist wichtig für die<br />
Wahl <strong>der</strong> Therapie.<br />
Es beginnt in <strong>der</strong> Zelle<br />
Die Gewebe und Organe unseres<br />
Körpers werden aus Billionen von<br />
Zellen gebildet. Die Zellen sind die<br />
eigentlichen Bausteine unseres<br />
Körpers. Im Kern je<strong>der</strong> dieser Zellen<br />
befindet sich <strong>der</strong> exakte «Bauplan»<br />
des jeweiligen Menschen,<br />
das Erbgut (Genom) mit seinen<br />
Chromosomen und Genen. Bausteine<br />
des Genoms sind sogenannte<br />
Desoxyribonukleinsäuren<br />
(DNS, engl. DNA).<br />
Im Körper entstehen durch Zellteilung<br />
laufend neue Zellen und alte<br />
sterben ab. Das ist im Erbgut festgelegt.<br />
Normalerweise teilt sich<br />
eine gesunde Zelle nur so oft wie<br />
nötig. Durch eine Störung kann<br />
das Erbgut jedoch so geschädigt<br />
werden, dass die Zellteilung nicht<br />
mehr normal funktioniert.
In <strong>der</strong> Regel kann <strong>der</strong> Körper solche<br />
Schäden reparieren. Gelingt<br />
das nicht, kann sich die fehlgesteuerte<br />
(mutierte) Zelle ungehin<strong>der</strong>t<br />
weiter teilen.<br />
Unvorstellbare Dimensionen<br />
Ein Tumor von einem Zentimeter<br />
Durchmesser enthält bereits eine<br />
Milliarde Zellen und hat möglicherweise<br />
eine Wachstumszeit<br />
von mehreren Jahren hinter sich.<br />
Das heisst: Er ist nicht von heute<br />
auf morgen entstanden. Die<br />
Wachstumsgeschwindigkeit kann<br />
sich von Tumor zu Tumor und von<br />
Mensch zu Mensch stark unterscheiden.<br />
Viele mögliche Ursachen<br />
Meistens bleibt die Ursache <strong>der</strong><br />
Krebsentstehung unbekannt. Sowohl<br />
scheinbar zufällig als auch<br />
aufgrund des natürlichen Alterns,<br />
wegen äusserer Einflüsse (Schadstoffe,<br />
Umwelt, Ernährung, Lebens-<br />
stil etc.) o<strong>der</strong> <strong>–</strong> seltener <strong>–</strong> wegen<br />
angeborener Faktoren kann <strong>der</strong><br />
Bauplan einer Zelle durcheinan<strong>der</strong>geraten.<br />
Erkrankungsrisiko<br />
Das Risiko zu erkranken lässt sich<br />
bei einigen Krebsarten senken, indem<br />
man sich für eine gesunde<br />
Lebensweise entscheidet und zum<br />
Beispiel nicht raucht, sich ausgewogen<br />
ernährt und genügend bewegt.<br />
Bei an<strong>der</strong>en Krebsarten sind<br />
keine Möglichkeiten bekannt, wie<br />
man das Erkrankungsrisiko senken<br />
könnte. Ob jemand erkrankt<br />
o<strong>der</strong> nicht, bleibt letztlich offen.<br />
<strong>Eine</strong> Garantie gegen Krebs gibt es<br />
nicht.<br />
In einigen Familien treten gewisse<br />
Krebsarten überdurchschnittlich<br />
häufig auf. Mehr darüber erfahren<br />
Sie in <strong>der</strong> Broschüre «Familiäre<br />
Krebsrisiken». Weitere <strong>Information</strong>en<br />
zum Entstehen von Krebs<br />
im Allgemeinen finden Sie auf <strong>der</strong><br />
CD-ROM «Krebs: von den Genen<br />
zum Menschen» (siehe S. 36).<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
7
8 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Krebs in <strong>der</strong> Speiseröhre<br />
Die Speiseröhre und<br />
ihre Funktion<br />
Die Speiseröhre ist ein elastischer,<br />
mehrschichtiger «Muskelschlauch»,<br />
ungefähr 25 Zentimeter<br />
lang und in leerem Zustand<br />
(d. h. ohne Nahrung) ein bis zwei<br />
Zentimeter breit. Sie beginnt hinter<br />
dem Kehlkopf, läuft nahe <strong>der</strong><br />
Luftröhre und <strong>der</strong> Hauptschlaga<strong>der</strong><br />
(Aorta) durch den Brustraum,<br />
tritt durch das Zwerchfell in die<br />
Bauchhöhle und mündet in den<br />
Magen.<br />
Die Fachbezeichnung für Speiseröhre<br />
heisst Ösophagus (von<br />
griech. oísai = tragen, bringen;<br />
phagéin = essen; wörtlich also <strong>der</strong><br />
Essensbringer).<br />
Die Speiseröhre übernimmt keine<br />
Verdauungsaufgaben, sie transportiert<br />
die Nahrung lediglich vom<br />
Mund in den Magen. Die Schleimhautschicht,<br />
mit <strong>der</strong> die Speiseröhre<br />
ausgekleidet ist, sorgt für<br />
die Gleitfähigkeit.<br />
Im Mund wird die Nahrung beim<br />
Kauen zerkleinert und mit Speichel<br />
durchmischt. Durch Schluckbewegungen,<br />
die wir im Normalfall<br />
willkürlich steuern können,<br />
gelangt die zerkleinerte Nahrung<br />
in die Speiseröhre. Dabei dehnt<br />
sich die Speiseröhre unterschiedlich<br />
weit aus. Durch wellenartige<br />
Bewegungen (Kontraktionen) <strong>der</strong><br />
Speiseröhrenmuskulatur, die wir<br />
nicht steuern können, gelangt die<br />
Nahrung in den Magen und von<br />
dort in den Dünndarm.<br />
Ein Verschlussmechanismus beim<br />
oberen und unteren Ende <strong>der</strong><br />
Speiseröhre verhin<strong>der</strong>t im Normalfall,<br />
dass die Nahrung zurückfliessen<br />
kann.<br />
Die Speiseröhre ist wie <strong>der</strong> Magen<br />
und <strong>der</strong> Darm ein Hohlorgan, dessen<br />
Wand aus vier Schichten besteht.<br />
Von innen nach aussen:<br />
> Schleimhaut (Mukosa)<br />
> innere Bindegewebsschicht<br />
(Submukosa)<br />
> Muskelschicht<br />
> äussere Bindegewebsschicht
g h i k<br />
Die Speiseröhre mit Querschnitt<br />
a Speiseröhre<br />
b Kehlkopf<br />
c Luftröhre und Hauptäste<br />
Bronchien<br />
d Aorta (Hauptschlaga<strong>der</strong>)<br />
e Zwerchfell<br />
f Magen<br />
b<br />
g Schleimhaut<br />
h innere Bindegewebsschicht<br />
i Muskelschichten<br />
k äussere Bindegewebsschicht<br />
(Adventitia)<br />
Die Pfeile weisen auf beson<strong>der</strong>s enge Stellen hin.<br />
c<br />
c<br />
a<br />
d<br />
a<br />
c<br />
e<br />
f<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
9
Ein <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>, auch Ösophaguskarzinom<br />
genannt, ent-<br />
wickelt sich meistens aus Zellen<br />
<strong>der</strong> Schleimhaut, entwe<strong>der</strong> aus<br />
Oberflächenzellen o<strong>der</strong> aus Drü-<br />
senzellen. Entsprechend gibt es<br />
zwei Haupttypen von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>:<br />
> Plattenepithelkarzinome: Sie<br />
bilden sich aus Oberflächenzellen<br />
(Epithelien) <strong>der</strong> Schleimhaut<br />
und entstehen häufiger<br />
im oberen Bereich <strong>der</strong> Speiseröhre.<br />
> Adenokarzinome: Sie bilden<br />
sich aus Zellen <strong>der</strong> drüsen-<br />
haltigen Schleimhaut und<br />
entstehen eher im unteren<br />
Bereich <strong>der</strong> Speiseröhre<br />
(griech. aden = Drüse).<br />
Über die Lymphbahnen können<br />
Krebszellen in benachbarte Lymph-<br />
knoten und über die Blutbahnen<br />
in an<strong>der</strong>e Organe verschleppt<br />
werden und dort Metastasen bilden.<br />
Am häufigsten sind bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Leber, Lunge und<br />
Knochen betroffen.<br />
10 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Mögliche Ursachen<br />
und Risiken<br />
Verschiedene Umstände können<br />
das Risiko erhöhen, an <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
zu erkranken:<br />
> Im oberen Teil <strong>der</strong> Speiseröhre:<br />
Rauchen und Alkoholkonsum,<br />
beson<strong>der</strong>s die Kombination<br />
von langjährigem<br />
Rauchen und Trinken von<br />
hochprozentigem Alkohol.<br />
> Im unteren Teil <strong>der</strong> Speiseröhre:<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
ständiger Rückfluss von<br />
Magen- und Gallensäuren<br />
aus dem Magen (Reflux),<br />
wodurch sich die Schleimhautzellen<br />
in <strong>der</strong> Speiseröhre<br />
mit <strong>der</strong> Zeit verän<strong>der</strong>n, was zu<br />
einem sogenannten Barrett-<br />
Ösophagus führen kann.<br />
> Weitere mögliche Risikofaktoren<br />
sind: hoher Fettkonsum,<br />
hohe Nitrataufnahme durch<br />
übermässigen Konsum von<br />
gepökeltem o<strong>der</strong> geräuchertem<br />
Fleisch o<strong>der</strong> Fisch, sehr<br />
heisse Speisen und Getränke,<br />
häufige Einwirkung gewisser<br />
Chemikalien und Umweltgifte<br />
(Verätzung).
Männer dreimal häufiger<br />
betroffen als Frauen<br />
Jedes Jahr erkranken in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> neu etwa 360 Männer<br />
und 120 Frauen an einem <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>.<br />
Vor dem 45. Lebensjahr<br />
sind kaum Fälle von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
zu beobachten. Über<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Betroffenen sind<br />
zwischen 50 und 69 Jahre alt. Vier<br />
von zehn Betroffenen sind über<br />
70-jährig.<br />
Insgesamt nimmt die Anzahl <strong>der</strong><br />
Neuerkrankungen zu. Dies geht<br />
auf den Anstieg <strong>der</strong> Karzinome<br />
aus Drüsenzellen (Adenokarzinome)<br />
im unteren Teil <strong>der</strong> Speiseröhre<br />
zurück; die Karzinome aus<br />
Oberflächenzellen (Plattenepithelkarzinome)<br />
sind rückläufig.<br />
Mögliche Symptome<br />
Speiseröhrenkarzinome bereiten<br />
über längere Zeit oft keine Beschwerden,<br />
weshalb sie häufig<br />
erst in einem fortgeschrittenen,<br />
kaum mehr heilbaren Stadium<br />
entdeckt werden.<br />
Verschiedene Anzeichen können<br />
auf einen <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> hinweisen:<br />
> Schluckbeschwerden, zuerst<br />
nur bei fester, später auch bei<br />
weicher und flüssiger Nahrung,<br />
> ungewöhnliches Würgen<br />
beim Schlucken von Speisen,<br />
> schmerzhafte Krämpfe <strong>der</strong><br />
Speiseröhre,<br />
> Sodbrennen o<strong>der</strong> häufiges<br />
«Aufstossen» (Reflux),<br />
> ungewollter Gewichtsverlust,<br />
Schmerzen und Heiserkeit.<br />
Die erwähnten Beschwerden können<br />
auch auf an<strong>der</strong>e Krankheiten<br />
zurückzuführen o<strong>der</strong> harmlos sein<br />
und bedeuten nicht unbedingt<br />
Krebs. Gleichwohl sollten sie immer<br />
ärztlich abgeklärt werden.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
11
12 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>
Untersuchungen und Diagnose<br />
Bei einem Verdacht auf <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
bzw. bei entsprechenden<br />
Symptomen wird die Ärztin voraussichtlich<br />
folgende Untersuchungen<br />
machen:<br />
> Ausführliche Befragung zu<br />
den Beschwerden und den<br />
Lebensumständen, gefolgt von<br />
einer gründlichen körperlichen<br />
Untersuchung.<br />
> Laboruntersuchungen des Blutes.<br />
Wenn möglich werden<br />
auch Tumormarker bestimmt.<br />
Das sind Substanzen, die von<br />
Tumorzellen abgegeben und<br />
im Blut nachgewiesen werden<br />
können. Bei Magenkrebs spielen<br />
sie für die Therapieplanung<br />
keine Rolle, können aber für<br />
die Kontrolle des Krankheitsverlaufs<br />
von Bedeutung sein.<br />
Bildgebende Untersuchungen<br />
und Biopsie<br />
> Spiegelung <strong>der</strong> Speiseröhre<br />
(Ösophagoskopie) und des<br />
Magens (Gastroskopie): Unter<br />
örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie)<br />
führt <strong>der</strong> Arzt<br />
einen dünnen, beweglichen<br />
Schlauch (Endoskop) durch<br />
den Mund in die Speiseröhre<br />
und den Magen.<br />
Mittels einer kleinen Kamera<br />
können verdächtige Stellen<br />
erkannt und gleichzeitig mit<br />
einer winzigen Zange Gewebeproben<br />
entnommen werden<br />
(Biopsie). Die Gewebeproben<br />
werden unter dem Mikroskop<br />
analysiert. Anhand <strong>der</strong> Proben<br />
können auch <strong>der</strong> Tumortyp<br />
und die Bösartigkeit <strong>der</strong> Krebszellen<br />
ermittelt werden (siehe<br />
«Differenzierung», S. 16).<br />
> Die Speiseröhrenspiegelung<br />
lässt sich mit einer Ultraschalluntersuchung(Endosonographie)<br />
von innen verbinden, um<br />
direkt in <strong>der</strong> Speiseröhre die<br />
Ausdehnung des Tumors in die<br />
Speiseröhrenwand und in die<br />
benachbarten Lymphknoten zu<br />
beurteilen.<br />
Mögliche zusätzliche bildgebende<br />
Untersuchungen<br />
> Röntgenaufnahmen des Brustkorbs<br />
zur Suche nach möglichen<br />
Metastasen in <strong>der</strong> Lunge.<br />
> Computertomographie (CT)<br />
des Brust- und Bauchraums<br />
(Abdomen); so lassen sich<br />
Lage und Ausdehnung eines<br />
Tumors, befallene Lymphknoten<br />
und Metastasen erkennen.<br />
> Magnetresonanztomographie<br />
(MRT, MRI) und Positronen-<br />
Emissionstomographie (PET)<br />
können zusätzlich in speziellen<br />
Fällen notwendig sein.<br />
> Spiegelung <strong>der</strong> Luftröhre und<br />
<strong>der</strong> Bronchien (Bronchoskopie):<br />
Mit dieser optischen Technik<br />
wird unter örtlicher Betäubung<br />
(Lokalanästhesie) die<br />
Ausdehnung des Tumors in die<br />
Atemwege abgeklärt. Zugleich<br />
ist die Entnahme von Gewebeproben<br />
möglich (Biopsie).<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
13
Spiegelung <strong>der</strong> Bauchhöhle<br />
(Laparoskopie): Sie ist bei Karzinomen<br />
in <strong>der</strong> unteren Speiseröhre<br />
und bei <strong>der</strong> Übergangsstelle<br />
in den Magen manchmal<br />
angezeigt, wenn ein Verdacht<br />
besteht, dass im Bauchraum<br />
Lymphknoten befallen o<strong>der</strong><br />
Metastasen vorhanden sind.<br />
Diese Untersuchung wird in<br />
Narkose im Operationssaal<br />
durchgeführt. Mit einem kleinen<br />
Schnitt wird das Instru-<br />
ment eingeführt und <strong>der</strong><br />
Bauchraum mittels Kamera<br />
inspiziert. Allenfalls werden<br />
zugleich auch Gewebeproben<br />
entnommen (Biopsie).<br />
Im Einzelfall werden nicht alle <strong>der</strong><br />
hier aufgeführten Methoden eingesetzt.<br />
Die Wahl <strong>der</strong> Methoden<br />
richtet sich nach <strong>der</strong> individuellen<br />
Ausgangslage und den jeweiligen<br />
Befunden.<br />
Untersuchungsverfahren PET/CT<br />
Dabei handelt es sich um ein neues hoch spezialisiertes Verfahren,<br />
das die Positronen-Emissionstomographie (PET) mit <strong>der</strong> Computertomographie<br />
(CT) kombiniert. Die beiden unterschiedlichen, sich<br />
jedoch ergänzenden bildgebenden Verfahren werden in einer<br />
Untersuchung verknüpft, was zu aussagekräftigeren Bil<strong>der</strong>n führt.<br />
So lassen sich die Lage, Grösse, Beschaffenheit und Ausbreitung<br />
eines Tumors und von Metastasen bestimmen und Gewebeproben,<br />
Tumoroperationen und Bestrahlungen präzise vorbereiten. Diese<br />
Untersuchung dient auch zur Beurteilung, ob eine Therapie wirkt,<br />
da die Aktivität des Tumors dargestellt werden kann.<br />
14 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Krankheitsstadien<br />
Die verschiedenen Untersuchungen<br />
erlauben, das Ausmass und<br />
das Stadium <strong>der</strong> Krebserkrankung<br />
zu erfassen und zu bewerten. Man<br />
nennt dies auch Stadieneinteilung<br />
o<strong>der</strong> Staging (engl.).<br />
Ein solches Staging ist wichtig,<br />
um sich für die bestmögliche Therapie<br />
entscheiden zu können. Um<br />
die Stadieneinteilung zu benennen,<br />
wird die internationale TNM-<br />
Klassifikation verwendet.
TNM-Klassifikation<br />
T steht für Tumor. Die Ausdehnung<br />
wird mit Zahlen von 0 bis<br />
4 ausgedrückt. Je höher die<br />
Zahl, desto weiter hat sich <strong>der</strong><br />
Tumor ausgebreitet bzw. desto<br />
grösser ist er. Im Einzelnen<br />
bedeutet dies:<br />
Tis Tumor in situ, auf die<br />
Oberfläche <strong>der</strong> Schleimhaut<br />
begrenzt.<br />
T1 Der Tumor ist auf die<br />
Schleimhaut und die<br />
innere Bindegewebsschicht<br />
begrenzt.<br />
T2 Der Tumor ist in die Muskelschicht<br />
vorgedrungen.<br />
T3 Der Tumor hat die äussere<br />
Bindegewebsschicht<br />
befallen.<br />
T4 Der Tumor ist in benachbarte<br />
Organe vorge-<br />
drungen.<br />
N steht für Lymphknoten<br />
(lat. nodus = Knoten).<br />
N0 Die benachbarten Lymphknoten<br />
sind tumorfrei.<br />
N1 Benachbarte Lymphknoten<br />
sind befallen.<br />
M steht für Metastasen (Ableger)<br />
in an<strong>der</strong>n Organen. Sie werden<br />
auch als Fernmetastasen<br />
bezeichnet.<br />
M0 Es sind keine Fernmetastasen<br />
nachweisbar.<br />
M1 Es sind Fernmetastasen<br />
vorhanden, in entfernteren<br />
Lymphknoten und/o<strong>der</strong> in<br />
an<strong>der</strong>n Organen.<br />
Stadieneinteilung<br />
Beim <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> werden<br />
aufgrund <strong>der</strong> TNM-Klassifizierung<br />
folgende Stadien unterschieden:<br />
Frühe Tumorstadien<br />
Stadium I<br />
Tumorausdehnung T1, Lymphkno-<br />
tenbefall N0, keine Metastasen M0.<br />
Stadium II<br />
Tumorausdehnung T2 o<strong>der</strong> T3,<br />
Lymphknotenbefall N0, keine Metastasen<br />
M0<br />
o<strong>der</strong><br />
Tumorausdehnung T1 bis T2,<br />
Lymphknotenbefall N1, keine Metastasen<br />
M0.<br />
Stadium III<br />
Tumorausdehnung T3, Lymphknotenbefall<br />
N1, keine Metastasen<br />
M0<br />
o<strong>der</strong><br />
Tumorausdehnung T4, Lymphknotenbefall<br />
N0 o<strong>der</strong> N1, keine<br />
Metastasen M0.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
15
16 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Fortgeschrittenes Tumorstadium<br />
Stadium IV<br />
Tumorausdehnung T1 bis T4,<br />
Lymphknotenbefall N0 o<strong>der</strong> N1<br />
und Metastasen in entfernteren<br />
Lymphknoten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Organen<br />
vorhanden M1.<br />
Zusätzliche Buchstaben (z. B. Stadium<br />
IIa o<strong>der</strong> IIb) präzisieren die<br />
Diagnose. Ihr Arzt o<strong>der</strong> Ihre Ärztin<br />
wird Ihnen die Details gerne erklären.<br />
Differenzierung <strong>der</strong> Krebszellen<br />
Aus den Gewebeproben ist ersichtlich,<br />
wie ähnlich die Krebszellen<br />
den normalen gesunden Zellen<br />
noch sind bzw. wie stark sie<br />
davon abweichen. Dadurch lässt<br />
sich abschätzen, wie langsam<br />
o<strong>der</strong> wie aggressiv <strong>der</strong> Tumor vermutlich<br />
wächst. Fachleute sprechen<br />
vom Differenzierungsgrad<br />
o<strong>der</strong> «Grading».<br />
Die Abweichung wird mit dem<br />
Buchstaben «G» und Zahlen von<br />
1 bis 3 ausgedrückt.<br />
G1 Die Krebszellen sind den<br />
gesunden Zellen noch ziemlich<br />
ähnlich (hoch differenziert.<br />
G2 Die Krebszellen unterscheiden<br />
sich deutlicher von<br />
gesunden (mässig differenziert).<br />
G3 Die Krebszellen sind den<br />
gesunden Zellen kaum noch<br />
ähnlich (wenig differenziert).
Therapie von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Allgemeine Hinweise<br />
Ausschlaggebend für die Wahl einer<br />
Therapie sind vor allem:<br />
> <strong>der</strong> Tumortyp (Adenokarzinom,<br />
Plattenepithelkarzinom, siehe<br />
S. 10) und die Lage des<br />
Tumors.<br />
> das Krankheitsstadium (siehe<br />
S. 14), d.h. Fragen wie: Ist <strong>der</strong><br />
Tumor noch auf die Schleimhaut<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre begrenzt?<br />
Sind Lymphknoten befallen?<br />
Welche? Haben sich Metastasen<br />
in an<strong>der</strong>n Organen gebildet?<br />
> das Alter und <strong>der</strong> allgemeine<br />
Gesundheitszustand des<br />
Patienten, <strong>der</strong> Patientin.<br />
Je nach Tumor und Stadium <strong>der</strong><br />
Erkrankung än<strong>der</strong>n sich die Thera-<br />
pieziele und -prinzipien. Ganz<br />
wichtig ist, die natürliche Nahrungsaufnahme<br />
zu erhalten.<br />
Therapieziele<br />
Kurativ<br />
(lat. curare = heilen, pflegen)<br />
Das bedeutet, dass die Therapie<br />
auf Heilung ausgerichtet werden<br />
kann. Beim <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> ist<br />
die Chance hierfür am grössten,<br />
wenn <strong>der</strong> Tumor operativ vollständig<br />
entfernt werden kann (siehe<br />
S. 27).<br />
Palliativ<br />
(lat. palliare = umhüllen, einen<br />
Mantel anlegen)<br />
Wenn mit einer Heilung nicht gerechnet<br />
werden kann, versucht<br />
man, das Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit<br />
mit verschiedenen medizini-<br />
schen Therapien zu verzögern,<br />
wobei auf eine möglichst gute<br />
Lebensqualität geachtet wird.<br />
Zudem stehen verschiedene medizinische,<br />
pflegerische, psychologische<br />
und seelsorgerische Massnahmen<br />
offen, um Beschwerden<br />
wie Schmerzen o<strong>der</strong> Ängste zu<br />
lin<strong>der</strong>n.<br />
Sind Lymphknoten befallen o<strong>der</strong><br />
haben sich bereits Metastasen in<br />
an<strong>der</strong>en Organen gebildet, lässt<br />
sich die Krankheit in <strong>der</strong> Regel<br />
nicht heilen. Oft kann sie aber<br />
durch eine Therapie längere Zeit<br />
in Schach gehalten und ihr Fortschreiten<br />
(Progression) verzögert<br />
werden.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
17
Therapieprinzipien<br />
Adjuvant<br />
(lat. adiuvare = unterstützen, helfen)<br />
So werden zusätzlich Therapien<br />
bezeichnet, die nach <strong>der</strong> Operation<br />
etwaige noch vorhandene Krebszellen<br />
zerstören und das Risiko<br />
eines Rezidivs (erneuten Tumorwachstums)<br />
und von Metastasen<br />
verringern können.<br />
Neoadjuvant/präoperativ<br />
(griech. néos = neu)<br />
Darunter versteht man eine Therapie,<br />
die <strong>der</strong> Operation vorangeht,<br />
um einen vorhandenen Tumor zu<br />
verkleinern. Dieser kann dadurch<br />
weniger radikal operiert werden.<br />
Auch mikroskopisch kleine Metastasen<br />
(Mikrometastasen) können<br />
dabei schon zerstört werden.<br />
Therapiewahl<br />
Die Therapie wird in <strong>der</strong> Regel interdisziplinär<br />
geplant und überwacht.<br />
Das heisst, Ärztinnen und<br />
Ärzte verschiedener Fachgebiete<br />
beurteilen die Ausgangslage und<br />
schlagen Ihnen die für Ihre individuelle<br />
Situation bestmögliche Behandlung<br />
vor.<br />
18 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Es ist vorteilhaft, wenn Sie die<br />
Behandlungsvorschläge mit den<br />
jeweiligen Fachspezialisten für<br />
Magen- und Darmkrankheiten (Gas-<br />
troenterologie), Chirurgie (Viszeral-<br />
chirurgie), Onkologie und Radioonkologie<br />
besprechen. Idealerweise<br />
wird dieses Vorgehen von einer für<br />
Sie zuständigen Fachperson koor-<br />
diniert.<br />
Vielleicht haben Sie auch das Bedürfnis<br />
nach einer psychoonkologischen<br />
Beratung. In einer solchen<br />
Beratung kommen auch Aspekte<br />
zur Sprache, die über die Therapie<br />
hinausgehen, zum Beispiel die<br />
psychische Belastung o<strong>der</strong> soziale<br />
Probleme.<br />
Sie können auch Ihren Hausarzt<br />
beiziehen o<strong>der</strong> eine Zweitmeinung<br />
einholen. Ihr untersuchen<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
behandeln<strong>der</strong> Arzt wird dies nicht<br />
als Misstrauensbeweis verstehen,<br />
son<strong>der</strong>n als Ihr Recht anerkennen.<br />
Fragen Sie vielleicht auch nach einer<br />
Psychoonkologin, einem Psychoonkologen.<br />
Auf eine <strong>der</strong>artige<br />
Beratung, die auch an<strong>der</strong>e Aspekte<br />
als rein medizinische beinhaltet,<br />
wird noch nicht überall automatisch<br />
hingewiesen.
Nehmen Sie sich für die Beratung<br />
bezüglich Therapie und für die<br />
Fragen, die Sie dazu haben, genügend<br />
Zeit:<br />
> Ist die Behandlung auf Heilung<br />
ausgerichtet? Kann sie die<br />
Lebenszeit verlängern? Verbessert<br />
sie die Lebensqualität?<br />
> Welche Vor- und Nachteile hat<br />
die Behandlung (auch bezüglich<br />
Lebensqualität und/o<strong>der</strong><br />
Lebenszeit)?<br />
> Gibt es Alternativen zur vorgeschlagenen<br />
Behandlung?<br />
> Mit welchen unerwünschten<br />
Wirkungen müssen Sie rechnen?<br />
Sind sie vorübergehend<br />
o<strong>der</strong> dauerhaft? Was lässt sich<br />
dagegen tun?<br />
> Welchen Einfluss haben Krankheit<br />
und Behandlung auf Ihre<br />
Ernährung?<br />
> Wie wirken sich Krankheit und<br />
Behandlung auf Ihren Alltag,<br />
auf Ihr Umfeld aus?<br />
> Was kann es für Ihre Lebenszeit<br />
und Ihre Lebensqualität<br />
bedeuten, wenn Sie auf gewisse<br />
Behandlungen verzichten<br />
würden?<br />
Unerwünschte<br />
Wirkungen<br />
Ob und wie stark Nebenwirkungen<br />
einer Therapie auftreten, ist individuell<br />
sehr verschieden. Gewisse<br />
unerwünschte Wirkungen treten<br />
während <strong>der</strong> Therapie auf und<br />
klingen später wie<strong>der</strong> ab, an<strong>der</strong>e<br />
machen sich erst nach Abschluss<br />
<strong>der</strong> Behandlung bemerkbar. Ein<br />
Grossteil <strong>der</strong> Nebenwirkungen<br />
lässt im Verlauf von Tagen, Wochen<br />
o<strong>der</strong> Monaten nach.<br />
Viele Nebenwirkungen können<br />
heute durch Medikamente o<strong>der</strong><br />
pflegerische Massnahmen so reduziert<br />
werden, dass sie weniger<br />
belastend sind. Voraussetzung ist,<br />
dass Sie Ihr Behandlungsteam informieren,<br />
wenn Sie Beschwerden<br />
haben.<br />
Wichtig<br />
> Manche Beschwerden wie<br />
Schmerzen o<strong>der</strong> Übelkeit sind<br />
voraussehbar. Um sie zu min<strong>der</strong>n,<br />
erhalten Sie <strong>–</strong> abhängig<br />
von <strong>der</strong> gewählten Therapie<br />
<strong>–</strong> manchmal schon vor<br />
<strong>der</strong> Behandlung Begleitmedikamente.<br />
Es ist wichtig, diese<br />
nach Vorschrift einzunehmen.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
19
20 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
> Informieren Sie Ihr Behandlungsteam,<br />
bevor Sie zu selbst<br />
gewählten Produkten greifen.<br />
Das gilt auch für Salben, komplementärmedizinischeMedikamente<br />
etc. Auch wenn diese<br />
«natürlich» sind o<strong>der</strong> harmlos<br />
erscheinen, könnten sie die<br />
Therapie stören.<br />
Zahlreiche <strong>Krebsliga</strong>-Broschüren<br />
(siehe S. 36) befassen sich mit<br />
den gängigen Krebstherapien und<br />
den Auswirkungen von Krankheit<br />
und Therapie und geben Hinweise,<br />
wie sich damit umgehen lässt.<br />
Auswirkungen auf<br />
die Ernährung<br />
Die Therapie von <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
kann Schluckbeschwerden<br />
auslösen. Beson<strong>der</strong>s nach <strong>der</strong><br />
Operation wird die Ernährung deshalb<br />
vorübergehend häufig auf<br />
künstlichem Weg zugeführt (siehe<br />
Kasten). Ihr Behandlungsteam<br />
wird Sie beraten und unterstützen.<br />
Auch eine Ernährungsberaterin<br />
kann beigezogen werden.<br />
Künstliche Ernährung<br />
Nach <strong>der</strong> Operation sowie in einem sehr fortgeschrittenen Krankheitszustand<br />
kann eine Patientin o<strong>der</strong> ein Patient unter Umständen<br />
die Nahrung nicht mehr auf natürlichem Weg (oral, d. h. durch den<br />
Mund) aufnehmen. In einem solchen Fall stehen zwei Ernährungsformen<br />
zur Verfügung, die <strong>–</strong> nach ausführlicher Anleitung <strong>–</strong> auch zu<br />
Hause anwendbar sind:<br />
> Enterale Ernährung (Sondenernährung): Die Nahrung wird über<br />
eine Sonde via Nase und Rachen o<strong>der</strong> mittels Katheter via Bauchdecke<br />
in den Magen o<strong>der</strong> nach Entfernung <strong>der</strong> Speiseröhre in den<br />
Dünndarm geführt.<br />
> Parenterale Ernährung: Die Nährstoffe werden via einen zentralen<br />
Venenkatheter direkt in die Blutbahn abgegeben. Diese Art <strong>der</strong><br />
Ernährung wird nur eingesetzt, wenn die entereale Ernährung<br />
nicht möglich ist.<br />
Wichtig ist, während des Krankheitsverlaufs auf eine ausreichende<br />
Kalorienzufuhr zu achten. Allfällige Geschmacksstörungen nach <strong>der</strong><br />
Operation sollten mit <strong>der</strong> Zeit wie<strong>der</strong> verschwinden.
Die folgenden Hinweise können<br />
Ihnen helfen, bald wie<strong>der</strong> auf natürlichem<br />
Weg zu essen. Mit <strong>der</strong><br />
Zeit werden Sie selbst am besten<br />
merken, was Ihnen bekommt und<br />
was nicht.<br />
> Sie dürfen alles essen und trinken,<br />
was Ihnen schmeckt und<br />
keine Beschwerden bereitet.<br />
> Nehmen Sie sechs bis acht<br />
kleinere Mahlzeiten, verteilt<br />
über den ganzen Tag zu sich.<br />
Lassen Sie sich Zeit, kauen Sie<br />
gründlich.<br />
> Kleingeschnittenes, Weichgekochtes<br />
o<strong>der</strong> Püriertes lässt<br />
sich leichter schlucken. Auch<br />
eine cremige Sauce zu den<br />
Speisen kann Ihnen das Essen<br />
erleichtern.<br />
> Suppen und Puddings lassen<br />
sich mit geeigneten Zutaten als<br />
vollwertige Speisen zubereiten<br />
und sind einfach zu schlucken.<br />
> Meiden Sie sehr heisse und<br />
sehr kalte Nahrungsmittel und<br />
Getränke.<br />
Mehr über …<br />
… mögliche Schwierigkeiten rund<br />
ums Essen und was Sie dagegen<br />
tun können erfahren Sie in<br />
<strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong>-Broschüre «Ernährungsprobleme<br />
bei Krebs» (siehe<br />
S. 36).<br />
Therapie im Rahmen<br />
einer klinischen Studie<br />
In <strong>der</strong> Medizin werden laufend<br />
neue Therapieansätze und -verfah-<br />
ren entwickelt. Nach vielen Schritten<br />
wird schliesslich im Rahmen<br />
klinischer Studien zusammen mit<br />
Patientinnen und Patienten untersucht,<br />
ob sich mit den Neuerungen<br />
die Wirkung und Verträglichkeit<br />
bereits anerkannter Therapien<br />
verbessern lassen.<br />
Das Ziel ist, dass die Behandelten<br />
einen Vorteil von <strong>der</strong> neuen Therapieform<br />
haben, zum Beispiel<br />
längeres Überleben, langsameres<br />
Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit, weniger<br />
Schmerzen etc. Aufgrund solcher<br />
seit Jahren durchgeführten<br />
Studien konnten die heutigen Erkenntnisse<br />
gewonnen und kann<br />
die Behandlung kontinuierlich optimiert<br />
werden.<br />
Es ist möglich, dass Ihnen ein Teil<br />
<strong>der</strong> Behandlung im Rahmen einer<br />
solchen klinischen Studie vorgeschlagen<br />
wird. Sie können auch<br />
von sich aus nach aktuell laufenden<br />
Studien fragen.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
21
22 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>
Die Teilnahme an einer Studie ist<br />
freiwillig. Sie können sich dafür<br />
o<strong>der</strong> dagegen entscheiden. Auch<br />
wenn Sie einer Teilnahme zugestimmt<br />
haben, können Sie davon<br />
je<strong>der</strong>zeit wie<strong>der</strong> zurücktreten.<br />
Welche Vor- o<strong>der</strong> Nachteile sich<br />
für Sie aus einer Studienteilnahme<br />
ergeben könnten, lässt sich nur im<br />
persönlichen Gespräch mit Ihrem<br />
Arzt, Ihrer Ärztin klären.<br />
Die Broschüre «Krebsbehandlung<br />
im Rahmen einer klinischen Studie»<br />
(siehe S. 36) erläutert, worauf<br />
es bei solchen Studien ankommt<br />
und was eine Teilnahme für Sie<br />
bedeuten könnte.<br />
Therapie in frühen<br />
Stadien<br />
� Näheres zu den Krankheitsstadien<br />
finden Sie auf S. 14 f.<br />
� Die einzelnen Therapiemethoden<br />
werden ab S. 28 genauer<br />
beschrieben.<br />
Stadium I<br />
Die teilweise o<strong>der</strong> vollständige<br />
Entfernung <strong>der</strong> Speiseröhre einschliesslich<br />
<strong>der</strong> benachbarten<br />
Lymphknoten ist die Therapie erster<br />
Wahl. Nach <strong>der</strong> Operation kann<br />
im Rahmen einer klinischen Studie<br />
eine kombinierte Radio-Chemothe-<br />
rapie folgen.<br />
Stadium II und Stadium III<br />
> Vor <strong>der</strong> Operation (neoadjuvant)<br />
kann im Rahmen einer<br />
klinischen Studie eine kombinierte<br />
Radio-Chemotherapie<br />
o<strong>der</strong> eine alleinige Chemotherapie<br />
während vier bis acht<br />
Wochen durchgeführt werden.<br />
Nach einer Erholungspause<br />
von zwei bis sechs Wochen<br />
wird die Speiseröhre einschliesslich<br />
<strong>der</strong> benachbarten<br />
Lymphknoten operativ entfernt.<br />
> Nach <strong>der</strong> Operation kann im<br />
Rahmen einer klinischen Studie<br />
nochmals eine Chemotherapie<br />
folgen. Zusammen mit<br />
<strong>der</strong> Chemotherapie kann auch<br />
eine Antikörpertherapie infrage<br />
kommen.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
23
24 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
> Zudem wird im Rahmen klinischer<br />
Studien eine alleinige<br />
Radio-Chemotherapie geprüft,<br />
wenn <strong>der</strong> Tumor aus bestimmten<br />
Gründen nicht operiert<br />
werden kann. <strong>Eine</strong> solche<br />
Behandlung dauert etwa sechs<br />
Wochen.<br />
Therapie in fortgeschrittenem<br />
Stadium<br />
� Näheres zu den Krankheitsstadien<br />
finden Sie auf S. 14 f.<br />
� Die einzelnen Therapiemethoden<br />
werden ab S. 28 genauer<br />
beschrieben.<br />
Stadium IV<br />
Wenn sich <strong>der</strong> Tumor nicht operieren<br />
lässt o<strong>der</strong> Fernmetastasen<br />
vorhanden sind, kann <strong>der</strong> Tumor<br />
mit einer Radiotherapie so weit als<br />
möglich verkleinert werden. Mit<br />
einer Radiotherapie lassen sich zudem<br />
Beschwerden wie Schmerzen<br />
und Schluckstörungen behandeln.<br />
In gewissen Situationen wird vorübergehend<br />
eine Strahlenquelle mittels<br />
Endoskop direkt in die Speiseröhre<br />
eingeführt (Bestrahlung von<br />
innen). Anstelle einer Strahlentherapie<br />
kann zur Lin<strong>der</strong>ung von Beschwerden<br />
auch eine Chemotherapie<br />
eingesetzt werden.<br />
Wenn <strong>der</strong> Tumor die Speiseröhre<br />
zu sehr einengt,<br />
> können Schluckbeschwerden<br />
mit einem Eingriff gelin<strong>der</strong>t<br />
werden, entwe<strong>der</strong> durch einen<br />
dünnen, beweglichen Schlauch<br />
(Endoskop) o<strong>der</strong> durch eine<br />
kleine Operation.<br />
> kann <strong>der</strong> Arzt durch den Mund<br />
mit einem solchen Schlauch<br />
ein Röhrchen (Stent) einsetzen,<br />
um die Speiseröhre offenzuhalten.<br />
> kann <strong>der</strong> Tumor mittels Lasertherapie<br />
verkleinert werden.<br />
Schmerztherapie<br />
Bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> können<br />
<strong>–</strong> vor allem im fortgeschrittenen<br />
Stadium und aufgrund von Metastasen<br />
<strong>–</strong> Schmerzen auftreten.<br />
Schmerzen schwächen und zermürben<br />
einen Menschen unnötig<br />
und sind kräfteraubend. Daher<br />
sollten die heutigen Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Schmerztherapie voll ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Es ist wichtig, dass Sie Schmerzen<br />
nicht einfach stillschweigend<br />
erdulden, son<strong>der</strong>n mit Ihrer Ärztin,<br />
Ihrem Arzt darüber sprechen.
Schmerzen bei Krebs können immer<br />
gelin<strong>der</strong>t und in vielen Fällen<br />
ganz behoben werden, sei es<br />
durch Medikamente, sei es durch<br />
an<strong>der</strong>e Massnahmen wie eine Bestrahlung<br />
o<strong>der</strong> Operation. In <strong>der</strong><br />
Broschüre «Leben mit Krebs, ohne<br />
Schmerz» (siehe S. 36) finden Sie<br />
viele hilfreiche Hinweise im Umgang<br />
damit.<br />
Nachsorge und<br />
Rehabilitation<br />
Nach abgeschlossener Therapie<br />
werden Ihnen regelmässige Kontrolluntersuchungen<br />
empfohlen.<br />
Diese Nachsorge dient unter an<strong>der</strong>em<br />
dazu, Begleit- und Folgebeschwerden<br />
<strong>der</strong> Krankheit o<strong>der</strong><br />
Therapie wahrzunehmen und zu<br />
lin<strong>der</strong>n.<br />
Dies betrifft nicht nur körperliche<br />
Beschwerden. Auch Schwierigkeiten<br />
psychischer, beruflicher o<strong>der</strong><br />
sozialer Natur sind belastend. Bei<br />
Bedarf können Sie deshalb eine<br />
psychoonkologische o<strong>der</strong> psycho-<br />
soziale Beratung in Anspruch nehmen<br />
(siehe Anhang). Das erleichtert<br />
auch eine möglichst gute<br />
Rehabilitation.<br />
Bei den Nachsorgeuntersuchungen<br />
geht es auch darum, ein Rezidiv<br />
(Wie<strong>der</strong>auftreten) des Tumors,<br />
einen Zweittumor o<strong>der</strong> Metastasen<br />
frühzeitig zu erkennen und zu<br />
behandeln.<br />
Wie oft Kontrolluntersuchungen<br />
notwendig sind, hängt vom Sta-<br />
dium <strong>der</strong> Erkrankung, den Therapien<br />
und Ihrem Gesundheitszustand<br />
ab.<br />
In den ersten Jahren nach <strong>der</strong> Therapie<br />
wird Ihnen <strong>der</strong> Arzt o<strong>der</strong> die<br />
Ärztin häufigere Kontrollen vorschlagen.<br />
Später können die Kontrolluntersuchungen<br />
in grösseren<br />
Abständen erfolgen.<br />
Bitte zögern Sie nicht, beim Auftreten<br />
von Symptomen und Beschwerden<br />
jeglicher Art ärztliche<br />
Hilfe in Anspruch zu nehmen, ungeachtet<br />
dessen, ob ein Kontrolltermin<br />
fällig ist o<strong>der</strong> nicht.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
25
26 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>
Therapiemethoden<br />
� Allgemeine Hinweise zur Therapie finden Sie ab S. 17.<br />
� Welche Methode wann zum Zuge kommt, erfahren Sie im vorhergehenden<br />
Kapitel ab S. 23.<br />
Operation<br />
Ein chirurgischer Eingriff hat zum<br />
Ziel, den Tumor vollständig und<br />
mit einem Rand aus gesundem<br />
Gewebe (Sicherheitsabstand) zu<br />
entfernen. Je nach Krankheitsstadium<br />
wird die Speiseröhre teilweise<br />
o<strong>der</strong> vollständig entfernt (Ösophagektomie).<br />
Gleichzeitig werden<br />
auch benachbarte Lymphknoten<br />
entnommen (Lymphadenektomie).<br />
Liegt <strong>der</strong> Tumor im oberen Bereich<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre, erfolgt <strong>der</strong><br />
Eingriff wenn möglich durch eine<br />
Eröffnung des Brustkorbes, liegt<br />
<strong>der</strong> Tumor im unteren Bereich, genügt<br />
gegebenenfalls ein Eingriff<br />
vom Bauchraum aus.<br />
Anschliessend wird <strong>der</strong> im Brustkorb<br />
o<strong>der</strong> Hals verbleibende Teil<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre mit dem hochgezogenen<br />
Magen verbunden. Ist<br />
<strong>der</strong> Magen dazu ungeeignet, kann<br />
ein Teil des Dickdarms o<strong>der</strong> des<br />
Dünndarms als Speiseröhrenersatz<br />
verwendet werden.<br />
In gewissen Fällen kann <strong>der</strong> Tumor<br />
vor <strong>der</strong> Operation (neoadjuvant)<br />
mittels einer kombinierten Radio-<br />
Chemotherapie verkleinert werden,<br />
damit er besser operierbar ist.<br />
Mögliche Operationsfolgen<br />
Beachten Sie die Hinweise zur Ernährung<br />
auf S. 20.<br />
Operation mittels Endoskop<br />
In einem sehr frühen Stadium kann<br />
<strong>der</strong> Tumor wie bei <strong>der</strong> Spiegelung<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre durch einen dünnen,<br />
beweglichen Schlauch (Endo-<br />
skop) operiert werden. Das Endoskop<br />
wird durch den Mund in die<br />
Speiseröhre geführt und <strong>der</strong> Tumor<br />
mittels Laserstrahl o<strong>der</strong> elektrischem<br />
Messer entfernt.<br />
Dies ist nur möglich, wenn <strong>der</strong> Tumor<br />
auf die Oberfläche <strong>der</strong> Speise-<br />
röhrenschleimhaut begrenzt ist<br />
(Tumor in situ, allenfalls T1), keine<br />
Lymphknoten befallen sind<br />
und <strong>der</strong> Differenzierungsgrad <strong>der</strong><br />
Krebszellen nicht höher ist als G2<br />
(siehe S. 16).<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
27
28 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Strahlentherapie<br />
(Radiotherapie)<br />
<strong>Eine</strong> Strahlentherapie schädigt vor<br />
allem die Krebszellen, sodass diese<br />
sich nicht mehr teilen und vermehren<br />
können und absterben.<br />
Die Strahlen können aber auch<br />
auf gesunde Zellen wirken und<br />
vorübergehend Beschwerden auslösen.<br />
Im Gegensatz zu den Krebszellen<br />
erholen sich die gesunden<br />
Zellen jedoch fast alle wie<strong>der</strong>.<br />
Die Strahlen werden in <strong>der</strong> Regel<br />
von aussen (perkutan, d. h. durch<br />
die Haut) auf das zu bestrahlende<br />
Feld gerichtet.<br />
Das Hautfeld, auf das sich die Bestrahlung<br />
richtet, wird mit einer<br />
Computertomographie exakt bezeichnet;<br />
dadurch können umliegende<br />
Organe weitgehend geschont<br />
werden.<br />
Der Patient o<strong>der</strong> die Patientin geht<br />
vier bis sechs Wochen lang fünfmal<br />
pro Woche zur Radiotherapie.<br />
<strong>Eine</strong> einzelne Sitzung dauert alles<br />
in allem rund zehn Minuten.<br />
Bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> wird eine<br />
Radiotherapie meistens in Kombination<br />
mit einer Chemotherapie<br />
eingesetzt, sei es vor <strong>der</strong> Opera-<br />
tion (neoadjuvant), um den Tumor<br />
Bestrahlung von innen<br />
Beim <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> ist auch eine Bestrahlung von innen im<br />
sogenannten Afterloadingverfahren (Nachladeverfahren) möglich.<br />
Man spricht von endoluminaler Brachytherapie (von griech. éndon =<br />
innen, lumen = Hohlraum, brachy = kurz, nahe).<br />
Durch eine in die Speiseröhre eingeführte dünne Sonde wird eine<br />
Strahlungsquelle in unmittelbarer Nähe des Tumors platziert und<br />
danach elektronisch ferngesteuert nachgeladen.<br />
Dieses Verfahren ermöglicht in kurzer Zeit eine hohe Strahlendosis<br />
mit kurzer Reichweite. Das umliegende Gewebe wird weitgehend<br />
geschont, da es von den Strahlen nicht erreicht wird. Nach <strong>der</strong><br />
Bestrahlung wird die Strahlungsquelle wie<strong>der</strong> entfernt.
zu verkleinern, sei es danach (adjuvant),<br />
um noch vorhandene<br />
Krebszellen zu zerstören.<br />
Lässt sich <strong>der</strong> Tumor nicht operieren,<br />
kann eine Bestrahlung als<br />
alleinige Therapie o<strong>der</strong> in Kombination<br />
mit einer Chemotherapie<br />
erwogen werden.<br />
Mögliche Behandlungsfolgen<br />
Trockenheit o<strong>der</strong> Rötung <strong>der</strong> bestrahlten<br />
Haut, Mundtrockenheit.<br />
Wird die Speiseröhre bestrahlt,<br />
können Schmerzen beim Schlucken<br />
auftreten o<strong>der</strong> bestehende<br />
Schluckbeschwerden sich verstärken.<br />
Besprechen Sie entsprechende<br />
Beschwerden unverzüglich mit<br />
Ihrem Arzt.<br />
Beachten Sie auch die Hinweise<br />
auf S. 19 f.<br />
Medikamentöse<br />
Therapien<br />
Chemotherapie (Zytostatika)<br />
Das ist eine Behandlung mit zellschädigenden<br />
o<strong>der</strong> wachstumshemmenden<br />
Medikamenten, sogenannten<br />
Zytostatika (griech.<br />
zytos = Zelle, statikós = zum Stillstand<br />
bringen). Im Gegensatz zur<br />
Strahlentherapie, die gezielt auf<br />
den Tumor gerichtet wird, gelangen<br />
Medikamente über die Blutbahnen<br />
in den ganzen Körper, in<br />
das ganze System. Deshalb spricht<br />
man von einer systemischen Wirkung.<br />
Zytostatika verhin<strong>der</strong>n, dass sich<br />
schnell wachsende Krebszellen<br />
teilen und somit vermehren. Dabei<br />
werden auch schnell wachsende<br />
gesunde Zellen geschädigt, z. B.<br />
Zellen des blutbildenden Systems<br />
(Knochenmark), Haarfollikelzellen,<br />
Schleimhautzellen (Mund, Magen,<br />
Darm), Samen- und Eizellen.<br />
Diese ungewollte Schädigung gesun<strong>der</strong><br />
Zellen ist die Hauptursache<br />
<strong>der</strong> verschiedenen möglichen Nebenwirkungen<br />
einer Chemotherapie.<br />
Während die Krebszellen<br />
absterben, können sich gesunde<br />
Zellen allerdings meist wie<strong>der</strong> erholen,<br />
sodass die unerwünschten<br />
Wirkungen nach <strong>der</strong> Behandlung<br />
wie<strong>der</strong> zurückgehen.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
29
Je nach Krebskrankheit werden<br />
an<strong>der</strong>e Zytostatika eingesetzt; es<br />
gibt über hun<strong>der</strong>t verschiedene.<br />
Bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> werden<br />
häufig mehrere miteinan<strong>der</strong> kombiniert.<br />
Diese werden in vier bis<br />
sechs Zyklen mit jeweils einer<br />
Pause zwischen den einzelnen<br />
Zyklen verabreicht, meistens in<br />
Form einer Infusion.<br />
Vor <strong>der</strong> Operation (neoadjuvant),<br />
gelegentlich auch nach einer Operation<br />
(adjuvant), kann je nach Si-<br />
tuation eine kombinierte Radio-<br />
Chemotherapie eingesetzt werden.<br />
<strong>Eine</strong> kombinierte Therapie<br />
erfor<strong>der</strong>t meistens einen Spitalaufenthalt.<br />
Bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> kann eine<br />
alleinige Chemotherapie eingesetzt<br />
werden, wenn sich bereits<br />
Metastasen gebildet haben, mit<br />
dem Ziel, Beschwerden zu lin<strong>der</strong>n<br />
(palliativ). Auch eine Kombination<br />
mit einer Antikörpertherapie (siehe<br />
S. 31) ist möglich. Die Behandlung<br />
erfolgt in <strong>der</strong> Regel ambulant.<br />
30 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Mögliche unerwünschte<br />
Wirkungen<br />
> Verän<strong>der</strong>ungen des Blutbildes,<br />
was je nachdem das Infektions-<br />
o<strong>der</strong> Blutungsrisiko erhöht<br />
o<strong>der</strong> zu allgemeiner Erschöpfung<br />
(Fatigue) führt;<br />
> Übelkeit und Erbrechen,<br />
Durchfall;<br />
> Kribbeln und an<strong>der</strong>e Nervenstörungen;<br />
> Trockene Schleimhaut;<br />
> Sinnesstörungen (Augen,<br />
Gehör);<br />
> Hand-Fuss-Syndrom (schmerzhafte<br />
Rötung o<strong>der</strong> Schwellung<br />
an Handflächen und Fuss-<br />
sohlen, Taubheitsgefühl);<br />
> Haarausfall.<br />
Welche dieser Nebenwirkungen<br />
im Einzelfall auftreten, wann und<br />
in welcher Stärke, hängt vom<br />
Medikamententyp, von <strong>der</strong> Medi-<br />
kamentenkombination und <strong>der</strong><br />
individuellen Veranlagung des<br />
Patienten, <strong>der</strong> Patientin ab. Ihr Onkologe<br />
und Ihre Pflegefachperson<br />
werden Sie entsprechend informieren<br />
und beraten.<br />
Beachten Sie auch die Hinweise<br />
auf S. 19 f.
Antikörpertherapie<br />
Jede Zelle, auch die Krebszelle,<br />
braucht für ihr Wachstum und ihre<br />
Funktion bestimmte Stoffe. Wird<br />
dieser Mechanismus gestört, kann<br />
sich die Zelle nicht mehr teilen und<br />
stirbt ab.<br />
An <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Zellen finden<br />
sich spezifische Bindungsstellen,<br />
sogenannte Rezeptoren, die<br />
je ganz bestimmte (Wachstums-)<br />
Signale empfangen können. Rezeptor<br />
und Signal passen zueinan<strong>der</strong><br />
wie ein Schlüssel in ein Schloss.<br />
Antikörpertherapien beruhen auf<br />
Substanzen, die einen solchen<br />
spezifischen, für das Wachstum<br />
einer bestimmten Krebszelle wesentlichen<br />
Rezeptor blockieren<br />
und damit <strong>der</strong> Zelle eine Lebensgrundlage<br />
entziehen können.<br />
Die bei <strong>Speiseröhrenkrebs</strong> einsetz-<br />
baren Antikörper werden im Labor<br />
gentechnisch hergestellt. Es handelt<br />
sich um monoklonale Antikörper.<br />
«Monoklonal» bedeutet,<br />
dass die jeweiligen Antikörper von<br />
<strong>der</strong>selben Zelle abstammen, also<br />
vollkommen identisch, eben Klone<br />
sind.<br />
Die Antikörpertherapie wird mit<br />
einer Chemotherapie kombiniert<br />
und im Rahmen von klinischen<br />
Studien eingesetzt (siehe S. 21).<br />
Mögliche unerwünschte<br />
Wirkungen<br />
> Magen-Darm-Störungen<br />
> Atemnot<br />
> Hautreaktionen (Akne)<br />
> erhöhtes Infektionsrisiko<br />
> Blutungsneigung<br />
> Bluthochdruck<br />
> grippeartige Symptome<br />
Welche dieser Nebenwirkungen<br />
im Einzelfall auftreten, wann<br />
und in welcher Stärke, hängt vom<br />
Medikamententyp bzw. von <strong>der</strong><br />
Medikamentenkombination ab.<br />
Ihr Onkologe und Ihre Pflegefachperson<br />
werden Sie entsprechend<br />
informieren und beraten.<br />
Beachten Sie auch die Hinweise<br />
auf S. 19 f.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
31
32 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Komplementärmedizin<br />
Viele an Krebs erkrankte Menschen<br />
nutzen neben <strong>der</strong> schulmedizinischen<br />
Therapie auch Methoden<br />
<strong>der</strong> Komplementärmedizin.<br />
Komplementär bedeutet ergänzend<br />
<strong>–</strong> diese Methoden werden<br />
also ergänzend zur schulmedizinischen<br />
Krebstherapie eingesetzt.<br />
Manche dieser Verfahren können<br />
helfen, das allgemeine Wohlbefinden<br />
und die Lebensqualität zu verbessern.<br />
Gegen den Tumor selbst<br />
sind sie in <strong>der</strong> Regel wirkungslos.<br />
Einige dieser Methoden werden<br />
manchmal auch alternativ, das<br />
heisst anstelle <strong>der</strong> schulmedizinischen<br />
Krebstherapie angewandt.<br />
Davon rät die <strong>Krebsliga</strong> ab. In <strong>der</strong><br />
Broschüre «Alternativ? Komplementär?»<br />
(siehe S. 36) erfahren Sie<br />
mehr darüber.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer<br />
Ärztin und dem Behandlungsteam,<br />
falls Sie ein komplementärmedizinisches<br />
Verfahren in Anspruch<br />
nehmen möchten o<strong>der</strong> bereits<br />
anwenden. Im persönlichen Gespräch<br />
lässt sich herausfinden, ob<br />
und welche komplementärmedizi-<br />
nische Methode für Sie hilfreich<br />
sein kann, ohne dass sie die Wirkung<br />
<strong>der</strong> ärztlich empfohlenen<br />
Krebstherapie gefährdet.<br />
Nehmen Sie auf keinen Fall komplementärmedizinische<br />
Präparate<br />
ein, ohne Ihre Ärztin vorher darü-<br />
ber zu informieren. Auch bei<br />
scheinbar harmlosen Produkten<br />
kann es vorkommen, dass sich<br />
diese mit Ihrer Krebstherapie nicht<br />
vertragen.
Leben mit Krebs<br />
Viele Menschen mit einer Krebsdiagnose<br />
leben heute länger und<br />
besser als dies früher möglich gewesen<br />
wäre. Die Behandlung ist<br />
allerdings oft langwierig und beschwerlich.<br />
Manche Menschen<br />
können parallel zur Therapie ihren<br />
gewohnten Alltag bewältigen, an<strong>der</strong>en<br />
ist das nicht möglich.<br />
Auf sich hören<br />
Nehmen Sie sich Zeit für die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Lebenssituation.<br />
Versuchen Sie herauszufinden,<br />
was am ehesten zu Ihrer<br />
Lebensqualität beiträgt.<br />
<strong>Eine</strong> einfache Selbstbefragung<br />
kann manchmal <strong>der</strong> erste Schritt<br />
zu mehr Klarheit sein:<br />
> Was ist mir jetzt wichtig?<br />
> Was brauche ich?<br />
> Wie könnte ich es erreichen?<br />
> Wer könnte mir dabei helfen?<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> Therapien<br />
fällt die Rückkehr ins Alltagsleben<br />
manchmal schwer. Daher ist es<br />
wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse<br />
zu hören. Beachten Sie auch<br />
den Anhang und die weiteren Hinweise<br />
in dieser Broschüre.<br />
Miteinan<strong>der</strong> reden<br />
So wie gesunde Menschen unter-<br />
schiedlich mit Lebensfragen umgehen,<br />
wird auch eine Krankheit<br />
von Mensch zu Mensch verschie-<br />
den verarbeitet. Die Bandbreite<br />
reicht von «das wird schon gehen»<br />
über «wenn das nur gut geht» bis<br />
hin zu «das geht sicher schief»<br />
o<strong>der</strong> «ich muss sterben».<br />
Angstgefühle sind eng mit je<strong>der</strong><br />
Krebserkrankung verknüpft, unab-<br />
hängig davon, wie gut die Heilungs-<br />
chancen sind. Manche Menschen<br />
mögen nicht über ihre Ängste und<br />
Sorgen reden o<strong>der</strong> wagen es nicht.<br />
Dritte sind enttäuscht, wenn ihr<br />
Umfeld nicht reagiert. Es gibt kaum<br />
allgemein gültige Rezepte. Was einer<br />
Person weiterhilft, muss für<br />
eine an<strong>der</strong>e nicht unbedingt das<br />
Richtige sein. Die meisten Betroffenen<br />
schätzen es jedoch, wenn<br />
jemand auf sie eingeht.<br />
Fachliche Unterstützung<br />
beanspruchen<br />
Zögern Sie nicht, fachliche Hilfe zu<br />
beanspruchen. Sprechen Sie mit<br />
Ihrem Arzt o<strong>der</strong> jemand an<strong>der</strong>em<br />
aus Ihrem Behandlungsteam. Auf<br />
diese Weise können Ihnen Massnahmen<br />
empfohlen und verordnet<br />
werden, die von <strong>der</strong> Krankenkasse<br />
gedeckt sind.<br />
Bei psychosozialen Anliegen und<br />
Fragen rund um Rehabilitationsangebote<br />
können Sie sich auch an<br />
Ihre kantonale <strong>Krebsliga</strong> o<strong>der</strong> den<br />
Sozialdienst im Spital wenden.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
33
34 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong>
Anhang<br />
Lassen Sie sich beraten<br />
Ihr Behandlungsteam<br />
Es kann Ihnen Hinweise geben, was Sie<br />
gegen krankheits- und behandlungsbedingte<br />
Beschwerden tun können. Überlegen<br />
Sie sich allenfalls, welche zusätzlichen<br />
Massnahmen Ihr Wohlbefinden<br />
stärken und zu Ihrer Rehabilitation beitragen<br />
könnten.<br />
Fragen Sie bei Bedarf auch nach einer<br />
Beratung durch eine Psychoonkologin,<br />
einen Psychoonkologen. Das ist eine<br />
Fachperson für Fragen rund um seelische<br />
Belange im Zusammenhang mit einer<br />
Krebskrankheit.<br />
Ihre kantonale <strong>Krebsliga</strong><br />
Sie berät, begleitet und unterstützt Sie<br />
auf vielfältige Weise. Dazu gehören auch<br />
das Klären von Versicherungsfragen und<br />
das Vermitteln weiterer Fachpersonen<br />
(z. B. für psychoonkologische Beratung,<br />
komplementäre Therapien etc.) und Kursangebote.<br />
Das Krebstelefon 0800 11 88 11<br />
Am Krebstelefon hört Ihnen eine Fachperson<br />
zu. Sie geht auf Ihre Fragen im<br />
Zusammenhang mit <strong>der</strong> Krebskrankheit<br />
und -therapie ein und informiert Sie über<br />
mögliche weitere Massnahmen. Anruf<br />
und Auskunft sind kostenlos.<br />
An<strong>der</strong>e Betroffene (Internetforen, Selbsthilfegruppen)<br />
Sie können Ihre Anliegen auch in einem<br />
Internetforum diskutieren, zum Beispiel<br />
unter www.krebsforum.ch <strong>–</strong> einem Angebot<br />
des Krebstelefons <strong>–</strong> o<strong>der</strong> unter www.<br />
forum.krebs-kompass.de.<br />
In Selbsthilfegruppen tauschen Betroffene<br />
ihre Erfahrungen aus und informieren<br />
sich gegenseitig. Das Gespräch mit<br />
Menschen, die Ähnliches durchgemacht<br />
haben, wirkt oft hilfreich und entlastend.<br />
Es kann Mut machen zu erfahren, wie<br />
an<strong>der</strong>e als Betroffene o<strong>der</strong> Angehörige<br />
mit beson<strong>der</strong>en Situationen umgegangen<br />
sind. Vieles, was einem an<strong>der</strong>en<br />
Menschen geholfen o<strong>der</strong> geschadet hat,<br />
braucht jedoch auf Sie nicht zuzutreffen.<br />
Versicherung<br />
Die Behandlungskosten bei Krebs werden<br />
von <strong>der</strong> obligatorischen Grundversicherung<br />
bezahlt, sofern es sich um<br />
zugelassene Behandlungsformen handelt<br />
bzw. das Produkt auf <strong>der</strong> sogenannten<br />
Spezialitätenliste des Bundesamts<br />
für Gesundheit (BAG) aufgeführt ist. Ihr<br />
Arzt, Ihre Ärztin muss Sie darüber genau<br />
informieren.<br />
Auch im Rahmen einer klinischen Studie<br />
(siehe Seite 21) sind die Kosten für<br />
Behandlungen mit zugelassenen Substanzen<br />
gedeckt. Gewisse neue Therapieverfahren<br />
sind jedoch meistens an Bedingungen<br />
geknüpft.<br />
Bei zusätzlichen, nicht ärztlichen Beratungen<br />
o<strong>der</strong> Therapien ist die Kostenübernahme<br />
durch die Grundversicherung<br />
bzw. durch Zusatzversicherungen nicht<br />
garantiert. Klären Sie dies vor Therapiebeginn<br />
ab, o<strong>der</strong> bitten Sie jemanden aus<br />
Ihrem Behandlungsteam o<strong>der</strong> Ihre kantonale<br />
<strong>Krebsliga</strong>, dies für Sie zu tun.<br />
Beachten Sie die Broschüre «Krebs <strong>–</strong> was<br />
leisten Sozialversicherungen?» (siehe<br />
S. 36).<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
35
36 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
Broschüren<br />
<strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
> Chirurgische Tumortherapie<br />
> Medikamentöse Tumortherapien<br />
Chemotherapie, Antihormontherapie,<br />
Immuntherapie<br />
> Die Strahlentherapie<br />
Radiotherapie<br />
> Leben mit Krebs, ohne Schmerz<br />
> Rundum müde<br />
Ursachen erkennen, Lösungen finden<br />
> Ernährungsprobleme bei Krebs<br />
> Alternativ? Komplementär?<br />
<strong>Information</strong>en über Risiken und<br />
Nutzen unbewiesener Methoden bei<br />
Krebs<br />
> Die Krebstherapie hat mein Aussehen<br />
verän<strong>der</strong>t<br />
Tipps und Ideen für Haut und Haare<br />
> Körperliche Aktivität bei Krebs<br />
Dem Körper wie<strong>der</strong> vertrauen<br />
> Männliche Sexualität bei Krebs<br />
> Weibliche Sexualität bei Krebs<br />
> Krebs trifft auch die Nächsten<br />
Ratgeber für Angehörige<br />
> Krebs <strong>–</strong> was leisten Sozialversicherungen?<br />
> Neuland entdecken <strong>–</strong> REHA-Seminare<br />
<strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
Kursprogramm<br />
> Familiäre Krebsrisiken<br />
Orientierungshilfe für Familien mit<br />
vielen Krebserkrankungen<br />
> Krebs: von den Genen zum Menschen<br />
<strong>Eine</strong> CD-ROM, die in Bild und Text<br />
(zum Hören und/o<strong>der</strong> Lesen) die Entstehung<br />
und Behandlung von Krebskrankheiten<br />
darstellt (Fr. 25.<strong>–</strong> plus<br />
Versandspesen).<br />
> Krebs <strong>–</strong> wenn die Hoffnung auf<br />
Heilung schwindet<br />
Bestellmöglichkeiten<br />
> <strong>Krebsliga</strong> Ihres Kantons<br />
> Telefon 0844 85 00 00<br />
> shop@krebsliga.ch<br />
> www.krebsliga.ch<br />
Auf www.krebsliga.ch/broschueren finden<br />
Sie das Verzeichnis aller bei <strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
erhältlichen Broschüren sowie je<br />
eine kurze Beschreibung. Die meisten<br />
Publikationen sind kostenlos. Sie werden<br />
Ihnen gemeinsam von <strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> und Ihrer kantonalen <strong>Krebsliga</strong><br />
offeriert. Das ist nur möglich dank unseren<br />
Spen<strong>der</strong>innen und Spen<strong>der</strong>n.
Broschüren<br />
an<strong>der</strong>er Anbieter<br />
«<strong>Speiseröhrenkrebs</strong>», Ratgeber <strong>der</strong> Deutschen<br />
Krebshilfe, 2008, online verfügbar:<br />
www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html<br />
«Krebsbehandlung im Rahmen einer<br />
klinischen Studie», erhältlich bei <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>erischen Arbeitsgemeinschaft<br />
für Klinische Krebsforschung SAKK, Tele-<br />
fon 031 389 91 91, sakkcc@sakk.ch,<br />
www.sakk.ch → Patientenbroschüren<br />
«Komplementäre Verfahren», 2007, <strong>Eine</strong><br />
Broschüre des Tumorzentrums Freiburg<br />
i. Br., online verfügbar: www.tumorzentrum-freiburg.de<br />
→ Patienten-Info →<br />
Broschüren für Patienten<br />
Internet<br />
(alphabetisch)<br />
Deutsch<br />
www.krebsforum.ch<br />
Internetforum <strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong><br />
www.krebsgesellschaft.de → Krebsarten<br />
A<strong>–</strong>Z → <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
www.krebshilfe.de<br />
www.krebsinformationsdienst.de<br />
<strong>Information</strong>sdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
Heidelberg<br />
www.krebs-kompass.de<br />
Recherchiert und verknüpft <strong>Information</strong>en<br />
aus verschiedenen Quellen<br />
www.krebsliga.ch<br />
<strong>Information</strong>en, Broschüren und Links <strong>der</strong><br />
<strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
www.krebsliga.ch/wegweiser<br />
Psychosoziale Angebote und Kurse in<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, zusammengestellt von <strong>der</strong><br />
<strong>Krebsliga</strong><br />
www.patientenkompetenz.ch<br />
<strong>Eine</strong> Stiftung zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />
im Krankheitsfall<br />
www.petdiagnostik.ch<br />
Beschreibung <strong>der</strong> kombinierten PET/CT-<br />
Untersuchung<br />
Englisch<br />
www.cancerbackup.org.uk/Cancertype/<br />
Gulletoesophagus<br />
A non-profit cancer information service<br />
www.cancer.gov/cancertopics/types/<br />
esophageal<br />
National Cancer Institute USA<br />
Quellen<br />
Die erwähnten Publikationen und Internetseiten<br />
dienen <strong>der</strong> <strong>Krebsliga</strong> u. a. auch<br />
als Quellen. Sie entsprechen im Wesent-<br />
lichen den Qualitätskriterien <strong>der</strong> Health<br />
On the Net Foundation, dem sogenannten<br />
HonCode (www.hon.ch/HONcode/<br />
German).<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
37
Unterstützung und Beratung <strong>–</strong><br />
die <strong>Krebsliga</strong> in Ihrer Region<br />
5<br />
16<br />
1 <strong>Krebsliga</strong> Aargau<br />
Milchgasse 41, 5000 Aarau<br />
Tel. 062 834 75 75<br />
Fax 062 834 75 76<br />
admin@krebsliga-aargau.ch<br />
www.krebsliga-aargau.ch<br />
PK 50-12121-7<br />
2 <strong>Krebsliga</strong> bei<strong>der</strong> Basel<br />
Mittlere Strasse 35, 4056 Basel<br />
Tel. 061 319 99 88<br />
Fax 061 319 99 89<br />
info@klbb.ch<br />
www.krebsliga-basel.ch<br />
PK 40-28150-6<br />
3 Bernische <strong>Krebsliga</strong><br />
Ligue bernoise contre le cancer<br />
Marktgasse 55, Postfach 184<br />
3000 Bern 7<br />
Tel. 031 313 24 24<br />
Fax 031 313 24 20<br />
info@bernischekrebsliga.ch<br />
www.bernischekrebsliga.ch<br />
PK 30-22695-4<br />
38 <strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
9<br />
4<br />
8<br />
11<br />
15<br />
3<br />
2<br />
1<br />
17<br />
19<br />
18<br />
10<br />
4 Ligue fribourgeoise<br />
contre le cancer<br />
<strong>Krebsliga</strong> Freiburg<br />
Route de Beaumont 2<br />
case postale 75<br />
1709 Fribourg<br />
tél. 026 426 02 90<br />
fax 026 425 54 01<br />
info@liguecancer-fr.ch<br />
www.liguecancer-fr.ch<br />
CP 17-6131-3<br />
14<br />
5 Ligue genevoise<br />
contre le cancer<br />
17, boulevard des Philosophes<br />
1205 Genève<br />
tél. 022 322 13 33<br />
fax 022 322 13 39<br />
ligue.cancer@mediane.ch<br />
www.lgc.ch<br />
CP 12-380-8<br />
6<br />
13<br />
12<br />
20<br />
7<br />
6 <strong>Krebsliga</strong> Glarus<br />
Kantonsspital, 8750 Glarus<br />
Tel. 055 646 32 47<br />
Fax 055 646 43 00<br />
krebsliga-gl@bluewin.ch<br />
PK 87-2462-9<br />
7 <strong>Krebsliga</strong> Graubünden<br />
Alexan<strong>der</strong>strasse 38, 7000 Chur<br />
Tel. 081 252 50 90<br />
Fax 081 253 76 08<br />
info@krebsliga-gr.ch<br />
www.krebsliga-gr.ch<br />
PK 70-1442-0<br />
8 Ligue jurassienne<br />
contre le cancer<br />
Rue des Moulins 12<br />
2800 Delémont<br />
tél. 032 422 20 30<br />
fax 032 422 26 10<br />
ligue.ju.cancer@bluewin.ch<br />
www.liguecancer-ju.ch<br />
CP 25-7881-3
9 Ligue neuchâteloise<br />
contre le cancer<br />
Faubourg du Lac 17<br />
case postale<br />
2001 Neuchâtel<br />
tél. 032 721 23 25<br />
lncc@ne.ch<br />
www.liguecancer-ne.ch<br />
CP 20-6717-9<br />
10 <strong>Krebsliga</strong> Schaffhausen<br />
Rheinstrasse 17<br />
8200 Schaffhausen<br />
Tel. 052 741 45 45<br />
Fax 052 741 45 57<br />
b.hofmann@krebsliga-sh.ch<br />
www.krebsliga-sh.ch<br />
PK 82-3096-2<br />
11 <strong>Krebsliga</strong> Solothurn<br />
Hauptbahnhofstrasse 12<br />
4500 Solothurn<br />
Tel. 032 628 68 10<br />
Fax 032 628 68 11<br />
info@krebsliga-so.ch<br />
www.krebsliga-so.ch<br />
PK 45-1044-7<br />
12 <strong>Krebsliga</strong><br />
St. Gallen-Appenzell<br />
Flurhofstrasse 7<br />
9000 St. Gallen<br />
Tel. 071 242 70 00<br />
Fax 071 242 70 30<br />
beratung@krebsliga-sg.ch<br />
www.krebsliga-sg.ch<br />
PK 90-15390-1<br />
13 Thurgauische <strong>Krebsliga</strong><br />
Bahnhofstrasse 5<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 70 00<br />
Fax 071 626 70 01<br />
info@tgkl.ch<br />
www.tgkl.ch<br />
PK 85-4796-4<br />
14 Lega ticinese<br />
contro il cancro<br />
Piazza Nosetto 3<br />
6500 Bellinzona<br />
tel. 091 820 64 20<br />
fax 091 820 64 60<br />
info@legacancro-ti.ch<br />
www.legacancro-ti.ch<br />
CP 65-126-6<br />
15 Ligue valaisanne contre le cancer<br />
<strong>Krebsliga</strong> Wallis<br />
Siège central:<br />
Rue de la Dixence 19, 1950 Sion<br />
tél. 027 322 99 74<br />
fax 027 322 99 75<br />
info@lvcc.ch<br />
www.lvcc.ch<br />
Beratungsbüro:<br />
Spitalzentrum Oberwallis<br />
Überlandstrasse 14, 3900 Brig<br />
Tel. 027 922 93 21<br />
Mobile 079 644 80 18<br />
Fax 027 922 93 25<br />
info@krebsliga-wallis.ch<br />
www.krebsliga-wallis.ch<br />
CP/PK 19-340-2<br />
16 Ligue vaudoise contre le cancer<br />
Av. Gratta-Paille 2, case postale 411<br />
1000 Lausanne 30 Grey<br />
tél. 021 641 15 15<br />
fax 021 641 15 40<br />
info@lvc.ch<br />
www.lvc.ch<br />
CP 10-22260-0<br />
17 <strong>Krebsliga</strong> Zentralschweiz<br />
Hirschmattstrasse 29, 6003 Luzern<br />
Tel. 041 210 25 50<br />
Fax 041 210 26 50<br />
info@krebsliga.info<br />
www.krebsliga.info<br />
PK 60-13232-5<br />
18 <strong>Krebsliga</strong> Zug<br />
Alpenstrasse 14, 6300 Zug<br />
Tel. 041 720 20 45<br />
Fax 041 720 20 46<br />
info@krebsliga-zug.ch<br />
www.krebsliga-zug.ch<br />
PK 80-56342-6<br />
19 <strong>Krebsliga</strong> Zürich<br />
Moussonstrasse 2, 8044 Zürich<br />
Tel. 044 388 55 00<br />
Fax 044 388 55 11<br />
info@krebsliga-zh.ch<br />
www.krebsliga-zh.ch<br />
PK 80-868-5<br />
20 Krebshilfe Liechtenstein<br />
Im Malarsch 4, FL-9494 Schaan<br />
Tel. 00423 233 18 45<br />
Fax 00423 233 18 55<br />
admin@krebshilfe.li<br />
www.krebshilfe.li<br />
PK 90-4828-8<br />
<strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Effingerstrasse 40<br />
Postfach 8219<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 389 91 00<br />
Fax 031 389 91 60<br />
info@krebsliga.ch<br />
www.krebsliga.ch<br />
PK 30-4843-9<br />
Krebstelefon<br />
Tel. 0800 11 88 11<br />
Montag bis Freitag<br />
10.00<strong>–</strong>18.00 Uhr<br />
Anruf kostenlos<br />
helpline@krebsliga.ch<br />
www.krebsforum.ch<br />
Internetforum <strong>der</strong><br />
<strong>Krebsliga</strong><br />
Broschüren-Bestellung<br />
Tel. 0844 85 00 00<br />
shop@krebsliga.ch<br />
Ihre Spende freut uns.<br />
<strong>Speiseröhrenkrebs</strong><br />
39
Überreicht durch Ihre <strong>Krebsliga</strong>: